hr1: Werner Reinke

AW: hr 1: Reinke kommt

Hallo Ihr Leut,
Reinke sagte bei seinem Abgang von HR-3 in 1989 "MOderator kann man nicht werden, Moderator muss man sein".
Der Mann spricht ja so wahr.
Es wäre sehr ,sehr zu wünschen, wenn sich die Plaudertaschen der heutigen Stumpfsinnkonzentrate, genannt Privatradio",
nur 3 % von dem ablauschen würden, was Reinke zelebriert.
Es wäre ein Ruck für die dt. Radiolandschaft, welche zu 98,96% aus Soft AC besteht..!
 
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Schon mal im Kalender notieren:
http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/kalender3758.jsp?rubrik=3758&r=10&y=2011&t=20111108 schrieb:
Dienstag, 08.11.2011
12:05 Uhr Doppel-Kopf
Am Tisch mit Werner Reinke,
"Radio-Stimme"
Gastgeber: Niels Kaiser
(Wh. um 23.05 Uhr)

Seit genau 40 Jahren macht er Radio für den Hessischen Rundfunk. Für viele Hörer-Generationen war er „die Stimme“, wenn’s um internationale Popmusik ging. 777 mal moderierte er die Hitparade International. Dabei ist Werner Reinke eigentlich gebürtiges Nordlicht und hat ursprünglich einmal Holzimportkaufmann gelernt. Angefangen hat er als Nachrichtensprecher bei Radio Bremen. In diesem Jahr ist er ins offizielle Rentenalter eingetreten, aber auch damit ist der Fan des Einschaltradios nicht zu bremsen. Immer noch moderiert er am Donnerstagabend und am Samstagvormittag seine eigenen Musiksendungen in hr1. Heute erklingt seine „Radio-Stimme“ einmal in hr2-kultur, wenn er mit Gastgeber Niels Kaiser über mehr als 40 Jahre Radioarbeit spricht und über sein großes Hobby: die Fliegerei.
 
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MOderator kann man nicht werden, Moderator muss man sein".Der Mann spricht ja so wahr.
Das kann nur ein Amateur bejahen. Seit wann werden Moderatoren geboren? Talent muß man haben, dann geht alles.
Es wäre sehr ,sehr zu wünschen, wenn sich die Plaudertaschen der heutigen Stumpfsinnkonzentrate, genannt Privatradio",
nur 3 % von dem ablauschen würden, was Reinke zelebriert.
Nun ja. Trotzdem ist er gut.
welche zu 98,96% aus Soft AC besteht..!
Eine schwere Übertreibung, oder?
Ich liebe diese Dummfaselstatements.
 
Webfund

Beim Herumstöbern im Web habe ich dieses Gespräch in der Gießener Allgemeinen vom Juli 2011 gefunden, in dem sich Werner u a auch über die heutige Radiolandschaft äußert:

Gießener Allgemeine schrieb:
Einschaltradio?! Eine Insel. Überdeutlich seit dem Einstieg der Privaten 1989, dem Wandel. Die spielten auf einmal den ganzen Tag Popmusik, übernahmen ein in den USA erfolgreiches Konzept: Formatradio. »Dummerweise«, sagt Reinke, hätten die Öffentlich-Rechtlichen den Wettbewerb mitgemacht, hätten Radio formatiert. »Es sollte ihnen heute leid tun. Tuts aber nicht! (...) Die Entwicklung hin zum glattgebügelten Radio halte ich für bedauerlich!« Profil und Persönlichkeit seien gefragt. Aber die guten Radiomacher »sterben weg«, neue kommen zu selten nach. »Ich wünschte mir, ich hätte meine Ausnahmestellung nicht in solch einem Maß.«

(Ich hoffe, das ist hier nicht schon irgendwo angebracht worden; meine diesbezügliche Suche war negativ, das muß aber nichts heißen...)

Und, bei der Gelegenheit, vielen Dank an Maschi für sein unermüdliches Durchstreifen der unendlichen Weiten des Internets auf der Suche nach radiorelevanten Trüffeln!
 
