Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurück

Warum will JW neuer RBB-Intendant werden? Ist er bei Radio Bremen unterfordert? Oder meint er, das in Personalunion machen zu können? Auf ein paar Popwellen mehr oder weniger im Portfolio kommt es wohl nicht an. Da käme zusätzlich zu 5 Popwellen an der Weser noch die Verantwortung von 3 weiteren hinzu...

Bei manchen Initiativbewerbungen wundert man sich, wie man sich derart plump in Szene setzen kann. :thumbsdown:

Für Radio Bremen wäre es womöglich eine gute Entscheidung gewesen, aber bei Radioeins stünde zu befürchten, dass da dann demnächst Passenger, Milow und Sheeran Einzug gehalten hätten.
 
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Interessant ist dazu auch das Medienmagazin vom DLF. Hier ist Jan Weyrauch noch nicht das Thema gewesen aber es ist auch jetzt noch hörenswert.

 
Das ist laut den zugrundeliegenden Verfahrensregeln nicht zulässig. Sonst hätte man sich das Verfahren ja auch gänzlich sparen können.
Naja, mich würde nicht überraschen, wenn keine von beiden Kandidatinnen heute oder auch in folgenden Wahlgängen die 2/3-Mehrheit erreicht (Bei Schlesinger und Koll haben sie damals 6 Wahlgänge gebraucht.) Daher könnte ich mir schon vorstellen, dass man hier auch im Wahlprozedere stecken bleibt. Und dann müsste man das Verfahren auch wieder komplett neu starten. Vielleicht bewirbt sich Vernau dann.
 
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Dss Weyrauch nun doch nicht rbb-Intendant werden kann, dürfte in Bremen für lange Gesichter sorgen, in Berlin dagegen für erleichtertes Aufatmen. Ich hatte einige Jahre das unangenehme Vergnügen, direkt unter Weyrauch arbeiten zu müssen, und ich kann euch sagen, dass das kein Spaß war. Mir ist selten jemand untergekommen, der so derart schlecht mit Mitarbeitern umgegangen ist wie er. Einer der schlechtesten Chefs, die ich je hatte. Fachlich wie persönlich.
Sorry. Das musste mal gesagt werden.
 
Weyrauch jetzt auch raus
Ich wette mal, von den beiden Bewerberinnen bekommt keiner eine Mehrheit, und am Ende bittet man Katrin Vernau weiterzumachen.
Begeistert von der Kandidaten-Auswahl bin ich auch nicht. Denn die kennen sich ARD-intern nicht so gut aus. Und das bedeutet meines Erachtens, dass Veränderungsprozesse von innen heraus schwer möglich sein werden. Schließlich wird sich die neue Intendantin auf das Know-how ihrer Mitarbeitenden verlassen und die haben, wenn man die letzten Jahre anschaut, bestimmt nicht so riesig Bock auf Veränderung, weil das ja wohl ein Dauerzustand ist. Und jetzt kommt jemand von außen und sagt denen, das und das müssten wir ändern. Da habe ich von außen betrachtet Zweifel, wer da mitgeht.

Die Kassenlage gibt auch nicht viel her. Ich vermute eher Existenzängste beim Personal und kein Lust auf Wagnisse.

Falls dich die rechtliche Grundlage der Wahl noch interessiert. Hab ich dir kurz zusammengefasst.

Das Wahlverfahren wird im rbb-Staatsvertrag durch die Paragraphen 16 und 22 geregelt. Als beschlussfähig gilt der Rundfunkrat demnach, wenn mindestens die Hälfte der insgesamt dreißig Mitglieder anwesend ist.
Gewählt ist, wer mindestens zwei Drittel der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen kann. Es sind mehrere Wahlgänge möglich, eine Begrenzung in der Anzahl gibt es nicht. Obwohl Rundunkratssitzungen öffentlich sind, erfolgt die Wahl selbst nicht-öffentlich und geheim.

Die Intendantin wird für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt.
 
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Dss Weyrauch nun doch nicht rbb-Intendant werden kann, dürfte in Bremen für lange Gesichter sorgen, in Berlin dagegen für erleichtertes Aufatmen. Ich hatte einige Jahre das unangenehme Vergnügen, direkt unter Weyrauch arbeiten zu müssen, und ich kann euch sagen, dass das kein Spaß war. Mir ist selten jemand untergekommen, der so derart schlecht mit Mitarbeitern umgegangen ist wie er. Einer der schlechtesten Chefs, die ich je hatte. Fachlich wie persönlich.
Sorry. Das musste mal gesagt werden.

