Immer noch mehr neue UKW-Frequenzen für Wien

Bratislava geht in Wien deutlich was sich zur Monopolzeit Radio CD zu Nutze machte. Antenne Austria aus Sopron hatte da deutlich schlechtere Chancen was den Empfang in Wien betraf oder nur mit besseren und trennscharfen Radios ging.

Ich konnte mich noch deutlich erinnern, als der ORF für Radio Wien zur Monopolzeit die 102,9 vom Semmering (heute Kronehit ) in Betrieb genommen hatte, um Radio MM2 auf 102,8 auszublenden.

Ich meine auch, dass der ORF sogar versucht hatte die Frequenz 102,5 in Wien für Radio Wien zu beanspruchen, oder einzuverleiben, aber nur für sehr kurze Zeit?

Wie dem ORF diese Frequenz(en) dann damals entzogen wurde, weis ich nicht. Offenbar flog dieser Extremismus irgendwann auch auf.

Ich denke, im Lichte dessen muss man froh sein, dass es in Wien und Österreich überhaupt Privatradio und Privatfernsehen existiert, - in welcher miesen Form auch immer, und auf welchen Funzeln auch immer.
 
Ich denke, im Lichte dessen muss man froh sein, dass es in Wien und Österreich überhaupt Privatradio und Privatfernsehen existiert
Das war durch den EU-Betritt und ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte unvermeidbar geworden. Österreichische Medienschaffende hatten damals in Straßburg geklagt, weil das ORF-Monopol ihrer Meinung nach, gegen die Meinungsfreiheit verstößt. Juristisch war das ein Wagnis, weil keiner wusste, ob diese Interpretation aufgehen wird. Aber schlussendlich war man erfolgreich und die Republik Österreich musste einlenken. Es ist ein Armutszeugnis, dass es dafür erst ein Gerichtsverfahren am EGMR gebraucht hat. Wäre das Urteil damals anders ausgefallen, hätten wir sonst heute vielleicht noch immer ein ORF-Monopol.
 
Das war durch den EU-Betritt und ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte unvermeidbar geworden. Österreichische Medienschaffende hatten damals in Straßburg geklagt, weil das ORF-Monopol ihrer Meinung nach, gegen die Meinungsfreiheit verstößt. Juristisch war das ein Wagnis, weil keiner wusste, ob diese Interpretation aufgehen wird. Aber schlussendlich war man erfolgreich und die Republik Österreich musste einlenken. Es ist ein Armutszeugnis, dass es dafür erst ein Gerichtsverfahren am EGMR gebraucht hat. Wäre das Urteil damals anders ausgefallen, hätten wir sonst heute vielleicht noch immer ein ORF-Monopol.
Nachdem kein anderes EU Land so ein drakonisches Rundfunkmonopol hatte, denke ich war es gewissermassen klar, wie das Urteil ausgehen würde oder es hätte überrascht wenn es nicht so wäre. Beim Telefon ging das ja auch, dass das Monopol fiel.

Mir ging das ORF Monopol auch gegen die Meinungsfreiheit und gegen die Menschenrechte in meiner Wertvorstellung.

Das Österreich vor dem EU Beitritt empfand ich oft als "weitergefasste DDR Light mit Reisefreiheit". Die sture Haltung der Politik in Österreich zu diesem Thema ORF Monopol und Privatrundfunk sah ich als staatliche Unterdrückung. Hatte man eine andere Meinung kam zwar nicht die Stasi oder die StB aber man wurde lächerlich gemacht. Mir war immer klar dass die Politik in Österreich nie freiwillig das ORF Monopol aufgeben wird, - es wird von aussen entscheiden, eben von der EU.

Unter diesem Gesichtspunkt bin ich froh, dass es Privatradio in Österreich gibt egal wie schwach die Funzlen oder inhaltslos die Nachrichten, genau so wie es die innerdeutsche Grenze und die DDR nicht mehr gibt. So ist die Situation heute besser als damals.
 