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Giessener Allgemeine schrieb:
Überdeutlich seit dem Einstieg der Privaten 1989
Das war aber dann doch einige Jährchen früher!
übernahmen ein in den USA erfolgreiches Konzept: Formatradio. »Dummerweise«, sagt Reinke, hätten die Öffentlich-Rechtlichen den Wettbewerb mitgemacht, hätten Radio formatiert. »Es sollte ihnen heute leid tun. Tuts aber nicht! (...) Die Entwicklung hin zum glattgebügelten Radio halte ich für bedauerlich!« Profil und Persönlichkeit seien gefragt
Und wieder der hier oft diskutierte Fehler. Format ist nicht gleichbedeutend mit glattgebügelt. Der gute Reinke unpräzise.
 
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Last Minute-Reminder:
Zitat von http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/kalender3758.jsp?rubrik=3758&r=10&y=2011&t=2011110 8
Dienstag, 08.11.2011
12:05 Uhr Doppel-Kopf
Am Tisch mit Werner Reinke,

"Radio-Stimme"
Gastgeber: Niels Kaiser
(Wh. um 23.05 Uhr)
Seit genau 40 Jahren macht er Radio für den Hessischen Rundfunk. Für viele Hörer-Generationen war er „die Stimme“, wenn’s um internationale Popmusik ging. 777 mal moderierte er die Hitparade International. Dabei ist Werner Reinke eigentlich gebürtiges Nordlicht und hat ursprünglich einmal Holzimportkaufmann gelernt. Angefangen hat er als Nachrichtensprecher bei Radio Bremen. In diesem Jahr ist er ins offizielle Rentenalter eingetreten, aber auch damit ist der Fan des Einschaltradios nicht zu bremsen. Immer noch moderiert er am Donnerstagabend und am Samstagvormittag seine eigenen Musiksendungen in hr1. Heute erklingt seine „Radio-Stimme“ einmal in hr2-kultur, wenn er mit Gastgeber Niels Kaiser über mehr als 40 Jahre Radioarbeit spricht und über sein großes Hobby: die Fliegerei.
 
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Na, empire1970, Deinem Nick nach vermute ich mal, dass Du 1970er Jahrgang bist. Ich hoffe, Du hast deswegen Mitte der 80er Jahre mal HR3 gehört. Nicht nur die Hitparade International – die Mitschnitte sind inzwischen nur noch für Geld zu haben – sondern auch mal das Tagesprogramm. Mittagsdiskotheke usw. Da haben Reinke, Reiner Maria Ehrhardt, Martin Hecht u. andere gezeigt, was lebendige Moderation bedeutet. Deswegen hat Reinke sagen können, dass man Moderator nicht lernen kann, man ist einer, oder eben nicht. Es gehört eine gewisse offene, kommunikative und menschenfreundliche Persönlichkeit dazu. Die läßt sich nicht antrainieren. Lernen lässt sich nur eine gewisse Fingerfertigkeit im Umgang mit dem Selbstfahrerstudio und den akustischen Elementen der Verpackung. In der Unterhaltungsbranche sagt man dazu auch Rampensau ;)
Ich selber habe in meiner beruflichen Laufbahn bestimmt schon mit knapp hundert Moderatoren zusammengearbeitet. Der Prozentsatz der ECHTEN Moderatoren lag bei geschätzten 10 Prozent – nur ein Beispiel: Volker Wieprecht aus Berlin. Ein begnadeter Moderator.

Heutzutage wird diese Moderatorenpersönlichkeit nicht mehr nachgefragt – vermeintlich nimmt man an, wenn jemand eine gute und angenehme Stimme hat, wäre damit das Talent zum Moderator gegeben. Es ist nicht so. So erzeugt man nur Klangtapete.

Reinke hat mit seiner Einschätzung, dass 1989 der ÖR auf das Formatradio der Privatstationen eingeschwenkt ist, völlig recht. Sicher, Privatfunk gab es nicht erst seit 1989, dass weiß auch Reinke. Aber vorher hat das Formatradio der Privaten noch keine besonders erwähnenswerte Rolle gespielt. Gilt übrigens auch für das Privatfernsehen. Das Formatradio kommt allerdings zweifelsfrei aus den USA. TOP 40 war die erste Urform, entstanden aus der meist gespielten Auswahl der Juke-Boxen. Das war natürlich weeeeiiit vor 1989 ;) Aber in Europa kam das Formatradio wesentlich später, zumal in Deutschland nach dem Krieg lange Zeit keine Frequenzen für private Radios zugänglich waren.

