Kai Gniffke und die Reformen im öffentlich-rechtlichen Hörfunk

Wo wird denn jemand "ausgeschlossen"? Jeder kann doch alles schauen und hören.
Nein, das meinte ich nicht. Das war eher im Sinne von ausgeschlossen innerhalb des Programms.
Und wie schon neulich im Hardrock-Thread gesagt: es ist rein zeitlich und praktisch unmöglich, jedes Hobby, jedes Interesse, jeden Fetisch abzubilden.
Richtig, deshalb schrieb ich ja, dass man das nach allgemeiner Relevanz abhandeln sollte.

Habt ihr die Jubelperserkommentare ala "Toller Beitrag! Für sowas zahle ich gerne den Beitrag, und das habe ich auch schon vor 10 Jahren während meiner Ausbildung gemacht. Ein ÖRR wie ihr ihn hier skizziert, wäre ein Traum!" gesehen?
Die wirken in der Tat ein wenig suspekt.
 
PS: Habt ihr die Jubelperserkommentare ala "Toller Beitrag! Für sowas zahle ich gerne den Beitrag, und das habe ich auch schon vor 10 Jahren während meiner Ausbildung gemacht. Ein ÖRR wie ihr ihn hier skizziert, wäre ein Traum!" gesehen?

@Adolar
ÖR und Selbstbeweihräucherung und Eigenlobhudelei ... tägliche Praxis!
Der Begriff "Jubelperserkommentar" beschreibt das Problem schon treffend. Die ÖR-Sprachpolizei droht da aber schon heftig. ...
 
Vielleicht solltest du dich mal integrieren? Deine Aggression und deine teils haltlosen Vorwürfe ("klaut man von Böhmermann" - genau das haben sie im Video handwerklich sauber offengelegt) sind Ausdruck dafür, dass ARD, ZDF und auch Deutschlandradio spürbar auf ein realistischeres Gesellschaftsbild als bislang hinarbeiten: mit unterschiedlichen Erfahrungen, Bedürfnissen und eigenen Codes. Du spürst nur, dass Leute wie du nicht mehr die komplette Aufmerksamkeit bekommen. Und das kränkt dich. Ganz offensichtlich.
Ach du Schreck, da scheint jemand so gar nicht mitbekommen haben, was ich hier im Forum so ablasse.

Kränken tut mich in diesem Zusammenhang gar nichts. Ich maße mir frech einen gewissen kritischen Blick auf die Medienwelt an. Und wenn ich jemals "komplette Aufmerksamkeit" bekommen hätte, hätte ich es wohl bemerkt.

Entlarvend ist der Hinweis, "dass ARD, ZDF und auch Deutschlandradio spürbar auf ein realistischeres Gesellschaftsbild als bislang hinarbeiten". Ja wieso denn hinarbeiten? Das ist seit Jahrzehnten ihr Auftrag, da hat sich nichts geändert! Diese ganzen Versprechungen sollen doch nur davon ablenken, was man in den zurückliegenden Jahren verbockt hat. Auch hier: niemand wurde gezwungen, ein unrealistisches Gesellschaftsbild abzubilden.

Die das in den letzten Jahren zu verantworten haben, sitzen immer noch in ihren Sesseln. Warum sollen dieselben Leute jetzt plötzlich etwas anders machen? Wer oder was hat sie bisher gehindert?

Betreff: "Haltlose Vorwürfe". Keiner hat wohl gedacht, dass ich meinte, man hätte etwas "gestohlen" oder ich vorwerfen würde, dass etwas nicht handwerklich sauber offengelegt sei. Es sollte wohl klar geworden sein, dass ich die Faulheit meinte, aus den tausenden absurden ÖRR-Dingen, mal weitere Beispiele herauszuarbeiten. Man muss ja nur die Mediendienste oder dieses Forum mit einem Auge verfolgen, um da genug Anregungen zu haben. Ein Knaller gestern war bspw., dass Herr Klamroth gerade eine eigene Firma positioniert, um endlich selber "Hart aber fair" zu produzieren.
 
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Apropos "Nebelkerze": So ein Pech, auch hier hat man zufällig einen Experten ans Telefon bekommen, der die Intendantengehälter toll findet.


