• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Radio nur noch Nebenbeimedium für Dumme?

Da muss man aber zwingend mit erwähnen, dass das DRadio Kultur genau genommen das Nachfolgeprogramm vom Deutschlandsender war, welcher zeitweise Stimme der DDR hieß und Deutschlands ältester Rundfunksender ist. Im Zuge der Abwicklung des DDR-Rundfunks wurde dieser in Fusion mit Radio DDR II zum DS Kultur. Und der ging dann wiederum Mitte der 1990er gemeinsam mit Rias1 im DLF auf, wobei der Name in Deutschlandradio Berlin umgeswitcht wurde.
 
Dann sollte man für solche Fälle aber gerade stehen und die Anrufenden am Telefon lieb korrigieren im Sinne von "ich hab das hier nicht, meinen Sie vielleicht BB Radio oder rbb 88.8?" Ganz nette Fragen einfach, die die Missverständnisse beseitigen können.
Ähm, aber genau das hat doch in der von @ElbeKing erdachten Szene stattgefunden und keines Fals zur Beseitigung des Missverständnisses beigetragen, im Gegenteil.
Da muss man aber zwingend mit erwähnen, dass das DRadio Kultur genau genommen das Nachfolgeprogramm vom Deutschlandsender war, welcher zeitweise Stimme der DDR hieß und Deutschlands ältester Rundfunksender ist.
Ja gut, da stellt sich eben immer die Frage, wen man nun als Vorgänger des heutigen DLF Kultur betrachten möchte. Ich hab immer so den eindruck, der Sender stünde weit mehr in der Tradition des RIAS, jedenfalls wird in Rückblicken meinem Empfinden nach fast ausschließlich auf jenen zurückgeschaut. Da wird schnell mal vergessen, dass es da auch noch den DS Kultur gab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als letztens jemand aus Usedom bei mir zu Besuch war und durch die Region Berlin natürlich mit Stau fahren musste, hab ich gefragt, welcher Sender an war. Antwort: Radio Berlin-Brandenburg
Mehr nicht. Da tippe ich mal auf rbb 88.8 oder BB Radio. Wenn man weniger auf das Programm und mehr auf das RDS-PS achtet. Solche Phänomene könnten also nicht für eine zuverlässige MA bedeuten.
Offensichtlich war dieser jemand damit beschäftigt sich zu fragen, warum er nicht den direkten Weg über die BAB 20 genommen hat.
 
Mir ist gerade eine Situation aus Berlin und Brandenburg durch den Kopf gegangen. Das Phänomen gibt es in verschiedenen Formen.
Befrager Hörer

Welchen Sender hören Sie?
RBB 🙂
Welchen Sender vom RBB genau?
Na den RBB 😉
Oder meinten Sie BB Radio?
Sag ich doch! 😏
Oder meinten Sie vielleicht auch den Berliner Rundfunk 91.4?
Saaag ich doch! 🙄
Vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass sich fast alle (Massen-)Programme so gut wie gar nicht mehr unterscheiden? Die Zeiten, an denen man anhand der Musikfarbe, oder anhand dedizierter Sendungen noch wußte, das man hört, sind schon lange vorbei.
 
da stellt sich eben immer die Frage, wen man nun als Vorgänger des heutigen DLF Kultur betrachten möchte. Ich hab immer so den eindruck, der Sender stünde weit mehr in der Tradition des RIAS, jedenfalls wird in Rückblicken meinem Empfinden nach fast ausschließlich auf jenen zurückgeschaut.
Das ist leider bei fast allen Rückblicken so, egal um was es geht. Speziell in Bezug auf die Medien reden wir uns beispielsweise immer noch ein, das die Geburtsstunde des deutschen Fernsehens am 25.12.1952 gewesen wäre. Richtig ist allerdings der 21.12.1952, weil das DDR-Fernsehen vier Tage vor dem BRD-Fernsehen zu senden begann. Wir haben ins Gedächtnis eingepflanzt, das Wiebke Bruhns 1971 die erste Nachrichtensprecherin im deutschen Fernsehen gewesen wäre. Auch das ist falsch. Mit Annerose Neumann hatte die Aktuelle Kamera (DDR-Nachrichtensendung) bereits ab 1963 eine Sprecherin. Es gäbe viele weitere Beispiele, wo es sich ähnlich verhält. Mitunter ist diese, na sagen wir mal lockere Geschichtsverklärung in gewisser Weise auch durchaus verständlich, oft genug aber eben auch nicht. Der Deutschlandsender wäre ein gutes Beispiel, wo mir das Verständnis eher fehlt, denn das Programm gab es bekanntlich lange bevor jemand ersthaft über eine Teilung Deutschlands nachdachte. Und der Sender hieß auch bis 1971 so, also bis in eine Zeit hinein, wo hüben wie drüben keiner mehr so recht daran glauben wollte, dass sich in absehbarer Zeit irgendwas an den Grenzverläufen ändern würde.
Wenn man so will, hat das Saarland ähnliche "Probleme", denn das gehört ja auch erst seit 1957 zu Deutschland. Die Einführung der D-Mark wurde dort sogar erst 1959 vollzogen. Solche kleinen geschichtlichen Feinheiten fallen aber in den Erzählungen oft genug unter den Tisch.
 
