SWR4-Reform

Der Irrglaube ist ja, dass es in einigen Jahren den von Boudgoust zitierten "unseren regionalen Reporter" noch geben werde. Wenn der nämlich fünfmal die Woche für den Papierkorb (und dann auch ohne Honorar) arbeitet, weil sein Beitrag aus Grenzach-Wyhlen nicht in die zentralisierte Stuttgarter Morgenstunde passt, und vielleicht höchstens noch einmal die Woche zum Zuge kommt, dann sucht er sich entweder andere Arbeitgeber oder einen anderen Job. Und Boudgoust kann seine "interessanten Geschichten aus der Region" beim Seefunk, bei badenfm, bei radio Ohr, radio 7 oder sonstwo hören, nur nicht in seinem eigenen Laden.
 
Hinzu kommt noch, dass dann ein für Hörer in Grenzach-Wyhlen als "Weltereignis" geltender Beitrag für Hörer in Wertheim nur den besagten Sack Reis in der Inneren Mongolei darstellt.
Genau das ist es ja, was mich in den Magazinstrecken von 9 bis 12 bzw. von 13 bis 16 Uhr so nervt.
Interessiert es Euch z.B., ob im ca. 150 km entfernten Zoo ein neuer Affe geboren wurde?
 
Hört jemand "Die Superwunschmelodie"?

Sehr lockere Moderation und kleine Versprecher (fast) im Minutentakt... Ich habe nichts dagegen, werde aber auch das dumme Gefühl nicht los, daß irgendwer Sekt in den Sender geschmuggelt hat. ;)

Nein, das ist nicht meine "Erfindung", ich habe aber gerade am "Grillhähnchenstand meines Vertrauens" eine Stunde lang zugehört. Mein lieber Scholli! Wenn ich das merke, obwohl ich nur mit einem halben Ohr zugehört habe, und mir dann die Dame vom Grill (Stammhörerin!) diesen Eindruck bestätigt....

Prost!
 
Ich habe im Posting oben schon "gewarnt"... Kostprobe von 15:06 Uhr gefällig?

Bitteschön.... Und Ihr meint, daß das "nur ein Zufall" ist?

Natürlich nicht. Einen "Reichweitentest" kann man immer mal wieder machen....


Ich bin ganz Ohr.
Zwergi
 

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Jawohl, die Superwunschmelodie auch für mich als Stammhörer jedes Jahr ein Highlight! Ich fand, sie war noch besser, als man (bis 2007) richtige Doppelmoderationen fuhr!
 
Was sie sich jetzt alles trauen:
gestern, 17.46: Little lies (Fleetwood Mac)
19. Mai, 18.45: Feel (Robbie Williams)
Ersteres definitiv kein Musikwunsch!

Und jetzt hat die geneigte Hörerschaft von SWR4 BW gerade die Möglichkeit, mit Schlagerstar Christian Lais über das Internet zu chatten. Ich finde irgendwie, dass dieser Kommunikationsweg vielleicht der falsche ist, um die SWR4-Hörer zu erreichen. Schon mutig ist es meiner Meinung nach, hauptsächlich nur noch E-Mail-Musikwünsche zu erfüllen.

Ach so, und ob es wohl ein Versehen war, dass in der Mitte der Feiertagsgedanken gestern anstatt ruhiger Musik zum Nachdenken dieser aktuelle Partyschlagerlief?
 
Da ich keinen passenden Thread gefunden habe, schiebe ich mich einmal hier hinein:

Da ich mir einen Höreindruck vom Programm verschaffen will, hörte ich gestern und heute Abend SWR4 "Der Abend" mit Edi Graf (also müsste das Programm aus Stuttgart kommen). Dabei ist mir aufgefallen, dass gestern um 21.26 Uhr Nik Presnik und heute als Opener um 21.05 Uhr DJ Ötzi "Ein Stern (Der deinen Namen trägt)" trällerten. - Muss es wirklich sein, an zwei aufeinander folgenden Tagen in der selben Stunde ein identisches Lied versendet wird?
 
Das kann es nur, wenn es beide betreffenden Abende erstellt sowie beide Interpretationen dieses Titels als den gleichen Titel erkennt. Identisch sind die Aufnahmen ja nicht.​
 
Schon mutig ist es meiner Meinung nach, hauptsächlich nur noch E-Mail-Musikwünsche zu erfüllen.

Ab und zu werden aufgezeichnete Musikwünsche vom "Anrufbeantworter" gespielt - jedenfalls im Tagesprogramm von SWR4 BW. Was ich so höre, machen die Moderatoren zwar mehr Werbung für Wünsche per "Mail ins Studio", aber die Nummer des "Anrufbeantworters" wird auch ab und zu durchgesagt.

