AW: [OT:] Eurovision Song Contest
Merkwürdiger Thread. Hier mal mein Haupteindruck:
1) Ich bin mit Steinberg einer Meinung...
Irgendwas läuft also gewaltig schief...
2) Ich teile die Meinung von Grenzwelle, also scheint das Universum doch noch in seiner alten Ordnung zu sein.
3) Beim ESC ist es wichtiger zu gewinnen als anständig teilzunehmen. Anders ausgedrückt: Scheiß auf die musikalischen Qualität, schickt Scooter hin, dann bekommen wir wenigstens die Stimmen aus dem ehemaligen Ostblock.
3) Der NDR ist ganz, ganz böse, weil er als norddeutscher Sender in seinen für Norddeutschland produzierten Sendungen, z. B. der "NDR Talkshow", norddeutsche Künstler ins Studio holt.
4) Außerdem ist der NDR ganz, ganz böse, weil er die anderen ARD-Anstalten nicht auch mal Grand Prix spielen läßt. Daß die unbedingt gewollt hätten, ist mir allerdings bislang entgangen.
5) Zudem ist der NDR ganz, ganz hinterhältig, weil er die von ihm doch vorher, siehe Punkt 3, auf unvertretbare Weise gepushten Künstler letztlich nur dann antreten läßt, wenn sie ohnehin keine Chance haben, den ESC zu gewinnen, weil er dann im nächsten Jahr den Wettbewerb ausrichten müßte (was gar nicht gesagt ist; vielmehr wäre dies eine ARD-Angelegenheit).
6) Noch immer gilt, daß Leute, die ihre Sätze mit "Ich hab' ja nichts gegen Schwule..." beginnen, stets im zweiten Teil des Satzes unter Beweis stellen, daß sie eben doch was gegen Schwule haben. Im übrigen finde ich, daß Herrmanns soo tuckig gar nicht rüberkommt und außerdem ist mir auch das immer noch lieber, als die klemmige "Ich bin schwul aber niemand darf es merken und eigentlich ist es mir selbst peinlich"-Attitüde zum Beispiel eines Axel Bulthaupt.
7) Beim Radio sind wir gegen alle Bemühungen, das Programm so glatt und so wenig polarisierend wie möglich zu gestalten; im Fernsehen hingegen haben polarisierende Moderatoren nichts zu suchen - jedenfalls keine Schwulen in Familienprogrammen (sic!) - wobei wir natürlich nichts gegen Schwule haben, s. o.
Ich jedenfalls finde es schön, daß Cicero gewonnen hat. Wenn es in Helsinki wieder nur für die untere Hälfte reicht, ist es schade, insbesondere für ihn, aber wenigstens können wir, wie schon im letzten Jahr, feststellen, daß Deutschland einen sehr schönen Song und einen echten Künstler in den Wettbewerb geschickt hat und nicht irgendwelche nach größtmöglichen Siegchancen zusammengecasteten Plastikgruppen oder Titten- und sonstige Monster.