Wenn ich so zurückdenke: Radio Wien hatte ja mal drei Frequenzen. Eine musste man um 2010 herum abgeben. Wie das zustandekam, weiß ich leider nicht mehr genau. Schlimm genug, dass der ORF so viele Frequenzen besitzt.
 
Wenn ich so zurückdenke: Radio Wien hatte ja mal drei Frequenzen. Eine musste man um 2010 herum abgeben. Wie das zustandekam, weiß ich leider nicht mehr genau. Schlimm genug, dass der ORF so viele Frequenzen besitzt.

Durch das ORF Monopol konnte sich in Österreich das Radio und generell das Privatradio kaum entwickeln und die Frequenzbelegerei des ORF versucht bis heute die Monopolzeiten gewissermassen abzubilden und privaten Wettbewerb klein zu halten.

Wenn man damals in den 80er Jahren nach Südtirol blickte war die Welt bereits anders. Privater Radiojournalismus, und alles von Tirolern gemacht. In der Weltstadt Wien war dies undenkbar.
 
Radio Wien hatte ja mal drei Frequenzen. Eine musste man um 2010 herum abgeben.
Ja, das ist richtig. Es war die 91,30 MHz am Standort Neuwaldeck FÜS Wien 3, direkt an der Grenze zu NÖ. Dafür hatte man angebliche Versorgungslöcher konstruiert, für einige 100 Bewohner von Hernals und Dornbach, die im Funkschatten von Schafberg und Heuberg liegen, so dass diese von den Signalen vom Kahlenberg und Himmelhof beide nicht versorgt werden können. Die Frequenz wurde dem ORF dann irgendwann entzogen (ich glaube, zusammen mit Linz Pöstlingberg eine seltene Premiere) und wurde danach verlagert und später von NJOY 91.3 genutzt. Die ist noch heute in Verwendung, für das Gemüseradio.

Die 102,5 MHz am Sender Kahlenberg FÜS Wien 1 hatte der ORF ebenfalls inne. Dort lief "Radio Blaue Donau", das rein englischsprachige Vorgängerprogramm von RadioFM4. Ich meine, dass sich dieses Programm ORF-BDR je zur Hälfte aus der GIS-Gebühr und aus Steuermitteln finanzierte. Also Staatsfunk par excellence. Finde dafür nur keine Quelle mehr, die das belegt.

Das Problem war auch, dass in der früheren CSSR sowie in Ungarn noch bis Mitte der 90er Jahre im OIRT-Band gesendet wurde und Empfangsgeräte für dieses Band in Österreich kaum bekannt bzw. oftmals gar nicht in den Haushalten verfügbar waren. Zudem kam die Sprachbarriere für die gut empfangbaren Privatstationen wie Slager Radio oder Danubius Radio. Alles, was aus Slowenien, Ungarn, Slowakei oder Kroatien einstrahlte, war überwiegend fremdsprachlich (von Radio SI bzw. MM2 Touristradio abgesehen). Somit kaum Interesse am Empfang. Blieb nur, die Antennen nach Bayern oder Südtirol auszurichten.
 
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Ja, das ist richtig. Es war die 91,30 MHz am Standort Neuwaldeck FÜS Wien 3, direkt an der Grenze zu NÖ. Dafür hatte man angebliche Versorgungslöcher konstruiert, für einige 100 Bewohner von Hernals und Dornbach, die im Funkschatten von Schafberg und Heuberg liegen, so dass diese von den Signalen vom Kahlenberg und Himmelhof beide nicht versorgt werden können. Die Frequenz wurde dem ORF dann irgendwann entzogen (ich glaube, zusammen mit Linz Pöstlingberg eine seltene Premiere) und wurde danach verlagert und später von NJOY 91.3 genutzt. Die ist noch heute in Verwendung, für das Gemüseradio.

