AW: Kastrierte Musiktitel – hab' ich was verpasst?
Nur kurz zu den Filmbeiträgen in diesem Thread, bevor ich auch zum Thema komme
:
Hört Euch mal den Sound von "Asterix, der Gallier" an, dann wisst Ihr, was "Film verlängern" heisst. Jeder kann raushören, wie gähnend langsam dieser Film bei SAT.1 abgespielt wird (und das Jahr für Jahr).
@ Dudelmoser:
Man möchte vielmehr verhindern, dass ein Teil der Hörer (vermeintlich) dazu animiert wird, abzuschalten oder den Sender zu wechseln. Es ist nunmal Fakt, dass es keinen Song gibt, der wirklich allen gefällt. Also wird immer ein Hörer dabei sein, dem ein Song nicht zusagt. Nun möchte man das Risiko minimieren, dass eben dieser Hörer abschaltet. Bei kürzeren Songs ist "die Gefahr" geringer, da eben in naher Zeit ein anderes Lied kommt, welches diesen Hörer eher zufrieden stellen kann. Bei längeren Songs könnte der Hörer eher geneigt sein, umzuschalten, da es ihm "zu lang werden könnte", den Song zu ertragen und auf einen besseren zu warten. Das gleiche gilt auch für mehrere "schlechte Lieder" hintereinander. Deswegen werden auch so eifrig Titel getestet, damit ja nicht zu viele möglicherweise ungünstige Songs hintereinander laufen könnten. Da aber einige Titel abgesehen von längeren Intros oder Zwischenmelodien sonst im Sinne des Formatradios "durchhörbar" sind, wird eben an den "störenden Elementen" gekürzt, um sie so "radiotauglich" zu machen.
Nicht, dass Du mich jetzt falsch verstehst: Das soll keine Entschuldigung (oder Verteidigung) für die Dudelsender sein, deswegen habe ich die entscheidenden Wörter auch in Anführungszeichen gesetzt. Nur sind dies die Gründe, weswegen an der Musik so "kastriert" wird. Ich persönlich finde es äußerst primitiv und unglücklich, die (meist qualitativ guten) langen Songs dermaßen zu vergewaltigen, aber ich fühle mich auch nicht in der Zielgruppe der Dudelsender, also greife ich gerne zu meinem mp3-Player zurück (oder ich höre eben Sender, welche die Songs so belassen, wie sie sind - ja, es gibt noch solche).