Erst wenn ansatzweise 50% DAB als Hauptweg gewählt wird, könnte man UKW abschalten.
Und wenn das noch 40, 60, 80 Jahre dauert - solange soll beides parallel laufen?
Also wenn ich das richtig verstehe: Simulcast bei den Strompreisen, open end?!
Dass die Verbreitungskosten so hoch sind, liegt ja darin, dass man sich gleich dreifachen Luxus leistet: Teure Grundnetzsender-Infrastruktur, hinzu kommen die tausenden Füllsender seit den 90ern (bis heute werden in DE neue UKW-Füllsender in Betrieb genommen!) und eben DAB.
Auch dass das UKW- Band ausgeschöpft ist, ist eine Binsenweisheit, denn durch die Zufunzelung werden die GNS in ihrer Reichweite beschnitten.
Beim NDR fand ich heute eine sehr interessante Meldung:
Eine Frequenz, die man zwei Wochen lang ohne jeden Ersatz abschalten kann, ist schlichtweg überflüssig. Alle anderen NDR-Programme, darunter weder NDR Kultur, welches in Dannenberg nur mit 10 kW sendet oder NDR Info, welches in Hamburg und Dannenberg sogar noch weniger Leistung macht, haben keine derartige Füllfrequenz in Lüneburg.
Der Sender scheint ja wirklich enorm wichtig zu sein, wenn man zwei volle Wochen darauf verzichten kann. Warum lässt man derartige Nonsens-Standorte nicht gleich dauerhaft ausgeschaltet? Aufgeschaltet wurde diese Frequenz seinerzeit mit der Begründung angeblicher Versorgungslücken südl. von Lüneburg. Das einzige, was damals durch die Inbetriebnahme der 100,1 am Standort Lüneburg passiert ist war folgendes: RSH war auf 100,0 MHz (Hamburg-Fernsehturm) und 100,2 MHz (Bungsberg) plötzlich nach Südosten hin weniger gut zu empfangen. Denn die 101,5 aus Berkenthin bei Lübeck ist dort schon durch den Brocken (Radio SAW auf 101,4 MHz) gestört. In Lauenburg (SH) hat R.SH aber einen Versorgungsauftrag, der vom 10 km entfernten Lüneburger (NDS) N-JOY-Sender fortan gestört war. Daher musste für RSH wiederum eine eigene Füllfrequenz in Lauenburg (102,5 MHz) her!
Ein Stadtsender geringer Leistung, erfordert wieder an anderer Stelle einen weiteren, weil man sich gegenseitig stört. Ein Possenspiel! Und am Ende heißt es dann, UKW ist am Ende seiner Lebensdauer angelangt und die Kapazitäten sind erschöpft.
Der Witz ist ja auch, dass die 100,1 MHz von N-JOY in Lüneburg zu einem Zeitpunkt in Betrieb genommen wurde, als man noch die schwächere 100,3 am Drachenberg hatte. Seit vielen Jahren sendet N-JOY in Königslutter aber von der stärkeren 93,0 MHz (ex. BFBS). Die 100,1 in Lüneburg wurde aber trotzdem nicht ausser Betrieb genommen!!
In Lüneburg selbst ist N-JOY problemlos auf gleich mehreren Frequenzen zu hören:
90,9 MHz aus Mölln (Fuhlenhagen)
94,0 MHz aus Dannenberg (Zernien)
94,2 MHz aus Hamburg (Moorfleet)
Alle ca. 35 km entfernt.
Hinzu kommen die starken Grundnetzsender Visselhövere 97,6 MHz im Westen, Schwerin 99,5 (nördl. der Elbe) und Drachenberg 93,0 MHz im Süden - die zwar nicht indoor gehen, aber in dieser Gegend beim Mobilempfang sehr gut aushelfen. Sieht man bei einem RDS-AF fähigen Autoradio mit Frequenzanzeige (Zweizeiliges Display) sehr gut.
In Lauenburg, keine 10 km von Lüneburg entfernt, steht bereits der nächste Füller für NJOY auf 99,8 MHz. Der Sender Lüneburg steht auch ca. 5 km vom Lüneburger Stadtzentrum entfernt in Wendhausen.
Das ist doch ein absoluter Irrsinnn!
Und als Oberhammer wird das NDR DAB-Paket in Lüneburg vom gleichen Mast von dem UKW kommt mit 4000 Watt über Kanalblock 9B im VHF III-Band abgestrahlt, NJOY ist somit auf DAB viel besser zu empfangen als über die 100,1 MHz.
Diese Frequenz ist daher vollkommen obsolet. Wenn man 2 Wochen auf sie verzichten kann, dann auch dauerhaft!
Und genau das meine ich mit schwachsinnigem Simulcast. Wenn man DAB forcieren will und endlich eine
Marktdurchdringung erreichen möchte, dann muss man solche Sender endlich abschalten, ein für alle Mal!