Die 102,5 MHz am Sender Kahlenberg FÜS Wien 1 hatte der ORF ebenfalls inne. Dort lief "Radio Blaue Donau", das rein englischsprachige Vorgängerprogramm von RadioFM4. Ich meine, dass sich dieses Programm ORF-BDR je zur Hälfte aus der GIS-Gebühr und aus Steuermitteln finanzierte. Also Staatsfunk par excellence. Finde dafür nur keine Quelle mehr, die das belegt.

Das Problem war auch, dass in der früheren CSSR sowie in Ungarn noch bis Mitte der 90er Jahre im OIRT-Band gesendet wurde und Empfangsgeräte für dieses Band in Österreich kaum bekannt bzw. oftmals gar nicht in den Haushalten verfügbar waren. Zudem kam die Sprachbarriere für die gut empfangbaren Privatstationen wie Slager Radio oder Danubius Radio. Alles, was aus Slowenien, Ungarn, Slowakei oder Kroatien einstrahlte, war überwiegend fremdsprachlich (von Radio SI bzw. MM2 Touristradio abgesehen). Somit kaum Interesse am Empfang. Blieb nur, die Antennen nach Bayern oder Südtirol auszurichten.

Ich hatte dies so in Erinnerung das Blue Danube Radio zuerst auf 102,2 sendete, dann auf 102,5 wechselte, und Anfangs sehr kurze Sendezeiten hatte und ab 1990 auf 103,8 wechselte. Als die 102,5 frei wurde, hatte Radio Wien diese auch inne allerdings nur kurze Zeit. Ob diese dem ORF entzogen wurde, oder ob der ORF diese "freiwillig " aufgab weis ich nicht. Bevor Antenne Wien auf der 102,5 sendete war die Frequenz jedenfalls für einige Jahre frei.
Ich meine das BDR teilweise vom ORF und teilweise von der UNO finanziert wurde?

Das UKW Band in Wien war grauenvoll langweilig und entsprach kaum einer Weltstadt, sondern eher einem Kuhdorf. Bei der Einfahrt in die Stadt Wien standen am Strassenrand Schilder "Wien ist anders", - und ja, es war auch anders mit aller Ironie. Ausgenommen von BDR sendete auf allen Frequenzen entweder Ö1, Ö Regional in Variante Wien, Niederösterreich und Burgeland sowie Ö3. Somit bin ich zumindest dankbar dass es heute etwas in Wien gibt, was früher eben nicht war bzw. mit den Füssen getreten wurde.

Radio Danubius nahm ich zuerst 1986 in Wien war und zwar auf 100,5. später folgte Radio CD auf 101,8 und Antenne Austria auf 102,0 die beide vom Ausland aus nach Wien sendeten. Radio CD war stets besser empfangbar als Antenne Austria. Gute Trennschärfe und Empfangsempfindlichkeit war vorausgesetzt.

Radio MM2 war in Wien kaum empfangbar, bzw. nur für Diejenigen die ein besseres Radio hatten oder bessere Antennenanlagen installiert hatten.

Ich habe in Erinnerung dass Radios die das westliche UKW Band empfangen konnten in der CSSR und Ungarn nicht verboten waren und wahrscheinlich via der DDR und DDR Produkten ihren Weg ins Land gefunden haben aber bei Weitem nicht in jedem Haushalt verfügbar waren. Die Sprachbariere war nicht so gross, viele Leute in der CSSR und Ungarn hatten einfache Deutschkenntnisse, bzw verstanden die Sprache zumindest zu gewissem Grad.
 
Radio Danubius nahm ich zuerst 1986 in Wien war und zwar auf 100,5. später folgte Radio CD auf 101,8 und Antenne Austria auf 102,0 die beide vom Ausland aus nach Wien sendeten. Radio CD war stets besser empfangbar als Antenne Austria. Gute Trennschärfe und Empfangsempfindlichkeit war vorausgesetzt.