Was mich wundert: Manche Moderatoren erfüllen mehr Wünsche als andere. Ob das nach eigener Auswahl geht???
 
"Sie wünschen, wir spielen" ist also nun am Samstagabend zu finden... ;)

Was mir auch auffällt: Immer öfter gibt es Call-Ins und Spielchen. So wird inzwischen häufig ganz kurzfristig aufgerufen, per Telefon zu entscheiden, ob von einem Lied das Original oder die Cover-Version gespielt wird. Oder Hörer sollen ihre Meinung zu aktuellen Geschehnissen sagen. Was haltet ihr von dieser Art der Hörerbeteiligung auf einer Welle wie SWR4?
 
Soll ich mal ganz ehrlich sein? OK!

Mit den Anrufaktionen von SWR4 BW bin ich ziemlich unzufrieden. Ob nun das Original oder die Coverversion eines Titels gespielt wird, soll lieber der Musikredakteur entscheiden. Lieber „Sie wischen - wir spülen“ wieder um 11 Uhr! Und die aktuellen Talk-Themen sind manchmal auch echt nicht der Rede wert: Was interessiert es mich, ob bei den Hörern ein Ehepartner, der sich nicht für das Fußballspiel interessiert, das Haus verlassen muss (lief neulich während der EM im regionalen Morgenmagazin). Und ich kann auch gut auf die ach so spannenden Erlebnisse der Zuhörer zu irgendeinem, auf den Tag genau vor 50 Jahren erschienenen Film verzichten. Wenn wirklich jemand etwas Skurriles oder Lustiges erfahren hat, kann er doch auch Eigeninitiative ergreifen und anrufen oder eine E-Mail schreiben. Wenn das jetzt wirklich tagesaktuelle, politische Themen wären, hätte ich ja gar nichts gegen solche Anrufaktionen. Im Gegenteil! Damit kann man oft gute, eigenständige Formate zusammenstellen, wenn man's richtig macht (vgl. WDR 5 Tagesgespräch). Nach Fukushima und den ganzen Kernkraft-Debatten wurde danach gefragt, ob das Verhalten einzelner Parteien die Wahlentscheidung der Hörer – es stand die Landtagswahl in BW bevor – beeinflussen wird. Die Frage fand ich etwas unpässlich gestellt, aber es kamen sehr gute und qualifizierte Antworten. Trotzdem fände ich das in einem eigenen Sendeformat besser.

Was aus SWR4 Baden-Württemberg seit Februar 2010 geworden ist, finde ich echt jämmerlich! Ich schalte mittlerweile immer häufiger zu hr4 um.

Entschuldigung, hier ist eben ein SWR4-Hörer ein wenig durchgedreht. Aber es herrscht ja Meinungsfreiheit...
 
Was mir auch auffällt: Immer öfter gibt es Call-Ins .... So wird inzwischen häufig ganz kurzfristig aufgerufen, per Telefon zu entscheiden, ob von einem Lied das Original oder die Cover-Version gespielt wird. Oder Hörer sollen ihre Meinung zu aktuellen Geschehnissen sagen. Was haltet ihr von dieser Art der Hörerbeteiligung auf einer Welle wie SWR4?
Es ist auch Konzept auf hr1, nachmittags von 14-18 Uhr.
Es wäre mir neu, dass bei swr4 interaktive Inhalte den kompletten Tag über laufen?!
 
Ich lasse mal ein paar Gedanken freien Lauf zur Bemerkung:
Was mir auch auffällt: Immer öfter gibt es Call-Ins und Spielchen. So wird inzwischen häufig ganz kurzfristig aufgerufen, per Telefon zu entscheiden, ob von einem Lied das Original oder die Cover-Version gespielt wird

Wenn das so ist, welche Überlegung steht dahinter? Handelt es sich um aktuelle Originale und Coverversionen? Davon gibt es heutzutage nur wenige: (Beispiele:

Caro Emerald - A Night Like This / Maite Kelly - Wenn ich dich küss
Barry White - You're The First, The Last, My Everything / Hubertus von Garnier - Du warst, du bist, wirst immer sein
Noel Harrison - The Windmills Of Your Mind / Stefan Gwildis - Fall nicht auf mich rein
Cyndi Lauper - Tima After Time / Dirk Michaelis - Zeit heilt die Zeit
Sutherland Brothers - Arms Of Mary / Moonbeats - Die Zeit mit Mary
Bill Medley & Jennifer Warnes - I've Had the Time Of My Life / Oliver Thomas - Ich hab noch nie so geliebt)

Unerschöpflich sind die Beispiele nicht. Als Antwort auf die Frage an den Hörer wird herauskommen, dass mehrheitlich das englischesprachige Original genannt wird.

