Re: Respekt!
Erstmal vielen Dank an Euch alle!
Das, was ihr hier so schreibt, gibt mir schon etwas Mut, gleichzeitig lässt es mich auch verzweifeln, da ich nun erst recht nicht weiß, wie ich das am besten anstelle... (Geld braucht man eben auch, und nichtmal wenig, wenn man in München wohnt.)
Original geschrieben von le corbusier
... also, radiosi, das Statement hat Größe! Wenn jemand in dieser Art auf Kritik reagiert, ist das in meinen Augen sogar sehr selbstbewusst!
Danke, aber wie mir ein Freund noch sagte, dem ich diese Zeilen hier zeigte, dass ich erst im Nachhinein dieses Selbstbewusstsein zeige. Grundsätzlich fehlt es erstmal, da ich meine eigenen Interessen immer viel zu sehr hinter die der anderen stelle.
Irgendwie klingt Deine Geschichte bedrückend, sie spiegelt die Situation vieler Menschen wider, die gerne einen künstlerischen Beruf ergriffen hätten, deren Bedenken aber lange als Motivationsbremse wirkten – und nun scheint der Zug abgefahren.
Das ist einer der Gründe, warum ich es hier gepostet habe.
Die Tatsache, dass nun bei mir einige Jahre ins Land zogen und ich immer das Gefühl habe, an einer Stelle nicht richtig abgebogen zu sein, wird mit der Zeit immer bedrückender.
Ganz so ist es ja in Deinem Fall nicht, schließlich hast Du den Ball immer gespielt und nie wirklich verloren
Das ist wahr, aber ich glaube, ich hätte es anders nicht ertragen. Ohne mein Internetradio oder die diversen anderen Radio-Aktivitäten wäre es nicht gegangen. Nun habe ich mit Internetradio aufgehört, da es zum Schluss überhaupt nicht mehr das war, was mir eigentlich Spaß machte. Und seitdem fehlt da etwas...
Ich habe früher immer gesagt, dass ich neben meinem Job noch beim Radio arbeiten will, und davon war ich überzeugt. Dass ich es nicht hauptberuflich machen wollte, lag daran, weil ich gesagt habe, dass ich es aus Spaß machen möchte, und was Spaß macht, sollte Hobby sein, als Ausgleich zum Beruf (der natürlich auch Spaß machen soll und es bei mir auch tut, in gewissem Maße).
Die Realität zeigt mir aber, dass das nicht geht. Es gibt kein Radio zum Spaß, es ist alles Wirtschaft, überall geht's um's Geld...
Die harte Realität des Radiobusinesses hat mich an vielen Stellen, wo ich einen Einblick bekam, sehr zurück geschreckt.
Dies war auch einer der Gründe, warum ich mich nicht wirklich vollends dafür begeistern konnte und dann im Internet mich austobte.
Aber das ist eben auf Dauer auch nicht befriedigend...
Woran ich aber festhalte: wenn jemand als Quereinsteiger dieses Business entern will, ist der Wunsch, dies "rein nebenberuflich" zu tun, ganz sicher nicht werbewirksam. Schließlich muß gerade bei ausbildungsseitig eher mäßiger Vita wenigstens die Leidenschaft klar erkennbar sein, und Passionen laufen halt selten auf dem Alternativ-Gleis mit...
Ich gebe Dir vollkommen recht und kann die Radio-Unternehmen da auch ganz verstehen. Würde ich auch nicht anders machen.
Darum vielleicht auch mein fehlendes Engagement in den Bewerbungen (die waren alle grottenschlecht und so ala "ich mag nicht, wie Sie Radio machen und ich hab einen ganz anderen Geschmack, aber weil ich unbedingt Radio machen muss, bewerb ich mich bei Ihnen trotzdem").
Aber dass Passionen nicht auf dem Alternativ-Gleis laufen, das kann ich so nicht unterschreiben. Denn gerade das ist doch eben typisch, dass man einen Job hat, aber die Passion, die Neigung eigentlich eine ganz andere wäre, aber man es nicht wagt, den "richtigen" Weg zu gehen. Und so geht man seinen Weg und geht seiner Passion, wenn dann im Untergrund nach...
Zum Schluss noch: Viele Kommentare bei meinen Worten sind immer, dass ich mein eigenes Radio machen muss, wenn ich mein eigener Herr sein will und alles anders machen usw.
Aber schon beim Internetradio hat sich immer wieder gezeigt: Ich will mein eigener Herr sein, aber nur über die programmlichen Teile eines Radios, garantiert nicht über die geschäftlichen... (obwohl ich auch interessante neue Geschäftsideen schon hatte).
Es kommt natürlich auch noch hinzu, dass ich keinem traue und dass ich zuviele gesehen habe, die gescheitert sind...
Danke für die Aufmerksamkeit. Das war's.