Radio MM2 war in Wien kaum empfangbar, bzw. nur für Diejenigen die ein besseres Radio hatten oder bessere Antennenanlagen installiert hatten.
MM2 war bei guten Bedingungen kurioserweise in Wien aber besser zu hören als die Antenne Austria.
Die 102.0 aus Sopron war eher ein Problemkind, in Wien so gut wie nicht störungsfrei zu hören, dafür aber teilweise weit nach Niederösterreich hinein.
 
MM2 war bei guten Bedingungen kurioserweise in Wien aber besser zu hören als die Antenne Austria.
Die 102.0 aus Sopron war eher ein Problemkind, in Wien so gut wie nicht störungsfrei zu hören, dafür aber teilweise weit nach Niederösterreich hinein.
Ja, die 102,0 von Antenne Austria aus Sopron war deutlich schwächer als die 101,8 von Radio CD aus Bratislava. Ich habe in Erinnerung dass die 102,0 in Floridsdorf und Donaustadt schlecht ging, aber dafür im Westen und Süden von Wien besser ging. Im ganzen Wiental ging die 102,0 bestens.
Ich hatte die 102,0 kurioser Weise auch noch im Raum St. Pölten immer wieder bekommen.

Antenne Wien hatte sogar auch ein ofizielles Studio und ein Büro irgendwo in Wien? Eventuell in Margareten oder Mariahilf oder dort?

Am beliebtesten war Radio CD und die 101,8 aus Bratislava ging eigentlich recht gut in Wien und dem ganzen Umland.

Wie weit die 102,8 von MM2 wirklich ging, wusste ich nicht mehr genau. Manche sagten bis zur SCS, andere bis Döbling, eventuell mit gutem Radio noch bis Wolkersdorf, weiter aber sicher nicht mehr.
Auf 103,3 war immer wieder unregelmässig ein Pirat in den Abendstunden unterwegs. Ob sie den jemals erwischt hatten weis ich nicht.

Die Frequenzen die man in Wien ab den späten 80er Jahren immer im Auge hatte waren die 100,5, 101,8, 102,0, 102,8 und 103,3 wenn man den ORF nicht wollte.
 
Nur als kurze Randbemerkung: auch die UKW-Frequenzen in Wien/Himmelhof wurden schon mal unter die Lupe genommen. Im Gegensatz zu Linz/Freinberg konnte man dem ORF aber Wien/Himmelhof nicht entziehen. Man konnte nachweisen, dass diese Frequenzen notwendig sind. Der enstprechende Entscheid findet sich irgendwo in den Untiefen der RTR-Seite.

Nicht ohne Grund haben auch Kronehit und Radio 88.6 (hier Wolfersberg statt Himmelhof) entsprechende Füllsender, der Kahlenberg geht dort tlw nur verzerrt, sowohl auf Wiener, als auch auf Niederösterreichischem Gebiet.

Was die 101,2 Gaisberg angeht: der Gaisberg versorgt neben Salzburg auch große Teile des südlichen Oberösterreichs (Innviertel). Wie schon diskutiert, ist die Frequenz für Radio Oberösterreich also absolut notwendig.

Für die Kette von Life Radio war übrigens ursprünglich die 106,2 am Gaisberg vorgesehen, man hat sich aber dann entschieden, die Frequenz für ein Salzburger Lokalradio zu nutzen (Welle 1). Damit muss Life Radio mit dem Gleichwellen-Kompromiss Schwand/Handenberg auf 106,5 leben.

Die Gleichwelle an sich geht übrigens besser als gedacht. Das Gezischel im Grenzgebiet ab Burghausen rauf Richtung Braunau kommt weniger durch die Gleichwelle zustande, als vielmehr, dass beide Standorte dort meist abgeschattet sind. Es bräuchte wahrscheinlich für die 106,5 einen Standort auf deutscher Seite, um Braunau und Umgebung besser versorgen zu können.
 