Vielfäliger ist die Frage pro und contra Original und Coverversion bei Oldies. Beispiele gibt es massenhaft, aber auch hier kann die Auswahl die Antwort provozieren. Bei Oliver Onions - "Santa Maria" gegen Roland Kaiser - "Santa Maria" wird letzterer gewinnen, aber bei vielen Coverversionen von Abba, Harpo, Bee Gees, Eagles, Carpenters, Cat Stevens und anderen wird das Original obsiegen. Am Ende könnte der Sender sagen: "Unsere Hörer wollen das englische Original". Bedenklich.
 
Das war aber kaum gemeint. Eher, ob Bette Davis Eyes/Kim Carnes in der Einspielung von 1981 oder 2008.

Oder Venus von Shocking Blue oder Bananarama.
Oder River deep mountain high im opulenten Phil Spector-Sound von 1966 oder als Rockversion. Wobei es einige Versionen gab, auch von Ike & Tina Turner selbst.
Oder Proud Mary von CCR- oder von Ike & Tina Turner.

hr1 fragt erst gar nicht, sondern spielt einfach...:

River deep mountain high von den Supremes & The Temptations, statt Ike & Tina Turner.
Stir it up weder von Johnny Nash noch Bob Marley, sondern von den Black Arrows.
Drift away statt von Dobie Gray von den Neville Brothers.
:oops:
 
Dancing in The Steet von Phil Collins statt Martha Reeves oder
Helele von Velile & Safri Duo statt Black Blood mit A.I.E.?

Geht es nur um die internationalen Remakes? Welcher SWR4-Hörer kennt denn die Black Arrows? Welcher SWR4-Hörer kann denn zwischen Supremes und Temptations unterscheiden, wenn ihm mal gerade das Lied so lala gefällt? Werden beide Versionen in voller Länge vorgespielt?

Oder deutsch gegen deutsch?
Als ich fortging von Rosenstolz statt von Karussell?
I sing ein Lied für dich von DJ Ötzi statt von Andreas Gabalier?
Tausenmal du von Schwesterherz statt von Münchener Freiheit.
Wenn ein Schiff vorüberfährt von Frank Galan statt von Julio Iglesias?

Was soll das bringen?
Fragen über Fragen.
 
Ahem, kleine Korrektur:
Die Supremes zusammen mit den Temptations hatte ich gemeint. Also eine Version, statt das Original von Ike & Tina Turner . Habe mich aber geirrt: Waren die Four Tops zusammen mit den Supremes, erst 1970 veröffentlicht. 2009 flatterte mir ein Remix dieses Covers auf den Tisch...!
Bei Dancing in the street fällt mir eher die Version der Stones ein...

Und von Kung fu fighting/Carl Douglas gibt es derzeit einen Remix, Princess von den Spin Doctors unterlegt. Zieht einem die Schuhe aus.
Was sie da bei swr4 miteinander vergleichen: Muss erst reinhören. Ich habe nur geschildert, was sie bei hr1 derzeit abfeuern. Der Sender, der ja angeblich die Originale spielt...
 
Nein, ich habe mich vertan, laser. Aber die Kombination war Supremes & Four Tops, da hast Du recht.

Im Leben kann ich mir aber nicht vorstellen, dass bei SWR4 die (nur Beispiel!!!) Spin Doctors abgefragt werden. Also: wer bringt Licht ins Dunkel und kann Beispiele dieser Call-In-Aktionen beisteuern? Du, 727pilot?
 
Ach herrje, deutsche Versionen englischer Titel...willkommen in den 50er-Jahren! ;)
SWR4 ist nach meinem Dafürhalten mit der letzten "Programmreform" (besser: Programmbeseitigung) beliebig geworden. Prinzipiell tönt das Programm rund um die Uhr gleich, zumindest tagsüber gibt es nur noch Magazinstrecken. Die Moderatoren wirken zunehmend austauschbar. Ein Michael Branik beispielsweise kann in diesen Strecken auch nicht mehr zu seiner früheren Hochform auflaufen, Rainer Nitschke hat die Sachen ja bereits gepackt. Die Musikauswahl wird kontinuierlich dezent verjüngt. Gut, das ist die Notwendigkeit der Demographie, würde ich sagen, denn was oben wegstirbt, muss man halt von unten her irgendwie kompensieren. Und da ziehen DJ Ötzi oder bisweilen ein Phil Collins dann wohl mehr als Rudi Schuricke oder die Oberkrainer.
Mir jedenfalls waren und sind generell Programme lieber, die gezielte Einschaltreflexe schaffen durch feste Sendeformate, durch feste Moderatorenstrecken mit Persönlichkeiten, die auch mal polarisieren und vor allem auch Personality- und freie Musikmods machen dürfen.
 
