Programmreform beim Deutschlandradio (DLF & DKultur) 2012?

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Herr Rink versucht in diesem Interview den Wegfall von 19 Stunden Musik pro Woche im Deutschlandfunk zu rechtfertigen. Er hofft, dass dafür das Deutschlandradio in Berlin in Zukunft mehr Musik bringen wird. Hierfür gibt es jedoch bisher keine konkreten Aussagen aus Berlin. Ich kann nicht verstehen, warum die Reform nicht gleichzeitig auch in Berlin vollzogen wurde. Oder dienen diese Aussagen nur dazu um die Musikfreunde zu beschwichtigen???
 
Wir Dradio-Stammhörer schätzen uns ja schon überglücklich, daß das Programm in den letzten vier Jahren bisher nicht verflacht und kaputtreformiert wurde, wie bei vielen anderen Radiosendern der ARD es ja leider der Regelfall ist. Allein dies muß man schon als Leistung anerkennen.
Was mich allerdings richtig wütend macht ist die Tatsache, daß mit der neuen Haushaltsabgabe fast alle ARD Anstalten im abgesicherten Geldbad schwimmen, das Dradio aber bei knapper Kasse gehalten wird. Und dann wären wir wieder bei der Diskussion angelangt, wieviel "Wetten, daß...", Bundesliga, etc. auf Kosten der Qualitätsprogramme gehen dürfen. Ich würde, wenn ich mir die Situation in den letzten zwölf Monate genauer betrachte, sagen, viel zu viele! Es werden immer höhere Posten für mehrfach gequirlte Scheiße rausgeschmissen, mit der der deutsche Unterschichtmichel mit der Fernbedienung in der Hand politisch und gesellschaftlich paralysiert werden soll. So gesehen kann man in der Tat behaupten, die knapp € 18.- im Monat seien eine "Demokratieabgabe", lenken sie doch so manchen Hartz IV-Bezieher davon ab, überhaupt zur Wahl zu ghehen, geschweige denn, den Herrschaften in Berlin mit dem Wahlzettel in der Hand den Marsch zu blasen.
Freuen wir Dradio-Hörer uns über die kleine, aber (noch) feine Nische, in der wir und unser Lieblingsender es sich wohlig eingerichtet haben. :)
 
Da schließe ich mich an. So lange die neuen Menschen in den Leitungspositionen Intendanz und PD nicht all zu sehr am Programm "reformieren", können sie auch solche Interviews geben wie es Maschi verlinkt hat. Nur hoffen ich doch, Dein Hinweis möge nicht zu all zu viel Selbstzufriedenheit führen.
 
Also in dem Interview hat Steul etwas indirekt eine anstehende Programmreform beim Deutschlandradio Kultur bestätigt:

Frage: Für eine Programmveränderung im Berliner Programm wurde unlängst ein Fahrplan vorgelegt. Wird das eine Erfolgsstory werden?
Steul: Ich vertraue den Kollegen, die können das. Das Ganze hat sich durch Erkenntnisse aus der Mapping- und der Musik-Studie nur etwas verzögert.

Bin gespannt, was da kommt.
 
Ich lobe den DLF ja hier überdurchschnittlich oft: Heute abend war da aber einer der ganz seltenen Momente, wo man richtig gebannt vor dem Radio saß um der dargebotenen Sendung zu folgen. Ich meine damit das Feature von Sascha Verlan:
Köln Kalk Ehrenmord. Die Netzgemeinde debattiert

Unbedingt anhören!


Auch die davor laufende Sendung war sehr hörenswert:

Quote, Quatsch und Qualität
Der Titel erklärt sich ja von selbst.


 
Ich lobe den DLF ja hier überdurchschnittlich oft: Heute abend war da aber einer der ganz seltenen Momente, wo man richtig gebannt vor dem Radio saß um der dargebotenen Sendung zu folgen. Ich meine damit das Feature von Sascha Verlan:
Köln Kalk Ehrenmord. Die Netzgemeinde debattiert

Unbedingt anhören!


Auch die davor laufende Sendung war sehr hörenswert:

Quote, Quatsch und Qualität
Der Titel erklärt sich ja von selbst.
Danke für die Tipps!

Hier und hier gibt es mehr Infos dazu (auch dort gibt es einen Button zum Nachhören)
 
Ich stelle fest, daß die neue DLF Wortnacht meine Hörgewohnheiten verändert. Habe ich bisher auf auf dem Weg zur Arbeit immer die Sendung "Tag für Tag" via UKW oder UMTS gehört, mache ich dies nun in der Zeit zwischen 1:00 Uhr und 2:00 Uhr. Ähnliches gilt auf der Rückfahrt für die Sendung "Hintergrund". Morgens und Abends kann ich im Zug und auf dem Fahrrad somit Musik via MP3 oder das Zeitzeichen auf WDR V hören. Für Leute, die sehr spät zu Bett gehen, ist die neue Wortnacht eine feine Sache. Unter dem Strich halte ich die Reform für gelungen, zuamal der Soundcheck mit Thomas Elbern und Günter Janssen erhalten blieb.
 
Im Juli-Programmheft steht, dass die Sendung "On Stage" (freitags um 21:05Uhr im Deutschlandfunnk) ab September 2013 nur noch am 3. Freitag im Monat ausgestrahlt wird.
 
Was soll dort dann stattdessen laufen? Ich dachte, ein Ziel der DLF-Programmreform sei gewesen, die 21-Uhr-Stunde als Musikschiene zu positionieren?
 
