Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurück

Formulieren wir es mal so: Vor wenigen Stunden wurde die Schlesinger auch ihren Aufsichtsratsvorstandsposten bei der Degeto los. Das kann man inzwischen überall nachlesen. In der Funktion sind aber keine direkten Verfehlungen von ihr bekannt, zumindest bisher nicht. Wenn sich also die Degeto der unliebsamen Personalie so einfach entledigen kann, dann kann das der rbb ja wohl auch. Gründe dafür geistern seit Tagen mehr als genug durch sämtliche Medien.
 
Nun, ich weiß nicht, ob die "Abberufung" aus einem Vorstand arbeitsrechtlich gleichzusetzen ist mit einer fristlosen Kündigung eines festangestellten Mitarbeiters.

Sich ihr zu möglichst kostengünstigen Bedingungen zu entledigen, sollte Zielsetzung des Senders sein.
 
Wie viel klügere Leute andernorts schon geschrieben haben, sind die Bewirtungen der Dreh- und Angelpunkt in der Sache. Die werden strafrechtlich verfolgt. Und wenn die Staatsanwaltschaft zu dem Schluss kommt, dass Schlesinger ihren Arbeitgeber in der Sache betrogen hat, ist alles ganz einfach.
Das werden sie vielleicht morgen in der Ratssitzung noch nicht abschließend klären können, aber es sind ja mehrere Vorfälle der gleichen Art passiert und wenn in Deutschland schon eine Kassiererin wegen eines unterschlagenen Pfandbons rechtmäßig fristlos gekündigt wird, sollte es bei Bewirtungskosten von mindestens 1x 1000 EUR doch wohl gleich laufen.
Und spätestens wenn es zur Anklage in der Sache kommt, kann sich Frau Schlesinger auch von der wahnwitzigen Forderung nach einer Abfindung sowas von verabschieden. Die fristlose Entlassung dürfte morgen passieren und dann belastet sie schon mal mit ihrem Gehalt den Beitragszahler nicht mehr.
 
Das müsste man ihr aber für ihre gesamte Arbeitszeit beim RBB nachweisen und das halte ich für nahezu unmöglich.
Pensionsansprüche aberkennen ist grundsätzlich einfach verdammt schwierig, der Gesetzgeber schützt Arbeitnehmer da sehr stark.
Nein. Wenn das Essen strafrechtliche Folgen hat dürfte es ggf. auch ihre Pension betreffen.

Focus (und das gibt zu Denken, da die Gehälter absurd hoch sind und von den Beitragszahlenden stammen - gehe hier davon aus, dass alle ARD-Statthalter in den Probinzen die nächsten Jahre keine Erhöhung bekommen, Tom Buhrow ggf. ein deutliches Minus an seinem irrwitzig hohen Gehalt):
  • BR, Dr. Katja Wildermuth: 340.000 Euro
  • HR, Florian Hager: 305.000 Euro
  • MDR, Prof. Dr. Karola Wille: 295.000 Euro
  • NDR, Joachim Knuth: 346.000 Euro
  • RBB, Hagen Brandstäter: 303.000 Euro
  • RB, Yvette Gerner: 281.000 Euro
  • SR, Martin Grasmück: 245.000 Euro
  • SWR, Kai Gniffke: 361.000 Euro
  • WDR, Tom Buhrow: 413.000 Euro
 
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Das müsste man ihr aber für ihre gesamte Arbeitszeit beim RBB nachweisen
Ganz und gar nicht. Ich kenne da konkrete Fälle.

Und wenn die Staatsanwaltschaft zu dem Schluss kommt, dass Schlesinger ihren Arbeitgeber in der Sache betrogen hat, ist alles ganz einfach.
Es geht tatsächlich einfacher. Wenn der Arbeitgeber zu dem Schluß kommt, daß Betrug/Unterschlagung/Diebstahl usw. voliegt, kann er seinem Angestellten fristlos kündigen. Staatsanwaltschaft braucht’s dafür nicht.

HR, Florian Hager: 305.000 Euro
Diese Zahl ist unzutreffend, da auf dessen Vorgänger bezogen (Stand 2021). Florian Hager erhält 255.000 Euro pro Jahr.
 
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Die fristlose Kündigung und Verzicht auf Abfindungszahlung seitens des RBB dürfte auch meines Erachtens nach relativ einfach möglich sein.
Bei den Pensionszahlungen halte ich die Sache für nicht ganz so klar, aber wir werden sehen wie sich die Sache entwickelt.
 
