Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurück


Schon irgendwie freche Überschrift, aber irgendwie muß man ja die Leute zu sich ranhangeln.
Deprimierend: ich stimme der ersten Hälfte zu, ich stimme der zweiten Hälfte zu, aber irgendwie fehlt dazwischen noch eine dritte Hälfte, die die beiden Argumentationsstränge miteinander verbindet.

Gruß
Skywise
 
Ich stimme schonmal der Formulierung "Staatssender" nicht zu.

Ach, der Michael ("Michi") Herl. Taucht der in der FR öfter als regelmäßiger Kolumnist auf?
Ich kann mich erinnern, dass er im Journal Frankfurt gerne mal über die lokale Kulturszene hergezogen ist, hatte ihn aber aus den Augen verloren. Und jetzt plötzlich 'ne Nummer größer?

Ich bin skeptisch.
Zu seinem Senf bitte 'ne Gref-Völsings, danke, ab dafür. Mahlzeit!
 
Herl scheint wohl auch noch sauer zu sein, dass er sich nicht mehr abends im hr im Clubsessel rumlümmeln darf und fürs reine Nichtstun bezahlt wird.
 
Ich schaue mir gerade die Sitzung im Brandenburger Landtag an. Das kann man sich nicht ausdenken, was da abgeht. Im Prinzip ist das eine komplette Bankrotterklärung für die Geschäftsleitung, den Rundfunkrat und den Verwaltungsrat. Keiner weiß was und alle wollen eine gute Arbeit gemacht haben. :oops:

 
Ach, der Michael ("Michi") Herl. Taucht der in der FR öfter als regelmäßiger Kolumnist auf?
Ich kann mich erinnern, dass er im Journal Frankfurt gerne mal über die lokale Kulturszene hergezogen ist, hatte ihn aber aus den Augen verloren. Und jetzt plötzlich 'ne Nummer größer?
Der ist normalerweise wöchentlich dort zu lesen. Journal Frankfurt - ja, dann hab' ich ihn längere Zeit nicht mehr wahrgenommen, wobei das vielleicht auch mit organisatorischen Änderungen im Stalburg Theater zusammenhängen könnte.
Über die lokale Kulturszene hergezogen - ja, anders kenn' ich ihn aber auch nicht. Ich dachte mal, das wäre sein Lieblingsthema, mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, daß es sein einziges Thema ist.

Ich schaue mir gerade die Sitzung im Brandenburger Landtag an. Das kann man sich nicht ausdenken, was da abgeht. Im Prinzip ist das eine komplette Bankrotterklärung für die Geschäftsleitung, den Rundfunkrat und den Verwaltungsrat. Keiner weiß was und alle wollen eine gute Arbeit gemacht haben.
Hm. Ich hänge Dir wahrscheinlich ein wenig hinterher. Ich weiß nicht, ob das wirklich eine "komplette Bankrotterklärung" ist, zumindest kam bei mir noch nicht der Eindruck auf. Aber es stimmt schon, daß die Beteiligten nicht unbedingt ein gutes Bild vom RBB und von den Vorgängen im Haus zeichnen, und im Augenblick gefällt mir so ganz und gar nicht, daß praktisch jedes hausinterne Gremium sich weitestgehend von Schuld freispricht, sei es nach dem Motto "wir sind Laien, wir können das nicht im Detail beurteilen" oder nach dem Motto "wir konnten das nicht beurteilen, weil uns entscheidende Informationen nicht vorlagen". Gefällt mir deshalb ganz und gar nicht, weil sich diese Struktur und diese Aussagen auch auf andere Sender übertragen lassen.

Gruß
Skywise
 
Naja da wird zum Beispiel der Verwaltungsrat nach den 185 Millionen Euro für das CNC gefragt und die wissen davon offiziell gar nix. Dann stehen noch 70 Millionen für Sanierungen an und zusammen könnte der RBB das überhaupt nicht stemmen. Dann ist jetzt auch die Summe von 6 Millionen Euro für Beraterverträge genannt worden. Also Politiker stellen genaue Fragen und die Antworten sind echt bescheiden.
 
gefällt mir so ganz und gar nicht, daß praktisch jedes hausinterne Gremium sich weitestgehend von Schuld freispricht, sei es nach dem Motto "wir sind Laien, wir können das nicht im Detail beurteilen" oder nach dem Motto "wir konnten das nicht beurteilen, weil uns entscheidende Informationen nicht vorlagen". Gefällt mir deshalb ganz und gar nicht, weil sich diese Struktur und diese Aussagen auch auf andere Sender übertragen lassen.
Einfach mal Monate oder auch Jahre zurückblättern im Forum und schauen, was über die "Gremien" hier laienhaft oder vielleicht auch "Profi-haft" gemutmaßt wurde, wenn mal wieder eine Personalie durchgewunken wurde, bei der von Anfang an klar war, dass Kahlschlag im Programm folgen wird. Oder wenn direkt Kahlschlag durchgewunken wurde.