Dann beglückwünsche ich dich, dass du diese Situation nicht mehr hast. Ich weiß nicht wie es beim rbb so zugeht. Aber nach außen habe ich den Eindruck, dass die Unternehmenskultur eher von Angst geprägt ist als von Innovation. Mir scheint es so zu sein, dass Mitarbeitende eher schweigen, weil Kritik oder Bedarfe nicht wahrgenommen werden oder unliebsam ist. Gerade bei einem öffentlich-rechtlichen Sender erwarte ich einen solchen Umgang nicht.
 
Begeistert von der Kandidaten-Auswahl bin ich auch nicht.
Gebe ich dir recht! Ist ja für Intendanten-Führungspositionen generell immer die Frage, was du nimmst. Einen von außen, der "frischen Wind" reinbringt, jemand von der ARD "weil er das System kennt". Einen Verwaltungs-/Führungsausbildung oder einen mit Journalistenausbildung, weil es ja um das Produkt geht. (Wobei letzteres bei Schlesinger ja auch nicht so gut funktioniert hat...) Schwierig...
 
Ich als der fast größte rbb-Fanboy kann mich nur bodentief verneigen, für die zurückliegende Staffel von "Bloß nicht langweilen!"

Nun wird es der (rinn in die Kartoffeln - raus aus die Kartoffeln) Bewerber vom reichen Sender Radio Bremen wohl doch nicht. Ihm gebührt trotzdem Dank, nochmal deutlich gemacht zu haben, was bereits die zweiten Reihen an Gehalt wegarbeiten. Dass es eine einzige Ehre wäre, diesen Hauptstadtregion-Sender zu leiten, priceless/unbezahlbar, hat er wohl leider vergessen.

Dank @radionase darf ich heute am Intendantenwahltag ein ganz besonderes Erinnerungsstück präsentieren:

Jan Weyrauch erlaubte sich 1992 am letzten Radio 4U-Sendetag ein kleines Späßchen mit dem damaligen SFB-Intendanten. Im Rückblick ergibt alles wunderbar Sinn, denn der vor kurzem Verstorbene hat letztendlich den Teppich ausgerollt für diese ÖRR-Karriere. Allein dafür wäre es schon angemessen, wenn immer noch seine Angehörigen vom rbb monatlich eine Überweisung erhielten. Aber über den schnöden (vergänglichen) Mammon soll es jetzt nicht gehen, hört selber:


PS: Dann wählt mal schön heute...
 
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Ich hatte einige Jahre das unangenehme Vergnügen, direkt unter Weyrauch arbeiten zu müssen, und ich kann euch sagen, dass das kein Spaß war. Mir ist selten jemand untergekommen, der so derart schlecht mit Mitarbeitern umgegangen ist wie er. Einer der schlechtesten Chefs, die ich je hatte. Fachlich wie persönlich.
Das klingt ja schaurig interessant, kannst Du vielleicht ein Beispiel nennen bzw. eine Sutuation dazu schildern?
 
Da habe ich echt wieder etwas gelernt für die nächsten Bewerbungsgespräche:

"Dabei spielt nicht nur die Höhe eines Gehaltes eine Rolle. Ein Vertrag ist eben doch ein Gesamtkunstwerk, in dem viele Aspekte ineinander greifen und am Ende ein stimmiges Gesamtkonstrukt entsteht."

 
Da habe ich echt wieder etwas gelernt für die nächsten Bewerbungsgespräche:

"Dabei spielt nicht nur die Höhe eines Gehaltes eine Rolle. Ein Vertrag ist eben doch ein Gesamtkunstwerk, in dem viele Aspekte ineinander greifen und am Ende ein stimmiges Gesamtkonstrukt entsteht."

Wenn man geldgeil ist geht das natürlich alles nicht. Er hätte es doch machen können. Weil er aber sich an die erste Stelle gerückt hat mit seinen Gehaltsvorstellungen braucht er es jetzt auch nicht bedauern.