Natürlich muss wieder der berühmte "Stadtwerke-Chef" als Vergleich herhalten. Verrückt, mir kommt immer der Gedanke, dass auch deren Gehälter viel zu hoch sind. Einer dieser Überperformer aus Werneuchen steht übrigens gerade vor Gericht. Und gucke, auch ein solide verdienender Sparkassen-Chef hat es nicht leicht. Der von der Sparkasse Spree-Neiße musste sich neulich vorhalten lassen (u.a. vom rbb), einem wahren Musterbürger der Stadt Burg eine 100%-Finanzierung über einen Kredit von 700.000 Euro bewilligt zu haben. Das war dann auch mal wieder etwas, was ich vom ÖRR erwarte, um auch mal eine Sendung zu loben (Gruß an @_Stefano)
 
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Thema Gniffke und Reformen im ÖR-Hörfunk:
In den letzen Posts wird wieder 'tief' nach Schwächen im ÖR-System gesucht. Z. B. wie Gniffke & Co ihr Intendantengehalt zu rechtfertigen versuchen.
... Mein Fazit: "Der Fisch stinkt vom Kopf her."
 
großzügig oder eher notwendig? Nach dem rbb und Radio Bremen Intendantin nun auch beim BR:

BR-Chefetage verzichtet auf Gehaltserhöhungen

Letztes Jahr gab es im Bericht des Obersten Rechnungshofs Kritik:
Bericht des Obersten Rechnungshofs: „Bei mehr als jedem zweiten Euro war nicht nachvollziehbar, wofür er verausgabt wurde“

Bayerns höchste Finanzprüfer rügten zudem, dass die ARD-Anstalt beim Einsatz externer Berater vielfach gegen eigene Regeln zur Vergabe von Aufträgen verstoße. Das knallharte Fazit im ORH-Bericht : „2020 war in der Kostenrechnung bei mehr als jedem zweiten Euro nicht nachvollziehbar, wofür er verausgabt wurde“.

Das liege vor allem daran, dass der BR „seit Einführung einer Teilkostenrechnung 2016 weitgehend auf Umlagen und Verteilung der Gemeinkosten“ verzichtet.
 
Wenn ihr heute noch nicht gelacht habt:


Ich spare mir diesmal die Plattitüdenauswahl.

Nur das hier, weil es, wir schreiben den Juni 2023, fast überstürzt wirkt:

Welche Medienhäuser in der ARD sich wie stark in den Kompetenzcentern einbringen, entscheidet die ARD noch in diesem Jahr, so dass die Kompetenzcenter bereits 2024 starten können. ... Auch die neue Hörspiel-Gemeinschaftsredaktion soll bereits im ersten Halbjahr 2024 die Arbeit aufnehmen.
 
DWDL.de:
Ein bisschen mehr ins Details ging es schon bei den Radiowellen. Auch hier sollen Beiträge zu einem bestimmten Thema auch nur noch einmal erstellt werden und dann von allen Landesrundfunkanstalten abgerufen werden können. Bei den Info- und Kulturwellen wird man gemeinsame Abendprogramme ab 20 Uhr sowie fürs Wochenende anbieten. Teil dessen sollen auch Dialogformate sein, die die ARD grundsätzlich ausbauen will. Ob die einzelnen Landesrundfunkanstalten die Gemeinschaftssendungen, die es bislang ja auch schon nachts gibt, übernehmen, liegt aber letztlich in deren Ermessen. Auch soll es immer "Ausstiegspunkte" geben, an denen regionale Inhalte eingeflochten werden können.

 
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Bezogen auf den DWDL-Artikel drängt sich für mich folgende Frage auf:

Wieso beschränken sich die Kompetenzcenter mit ihrer überregionalen Berichterstattung ausgerechnet und ausschließlich auf die Bereiche "Klima", "Verbraucher" sowie "Gesundheit"? Das wirkt auf mich willkürlich.

Was ist mit "Politik", "Wirtschaft" oder "Digitales"? Wieso gibt es für diese Felder keine Kompetenzcenter?

Der Vollständigkeit halber erwähne ich noch die Hörspiel-Gemeinschaftsredaktion.
 
Dass nur noch einer für alle über Politik berichten könnte, ist doch gerade der Grund dafür, dass uns die verschiedenen Landesrundfunkanstalten seinerzeit gegeben wurden. Man stelle sich nur vor, in den 70ern hätte einzig und alleine aus München über Politik berichtet werden dürfen.
Ganz abgesehen davon, ist das Hauptstadtstudio doch schon eine gemeinsame Einrichtung, in der alle drin sitzen.

Dass es nur noch eine Hörspielredaktion geben soll, ist aber einer von den ganz schlechten Fieberträumen von Gniffke.
 