Nur kurz etwas offtopic: War auf 102,8 das nicht irgendwann Radio Maribor International (Radio RMI?) und hatte, während man Radio CD auf 101,8 abgeschaltet hatte, einen Jingle von Radio CD in Verwendung? (also im Prinzip nur das "Bett" vom kurzen Radio-CD-Jingle mit dem gesungenen Radio CD?)
 
konnte man dem ORF aber Wien/Himmelhof nicht entziehen. Man konnte nachweisen, dass diese Frequenzen notwendig sind
Der ORF hat, wie KRONEHIT, am Kahlenberg 100.000 Watt ERP. Wenn der ORF und KRONEHIT zusätzliche Füller in Himmelhof brauchen, dann brauchten Antenne Wien 105.2 und radio88.6 diese doch wohl erst recht!? Beide, die Antenne Wien 105.2 und radio88.6, haben aber KEINE zusätzliche Füllfrequenz am Himmelhof. Wenn der ORF und die Krone eine Versorgungslücke am Himmelhof geltend machen, trotz 100 kW, dann haben doch Antenne Wien und 88.6 logischerweise dort eine sehr viel größere Lücke bei nur 10 kW!

Wie konnten Antenne Wien 105.2 und radio88.6, beides privatwirtschaftliche Unternehmen, existieren bei a) geringerer Sendeleistung als ORF+Krone und b) ohne den Füllsender am Himmelhof, der doch angeblich benötigt wird, um Versorgungslücken zu schließen!?

88.6 hat den Füller Wolfersberg doch m.W. nur weil man seit einigen Jahren vom Herbertskofel statt vom Kahlenberg sendet. Und Antenne Wien (jetzt also Radio Austria) kommt gänzlich ohne Füllsender aus - die habe weder am Himmelhof, noch am Wolfersberg eine zusätzliche Frequenz. Wenn also der ORF und KRONEHIT bei 100 kW Anspruch auf einen Füller erheben, warum wurde Fellner in der Sache nicht aktiv???


OT: Ich verstehe auch nicht, warum man die 88,6MHz von radio88.6 vom Kahlenberg zum Herbertskofel verlagert hat. Der Kahlenberg ist klar der bessere Standort. Es kann nur eine Kostenfrage sein (ORS zu teuer?).
 
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Mag sein, dass der ORF die Sender in Wien Himmelhof braucht, und auch der Sender Gaisberg notwenig ist, um ORF Radio Oberösterreich zu verbreiten.

Aber die 90,1 in Linz von ORF Radio Niederösterreich und die 94,7 von ORF Radio Burgenland in Wien muss wirklich nicht sein. Wenn man dem ORF diese Frequenzen entziehen könnte ist schon sehr viel erreicht.

Was zu viel ist ist eben zu viel.
 
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die 90,1 in Linz von ORF Radio Niederösterreich
ist völliger Quatsch. Die hat nämlich nur 10 kW ggü. der 95,2 mit Radio OÖ. Dabei liegt NÖ vom Lichtenberg aus gesehen sehr viel weiter weg als das umliegende OÖ z.B. das Mühl4-tel. Wenn die abenteuerliche Begründung, man wolle NÖ von Linz aus versorgen, greifen soll, dann müsste ja Radio NÖ mit 100 kW senden um überhaupt bis ins eigentliche Zielgebiet zu kommen. Für die 35 km bis nach Aigen-schlägl reichen 10 kW aus.
 
