Dieses Projekt kann nur scheitern.
Das große Problem ist der im Vorfeld eingeführte / kursierte Name Ö24.
Ö 24 = Österreich 24 Stunden klingt nach Newsradio, nach Laberradio.
Jemand der Musik und vor allem Infos aus seinem Bundesland haben will wird nie diesen Sender einschalten (egal wie die sich dann später vll. mal umbenennen).
Der hört entweder den ORF für sein Bundesland, eine der Antennen oder wenn ihm alles wurscht ist gleich den Ö3 oder Krone.
Ö3 oder KroneHit sind auch nicht viel besser als das heutige Ö24 was die Musikmischung betrifft. Ich habe selbst den Eindruck dass Ö24 heute nun "hörbarer" ist als vielleicht vor einem Jahr noch. Das Problem bei Ö24 ist nur dass die Nachrichten noch seichter als bei Ö3 oder KroneHit sind, und auch bei dem "Radio Austria" mit Wahrscheinlichkeit nicht tiefgründiger werden.
Ich möchte Radio Austria nicht grundsätzlich schlecht machen. Scheitern wird Radio Austria allerdings eher an anderen Themen:
Gute Frequenzen auf UKW sind in Österreich kaum noch zu bekommen. Der bundesweite Empfang von "Radio Austria" wird so lückenhaft sein, dass der Hörer ohnehin bald wieder zu seinem bisherigen Radiosender zurückwechseln wird. So will Radio Austria mit fast 100 Frequenzen weniger Österreich abdecken, als es KroneHit heute macht. Herr und Frau Österreicher sind beim Radio recht veränderungsresistent sodass es Radio Austria vom Anfang an, nicht leicht haben wird. Der Zug ist beim Radio ohnehin eher abgefahren, ein zweites bundesweites Radio hätte vielleicht vor 20 bis 30 Jahren Sinn gemacht, damals steckte Privatradio in Österreich noch in den Kinderschuhen und war durch das Monopol behindert. Nur Werbung und Eigenlob alleine in Fellner-Medien wird da dann zu wenig sein, um Erfolg zu bekommen.
Fellner versteht generell nichts vom Radio und hat es bis heute nicht einmal der Mühe Wert gesehen seine zugewiesene Frequenz in Graz in Betrieb zu nehmen. Anstelle dessen wird man nur durch dieses dümmliche SoftFM gefrotzelt.
Die Gefahr von Pseudo-Regionalisierung des ganzen Programms besteht ebenfalls. Zumindest bei Ö24 tritt dieses Problem immer wieder auf. Hörer die aus ihrer Region etwas erfahren wollen bekommen irgendwelche Dinge berichtet, die vor Ort nur realitätsfremd wirken. Will Fellner hier etwas älteres Publikum ansprechen, muss er deutlich mehr machen, als bisher bei seinen Zeitungen oder auch bei Ö24.
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