Was ist mit "Politik", "Wirtschaft" oder "Digitales"? Wieso gibt es für diese Felder keine Kompetenzcenter?
Weil der ARD der Schampus ausgegangen ist, mit dem man sich schon im Februar hat feiern lassen. Nach 73 Jahren weiß man endlich, dass das A in der ARD für Arbeitsgemeinschaft steht. Man erschafft mehrere Kompetenz-Center, ohne konkrete Umsetzungen oder einen Plan zu haben. Die Umsetzungen will man schon ab 2025 angehen.😳 Aber Selbstbeweihräucherung geht vorher immer! Stößchen.🥳
 
Bezogen auf den DWDL-Artikel drängt sich für mich folgende Frage auf:

Wieso beschränken sich die Kompetenzcenter mit ihrer überregionalen Berichterstattung ausgerechnet und ausschließlich auf die Bereiche "Klima", "Verbraucher" sowie "Gesundheit"? Das wirkt auf mich willkürlich.

Was ist mit "Politik", "Wirtschaft" oder "Digitales"? Wieso gibt es für diese Felder keine Kompetenzcenter?

Der Vollständigkeit halber erwähne ich noch die Hörspiel-Gemeinschaftsredaktion.
Also Politik ist ja schon sehr regional abgesehen davon dass es auch noch das Hauptstadtstudio für nationale Politik gibt, dass so wieso schon alle ARD-Anstalten beliefert. Genau so der hr mit Wirtschaft bei Börseninformationen.
 
Wieso beschränken sich die Kompetenzcenter mit ihrer überregionalen Berichterstattung ausgerechnet und ausschließlich auf die Bereiche "Klima", "Verbraucher" sowie "Gesundheit"? Das wirkt auf mich willkürlich.

Aus dem DWDL-Artikel, den du gelesen hast:
"Damals hatte man die Gründung von "Kompetenzzentren" angekündigt, angefangen mit den Bereichen Hörspiel, Gesundheit, Klima und Verbraucher. Ebenfalls im Herbst will man entscheiden, was die nächsten Kompetenzzentren sein könnten - in der Diskussion sind aktuell Reise/Touristik, Ernährung/Kulinarik und Künstliche Intelligenz."

Was ist mit "Politik", "Wirtschaft" oder "Digitales"? Wieso gibt es für diese Felder keine Kompetenzcenter?

Was führt dich zu der Vermutung, die Antwort auf diese Frage ausgerechnet hier zu bekommen?
 
Wieso beschränken sich die Kompetenzcenter mit ihrer überregionalen Berichterstattung ausgerechnet und ausschließlich auf die Bereiche "Klima", "Verbraucher" sowie "Gesundheit"? Das wirkt auf mich willkürlich.

Weil das vermutliche einzelne "Pilotprojekte" sind, anhand derer die ARD langsam lernen möchte, wie eine Arbeitsgemeinschaft gemeinsam arbeiten könnte. Claudia Tieschky nennt es in der SZ "Reform in Zeitlupe". Siehe auch die "Überstürzung".

Aus der DWDL-Meldung:
"im Herbst will man entscheiden, was die nächsten Kompetenzzentren sein könnten - in der Diskussion sind aktuell Reise/Touristik, Ernährung/Kulinarik und Künstliche Intelligenz."
 
Ist ja nicht so, dass es bei etlichen Kulturwellen nicht abends noch Autorensendungen und musikalische Vielfalt gäbe (u.a. WDR 3 open, NDR Kultur Jazz und Neo), nicht alle wiederholen wie hr2 oder SWR 2 am späten Abend etwas.

Ein gemeinsames Popangebot würde weit weniger wehtun, aber anscheinend ist es ja wichtig und auch noch vermittelbar, dass jeder die Dudelrotation für sein Sendegebiet selbst ansagt.

Und wenn man sich als regionales Kulturprogramm so schleichend überflüssig macht, ist man über kurz oder lang ganz entbehrlich und weg.
 
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Siehe auch die "Überstürzung"
Nur noch zur Sicherheit, dass ich nicht falsch verstanden werde: Das war natürlich ironisch gemeint, angesichts der nach Jahren des Kreisens nun immer noch weit in der Zukunft verorteten Starts.

In der ganzen Ankündigung lese ich übrigens nichts, was diese Plänchen denn nun an Einsparungen und Verschlankungen bringen könnten oder müssen.

