Kai Gniffke und die Reformen im öffentlich-rechtlichen Hörfunk

Finde auch, dass Bouhs mittlerweile nicht mehr der richtige Gesprächspartner für solche Themen ist. Vom kritischen Journalisten zum Verteidiger der Reformen des eigenen Hauses/ der ARD. Wieso lädt man ihn ein?

Sie duzen sich wie früher, wenn man deinen Wechsel nicht wüsste, könnte man denken, es ist die Haltung des Journalisten. Aber Pustekuchen.
 
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Bouhs ist genau der richtige Interviewpartner aus dem Maschinenraum des SWR. Offenbar zuständig für die eigentlich spannenden Themen Regionales & Digitalisierung. Nur die Fragen hätten kritischer sein dürfen.

Ein leitender Mitarbeiter hätte gegrillt werden müssen, wieso die Erzeugung regionalen Contents beim SWR von ehemals 13 x mehreren Stunden auf 13 x wenige Minuten am Tag gesunken ist? Und warum das mit dem inflationsbereiingt niedrigeren Beitragsaufkommen vor 20 Jahren zu finanzieren war? Und was daran die Zukunft der ARD ist? etc.
 
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Hat er doch gesagt: Der ganze Aufwand geht jetzt tollerweise in diese ganze Regionaldinger bei Insta, Tiktok usw.

PS: Jörg Wagner wirkte diesmal völlig verpeilt. Bouhs ist doch z.B. viel zu jung, um im ZDF Bonanza gesehen zu haben.
 
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ARD-Hörfunk und -TV unter der Fahne: "WIR berichten regional!"
hätte gegrillt werden müssen, wieso die Erzeugung regionalen Contents beim SWR von ehemals 13 x mehreren Stunden auf 13 x wenige Minuten am Tag gesunken ist?
Nun, die SWR-Zustände kenne ich nicht. Offenbar hat der neue Intendant Gniffke seine Blaupausen von hier vom NDR mitgebracht: Auch hier im NDR-Bereich hat die regionale Berichterstattung Luft nach oben: Oft mehr Schein als Sein. Im NDR-Fernsehen werden jede Menge Küsten-Reportagen gezeigt. Schon interessant; Problem: Sponsered by Touristenindustrie?
Verbesserungsvorschlag: Im Radio die Regionalfenster vergrößern.
 
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Wir entfernen uns immer mehr vom Thema. Was ist jetzt mit SWR Aktuell? Wird da zum 31.12. tatsächlich linear abgeschaltet? Was kommt auf die DAB+-Kapazität drauf, Die Maus oder Cosmo vom WDR? Die SWR3-Regiofenster? Oder gar nix? Irgendwie gibt es bis auf das Gespräch mit Gniffke, wo das angesprochen wurde, ja bisher gar nix belastbares.
 
Auf Anfrage unserer Zeitung weist die SWR-Sprecherin Hannah Basten darauf hin, dass noch keiner der Reformpunkte konkret beschlossen sei: Es handle sich ausnahmslos um Prüfaufträge für weitere Schritte.

Wobei die im StN-Artikel genannte mögliche länderübergreifende Struktur von SWR 4 bereits konkret wird.
 
Aus dem hohen Norden beobachte ich, was Gniffke - JETZT als SWR-Intendant und aktuelle ARD-Vorsitzender - für Pläne, lokal für 'seinen' Sender, und Visionär für ARD und Gesamt-ÖR entwickelt.
Im SWR-Hörfunk deutet er einiges an.
Ich lese es so: Gniffke hatte angekündigt noch dieses Jahr ...
Hm, ..?
Auch kritisch sehe ich die "Trimedial!"-Idee:
Dann wäre die Frage, warum die dort erzeugten regionalen Beiträge nicht trimedial, oder wenigstens auch im Radio, verwertet werden?
Ist hier im NDR-Bereich auch grandios gefloppt. Im NDR-Fernsehen wird im regionalen NDR-"Hallo Niedersachsen" zwar immer abschliessend geteasert, was am nächsten Morgen Thema im NDR-NDS-Hörfunk "Hellwach!" Thema sein wird. ... Ich erinnere mich dazu an Merkel's grandiosen Offenbarungs-Seufzer: "DAS ist Neuland für uns!"
 