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Wie konnten Antenne Wien 105.2 und radio88.6, beides privatwirtschaftliche Unternehmen, existieren bei a) geringerer Sendeleistung als ORF+Krone und b) ohne den Füllsender am Himmelhof, der doch angeblich benötigt wird, um Versorgungslücken zu schließen!?
Der ORF hat einen Versorgungsauftrag, weil öffentlich-rechtlich. Dafür gibt es Kriterien, die an ein Privatradio schon mal nicht gestellt werden. Freilich nutzt der ORF das leidlich aus, um Frequenzen zu blockieren, die sonst für weitere Privatradios genutzt werden könnten. Aber er tut das trotz alledem auf einer rechtlichen Grundlage, an der erst mal nicht zu rütteln ist, das haben entsprechende Entscheide ja bereits belegt (kronehit und andere haben doch schon alles mögliche versucht, dem ORF Frequenzen abzusprechen).

Welche Füllsender kronehit, 88.6 oder Radio Austria in Betrieb nehmen, ist deren Sache. Ein Privatsender wird v.a. nach dem Kosten/Nutzenfaktor gehen, und da rechnet jeder anders. kronehit hat sich dazu entschieden, seinen Versorgungsgrad etwas höher zu treiben als andere. Möglicherweise hat sich das auch auf die Quote ausgewirkt und damit gelohnt, man weiß es vielleicht auch nicht genau.

Andere verzichten halt dann auf die perfekte Indoorversorgung, oder akzeptieren, dass ihr Programm in einem bestimmten Gebiet nur etwas zischelig empfangbar ist, mit der Gefahr, dass der eine oder andere mobil vielleicht dann das Programm wechselt. Da hat jeder Privatsender andere Prioritäten, und nur weil der eine Versorgungslücken schließt, muss das nicht heißen, dass diese so bedeutend sind, dass das jeder tun muss.

Dass aber mit den Füllsendern Himmelhof (kronehit) und Wolfersberg (88.6) Versorgungslücken geschlossen wurden, lässt sich in den jeweiligen Entscheiden jederzeit nachlesen. Und wie immer wird das auch genau analysiert (Stichwort "nicht vermeidbare Doppelversorgung"). Einfach mal auf den RTR-Seiten die Entscheide raussuchen und nachlesen.

PS: 88.6 hatte den Füllsender Wolfersberg schon, als sie noch vom Kahlenberg sendeten.
 
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Der enstprechende Entscheid findet sich irgendwo in den Untiefen der RTR-Seite.
Die Studie stellt fest, dass im Raum Wien das Spektrum sehr dicht belegt ist und sich keine zusätzlichen Übertragungskapazitäten finden lassen. Da sich herausgestellt hat, dass in Wien die vom Sender Wien 1 herrührende Versorgungsfeldstärke zwar ausreicht, durch Mehrwegeempfang die Qualität in großen Teilen der Stadt aber nicht einwandfrei ist, war der Schluss zu ziehen, dass eine Abstrahlung von Füllfrequenzen vom Standort Wien 2 – Himmelhof grundsätzlich notwendig ist. Um trotzdem Übertragungskapazitäten vom Sender Wien 2 zu gewinnen, war der Ansatz der Studie, die Füllfrequenzen durch solche zu ersetzen, die 200 kHz neben jenen des Hauptsenders liegen, wobei angenommen wurde, dass bei Programmgleichlauf keine nennenswerten gegenseitigen Störungen auftreten. Diese Annahme hat sich aber in einem Feldversuch als unhaltbar erwiesen. Die gegenseitige Beeinflussung der beiden Sender hat zu erheblichen Empfangsbeeinträchtigungen beider betroffenen Frequenzen in großen Teilen des gemeinsamen Versorgungsgebietes geführt, sodass der Schluss gezogen werden muss, dass diese Methode zumindest für die geographische Situation Wiens nicht geeignet ist.
 
Die Studie stellt fest, dass im Raum Wien das Spektrum sehr dicht belegt ist und sich keine zusätzlichen Übertragungskapazitäten finden lassen.
Witzig. Wie kommt es denn, dass man anno 2023 also über 20 Jahre später trotz seitdem stark zugenommener Verfunzelung des UKW-Bandes von tschechischer, slowakischer und ungarischer Seite, immer mehr Frequenzen in Betrieb genommen wurden? Seitdem wurden doch für die Stadt Wien und nähere Umgebung sicher mehr als 30 neue Frequenzen in Betrieb genommen!!!