Empire, es ist kleinlich, jetzt jedes Reinke-Wort auf kalendarische Tagesgenauigkeit abzuprüfen. Vor allem dann, wenn die Worte im Interview fallen, und der subjektiv abgeneigte Kritiker Empire dann im Nachgang anhand der Unterlagen alles seziert. Das ist kein guter Stil. Wie hier schon richtig gesagt wurde: Die Grundbotschaft Reinkes ist entscheidend. Er bedauert, dass der ÖR seine Qualität ohne Not der privaten Radiokonkurrenz geopfert hat. Und viel schlimmer noch, der ÖR versucht die Privaten inzwischen im Bereich des Formatradios zu übertrumpfen. Da aber Radio nur noch ein Begleitmedium ist – „Dank“ der Formatierung – muss Reinke weiterhin Trauerarbeit leisten. Das „Einschaltradio“ kommt nicht mehr zurück. Die heutigen Radiohörer und Radiomacher haben damit kein Problem. Wer aber alt genug zum Erinnern ist, wie bspw. Reinke, der kämpft mit einer gewissen Wehmut.

Gruß in die Runde
 
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Da darf ich auch mal einhaken.
Top40 ist das Urformat, erstmals praktiziert von KLIF Dallas, Texas, bereits Ende der 50er Jahre. Richtig.

Ich bin auch der gleichen Meinung dass nicht jeder zum Moderator geboren ist. Ich habe aber z.B. aus früheren Hausfrauen, Lehrlingen, Versicherungsvertretern und Verkäufern usw. Moderatoren gemacht. Mühsam aufgebaut, mit three-element-breaks angefangen und dann darauf bauend stilistisch geformt. Bis zu einem gewissen Grad geht es.
Selbst aus diesem Kreis haben sich nach meiner Einschätzung 3-4 sehr gute Moderatoren entwickelt. Das berühmte Talent!
Mehr wird es wohl nie sein und das ist bei allen Sendern so der Fall. Egal, ob öffentlich-rechtlich oder privat.
So wie bei WR selbst, war er doch vorher Holzverkäufer?

Privatfunk gibt es in Deutschland im Kabel seit 1984, terrestrisch seit 1985. Spätestens mit r.sh und Antenne Bayern und der Charivarikette wurde für privates Radio eine Zielgruppe definiert und dementsprechend ein Format gefahren und eingehalten.
Die aufgeführten Beispiele aus dem hr sind mir bekannt und noch im Ohr. Soweit ich konnte und in der Gegend war habe ich sie gehört. Ich darf aber daran erinnern, dass Pop lange Zeit bei den öfftl-rechtlichen Anstalten verpönt war und nicht als Kultur begriffen wurde. Die dortigen Kulturwächter hatten nichts anderes im Sinn als diese neuen Wellen dann auch mit Service, Politik, Beiträgen und Nachrichten vollzupropfen.

Welche Zäsur WR da 1989 sieht? Er meint etwas ganz anderes: Moderatoren mit freier Hand bei der Musikgestaltung der eigenen Sendung. Diese sind heute allerdings selten.
Die heutige Entwicklung muss auch ein WR vielleicht etwas anderes sehen. Auch auf der Führungsebene der öfftentlich-rechtlichen Stationen ist "Einschaltradio" inzwischen ein ungeliebtes Attribut. Warum?
Ich kenne keinen Programmdirektor den es freut, wenn man 2 Stunden sein Programm einschaltet und dann auf einen anderen Sender zappt oder Fernsehen schaut.
Wenn die ARD-Sender ihren Programmauftrag der Grundversorgung ernst nimmt sind sie gezwungen mit eine auf Begleitmedium gefahrenen Welle dagegen zu halten. Sonst senden sie irgendwann nur noch für die berühmten qualifizierten Minderheiten.
WR hätte sagen können " dass das heutige auf Nebenbeimedium gefahrene Radio kaum einen Platz für Moderatoren eigener und grösserer Musikauswahl lässt" und er "die minimalen, auf Wiederkennungswert ausgelegten Musikladungen ablehnt": Dann wäre es präzise und korrekt gewesen!
Und das erwarte ich gerade von jemanden, der bei einem so den korrekten Journalismus hochhaltenden Sender arbeitet! Oder?
Er hat ungewollt oder gewollt die Falschaussage Format=glattgebügelt 62.000 mal weiter verbreitet. Die Auflage der Giessener Allgemeinen. Und das kann man nicht hinnehmen. Zigtausende plappern das jetzt nach.
Bravo.
 