Man ahnt, dass das maximal ein Nullsummenspiel ist. Jemand der z.B. einen Ratgeberbeitrag produziert, der dann nicht mehr in einem Magazin, sondern drei ausgestrahlt wird, wird das eher nicht zu den identischen Kosten/Preisen tun.
 
Man ahnt, dass das maximal ein Nullsummenspiel ist.
Gespart wird dann leider ganz erheblich an anderer Stelle.
Wenn tatsächlich aus 9 Hörspiel-Redaktionen eine einzige werden soll, ist das Desaster doch schon vorprogrammiert.
Hat im Fernsehen bei der weitestgehenden Abschaffung der Fernsehspielredaktionen doch ähnlich funktioniert. Und jetzt hat man den Degeto-Salat.

Und es ist wirklich bedauerlich, wenn da die Vielfalt genommen wird. Ein Holger Rink hat doch bedeutend andere Ziele als eine Katharina Agathos. (Und die jähliche Jubelveranstaltung in Karlsruhe kann man sich dann auch sparen, wenn alles eine Soße ist.)
 
DWDL.de:
Ein bisschen mehr ins Details ging es schon bei den Radiowellen. Auch hier sollen Beiträge zu einem bestimmten Thema auch nur noch einmal erstellt werden und dann von allen Landesrundfunkanstalten abgerufen werden können. Bei den Info- und Kulturwellen wird man gemeinsame Abendprogramme ab 20 Uhr sowie fürs Wochenende anbieten. Teil dessen sollen auch Dialogformate sein, die die ARD grundsätzlich ausbauen will. Ob die einzelnen Landesrundfunkanstalten die Gemeinschaftssendungen, die es bislang ja auch schon nachts gibt, übernehmen, liegt aber letztlich in deren Ermessen. Auch soll es immer "Ausstiegspunkte" geben, an denen regionale Inhalte eingeflochten werden können.

Angesichts der sehr niedrigen Einschaltquoten dieser Programme ist es absolut verständlich und auch sinnvoll, hier Synergien zu nutzen und eine Art von bundesweiten Mantelprogrammen aufzusetzen, in die sich dann die Landesrundfunkanstalten kostengünstig mit ihren eigenen Inhalten einklinken können.

Der nächste, nicht weniger überfällige Schritt wäre, aus den Dudelprogrammen ebenfalls bundesweite Mantelprogramme zu machen, in die genauso die (sehr wenigen, wenn man mal ehrlich ist) regionalen/eigenständigen Inhalte eingeflochten werden können.
 
Bereits der erste Satz macht mich fassungslos:

"NDR Kultur möchte sich gerne in diesen Reformprozess reinstellen, und wir wollen für Sie ein noch besseres Programm herstellen als das, was Sie sowieso schon von uns gewöhnt sind."

"Möchte sich reinstellen"? "was Sie sowieso schon von uns gewöhnt sind"?

Sorry, aber ein Übermaß an Intellekt und Sprachvermögen kann es nicht gewesen sein, der sie auf diesen Posten gebracht hat.

Und wieso "Sie" großgeschrieben? Spricht sie direkt damit den Fragesteller an?

Also ehrlich, dieses Geschwurble und Herumwinden tut beim Lesen ja regelrecht körperlich weh. Wollen die uns Hörer komplett für dumm verkaufen?
 
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Aus gegebenem Anlass und vor dem Hintergrund einiger Löschungen noch mal kurz zur Erinnerung, dass dass hier die Radioforen sind und der Thread Reformen im Hörfunk zum Thema hat.
 
Anja Würzberg aus der NDR-Programmleitung sagt, ab 20 Uhr gibt es zukünftig das ARD-Radiofestival ganzjährig auf allen Kultursendern der ARD und mehr Podcasts. Sendungen wie "RendezVous Chanson" von SR2 werden dann entweder vorgezogen oder vermutlich als Podcast angeboten. Und wenn diese Podcasts zu wenig abgerufen werden, wird man wohl über eine Einstellung der Programme nachdenken, aber sicher nicht über eine Rückkehr zu linearen Zeiten im Äther. Das findet Anja Würzberg nicht mehr Zeitgemäß und es geht ja auch darum Geld zu sparen. Schade das immer an der Kultur gespart wird. Ein Zusammenschluss von NDR2, hr3, WDR2 etc. ab 20 Uhr würde weniger bis gar nicht auffallen, weil es eh überall die gleiche Soße ist.
 
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