Man konnte also für den ORF damals keine weiteren Frequenzen mehr finden (hätte man wohl gern), aber dafür für dutzende Privatsender, die seitdem neu aufgeschaltet wurden, teilweise mit hanebüchender Frequenzwahl. Es hat doch seit 2001 in Wien kein Programm abgeschaltet oder aufgegeben, und wenn dann wurde es sofort durch ein anderes ersetzt. Woher hat man also heute die ganzen neuen Frequenzen, wenn man schon vor zwei Jahrzehnten im damals noch überschaubaren Band die Erkenntnis erlangt hat, dass das VHF-II Band derart voll ist, dass es faktisch keine neuen (freien) Frequenzen mehr gibt!?
 
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Kannst du's glauben? In Wien sind die Radiowellen heiß begehrt! Da gibt's so viele coole Sender, aber nur begrenzten Platz auf dem Frequenz-Buffet. Da muss man echt jonglieren, damit sich keiner ins Gehege kommt. Vielleicht zaubern sie ja bald noch mehr Techno-Tricks aus dem Hut oder switchen aufs Streaming, um die Funk-Flaute zu überwinden. Spannend, oder? 😎
 
Die coolen Sender gibt's in Wien reichlich auf DAB+ mit Arabella HOT, lulu.fm, CITY 23, Technikum CITY, Radio Fantasy (das österreichische Pendant zum deutschen MEGARADIOmix) oder NOW Radio. Sogar LoungeFM ist mit drin im CityMux und Beats Radio möchte ebenfalls bald nach Österreich expandieren.
 
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Welle1 war mal cool, ist aber lange her. Energy Wien war nie cool.

Die coolen Sender gibt's in Wien reichlich auf DAB+
Vorsicht, Realität: In Wien hört kein Mensch DAB, ja der Aufprall aus der Traumwelt in die Wirklichkeit tut weh. Deshalb werden auch immer weider UKW-Frequenzen aus dem Ärmel gezaubert, die teils abenteuerlich verzischelt sind. Mit DAB kannst in Wien keine Quote machen.

LoungeFM sendet in Wien auch über UKW. Demnächst sogar regulär und dauerhaft.
 
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Und dürfte damit um ein vielfaches besser empfangbar werden. Die 96,4 ist kein Vergleich zu den bisherigen Mini-Funzeln, die die hatten. Die 1KW in Richtung Nordwest dürften für reichlich guten Empfang in den wichtigsten Wiener Stadtbezirken sorgen. Energy hat ja ne ähnlich gute Frequenz.
In Wien hört kein Mensch DAB
Warum existiert es dann?
 
Und dürfte damit um ein vielfaches besser empfangbar werden. Die 96,4 ist kein Vergleich zu den bisherigen Mini-Funzeln, die die hatten. Die 1KW in Richtung Nordwest dürften für reichlich guten Empfang in den wichtigsten Wiener Stadtbezirken sorgen. Energy hat ja ne ähnlich gute Frequenz.

Warum existiert es dann?
Das Problem ist eher daß diese neuen Frequenzen in Simmering zu große Einzüge Richtung Norden haben. Gerade bei der 104,6 hätte man vielleicht ein etwas mehr Leistung nach Floridsdorf, Seyring und Stammersdorf geben müssen. Wahrscheinlich war die Angst vor der 104,5 aus Brno zu groß, die aber in Wien ohnehin kaum noch für normale Radios wahrnehmbar ist, oder es war auch irgendeine andere Ausrede. Auch die 102.1 könnte um eine Spur mehr Sendeleistung haben.