AW: hr 1: Reinke kommt

(...) Das „Einschaltradio“ kommt nicht mehr zurück. Die heutigen Radiohörer und Radiomacher haben damit kein Problem. Wer aber alt genug zum Erinnern ist, wie bspw. Reinke, der kämpft mit einer gewissen Wehmut.

Gruß in die Runde
Das kann ich nur voll und ganz bestätigen (und ich hab "nur" die 90er so richtig mitbekommen, da war schon vieles anders als in den 80ern).
 
Was war 1989?

Das war aber dann doch einige Jährchen früher!

Privatfunk gibt es in Deutschland im Kabel seit 1984, terrestrisch seit 1985.

[...]

Welche Zäsur WR da 1989 sieht? Er meint etwas ganz anderes: Moderatoren mit freier Hand bei der Musikgestaltung der eigenen Sendung.

Ich denke, er meint schon genau 1989, weil der Auslöser für hektische Betriebsamkeit beim Hessischen Rundfunk (und damit der Differenzen zwischen Werner Reinke und dem hr) nicht allgemein das Privatradio in Bayern oder Schleswig-Holstein sondern vielmehr ganz konkret der Start von Radio FFH praktisch vor der eigenen Haustür war, der just im November 1989 stattfand.

Insofern ist die Jahreszahl m E vollkommen richtig gewählt.
 
AW: hr 1: Reinke kommt

WR hätte sagen können " dass das heutige auf Nebenbeimedium gefahrene Radio kaum einen Platz für Moderatoren eigener und grösserer Musikauswahl lässt" und er "die minimalen, auf Wiederkennungswert ausgelegten Musikladungen ablehnt": Dann wäre es präzise und korrekt gewesen!
...
Er hat ungewollt oder gewollt die Falschaussage Format=glattgebügelt 62.000 mal weiter verbreitet
Aha, und das hätten die 62000 Leser dann verstanden? Formatradio in Deutschland ist seit Jahrzehnten nun mal das Synonym für drögen Dudelfunk, das hat nicht erst ein Werner Reinke so vereinfacht. Was nützt es den 62000, wenn sie eh nie was anderes an Formatradio vorgesetzt bekämen? Am Ende ist es den meisten auch egal, es gibt wichtigeres.

Apropos, 62.000 Auflage, klingt irgendwie nicht wirklich viel. Den Zeitungsheinis geht es wohl auch immer schlechter.
 
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Hm, also die Verkürzung Formatradio = glattgebügelt ist meiner Meinung nach schon sehr zutreffend. Was macht denn Formatradio aus? Ich meine, es ist gerade die „Glattbügelung“ zu einer genau abgesteckten und exakt so gewollten Darstellungsweise. So ist der Grundgedanke des Formatradios angelegt, nicht mehr ein Radio für alle, sondern nur noch für einen bestimmten Zweck / Zielgruppe.

Da im Zusammenhang mit den privaten Stationen auch die Reichweitenmessung der AGMA entstanden ist – um einen irgendwie funktionierenden Maßstab zur Festlegung der Preise der Werbespots zu haben – wurden die Radioprogramme plötzlich nur noch nach der durchschnittlichen Stundenreichweite unter Berücksichtigung der werberelevanten Zielgruppe beurteilt. Wie diese Werte der Stundenreichweite zu Stande kommen, und vor allem: wie die Sender mit ihrem Programmaufbau die Umfragesystematik der MA manipulieren (ständige Claimwiederholungen, TELEFONgewinnspiele IMMER im Umfragezeitraum – schließlich ist Cati eine Telefonabfrage ;) usw.) das sollten die meisten hier wissen, gehe ich mal nicht weiter drauf ein. Warum ist denn im 3-E-Break die Station ID dabei? Nicht weil der Hörer innerhalb von 5 Minuten vergessen hat, welchen Sender er hört. Es wird halt so hingenommen, dass man das eben so macht, der Berater hats gesagt ;) Warum braucht ein Sender einen Claim? Eine logische Begründung gibt es nicht – es ist ausschließlich für die MA-Abfrage von Bedeutung.

Das Formatradio hat aus dem Radio allgemein einen Werbeträger gemacht – und die ÖR sind da voll mit eingestiegen. Formate gibt es nur, um die Zielgruppen exakter ansprechen zu können.