So, ich hab mir besagte Seite 3 auch mal eben genauer angeschaut und kann Entwarnung geben, nichts wird sich ändern! Die Angabe zu "On Stage", ab September jeden 3.Freitag im Monat, bezieht sich auf innerhalb dieser Sendung ausgestrahlte Aufzeichnungen vom Tanz-und Folkfest Rudolstadt ;) Siehe auch hier:
https://tff-rudolstadt.de/de/funk-fernsehen/-spaeter.html schrieb:
ab September an jedem dritten Freitag im Monat
21.05-22.00 Deutschlandfunk On Stage
mit einem Konzert vom tff 2013
 
Sorry, dann war das missverständlich im Programmheft von dradio! Habe ich zu schnell die Pferde scheu gemacht.
 
Schönes Interview, in dem Moderator Dirk Müller Hans Christian Wagner (CDU) entlockt, wie wahrscheinlich die Umsetzung der Wahlversprechen der Union sind. Er entlarvt damit indirekt die Hütchenspielerin Merkel als eine die Wähler dreist belügende Dummschwätzerin.
Analog dazu fallen mir die scheinbar phantastischen Superangebote diverser Mobilfunkanbieter an. Samsung Galaxy 4 (normaler Preis: rund € 600.-) für nur € 1.- !!! Irgendwo in der unübersichtlichen Bleiwüste der verklausulierten Fußnoten erfährt der Kunde dann , daß das Angebot nur mit einen Tarif mit knapp € 100.- Grundgebühr gilt.

Das Interview ist leider noch nicht abrufbar. Es begann um ca 7:19 Uhr:

http://www.dradio.de/aodflash/player.php?station=1&/
 
Steul nur mit dem Deal zum Intendant wieder gewählt, dass er Mitte der Amtszeit zurück tritt? - Was soll das??? - Die DLF-Wort-Nacht, Dradio-Kultur-Reform, ... und was wird aus Dradio-Wissen? ... Dradio spielt im Vergleich zu den Hörfunkwellen der einzelnen Bundesländer 'echte' Grundversorgung. "WAS WILL STEUL?" - Reformaktionismus als 'Lahme Ente'-Intendant irritiert mich.
 
Gestern abend wurde die Abmoderation einer Livesendung aus Mainz zum ganz großen Brüller: Es verabschiedete sich doch tatsächlich „Deutschlandradio Berlin“. Man sollte wohl mal lauern, ob da nicht hier und da auch mal der RIAS rausrutscht. Oder hatte sie sich da etwa verquatscht...?


Dazu: http://www.stuttgarter-zeitung.de/i...uch.75e57e78-1cea-4e7c-83ab-9b478e050624.html
„Besser zugänglich“ wolle man werden und sich „mehr dem Hörer zuwenden“.

Das kann Gutes bedeuten – oder aber Schlimmes. Als gutes Omen mutet es dabei jedenfalls nicht an, wie wenige Zeilen weiter oben jener seltsame, unhörbare Magazin-Einschaltprogramm-Bastard als „Kernstück des Programms“ gepriesen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und Zählen will gelernt sein:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.deutschlandradio-kultur-der-auftrag-heisst-anspruch.75e57e78-1cea-4e7c-83ab-9b478e050624.html schrieb:
Heute verantwortet sie das Kernstück des Programms von Deutschlandradio Kultur, das Radiofeuilleton. Es läuft täglich von 9.07 bis 12 Uhr und von 14.07 bis 17 Uhr. Das Radiofeuilleton ist eine Magazinsendung, die – wie Sagenschneider es ausdrückt – „diskursiv angelegt ist, sich als politisch versteht und populäre Kultur genauso ernst nimmt wie Hochkultur“. Die Moderatoren haben einen ganzen Tag Zeit, um sich auf ihre je vier Stunden vormittags oder nachmittags vorzubereiten. Das ist, selbst bei deutschen Kulturwellen, nicht selbstverständlich.
 
Ab dem 18. November wird es wohl eine neue Internetseite für das DRadio geben. So schreibt es jednfalls die Online-Redaktion an die Abonnenten der Newsletter. Mal sehen, was sich ändern wird.
 
„Besser zugänglich“ und „mehr dem Hörer zuwenden“ bedeutet nicht an den Hörern vorbei zu senden, was eigentlich selbstverständlich sein sollte.
 
Das dauert bei denen aber teilweise echt lang, auch der Start ins Jahr 2013 verläuft von feiertäglichen Ausnahmen abgesehen im bestehenden Schema.
 
Was die Zeit des "Showprep" angeht (sofern man bei einem Feuilleton von einem solchen reden kann): Das hängt natürlich auch davon ab, wie viel redaktionellen Background es gibt. Wenn ich eine Sendung zu grossen Teilen komplett alleine stemme, gehe ich von doppelter Sendezeit für die Vorbereitung aus (also für 4 Stunden Sendung 8 Stunden Vorbereitung). Wenn ich eine Redaktion im Rücken habe, die mir fertige Beiträge liefert und die Beitragsplätze füllt, ich also wirklich nur Mods schreiben und vorbereiten muss, dann wird die Hälfte der Zeit reichen. Wobei hier eine wortintensive Strecke natürlich auch mehr Vorbereitung verlangt als eine Musiksendung.
Was die Zeit der Programmreform angeht: Öffentlich-rechtliche Mühlen mahlen langsam und sorgfältig, das wissen wir. Und das dabei nicht immer das Ergebnis in sinnvoller Korrelation mit dem Aufwand steht, wissen wir auch (input-orientiertes System). Und dass dann die Ergebnisse nicht immer im Sinne des Hörers sind, das ist eine Tradition, die sich auch wie ein roter Faden durch diese Institutionen zieht.
 
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