AW: N-JOY (Radio) - was ist nur passiert?!
Schade, Chance erneut vertan, Herr Grundei! Ich verstehe nicht, wie man einen einstigen Vorreiter und in seinen Anfangsjahren richtig guten Jugendsender - und so wurde er damals vom NDR auch definiert - so dermaßen in die Grütze fahren kann. Wenn man sich einmal die MA-Zahlen der letzten Jahre (!) anschaut, ist da totaler Stillstand angesagt. Fakt ist: Man macht hier mit einem völlig massenkompatiblen Format ein Programm, das im Schnitt über das gesamte Sendegebiet hinweg seit Jahren aber nur von einer absoluten Minderheit gehört wird. Da kann man nur sagen: schade, dass N-JOY keine Werbung hat. Denn dann hätte man schon längst etwas grundlegend verändern müssen, da der Sender kein Geld mehr eingefahren würde. Aber dieses grottenschlechte Programm müssen wir auch noch zu 100 Prozent mit unseren Gebühren finanzieren. Da ist mir jeder Cent zu schade. Zumal ich persönlich dem Sender schon lange den Rücken gekehrt habe und in Hamburg lieber ENERGY höre.
Was mich am meisten ärgert: die lahmen, und für einen "Jugendsender" viel zu langen Nachrichten und dazu noch der Spruch "Kurz gesagt, was wichtig ist" - Kopfschüttel! Und dann der Anfang der News: "Im Studio: Name des Sprechers" und die nervigen Ankündigungen der O-Töne nicht zu vergessen: "Aus [Ort] N-JOY-Reporter [Name]" - wie in der Steinzeit! Ganz abgesehen davon, dass N-JOY der einzige "Jugendsender" mit News ohne Musikbett ist, was dem ohnehin lahmen Programm noch zusätzlich Drive nimmt. Und als ob das alles nicht schon nervig genug wäre, dann kommt anschließend auch noch "N-JOY Navigation - Der schnellste Verkehrsservice für den ganzen Norden" (der Spruch ist länger als bei NDR 2!). Schon allein das sind genug Gründe (neben den langweiligen und nervtötetenden Moderationen und der unterirdischen Musikrotation), warum ich diesen Sender nicht mehr hören kann. Wenn ich seriöse und ausführliche Nachrichten hören will, kann ich dies bei NDR 2 oder NDR Info tun. Und ich brauche bei einem Jugendsender, der sich doch vorrangig über gute Musik und eine ein gewisses Lebensgefühl vermittelnde Moderation definieren sollte, keine so ausführliche Wettervorhersage, wie sie bei N-JOY jede Stunde und jetzt auch noch zusätzlich zur halben Stunde regelrecht zelebriert wird.
Zum Schluss noch eine Bemerkung zum "neuen" Claim, der einen ja nun wirklich geradezu vom Hocker reißt: "Die meisten Hits von heute". Hier hat N-JOY in Sachen Originalität und Einfallsreichtum mal wieder den Vogel abgeschossen. Bei ENERGY Hamburg hieß es vor Jahren schon: "Die Hits von heute" und bei 89.0 RTL (der Sender deckt einen relativ großen Teil des N-JOY-Sendegebietes ab) heißt es auch schon seit dem Start noch immer "Die besten Hits von heute". Und nochmal: alles von unseren Gebühren!