Und jetzt mal ganz theoretisch. Eigentlich dürfte es im ÖR Fernsehen und Rundfunk nicht eine Sekunde Werbung geben – höchstens mal für Brot für die Welt oder eine Weihnachtsspende. Der Informations- und Bildungsauftrag kann mit den GEZ-Einnahmen mehr als reichlich erfüllt werden. Allerdings gäbe es dann keine Sendungen mehr wie Wetten dass … oder das Musikantenstadl ;)
Die MA wäre dann für die ÖR Medienmacher auch völlig irrelevant – die ÖR Sender würden dann soundso nicht mehr abgefragt.
Schöne neue Welt ;)))

Gruß in die Runde
 
AW: hr 1: Reinke kommt

Hm, also die Verkürzung Formatradio = glattgebügelt ist meiner Meinung nach schon sehr zutreffend. Was macht denn Formatradio aus? Ich meine, es ist gerade die „Glattbügelung“ zu einer genau abgesteckten und exakt so gewollten Darstellungsweise. So ist der Grundgedanke des Formatradios angelegt, nicht mehr ein Radio für alle, sondern nur noch für einen bestimmten Zweck / Zielgruppe.

Na schön. Hier auch von meiner Seite heftiger Widerspruch. Das sind amateurhafte Definitionen und sie stimmen nicht. Und ein Radio für alle? Halbe Stunde Polka und eine Viertelstunde Wasserstände, ja? Überlegen Sie mal was Sie da verbreiten. Ohne Worte!

Formate gibt es nur, um die Zielgruppen exakter ansprechen zu können.
So ist es nicht richtig. Formate sind entstanden um unterschiedliche Altersgruppen und deren musikalische Präferenzen besser ansprechen zu können. AC,AOR,MOR,UC usw. Und es hat nach wie vor nichts mit glattbügeln zu tun!!! Informieren Sie sich bitte einmal was ein AOR-Format an Profil und Vorgaben enthält. Oder irgendein anderes Format frei nach Wahl.

laser hat in seinen Ausführungen allerdings vergessen daß viele der herangezüchteten Moderatoren auf einem niedrigen level geblieben sind. Es gibt zuviele die nur claims aufsagen und liner-cards vorlesen. Oft mit leider mangelndem Musikwissen und trotz Abitur bedauernswerter Allgemeinbildung. Das bedauere ich sehr.
Und dies hat es zu ARD-Monopolzeiten nicht gegeben.

nomos schrieb:
Warum ist denn im 3-E-Break die Station ID dabei? Nicht weil der Hörer innerhalb von 5 Minuten vergessen hat, welchen Sender er hört. Es wird eben so hingenommen, dass man das eben so macht, der Berater hats gesagt

Ursache und Wirkung verwechselt. three-element-breaks gab es schon lange vor der Einführung von MAs und privatem Rundfunk in Deutschland. Daher eine falsche Schlußfolgerung. Die Stations-ID ist ein wichtiger Einzelbaustein und bei einer MA sicherlich hilfreich, als Nebenprodukt.

der Berater hats gesagt
Nicht nur der. Und was ist falsch daran?


gibt es in Ihrer herauslesbaren negativ belasteten Aussage nicht. Bitte konkretisieren, differenzieren, präzisieren! Siehe oben. Von Verallgemeinerungen habe ich genug gelesen.

Warum braucht ein Sender einen Claim? Eine logische Begründung gibt es nicht – es ist ausschließlich für die MA-Abfrage von Bedeutung.

Unsinn. Der claim soll eine Aussage über die Positionierung der Station treffen. Zum Beispiel welche Art der Musik. Oder auch eine freche Behauptung, die schönsten, besten und größten zu sein.
In Zusammenhang mit einer MA ist ein claim höchstens insofern hilfreich als daß auch der Stationsname erwähnt wird.
Im übrigen geht die Tendenz dahin übermäßiges claimen abzubauen.
 