Das Problem ist denke ich mal, das es bei der Schlesinger keinerlei Einsicht zu geben scheint, auch selbst Fehler begangen zu haben. Wenn der Rauswurf nicht absolut wasserdicht ist, kann das einen ewig und drei Tage andauernden Arbeitsrechtsstreit nach sich ziehen, den dann wiederum auch niemand braucht.
 
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Das Problem ist denke ich mal, das es bei der Schlesinger keinerlei Einsicht zu geben scheint, auch selbst Fehler begangen zu haben.
Na ja, im Augenblick hat sie das große Problem, daß es viele Vorwürfe gibt. Ihr wird schon bewußt sein, daß sie gerade die Sau ist, die man durchs Dorf treibt, und ich halte sie für Medienprofi genug, nach außen hin mehr oder weniger die Klappe zu halten, weil sie genau weiß, wie das mit Fragen mit doppelten Boden und mit Wortverdrehern so läuft.
Was sie genau getan hat, wie groß ihre Einsicht ausfallen muß, wer noch so alles in der Geschichte drinsteckt - alles noch Fragen mit vielen Fragezeichen, und wenn ich mir die Liste der Vorwürfe so anschaue, bin ich mir gar nicht so sicher, ob sie selbst überhaupt alle Fragen beantworten kann oder ob ihr die Dimensionen der Abgründe wirklich bis ins Detail bewußt waren. Ich könnt' auch sagen: ich habe den Eindruck, daß einige, wahrscheinlich noch nicht öffentlich bekannte Leute beim RBB im Augenblick sehr, sehr froh darüber sind, daß sich Frau Schlesinger gerade als Sündenbock anbietet.

Wenn der Rauswurf nicht absolut wasserdicht ist, kann das einen ewig und drei Tage andauernden Arbeitsrechtsstreit nach sich ziehen, den dann wiederum auch niemand braucht.
Daa sprichste wahr.

Gruß
Skywise
 
Bei den Pensionszahlungen halte ich die Sache für nicht ganz so klar, aber wir werden sehen wie sich die Sache entwickelt.
Bei einem Strafverfahren mit negativem Urteil sind die Pensionsansprüche zumindest bei Beamten futsch.
Fr. Schlesinger wird gut dahingehend beraten werden, die fristlose Trennung ohne jegliche Ansprüche bis 28.02.2023 anzunehmen.
Der Knackpunkt ist das Essen mit der Polizeichefin.
Im Nachhinein schwer verdaulich. Zumindest für Schlesinger.
 
Ansonsten wohl Mitarbeiterproteste auf der einen Seite der Tür wegen "Bloß nicht weiter so"

und die Forderung nach Transparenz auf der anderen Seite der Tür.

Gruß
Skywise
 
Das ist nicht fristlos.
Fristlos ist fristlos. Ab Eingang. Und ein Rücktritt ist im Regelfall ebenfalls fristlos ab Verkündigung mit Ablauf des Tages.
Theoretisch könnte Fr. Schlesinger bis 28.02.2023 unbezahlten Urlaub nehmen. Müsste aber genehmigt werden. Und rein von der öffentlichen Meinung her, würde er es nicht. Das Essen spricht da strafrechtlich ggf. entgegen.
 
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Der Rundfunkrat hat sie abberufen.

die fristlose Trennung ohne jegliche Ansprüche bis 28.02.2023
1. Was heißt "abberufen"?
Fristlos generell der Mitarbeit "gekündigt" oder "nur" vom Intendantenposten abberufen
2. Fristlose "Trennung" bis 28.02.2023?
Das widerspricht sich selbst. Danach können Ansprüche wieder geltend gemacht werden?

Mir ist das alles zu schwammig.
 
"Abberufen" heißt: Du kündigst nicht uns, wir kündigen dir!

Die Details zur weiteren Bezahlung (und möglichen Abfindung) muss jetzt der Verwaltungsrat aushandeln.

Fristlos heißt sofort und nicht zu irgendeinem Zeitpunkt. Deutsche Sprache, schwere Sprache.
 
Sprich, die Frau ist, vorbehaltlich eines Arbeitsgerichtsverfahrens, ihren Job seit heute los.
Und vorbehaltlich eines Strafverfahrens wegen dem Essen, sieht es eher eng um die Pension aus. Dass sie das 1.100 € Essen zurückzahlen muss, ist eh klar,
 
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