Speziell in Bezug auf die Medien reden wir uns beispielsweise immer noch ein, das die Geburtsstunde des deutschen Fernsehens am 25.12.1952 gewesen wäre. Richtig ist allerdings der 21.12.1952, weil das DDR-Fernsehen vier Tage vor dem BRD-Fernsehen zu senden begann.
Naja, gaaanz eigentlich wurde das erste regelmäßige Fernsehprogramm in Deutschland und überhaupt ja bereits 1935 ausgestrahlt:
 
Das Medium Radio hat es in Zeiten des Internets immer schwerer, denn wenn ich einen gewissen Song hören will, streame ich den innerhalb von Sekunden auf mein Handy, Autoradio oder auf die Bluetooth-Box. Genauso ist es mit Podcasts und aktuellen Informationen; auch die sind sekundenschnell abrufbar.

Deshalb hat auch fast jeder Radiosender seinen Internetauftritt oder seine App.

Nebenbei hat jetzt jeder Internetnutzer auch die Möglichkeit zu entscheiden, wo man sich seine Informationen abgreift. Dass das auch Nachteile hat, ist klar. Stichwort gezielte Falschmeldungen.

Meine Radio-Hörzeit am Tag ist mittlerweile recht gering. Beim Weg zur Arbeit höre ich ein paar Minuten Radio im Auto, zuhause beim Kochen oder tatsächlich nebenbei während der Arbeit im Haushalt.

Bei SWR3 z.B. habe ich durch die recht kurze Hördauer den Termin von "SWR3 spielt verrückt" verpasst.

Wenn ich mir das Programmschema von SWR1 RP z.B. anhöre kann ich mir ausmalen, was die Macher von ihren Hörern halten Da wird offensichtlich nicht selten schlechtes Radio-Handwerk ausgeübt...

Ob die Radiosender heutzutage neue Künstler oder Musik forcieren, oder eher iTunes und Co. kann ich nicht beurteilen. Jüngere Leute hören tendienziell immer weniger Radio und finden ihre Musik auf den Streamingdiensten.
 
Naja, gaaanz eigentlich wurde das erste regelmäßige Fernsehprogramm in Deutschland und überhaupt ja bereits 1935 ausgestrahlt:
Ich weiß schon. Darüber könnte man noch ganz andere Abhandlungen verfassen, die ebenfalls dem kollektiven Vergessen erlegen sind. Heinz Erhardt wäre diesbezüglich zum Beispiel so ein Stichwort. Aber damit würden wir den Radiobereich dann vollends verlassen. Ich meinte natürlich das Deutsche Nachkriegsfernsehen.
 
Man kann mit ALLEM Geld verdienen, wenn man das denn auch richtig will.
Blödsinn. Grundvoraussetzung ist erst einmal, dass für ein bestimmtes Produkt überhaupt eine entsprechende Nachfrage besteht. Ansonsten gibt es ja niemandem, der einem Geld geben will.