AW: hr 1: Reinke kommt

Ach Herr empire. Etwas weniger Überheblichkeit wäre nicht schlecht. Das vorweg. Und bitte genauer lesen - und nicht nur überfliegen. Wenn Sie sagen, Formate sind nur entstanden, um Altersgruppen und deren musikalische Vorlieben besser ansprechen zu können. Ja was ist denn das? Das sind ZIELGRUPPEN! Diese werden eben u.a. nach Alter, Geschmack (musikalische Vorlieben) unterschieden - gern auch nach Einkommen, Familienstand usw. Nur dafür sind Formate da. Dass es davon viele gibt - ich bitte Sie, das ist eine Binsenweisheit, Sie müssen Sie mir hier nicht aufzählen, um zu zeigen, dass Sie sie kennen. Ein Format kann sich jeder schlaue Programmchef selber entwickeln. Er muss nur seine Zielgruppe exakt definieren, die Bedürfnisse erkennen - und eben die programmlich richtigen Schlußfolgerungen ziehen und umsetzen. Wenn ich also sage, Formate gibt es nur, um Zielgruppen genauer ansprechen zu können, dann habe ich Recht - Sie sagen es doch ebenso - nur mit anderen Worten.

Und Zielgruppen bzw. Formateinteilungen denkt sich die Vermarktung gern stets neue aus:) Wissen Sie, wie die Altersgrenze bis 49 Jahre in der Vermarktung entstanden ist? Georg Kofler hat sich das für eine Präsentation einfallen lassen, ein Grund hatte er nicht dafür. Kam aber sehr überzeugend an - und war quasi auch eine Formateinteilung. Gibt er heute gern als Anekdote zum Besten, wenn kritisiert wird, dass die Werbewirtschaft Menschen über 50 Jahre nicht für relevant hält.

Weiter im Text. Wenn ich sage, dass Formatradio kein Radio für alle ist, dann stimmt das doch. Es ist ein Radio für Zielgruppen - die sich jeder Sender / Vermarkter frei suchen kann. Radio für alle gab es mal. Das erwähnte Einschaltradio. Und da war es genauso, wie Sie sagen. Eine halbe Stunde Polka, eine halbe Stunde Klassik, mittags ein Hörspiel usw. Diese Radioform gibt es jedoch schon lange nicht mehr - weil sie nicht mehr der heutigen Medienvielfalt entspricht. Aber das hatten wir schon.

Das Formatradio - was wollen Sie konkretisieren, differenzieren, präzisieren (drei Worte mit der gleichen Aussage) ? - Das Formatradio ist, wie schon erwähnt, ein Radioprogramm für Zielgruppen - die Formatbezeichnungen (AC, MOR usw.) sind beliebig austauschbar.

Und jetzt mal ehrlich, was Sie da zu Claim schreiben, das glauben Sie doch selber nicht. Das ist feinstes Beratersprech für Jung-Volontäre, Profis sollten es besser wissen. Der Claim wird in der MA abgefragt, nur deswegen ist er da. Eine Positionierung ist nur für die MA wichtig. Nur dort wird danach gefragt. Nur in der Abfrage muss eine Unterscheidung / Abgrenzung zu Konkurrenzprogramm erreicht werden, dem Hörer ist es völlig egal.

Für die Programminhalte (Musik, Nachrichten, Moderation) ist eine sogenannte Positionierung völlig unerheblich. Im Umkehrschluß ist es leider auch so. In der MA wird nicht erfragt: Wie gefällt Ihnen die Musik? Wie finden Sie die Nachrichten? NEIN. Die Leute müssen sich am Telefon in einer Interviewsituation ad hoc erinnern, welchen Sender sie zuletzt wie lange gehört haben usw. usf. Und um dieses Erinnern so erfolgreich wie möglich zu gestalten - also die Chance zu erhöhen, dass der Angerufene den Sendernamen nennen kann - dafür findet die ständige Penetrierung der Station ID und des Claims statt. Es gibt Vorgaben, wie oft die Station ID in der Stunde zu nennen ist, damit sie auch wirklich bei jedem hängenbleibt.

Meine Aussage zu 3EB will ich allerdings etwas korrigieren. Es ist nicht zwingend, dass der 3EB auch die Station ID enthält. Als grundsätzliches Element einer Moderation sind im 3EB auch beliebig andere Inhalte möglich - wobei die Uhrzeit mir am wichtigsten erscheint. es ist jedoch so, dass die privaten Formatstationen den 3EB zur zwanghaften Nennung der Stadion ID benutzen, kein 3EB ohne Nennung des Sendernamens ist dort die Regel - eben wegen jener MA-Schematik.

Herr Empire, werfen Sie nicht so leichtfertig mit "Unsinn" u.ä. um sich. Ich weiß, ein anonymes Forum verführt dazu, es ist aber zumindest sehr unhöflich.

