AW: Laptop mit Line-In nachrüsten
Jetzt wirste aber übermütig...
Wenn der Steckverbinder halbwegs egal ist, dann könnte ich mich doch allerdings auch einer preiswerteren Lösung wie dem
M-Audio Transit USB zuwenden und hätte ebenso vernünftige Mikrophontöne über XLR->Miniklinke, oder?!
Nein! Es wäre dann zwar offenbar im Gegensatz zu Deiner Befürchtung, daß da
kein Vorverstärker mehr dabei
sei, ein "Mikrofoneingang" vorhanden, dessen Vorverstärker möglicherweise über die Software aktiviert werden muß. Deine Frage, ob dies
Ein schwerwiegender Nachteil
sei, kann so beantwortet werden: Du wirst schlicht nichts zu hören bekommen, wenn Du die wenigen Millivolt eines dynamischen Mikrofons in einen Eingang fütterst, der für Pegel um vielleicht 300-1000 Millivolt ausgelegt ist. Das sind immerhin mindestens 40 - 60 dB Unterschied. Außerdem fehlt dann die Phantomspeisung, die Du für den Betrieb mit Kondensatormikrofonen unbedingt brauchst (von irgendwas muß deren Elektronik ja auch leben und die Kapsel will auch polarisiert werden). Bei solchen Mikrofonen hörst Du sonst absolut nichts außer thermischem Rauschen. Bei aktiviertem Vorverstärker funktionieren dynamische Mikrofone prinzipiell erstmal. Ich bezweifle aber, ob dieser Vorverstärker ernstzunehmen ist. Außerdem hast Du dann nur eine unsymmetrische Verbindung vom Mikrofon und keine anständige erdfreie symmetrische. Kannst Dir da einiges an Brummen einfangen.
wenn beim Konkurrenzprodukt von
Edirol von einem "Microphone input port for plug-in powered electret condenser type (stereo)" die Rede ist,
dann meinen die offenbar die sogenannte "Tonaderspeisung", die eben auf den beiden Anschlußdrähten des (unsymmetrisch angeschlossenen) Mikrofons eine niedrige (5 Volt oder so) Gleichspannung draufliegen hat, um den Vorverstärker von Elektretmikrofonen zu speisen. Das hat nichts mit Phantomspeisung zu tun! Die liegt zwischen jeder der beiden Tonadern des symmetrisch angeschlossenen Mikrofons und dem Schirm und beträgt 48 Volt.
kann ich da ohne Risiko auch mein Sennheiser Profipower dran betreiben?
Nein! Du jagst sonst den Strom von 5 Volt / 250 Ohm = 20 mA durch die Schwingspule (so das nicht vorverstärkerseitig auf niedrigere Werte begrenzt sein sollte). Das sorgt einerseits für eine dauerhafte Auslenkung der Membran, die somit mechanisch anders gespannt ist und die akustischen Parameter des Mikrofons ändern wird. Andererseits ist das aber auch eine nette Mikrofonheizung, die so nicht unbedingt gesund ist und die Schwingspule durchbrennen lassen kann. Lass das Mikrofon bitte Mikrofon sein und mache keinen Lautsprecher für Gleichstrom daraus!
Abhilfe schafft da ein Mikrofonkabel mit eingebautem Trennkondensator (auch für den Anschluß an portable Geräte der Sorte MiniDisc oder ähnliches aus Sicherheitsgründen zu empfehlen) - oder halt der Verzicht auf dieses Produkt.
Spielt das bei der Phantomspeisung wirklich keine Rolle, ob Kondensator oder dynamisch?
Bei Phantomspeisung spielt das, wenn alles technisch ok ist, wirklich keine Rolle. Phantomspeisung heißt so, weil die Mikrofonkapsel oder der eingebaute Übertrager davon wirklich nichts mitbekommen. Beide Tonadern liegen auf 48 Volt - zwischen beiden liegt somit keine Spannung, so kann auch kein Strom fließen! Die Spannung von 48 Volt liegt zwischen jeder der beiden Tonadern und dem Schirm. Das ist ein wichtiger Unterschied zur Tonaderspeisung, bei der zwischen beiden Tonadern die Spannung liegt.
Schau bitte mal hier dieses
Merkblatt für den Anschluß von Mikrofonen von Eberhard Sengpiel. Da findest Du auch die Schaltung mit dem Trennkondensator.
Zur Phantomspeisung
ein guter Artikel bei Schoeps.
Ohne die Geräte jetzt selbst zu kennen: Mindprint hat den bekannten
Envoice Channelstrip um einen AD-Wandler nebst USB-Interface ergänzt. Damit bekäme man einen höchstwertigen Mikrofonvorverstärker nebst dezenter Klanbeeinflussung per USB an den Rechner - zum entsprechenden Preis, den ich allerdings als angemessen erachte, wenn es um ein Werkzeug geht, mit dem ich mir mein täglich Brot verdienen will. Da sind 650 Euro nun wirklich nicht viel Geld. Soviel geben andere für eine neue Grafikkarte und eine neue CPU aus - und spielen doch nur damit.
Andere Möglichkeit: der kleine
Mindprint Trio S/PDIF. Nach Beschreibung und vor allem
Anleitung steckt in der Kiste eine ganze Menge und ich könnte mir vorstellen, daß man damit ordentlich arbeiten kann (in beide Richtungen). Dazu braucht Dein Rechner aber eine S/PDIF-Schnittstelle, zum Beispiel
diese hier. Ob das dann alles wie gewünscht spielt, wäre zu prüfen.