AW: Massenpanik – Viele Tote bei der Loveparade 2010
erinnert mich daran, dass hier viele unterwegs sind, die eher Bild lesen, als Kollegen sind (sprich Journalisten).
Nicht alle, die beim Radio arbeiten, sind automatisch Journalisten...
keek hat da drei sehr fundierte und richtige postings abgeliefert, congrats. Beziehe mich aber auf einen Punkt:
es ist doch trotz allem blödsinnig so zu tun, als hätte man das vorhersehen können oder müssen (und als hätten vor allem die Medien daraus eine Konsequenz ziehen müssen), das halte ich für eine äußerst akademische Diskussion
Nun, diese Diskussion wäre aber notwendig und wäre im Kreise der Verantwortlichen (Stadt, der dort zuständige Ausschuss + Veranstalter) zu ziehen.
Wie aus der erst jetzt bekannt gewordenen Aktenlage hervorgeht, wurde von (in etwa) 450.000 Besuchern ausgegangen, wobei sich durch Abgänge und Zugänge sich ein Mittelwert von 250.000 Menschen pro Stunde (auf dem Veranstaltungsplatz) ergeben würde - diese 250.000 waren durch Polizei und Feuerwehr als "maximal verantwortbar" gesehen worden.
Und einem "Menschenfluss" von 30.000 alle 10 Minuten (durch den Tunnel)...
Daraus ergab sich
der erste Fehler: Von seiten des Veranstalters wurde "schön gerechnet": Für 19 Uhr beispielsweise 90.000 Abgänge und 160.000 Neubesucher
Der zweite Fehler: Und diese alle durch EINEN Tunnel. 90.000 von der einen Seite prallen auf gerechnete 160.000 von der anderen Seite... (!!!!)
Der dritte Fehler: 30.000 in "Bewegung" alle 10 Minuten ist nur mit militärischem Drill möglich. Hat keiner der Loveparade-raver...
Die Katastrophe war absolut absehbar und berechenbar. Niemand kann mir erzählen, dass er -sofern er die Zahlen des Veranstalter hinsichtlich der Besucherbewegungen richtig studiert und begriffen hatte- das Unterfangen für durchführbar und realitätsnah eingestuft hat....
Die
letztendlich Verantwortlichen dieser Katastrophe sind die diejenigen, die sehenden Auges die Zulassung unterschrieben und erteilt haben.
Auf Grund dieser Sachlage
musste es schiefgehen, so oder so...