Ja, da vermutete niemand Privatfeiern auf Anstaltskosten (und damit zu Lasten des Programms). Da ging es direkt ums Programm. Ganz ehrlich: wenn das öffentlich-rechtliche Programmangebot landauf, landab durchgängig hochwertig wäre, wäre mir sogar die Privatfeier der Intendantin auf Anstaltskosten weitgehend egal (auch wenn es trotzdem eine Sauerei wäre).

Es ist tragisch, es ist aber zumindest für mein Empfinden gut, dass das universelle Unvermögen dieser Gremien, was Pflege, Bewahrung und Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks betrifft, endlich mal auf die Bühne gebracht wird und es sich alle anschauen dürfen.

Ich kann nur hoffen, dass als Konsequenz aus all dem nicht das Opfer - der öffentlich-rechtliche Rundfunk - gemeuchelt wird.
 
dass das universelle Unvermögen dieser Gremien, was Pflege, Bewahrung und Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks betrifft, endlich mal auf die Bühne gebracht wird und es sich alle anschauen dürfen.
In den Kontrollgremien sollten in Zukunft nicht mehr "irgendwelche" Ehrenämtler sitzen, die in der Regel nur dadurch auffallen, bei anstehenden Entscheidungen im "richtigen" Moment die Hand zu heben, im Grunde aber unkritisch, unwissend und nett sind.
 
by the way - 27 außertarifliche Verträge für die Wichtigen beim rbb

ein neuer Begriff taucht auf - variable Vergütung


livestream im brdb. Landtag
 
Frau König, amtierende Vorsitzende des Verwaltungsrats des robb, ist "nebenbei" auch in anderen Verwaltungsräten: So gehört sie den Aufsichtsräten der Berliner landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften Degewo AG(seit 2021 als Vorsitzende) und Gewobag an.

Quelle wikipedia
 
Wer erklärt ihm schonend das Verwaltungsratsmitglieder zwingend ehrenamtlich arbeiten? Da gibts höchstens eine minimale Aufwandsentschädigung im monatlich zweistelligen Bereich.
#462 ist genauso ein hohler Einwurf wie dieser völlig sinnbefreite Vergleich mit Mielke in #440. Manche hier sind schon sehr spezielle Tiefflieger, ums mal vorsichtig zu formulieren.
 
Naja da wird zum Beispiel der Verwaltungsrat nach den 185 Millionen Euro für das CNC gefragt und die wissen davon offiziell gar nix. Dann stehen noch 70 Millionen für Sanierungen an und zusammen könnte der RBB das überhaupt nicht stemmen. Dann ist jetzt auch die Summe von 6 Millionen Euro für Beraterverträge genannt worden. Also Politiker stellen genaue Fragen und
die Antworten sind echt bescheiden.
So, durch. Zumindest durch die Sondersendung. Viele Antworten sind zumindest unbefriedigend, stimmt. Hängt auch mit den äußeren Umständen zusammen - teilweise wurde nach empfindlichen Daten gefragt, teilweise ermittelt die Staatsanwaltschaft und teilweise wurde die Schuld ziemlich deutlich in eine bestimmte Richtung geschoben, egal ob die Richtung Schlesinger oder Wolf heißt.
Ich hatte aus der Sondersitzung den Eindruck, daß einige interessante Informationen innerhalb des Hauses entweder gar nicht offiziell flossen oder eher unter der Hand. Herr Brandstäter hat sich meines Erachtens keinen Gefallen getan damit, daß er a) offen bekannt hat, daß es bei den Abrechnungen von Frau Schlesinger zwar kein Vier-Augen-Prinzip gegeben habe, bei seinen eigenen allerdings sehr wohl, und b) den RBB als ein seiner Meinung nach ziemlich streng kontrolliertes Haus dargestellt hat, obwohl sich im Verlauf der Frage-und-Antwort-Spiele oft genug das Gegenteil gezeigt hat. Frau König hat beim Beantworten der Fragen immerhin betont, daß sich der Verwaltungsrat ziemlich selbstkritisch zeige und durchaus auch Fehler bei sich sieht - Details blieb sie schuldig, was ich verstehen kann. Mit der Bemerkung hat sie ihre Darstellung aus der Einführungsrunde zumindest gut relativiert. Verbuchen wir's unter "potentieller Schadensbegrenzung", wenn man wenigstens öffentlich die eigenen Scheuklappen und nicht immer glückliche Kontrollfunktion eingesteht.
Es gab ein paar Stellen, bei denen es mir so vorkam, als ob man jetzt, wo das Kind schon im Brunnen liegt, dann doch verschiedene Maßnahmen einführt oder einführen möchte, die das Drama hätten entweder mindern oder verhindern können.
Der RBB hat kein wirklich überzeugendes Bild bei dieser Sondersitzung abgegeben. Und ich fürchte, die Rufe nach weiteren Maßnahmen innerhalb des ÖR werden nach dieser Sitzung nicht verstummen ...