Was soll denn ein normaler Arbeiter in Brandenburg sagen? So üppig ist das Lohngefüge im Vergleich zu anderen Bundesländern nicht. Da kann ein Erntehelfer auch nicht sagen, ich hätte gern 5.000 Brutto. Dann sagt die Arbeitgeberseite nämlich tschüss. So einfach ist das.

Mir scheint diese "Selbstbereicherungs- und absicherungsmentalität" fehl am Platze zu sein, eben weil es öffentliches Geld ist. Der Teil der Gesellschaft, der wenig verdient, zahlt das auch. Der hat auch keine Wahl.
Und sowas sollte man im Blick haben.
 
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Ulrike Demmer ist im 3. Wahlgang gewählt, nach dem Dr. Heide Baumann nach zwei Wahlgängen ihre Kandidatur zurückgezogen hatte.
Quelle rbb24, 18:08 Uhr
oder hier.
 
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Ist der Mann so unglücklich in Bremen oder warum will er da weg? Dann soll er doch bitte dort zunächst fristgerecht und ordnungsgemäß kündigen oder um Auflösung seines noch bestehenden Vertrags bitten, bevor er weiterzieht zur nächsten ARD-Länderanstalt.

Das was er aus HR XXL ---> You FM und NordwestRadio ---> Bremen Zwei gemacht hat, spricht nun nicht gerade dafür, dass er den RBB "strahlen lassen" hätte. Eher hätte er wohl Radioeins so lange glattpoliert bis auch dort der Lack ab ist.
 
Man hätte Weyrauch aber keinen Politfilz vorwerfen können. Bei der nun Gewählten, ehemals stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung und stellvertretende Leiterin des Bundespresseamtes, schon.
 
Laut Bericht waren 24 von 30 Mitglieder bei der Wahl dabei. Nur 80% Abwesenheit bei der wichtigsten Wahl des Rundfunkrats in 2023? Nur mal so zum Vergleich: Der Bundestag hat gestern Abend namentlich über den "Entwurf eines Gesetzes zur Regelung der Entsendung von Kraftfahrern und Kraftfahrerinnen im Straßenverkehrssektor und zur grenzüberschreitenden Durchsetzung des Entsenderechts" abgestimmt. 🥱Mit 91% Anwesenheit (678 abgebende Stimmen bei 736 MdBs).
 
nach zwei Wahlgängen ihre Kandidatur zurückgezogen
Erinnert mich an das Drama damals bei der Wahl zum Bundes-Uhu (CW vs JG). Gelebte Demokratie!

Und der RBB hat einen Grunde, warum er noch mindestens eine weitere Woche nur mit sich selbst beschäftigt ist. Ich frage mich, wann man vor lauter Selbstfindung und Streik endlich einmal wieder ZEit findet, sich den Hörfunkwellen und den entsprechenden Programminhalten zu widmen?

ehemals stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung und stellvertretende Leiterin des Bundespresseamtes,
Seltsam. Wenn ich den Namen Strobl droppe, wird mir beißreflexartig unterstellt, ich sähe Gespenster.
Es ist doch bekannt, dass derartige Positionen beim "unabhängigen" ARD-Funk parteipolitisch besetzt.

Nur mal so zum Vergleich:
Das ist aber ein reichlich seltsamer Vergleich, angesichts der zehnfachen Größenordnung.
Ich möchte einmal erleben, dass bei einer Abstimmung in BT oder BR nur 6 Leute fehlen...
 
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Die Frage, die mich am ehesten bewegt ist, warum 4 von 5 Kandidaten zurückziehen. Wie vergiftet ist der Laden wirklich, dass alle das Rennen kriegen? Das ist wieder so eine Geschichte, die nur im rbb passieren kann, als weitere Episode im Krisenkrimi. Frau Demmer ist die letzte und hoffentlich lässt sie sich nicht beißen. Da kann man nur viel Glück wünschen.
 
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Das ist aber ein reichlich seltsamer Vergleich, angesichts der zehnfachen Größenordnung.
Ich möchte einmal erleben, dass bei einer Abstimmung in BT oder BR nur 6 Leute fehlen...
Daher auch Prozentwerte... Aber anderer Vergleich: Bei der Wahl von Florian Hager beim HR waren 32 von 32 Rundfunkräten anwesend, bei Ralf Ludwig beim MDR 48 von 50.
 
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