Der SWR ist ja kein Einzelfall. Anderswo machen ARD-Anstalten nun inzwischen zumindest intern keinen Hehl mehr daraus, dass die Zeit der eigenständigen 24- oder auch 18- oder 16-Stunden-Radiowellen (berücksichtigt man die schon gemeinsamen Nachtprogramme) bald vorbei ist. Da ist von bundesweiten Mantelprogrammen die Rede, halt rund um die Uhr unter der jeweiligen Marke. Das radio NRW-Konzept also von der ARD adoptiert. Gniffke sprach ja irgendwann mal in einem Interview davon, dass 6 Stunden täglich originäres SWR2 und die restlichen 18 Stunden ein ARD-weiter Mantel immer noch ein großartiges Angebot bedeuten würden...

Im Gespräch ist auch eine Zusammenarbeit von SWR Aktuell mit einer anderen ARD-Anstalt wie dem hr. Das könnte die "Übergangs"-Lösung für SWR Aktuell sein: Mantel z.B. von hr info, stündlich werden so ein bis zwei News aus dem ohnehin produzierten non-linearen Pool von SWR Aktuell ins lineare Programm eingespielt. Und so denkt der Hörer (na ja, so viele sind es ja nicht ;) ), SWR Aktuell würde weiter 24/7 existieren. Immerhin hätte der Südwesten so weiter eine Nachrichtenwelle, sie würde sogar qualitativ aufgewertet. Denn hr info ist definitiv besser als SWR Aktuell.
 
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SWR 4 in RP und BW ist ein gewolltes Auslaufmodell. Da sind die Einbußen bei der aktuellen MA geradezu Wind auf die Mühlen derjenigen in den Chefetagen, die das heimlich und zunehmend offen betreiben. Allerdings haben sie durch die Entkernung der Regionalprohgramme vom Regionalen selbst das Desaster angerichtet. Mit einem Regionalprogramm, das bestenfalls in Häppchendosis und zu wenig attraktiven Zeiten noch Regionales im Programm hat, kann man schließlich niemanden mehr von der Idee eines Regionalradios überzeugen. Ich bleibe bei meiner schon im SWR4-Faden mehrfach geäußerten Prognose: In spätestens zwei Jahren ist das vierte Programm Geschichte.
 
Im Gespräch ist auch eine Zusammenarbeit von SWR Aktuell mit einer anderen ARD-Anstalt wie dem hr. Das könnte die "Übergangs"-Lösung für SWR Aktuell sein: Mantel z.B. von hr info, stündlich werden so ein bis zwei News aus dem ohnehin produzierten non-linearen Pool von SWR Aktuell ins lineare Programm eingespielt. Und so denkt der Hörer (na ja, so viele sind es ja nicht ;) ), SWR Aktuell würde weiter 24/7 existieren.
Für die Hörer in BW und RP wäre es die mit Abstand beste Lösung.
Die gegenwärtige Situation ist ja auch alles andere als ideal: Von Donnerstag Abend (6.4.) bis Dienstag Morgen (11.4.) besteht das gesamte Programm von SWR Aktuell nur aus Wiederholungen und Podcasts.
Für ein ÖR-Programm mit dem Wörtchen "Aktuell" im Namen ist das einfach nur peinlich.
 
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Ist es nicht DASDING, welches für jedes Kaff einen Regionalaccount auf Instagram besitzt? Was soll dieser Unsinn? Regionalsplitting funktioniert auf Social Media nicht, das musste die WDR Lokalzeit einsehen und hat alle Accounts in einen gebündelt. Bayern 3 und PULS haben ihre Facebook-Seiten zusammengelegt.
MDR SPUTNIK hat sogar seine App eingestellt. Der WDR hat Anfang der 2010er mal versucht, Servicebeiträge werbefinanziert dauerhaft online zu stellen, das ist krachend gescheitert.