Im Leben kann ich mir aber nicht vorstellen, dass bei SWR4 die (nur Beispiel!!!) Spin Doctors abgefragt werden. Also: wer bringt Licht ins Dunkel und kann Beispiele dieser Call-In-Aktionen beisteuern? Du, 727pilot?

Erst kürzlich habe ich gehört, wie Hörer bei SWR4 BW zwischen folgenden Stücken entscheiden durften:

- "Summer wine" / Nancy Sinatra & Lee Hazlewood oder "Sommerwein" / Claudia Jung & Nik P.,
- "Tu t'en va" / Alain Barrière oder "Du gehst fort" / Ireen Sheer & Bernhard Brink,
- "Gloria" / Umberto Tozzi oder "Gloria" / Nockalm Qiuntett feat. Umberto Tozzi.

Jeweils drei Anrufer durften abstimmen - mit einem Verhältnis von 2:1 gewannen "Summer wine", "Geh' nicht fort" und die Originalfassung von "Gloria".
 
Das war aber kaum gemeint.

Danke, 727pilot, für die Beispiele. Es war also genau das gemeint, was ich vermutete.
  • "Summer wine" / Nancy Sinatra & Lee Hazlewood gewinnt gegen "Sommerwein" / Claudia Jung & Nik P.
  • "Du gehst fort" / Ireen Sheer & Bernhard Brink gewinnt gegen "Tu t'en va" / Alain Barrièr
  • "Gloria" / Umberto Tozzi gewinnt gegen "Gloria" / Nockalm Qiuntett feat. Umberto Tozzi
Außer bei "Tu t'en va" gewinnen die Originalaufnahmen gegen die relativ jungen Coverversionen, denen ohnehin eine nur kurze Lebensdauer vorhergesagt werden kann. "Du gehst fort" von 1992 ist einer der meistgewünschten Schlager bei Hörern, da hilft auch kein Charts-Platz zwei des französichen Originals aus 1975. Wäre bei "Santa Maria" nicht anders. Nett, dass der Sender aktuelle Neuerscheinungen gegen seine Vorlagen antreten lässt. Ihre Erwähnung hilft den neuen Künstlern. Die Ergebnisse sind aber vorhersehbar. Lassen wir also SWR4 dieses Spielchen.
 
Musik bei SWR4 war für mich schon immer eine Frage der Toleranz und wird es weiterhin auch bleiben.Sollte man aushalten, auch wenn man es nicht unbedingt mag.

Für meinen Teil kann ich aber sagen, seit der SWR4-Reform schalte ich den Sender nicht mehr ein, weil er sein für mich entsc heidendes Alleinstellungsmerkmal, nämlich die regionalen Infoschienen, auf Blöcke und Zeitfenster zusammengedampft hat, in denen ich anderweitig beschäftigt bin.
Früher bekam ich exakt zur Feierabendstund 17-18 Uhr alle regionalen Infos und hab die auf der Heimfahrt im Auto abgehört. Die wurden nun auf 16-17 Uhr vorgezogen, da ist noch nix mit Autoradio. So wird man Hörer los ...
 
Tja, ricochet: Gehirnwäsche funktioniert halt. Irgendwann summen alle den völkischen Gleichklang mit, wenn man ihn überall um die Ohren gehauen bekommt. Und "Volksmusik" im eigentlichen Sinne des Wortes ist bei einem Großteil der Einwohner mittlerweile längst die "westeuropäische Einheitsunterhaltungsmusik", wie den aktuellen Mainstream mal eine mir bekannte Person der SWR4-Zielgruppe es treffend beschrieben hatte. "Der Wurm muss dem Fisch schmecken" heisst die alte Weisheit. Allerdings ist es ebenfalls eine "alte Muck", dass der Fisch entsprechend konditioniert werden kann. Und was er nicht (mehr) kennt, das frisst er dann erstmal auch nicht. Und einen gewissen Glutamat-Effekt kann man der oben erwähnten Einheitsmusik natürlich nicht abschreiben
 
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