Ich habe den Eindruck, Sie wollen hier um jeden Preis die Erscheinungsformen des Formatradios / Formatierung als natürliche Entwicklung des Mediums Radio darzustellen.
Das ist nicht so. Ein formatiertes Radioprogramm ist nur ein Mittel zum Geldverdienen für die Gesellschafter einer Radiostation. Das Programm wird mit allem was es hat strikt danach ausgerichtet, wie es für die Werbekundschaft als Träger für ihre Spots am besten funktioniert. Und am gewinnträchtigsten funktioniert es mit mindestens sechsstelligen Stundenreichweiten. Diese werden über die MA ermittelt, ergo wird das Programm mit seinen Inhalten ausschließlich auf einen Erfolg in der MA mit eben jenen Reichweiten zusammengebaut. Und deswegen wird geclaimt, gibt es Geld in Morningshows, wird die Positionierung penetriert bis es quietscht. Und gäbe es die Lizenzvorgaben der Medienanstalten nicht, wären Nachrichten, eventuell Beiträge, TIs usw. schon längst gestrichen.
Um mal ganz illusionslos zu sein: Mir hat vor vielen Jahren mal ein Geschäftsführer einer landesweiten Radiostation gesagt, er würde on air auch polnische Gedichte rezitieren, wenn es denn Geld bringen würde. Wäre übrigens ein ganz klares Formatradio ;)

Und wenn Sie meine Post zu Reinke etwas genauer gelesen hätten, wäre Ihnen aufgefallen, dass ich die Wehmut W. Reinkes verstehen kann, weil früher ja alles besser war – und ich mich selber zu gern an das HR3 Programm von 1985 erinnere. Aber ich sage auch, dass das ÖR HR3 Radio von 1985 oder 1989 heute niemand mehr hören wollte – ohne Internet, podcast, mp3 usw. hatte Radio damals einen ganz anderen Stellenwert. Trotzdem ist WR ein wahrhaftiger Radio-Pionier, der uns allen gezeigt hat, wo es langgeht.

Aber Schluß jetzt, ich muss wieder Geld verdienen, hab mich schon viel zu lange hier rumgedrückt. Ich will es auch bei diesem post belassen

Herzlichen Gruß in die Runde

PS.
Eine Sache noch. Ich bleibe bei dem hier strittigen Begriff „Glattbügeln“ im Zusammenhang für Formatradio / formatiertes Radio. Denn einer der wichtigsten Vorgänge beim Fahren eines Formatprogramms ist das Eliminieren von (vermeintlichen) Ausschaltimpulsen /Wegschaltgründen. In diesem Zusammenhang werden dann Gitarrenriffs aus zu „rockigen“ Titeln herausgeschnitten, Titel einheitlich gekürzt usw. Nennt es wie Ihr wollt, ich nenne es Glattbügeln.
 
AW: hr 1: Reinke kommt

@nomos: Es sollte nicht überheblich sein. Dafür Entschuldigung.

Ein Format kann sich jeder schlaue Programmchef selber entwickeln. Er muss nur seine Zielgruppe exakt definieren, die Bedürfnisse erkennen - und eben die programmlich richtigen Schlußfolgerungen ziehen und umsetzen. Wenn ich also sage, Formate gibt es nur, um Zielgruppen genauer ansprechen zu können, dann habe ich Recht - Sie sagen es doch ebenso - nur mit anderen Worten.

Richtig, das sind wir uns ja sogar einig. Nur ist es immer noch nicht das angesprochene Glattbügeln. Darunter verstehe ich einiges mehr an Maßnahmen.

Ich habe den Eindruck, Sie wollen hier um jeden Preis die Erscheinungsformen des Formatradios / Formatierung als natürliche Entwicklung des Mediums Radio darzustellen.
Das ist nicht so. Ein formatiertes Radioprogramm ist nur ein Mittel zum Geldverdienen für die Gesellschafter einer Radiostation. Das Programm wird mit allem was es hat strikt danach ausgerichtet, wie es für die Werbekundschaft als Träger für ihre Spots am besten funktioniert.

Zum ersten Satz: Ja. Es wäre so oder so dazu gekommen. Allerdings ergibt das eine das andere. Und heute wird mit verschärften Ingredienzen gefahren.

dass ich die Wehmut W. Reinkes verstehen kann, weil früher ja alles besser war – und ich mich selber zu gern an das HR3 Programm von 1985 erinnere. Aber ich sage auch, dass das ÖR HR3 Radio von 1985 oder 1989 heute niemand mehr hören wollte
Na sowas. Die angesprochene Wehmut kann ich aber gut verstehen.