Viele Webradiobetreiber sahen diesen Bereich [Anm.: "Webradio-Vorstellungen" hier im Radioforum] als billige Werbeplattform und nutzten ihn zur Moderatorensuche, ohne auf eventuelles Feedback einzugehen. Kritik kam meist am Design ("Augenkrebs"), mangelnder Rechtschreibung, zu viele Grafiken ("überfrachtet"), einem mangelhaften Impressum - und bis dahin hatten die wenigsten Akteure im Forum die Stationen überhaupt eingeschaltet.
Gerade hier im Forum wird doch dauernd bemängelt, dass die großen etablierten Sender sich nur am Mainstream orientieren. Und dazu gehört auch das Webseitendesign. Die kleinen Sender machten das bewusst anders. Aber hier ist es genau wie mit der Musikauswahl: Der "unbedarfte" Internet-Surfer erschrickt halt bei einer etwas alternativ gestalteten Website.
Was das Impressum anbelangt: Viele Hobby-Webradiomacher wissen das mitunter einfach nicht, wie ein Impressum korrekt auszusehen hat.

Der Streit, der sich dann meist etzündete, war mehrheitlich darauf zurückzuführen, dass die Betreiber vollkommen unerwartet nicht Lob, sondern Gegenwind für ihr Projekt bekamen und damit nicht gerechnet hatten. Da wurde es leider sehr schnell unsachlich und die Kritiker wurden von den Webradiobetreibern beschimpft, anstatt auch mal einen Rat von erfahrenen Usern anzunehmen.
Diese "erfahrenen User" gaben aber alle nur jeweils ihre eigene Meinung wieder. Wollte ein Radiobetreiber sämtliche dieser Anregungen unter einen Hut bringen, wäre letztzlich wieder nur Mainstream-Einheitsbrei ("verschrickt niemanden") bei raus gekommen.

Ich selber sehe einen Großteil der Szene heute leider immer noch so, und das liegt wahrlich nicht an den radioforen. Man war (und ist immer noch) einfach beratungsresistent und so ein Verhalten ist in so ziemlich jedem Forenbereich der radioforen nicht besonders gern gesehen.
Wie gesagt, haben die Webradio-Betreiber ja versucht, sich explizit vom Mainstream abzuheben. Die meisten "Beratungen" hätten den jeweiligen Sender ja wiederum mehr in Richtung Mainstream gebracht.

Ausgefallenes, wie du es hier beschreibst, gab es da nun wirklich kaum, sondern vielmehr Massenware - egal, ob da nun gut&günstig, ja!, jeden Tag oder eine andere Hausmarke drauf klebte: Es war immer der gleiche Mist.

Auf vielen dieser Webradios war zwar AUCH, aber eben nicht NUR Massenware zu hören. Insbesondere der Discofox-/Partyschlager war auf vielen Webradios recht stark vertreten. Schon in den 2000ern und 2010ern gab es im terrestrischen Hörfunk lediglich eine einzige Spezialsendung in Deutschland (WDR 4 "Rhythmus der Nacht") für dieses Musikformat. Selbst die wurde längst eingestellt. Manche anderen Genres, z. B. Eurodance oder Happy Hardcore waren in den 2000ern/2010ern im UKW-Radio ebenfalls praktisch überhaupt nicht präsent (aber eben in den "Webradingens"), obwohl auch diese Genres regelmäßig neue Platten hervor brachten.

Vielmehr hast du mich getriggert, an anderer Stelle einen Rant über die Hörer so mancher Webradingens™ vom Stapel zu lassen, denn die scheinen mitunter ja wirklich komplett schmerzbefreit zu sein. Muss ich mal dran schreiben.
Es ist kaum zu glauben, welchen akustischen Schrott sich die Leute freiwillig antun. Aber das ginge in diesem Faden doch etwas zu weit.

Wie gesagt, ging es um Nischenformate, die im UKW schon damals praktisch nicht mehr stattfanden. Und letztlich hört im Internet ja auch kaum jemand zu (abgesehen vielleicht vom eigenen Freundes- und Bekanntenkreis).

[...]Dass ich die Wahl zwischen "anspruchsvoll" und "meine meistgehörten Klassiker" habe, ist doch in etwa zu vergleichen mit dem Discobesuch: Großraum-Disse oder Techno-Tempel? Schaumparty oder Tanztee?

Offensichtlich sind diese Formate noch so beliebt, dass es sich für diverse Clubs noch rechnet. Wie erwähnt wurde der WDR 4 RdN eingestellt, obwohl er im Discofox-/Partyschlager quasi Monopolstellung in Deutschland hatte und auch noch im öffentlich-rechtlichen Radio lief.
 
Zurück
Oben