Man kann mit ALLEM Geld verdienen, wenn man das denn auch richtig will.
Blödsinn. Grundvoraussetzung ist erst einmal, dass für ein bestimmtes Produkt überhaupt eine entsprechende Nachfrage besteht. Ansonsten gibt es ja niemandem, der einem Geld geben will.
Viele Webradiobetreiber sahen diesen Bereich [Anm.: "Webradio-Vorstellungen" hier im Radioforum] als billige Werbeplattform und nutzten ihn zur Moderatorensuche, ohne auf eventuelles Feedback einzugehen. Kritik kam meist am Design ("Augenkrebs"), mangelnder Rechtschreibung, zu viele Grafiken ("überfrachtet"), einem mangelhaften Impressum - und bis dahin hatten die wenigsten Akteure im Forum die Stationen überhaupt eingeschaltet.
Gerade hier im Forum wird doch dauernd bemängelt, dass die großen etablierten Sender sich nur am Mainstream orientieren. Und dazu gehört auch das Webseitendesign. Die kleinen Sender machten das bewusst anders. Aber hier ist es genau wie mit der Musikauswahl: Der "unbedarfte" Internet-Surfer erschrickt halt bei einer etwas alternativ gestalteten Website.
Was das Impressum anbelangt: Viele Hobby-Webradiomacher wissen das mitunter einfach nicht, wie ein Impressum korrekt auszusehen hat.
Der Streit, der sich dann meist etzündete, war mehrheitlich darauf zurückzuführen, dass die Betreiber vollkommen unerwartet nicht Lob, sondern Gegenwind für ihr Projekt bekamen und damit nicht gerechnet hatten. Da wurde es leider sehr schnell unsachlich und die Kritiker wurden von den Webradiobetreibern beschimpft, anstatt auch mal einen Rat von erfahrenen Usern anzunehmen.
Diese "erfahrenen User" gaben aber alle nur jeweils ihre eigene Meinung wieder. Wollte ein Radiobetreiber sämtliche dieser Anregungen unter einen Hut bringen, wäre letztzlich wieder nur Mainstream-Einheitsbrei ("verschrickt niemanden") bei raus gekommen.
Ich selber sehe einen Großteil der Szene heute leider immer noch so, und das liegt wahrlich nicht an den radioforen. Man war (und ist immer noch) einfach beratungsresistent und so ein Verhalten ist in so ziemlich jedem Forenbereich der radioforen nicht besonders gern gesehen.
Wie gesagt, haben die Webradio-Betreiber ja versucht, sich explizit vom Mainstream abzuheben. Die meisten "Beratungen" hätten den jeweiligen Sender ja wiederum mehr in Richtung Mainstream gebracht.
Ausgefallenes, wie du es hier beschreibst, gab es da nun wirklich kaum, sondern vielmehr Massenware - egal, ob da nun gut&günstig, ja!, jeden Tag oder eine andere Hausmarke drauf klebte: Es war immer der gleiche Mist.
Auf vielen dieser Webradios war zwar AUCH, aber eben nicht NUR Massenware zu hören. Insbesondere der Discofox-/Partyschlager war auf vielen Webradios recht stark vertreten. Schon in den 2000ern und 2010ern gab es im terrestrischen Hörfunk lediglich eine einzige Spezialsendung in Deutschland (WDR 4 "Rhythmus der Nacht") für dieses Musikformat. Selbst die wurde längst eingestellt. Manche anderen Genres, z. B. Eurodance oder Happy Hardcore waren in den 2000ern/2010ern im UKW-Radio ebenfalls praktisch überhaupt nicht präsent (aber eben in den "Webradingens"), obwohl auch diese Genres regelmäßig neue Platten hervor brachten.
Vielmehr hast du mich getriggert, an anderer Stelle einen Rant über die Hörer so mancher Webradingens™ vom Stapel zu lassen, denn die scheinen mitunter ja wirklich komplett schmerzbefreit zu sein. Muss ich mal dran schreiben.
Es ist kaum zu glauben, welchen akustischen Schrott sich die Leute freiwillig antun. Aber das ginge in diesem Faden doch etwas zu weit.
Wie gesagt, ging es um Nischenformate, die im UKW schon damals praktisch nicht mehr stattfanden. Und letztlich hört im Internet ja auch kaum jemand zu (abgesehen vielleicht vom eigenen Freundes- und Bekanntenkreis).
[...]Dass ich die Wahl zwischen "anspruchsvoll" und "meine meistgehörten Klassiker" habe, ist doch in etwa zu vergleichen mit dem Discobesuch: Großraum-Disse oder Techno-Tempel? Schaumparty oder Tanztee?
Offensichtlich sind diese Formate noch so beliebt, dass es sich für diverse Clubs noch rechnet. Wie erwähnt wurde der WDR 4 RdN eingestellt, obwohl er im Discofox-/Partyschlager quasi Monopolstellung in Deutschland hatte und auch noch im öffentlich-rechtlichen Radio lief.