Gruß
Skywise
 
Was dort abgelaufen ist, darf einen im Nachhinein überhaupt nicht mehr wundern.
Wie Frau König erzählte, war die Compilance-Beauftragte gemäß ihres Arbeitsvertrages weisungsgebunden gegenüber der Intendantin. Das wurde erst kürzlich im Zuge der Veröffentlichungen "begradigt" und abgeändert.
Da fällt einem nichts mehr zu ein, wenn so die Kontrolle im RBB sichergestellt sein soll.
Frau Schlesinger hatte somit doch innerhalb ihres Hauses einen Freifahrtsschein, wenn sie jegliche Kontrolle im Kern über ihre Weisung abwürgen konnte.
 
Ich schaue mir gerade die Sitzung im Brandenburger Landtag an. Das kann man sich nicht ausdenken, was da abgeht. Im Prinzip ist das eine komplette Bankrotterklärung für die Geschäftsleitung, den Rundfunkrat und den Verwaltungsrat. Keiner weiß was und alle wollen eine gute Arbeit gemacht haben. :oops:

wäre in keinem Unternehmen möglich, außerhalb der Strukturen der ARD.
Eckpunkte der Gehaltsänderungen wurden Frau König genannt, und das genügte ihr.
Schauen wir mal, was so alles in den beiden Wohnungsbauunternehmen in Berlin so abgeht...

beide sind quasi-öffentliche Unternehmen...
 
und wie es Jörg Wagner klipp und klar formulierte: allein völlig überfordert. Und das liegt nicht in der Person von Frau Naujock-Simon begründet, sondern daran, dass sie die einzige im rund 2000 Stellen umfassenden rbb ist.

 
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by the way - 27 außertarifliche Verträge für die Wichtigen beim rbb

ein neuer Begriff taucht auf - variable Vergütung


livestream im brdb. Landtag
Das yt-Thumpnail ärgert mich maßlos: Nicht der rbb wird befragt, sondern der Teil, von denen man ausgehen muss(te), dass sie es besser wissen. Die Kabelträgerin, der Maskenbildner, die Köchin in der Kantine und auch die Journalist*innen sind dafür nicht verantwortlich.
 
Was dort abgelaufen ist, darf einen im Nachhinein überhaupt nicht mehr wundern.
Wie Frau König erzählte, war die Compilance-Beauftragte gemäß ihres Arbeitsvertrages weisungsgebunden gegenüber der Intendantin. Das wurde erst kürzlich im Zuge der Veröffentlichungen "begradigt" und abgeändert.
Da fällt einem nichts mehr zu ein, wenn so die Kontrolle im RBB sichergestellt sein soll.
Kommt drauf an, wie "Weisungsgebundenheit" und "Intendantin" geregelt waren/sind. Daß Compliance-Beauftragte der Geschäftsführung unterstellt sind, ist nicht soo ungewöhnlich, weil - das ist ja die Ebene, die das größte Interesse am Compliance hat und normalerweise ist das auch die Ebene, die am ehesten Geld oder Manpower durch Mißstände zu verlieren hat. Daß die Geschäftsführung festlegt, welcher Bereich den Compliance-Beauftragten aktuell gerade zu interessieren hat und welcher Bereiche eher am Rande des Gesichtsfelds bleiben soll, auch nicht so falsch. Compliance-Beauftragte mit großzügigen Eingriffsrechten auszustatten, ist meistens eher unerwünscht. Wobei - klar, wenn die "Geschäftsführung" im aktuellen Fall nur den Intendanten einschließt plus vielleicht ein, zwei weitere höhere Herrschaften, dann lassen sich natürlich Absprachen treffen und entsprechend wird die Compliance zumindest auf dem Niveau ausgehebelt, zumal:
und wie es Jörg Wagner klipp und klar formulierte: allein völlig überfordert.

Gruß
Skywise
 
@Philclock: Biesinger ist wie Schlesinger. Nur schlimmer:
Na ich glaub, mit seinem Vorgänger Singelnstein wäre das noch ganz anders gelaufen. Da hätte es vielleicht sogar trotz des öffentlichen Drucks Informationssperre nach außen gegeben und Kündigungen für Whistleblower.
Jedenfalls die Mitarbeiter, die wollen und was können, zeigen es jetzt, weil sie es endlich dürfen.
Und die festangestellten Schnarchnasen, die nichts können oder wollen, fliegen weiter unter dem Radar. Bloß nicht auffallen, der gut bezahlte Schlaf könnte gestört werden.
 
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Ich sehe, die Übertragung im rbb läuft ja noch immer. Herr Brandstäter ist wenigstens noch immer anwesend. Bei den Damen König und von Kirchbach habe ich es als etwas despektierlich gesehen, zu sagen, "ich muß in 2 Stunden in Berlin sein" oder "ich habe am Nachmittag einen Termin in Meck-Pomm". An so einem Tag sollte es keinen Anschlußtermin geben. Ich höre Herrn Brandstäter jetzt mindestens das dritte Mal sagen, "Schade, dass Frau König nicht mehr da ist".....
 
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