Bei diesen ganzen Onlinegeschichten blickt man doch noch weniger durch als bei den sowieso schon undurchsichtigen ARD-Strukturen. Dann kommt noch FUNK dazu, was zig tote Instagram, TikTok und YouTube-Kanäle verwalten muss, aufgrund geringer Aufrufzahlen hat man den Produktionsauftrag eingestellt, doch ein Social Media Team muss sich ja weiterhin um den Dünnpfiff der darunter geschrieben wird, kümmern.

MDR JUMP hat kürzlich als Relaunch zur Unterhaltungsmarke viele Instagram- und TikToker unter den Nagel gerissen, noch mehr Personal welches sich jetzt dem Community-Management zuwenden muss anstelle von redaktionellen programmlichen Aufgaben.

Für alle Rundfunkanbieter gleichermaßen gilt: Sie haben das große Grundproblem nicht verstanden.
Dafür müssen wir mal auf die Ebene gucken, wie der Content eigentlich an uns ausgespielt wird.

TV und Radio wird über Sendeanlagen und Kabelanlagen und auch über Server uns zugeführt.
Die Mediatheken kommen auch via IP zu uns.
Social Media Content sind private Accounts auf proprietären durch Algorythmen verfälschte Apps/Seiten wie Facebook, die auch die Infrastruktur IP nutzen. Das wettbewerbsverzerrende ist die Marktstellung, die Apps sind überall vorinstalliert, die Seiten als Standardbookmarks in Browsern versehen.

IP ist das Äquivalent zu DVB, DAB, UKW (Infrastruktur, Träger).
YouTube ist das Äquivalent zu ASTRA oder Media Broadcast (Plattformanbieter, Vermittler).

Während Rundfunk standardisiert und durchreguliert ist, gibt es durch die US-Dienste einen unverhältnismäßigen Wettbewerb. Jeder Android-Handyuser besitzt in der Regel einen Google-Account und damit auch direkten Zugriff auf YouTube inkl. Like/Kommentarfunktion. Wenn wir das jetzt fair regeln wollten, müsste jeder Beitragszahler einen Fernseher/Radio besitzen und auf den Handys müssten die Apps von ARD und ZDF vorinstalliert sein. Das ist natürlich nicht der Fall. Europa müsste längst gegen das Google-Monopol vorgehen, tut es aber nicht.

Es ist der bequeme Zugang zu den neuen Medien, der die alten sterben lässt.
Würde man genauso schnell Zugriff auf Livesender und Mediatheken haben, würden die viel mehr konsumiert werden.
 
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Von Donnerstag Abend (6.4.) bis Dienstag Morgen (11.4.) besteht das gesamte Programm von SWR Aktuell nur aus Wiederholungen und Podcasts.
Dann könnte man es gleich ausknipsen. Es würden eh wenige mitbekommen. SWR ist die zweitgrößte ARD-Anstalt und kriegt eine Infowelle nicht gebacken...
Tipp: Einfach in der Zeit sich bei hr, BR, rbb, NDR oder mdr einklinken und Podcastabdudelei hat sich erledigt.
 
Das wäre ein sehr gutes Vorhaben. Bestehende Strukturen auflösen und aus den Fehlern lernen. Dann darf da natürlich kein Platz für geldgieriges Politpersonal sein.

Stellt euch vor es gäbe einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk dessen Personal einen Lebenslauf ohne Parteifunktion besitzt. Ganz normale Menschen die nicht durch internes Weiterempfehlen oder gar familiäre Beziehungen zu dieser Jobposition gekommen sind.

Eine Parteimitgliedschaft kann man aus guten Gründen in einem demokratischen Staat nicht absprechen, jedoch sollte es verpönt sein mit einer für ein öffentlich-rechtliches Amt zu kandidieren. Aus Respekt vor dem Beitragszahler und mit dem Wissen dass die Debatte eh schon hochgekocht ist.
 
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