Zu den claims: Diese laufen nicht nur während der MA. Dann aber verschärft.

Dem P.S. kann ich sogar zustimmend folgen. Denn
von mir selbst schrieb:
Und heute wird mit verschärften Ingredienzen gefahren.

Versöhnlich könnte ich vielleicht ausführen daß die momentane Situation in der Vergangenheit mal mit dem Begriff Format angefangen hat. Wer sich erinnern kann weiß daß sich Inhalt und Auslegung im Laufe der Zeit verändert haben. Ich sage aber auch es war Zeit für einen Wandel. Es war überreif. Damals, 1985.

P.S.:
Eine lange Zusammenarbeit bleibt nicht ohne Spuren, blueKo.
 
AW: hr 1: Reinke kommt

Nicht dauernd einknicken, empire. Und nicht vor Amateuren kuschen. Was richtig ist, ist und bleibt richtig.
WR ist da ebenso ein Isotop wie Dein Freund. Irgendwo stehen geblieben und dudelt heute Oldies.

Aber generell:
Im Hause hr wird gemobbt, gemieden, ausgegrenzt, kritisiert und konterkariert. Mitarbeiter nehmen sich die Chuzpe heraus offen oder heimlich gegen Programmentscheidungen zu revoltieren. In welchem Irrenhaus wird da gearbeitet? Einer der Frühmoderatoren ist ja bereits freiwillig gegangen.

Und dass sich WR als beliebter Moderator so über seine Kollegen erhebt stösst nicht überall auf Gegenliebe. Es gibt mehr gute Stimmen in den Hallen des hr als er glaubt.

Aber hat ein beliebter und langjähriger Unterhaltungsmoderator wirklich den Blick für das berühmte Ganze? Und wie lange kann es sich ein Sender erlauben ständig einen Stachel im Fleisch zu haben?
Es geht gar nicht darum, ob es richtig oder falsch, berechtigt oder nicht ist. Es zählt das Prinzip. So ein Gewurstel kann, darf und wird es nie bei privaten Sendern geben.

Um noch einmal auf die Formate zu kommen: Es war in der Tat bis zur Erkenntnis Radio=Nebenbeimedium so, dass Formate musikbetont waren und auf eine Altersgruppe abzielten. Später kamen Erwägungen wie Bildung, Einkommen, lifestyle und andere Präferenzen dazu. Und noch später die researched tracks, geboren aus der Erkenntnis, dass es zu wenig fähige Musikredakteure gab. Solche, die von selbst und mit Fingergefühl in der Lage waren, ein Format auch einzuhalten. Das zusammen mit der Nebenbeimedium-Erkenntnis führte dann erst zu den minimalen, sich oft wiederholenden Musikladungen.

Und zu den station-IDs: Die öffentl.-rechtlichen Sender sagten bis zum Eintreffen der privaten Konkurrenz vielleicht zweimal pro Stunde den Programmnamen an. Mehr war auch nicht nötig waren sie doch allein auf weiter Flur. Einmal zu den Nachrichten, dann als opener für das anlaufende Programm. Mehr war nicht notwendig.

Abschliessend Respekt vor nomos. Der user hat Sachverstand und mit ihm wird es ergiebiger sein mal die Klinge zu kreuzen.
 
AW: hr 1: Reinke kommt

Deine Kritik an WR ist höchstens eine Seite. Wenn Du Dir mal das hr2-Doppelkopf-Interview mit Niels Kaiser anhörst, der link in #309? Da spricht jemand mit einer Leidenschaft und viel Seele. Formate sind für mich notwendig und richtig. Aber solche Moderatoren werden weniger, da hat WR Recht. Man kann sie auch schlecht nachzüchten. Dazu braucht man den unbedingten Willen, das lodernde Feuer in sich selbst und Eifer. "Ich will Moderator werden". Und bei entsprechendem Talent eine Plattform im Radio.
 
Diese Woche gab es ja – für mich völlig überraschend – am Freitag eine Lounge mit Werner Reinke. Hat jemand aus der Gemeinde zufällig eine Aufnahme davon? Wenn ja, würde ich mich über eine Antwort, gern auch per PN, freuen.
 
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