Drei nationale Dudler, die sich vom Programmangebot immer mehr einem Endzeitzustand nähern, an dem es überhaupt keine Sendungen, sondern nur noch eine Tagesplaylist gibt. Gut, Sendungen gibt es im klassischen Sinn bei Privaten (und leider auch bei vielen Öffentlichen) sowieso kaum noch. Zwischendrin sagt ein DJ noch irgendetwas Belangloses, um eine Art Sender-Hörerbindung und ein Gefühl von Gemeinschaft mit der "Hörergemeinde" aufzubauen. Aufgefüllt wird das dann noch durch Jingles und Werbung. Fertig ist das tolle Radio.
Wozu also noch Nachrichten?
Beispiel aus Frankreich, NRJ
6:00-10:00 Le 6/10 d'ete (Apostrophe spare ich mir)
10:00 - 21:00 Hit Music Only (bis 21:00) usw.
Im Grunde geht es bei Privatradios nur darum, Werbung zu verkaufen, dazwischen wird eben möglichst populäre Musik gespielt, um den Hörer am Speaker zu halten.
Von Nachrichten verspricht man sich offensichtlich bei den Genannten keinen (kommerziellen) Mehrwert, sonst kämen sie garantiert.
Die Frage ist: Sollten solche Sender, die wirklich nur noch ein Minimalangebot fahren (welches jeder Streamingdienst genauso, wenn nicht besser kann) überhaupt eine Lizenz bekommen? Auch Lizenzen sind schließlich begrenzt, und nicht jeder "Flachsinn" muss den Äther verpesten.
Oder sollten auch solche Sender eine Chance bekommen, und der Hörer kann durch Ein- oder Ausschalten über dessen Existenzberechtigung befinden?