DAB+ Radios gibt es in Österreich mitlw. mehr als Viele denken. Die Hörerzahlen werden aber bescheiden sein und eher auf Klassikfreunde und die Rockantenne richten oder wer 88.6 in Kärnten empfangen will. Technikum ist übrigens ganz gut.
 
Also wenn der ORF mit zwei Frequenzen (Himmelhof und Kahlenberg), darunter ein 100.000 Watt-Brummer, immer noch nicht auskommt und angebliche Versorgungslücken geltend macht, wie soll dann ein Privatradio wie die Rock Antenne Austria mit ihren lächerlichen 1000 Watt überleben oder die Welle 1 mit gar nur 100 Watt?

Radio Maria finanziert sich zwar über Spenden, kommt aber mit nur 20 Watt aus, das ist etwas mehr als eine LED. Wie soll man diesen Sender im Auto empfangen können, ohne dass das Signal unter jeder Brücke wegbricht und bei jeder Vorbeifahrt an einer Haltestelle der Bim von prasselnden Störgeräuschen überlagert wird? Mag mir das jemand verraten, wie das geht und warum der ORF gar noch einen dritten oder möglicherweise vierten Standort braucht? Für Kronehit gilt das ebenso.

Nun könnte man sagen, gut - Kronehit ist als bundesweiter Anbieter lizenziert, hier gelten andere Maßstäbe. Aber auch der Unterschied zwischen radio88.6, Radio Energy und Welle 1 ist doch eklatant groß, was die Sendeleistungen und die techn.Reichweite betrifft.
 
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Ich habe es oben doch schon geschrieben: der ORF hat einen gesetzlichen Versorgungsauftrag und muss damit im Prinzip alles was mehr als 200(?) Einwohner hat, versorgen. Privatsender haben das nicht und müssen hier wirtschaftlich vorgehen.

Daneben gilt dann auch noch, wer zuerst kommt, mahlt zuerst (bekommt die besseren Frequenzen). Die Funzel von Radio Maria ist in der Tat so schlecht, dass sie in großen Teilen Wiens nicht vernünftig empfangbar ist. Radio Maria hat m.W. in dem Frequenzgeschacher in Wien einfach das Pech gehabt, gerade bei der schlechtesten Frequenz den Zuschlag erhalten zu haben. Eigentlich wurde das Ding ja damals für Lounge FM gefunden, als Ersatz für die 103,2.

Radio Maria wiederum scheint aber mit seinem speziellen Hörerklientel tatsächlich deutlich mehr an DAB+ interessiert zu sein als andere. Ich glaube, dass hier die Bereitschaft der Hörer, in ein neues Radio zu investieren, höher ist als beim 0815-Dudelfunkhörer. Insofern scheint man mittlerweile kein Interesse mehr zu haben, seine UKW-Versorgung noch weiter auszubauen.

Was die neuen 1kW-Frequenzen in Simmering angeht: all diese Frequenzen sind nur deshalb mit halbwegs brauchbarer Sendeleistung möglich, weil man von diesem Standort von den Nachbarländern weg senden kann. Für einen Standort im Zentrum wie Donauturm oder DC-Tower wären diese Frequenzen ziemlich sicher nicht koordinerbar gewesen, oder allenfalls mit sehr geringen Leistungen.

Das ist letztendlich dann auch der Grund, warum diese Frequenzen mit einer sehr schmalen Keule senden und relativ abrupt schwächer werden, sobald man aus dieser Keule rausfährt. Trotzdem: zur Versorgung des Wiener Stadtgebiet sind sie allemal besser geeignet als alles, was man zuletzt noch so am Donaukanal gefunden hat (103,2, 99,5, 102,1, 93,6), weil dieser Standort eben den Nachteil hat, dass er auch nach Osten senden muss und damit die Gesamtsendeleistung aus koordinierungstechnischen Gründen sehr niedrig sein muss. Und das bei gleichzeitig auch noch recht niedriger Antennenhöhe.
 
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