88.6 hat ja diese sog. "zusammengefasste" Zulassung für seine Hauptfrequenzen in Wien, Niederösterreich und im Burgenland. Diese Lizenz darf 45% Versorgung Österreichs nicht überschreiten, kann also nicht direkt zu einer bundesweiten Lizenz ausgebaut werden.
Für eine bundesweite Zulassung, wie sie kronehit und Radio Austria bereits haben, sind in Summe 60% Versorgungsgrad aller Lizenzen notwendig, die ein Anbieter inne hat. Das bedeutet: 88.6 muss also den Sprung von 45 auf 60% durch Erwerb weiterer zusätzlicher Lizenzen schaffen. 15% von ca. 9 Mio, das sind ca. 1.35 Millionen Leute.
Das Regionalfenster in Graz (ex Welle 1), das Fenster im oberösterreichischen Zentralraum (ex Lounge FM) und jetzt also noch 88.6 T-Rock dazu, das sind schon mal weitere 3 Sendelizenzen für jeweils ca. 300000 EW oder gar etwas mehr, die zu den 45% der Hauptlizenz dazu kommen. Allzu weit weg von der 60%-Hürde dürfte 88.6 also nicht mehr sein. Ich schätze mal, es braucht vielleicht noch eine Lizenz in Salzburg oder Kärnten, um die Hürde zu knacken. In Salzburg könnte man z.B. die brach liegende Lizenz von Klassik Radio übernehmen.
Dann braucht es freilich noch den richtigen Zeitpunkt, denn nur wenn alle Lizenzen mindestens 2 Jahre Sendebetrieb seit der letzten Neulizensierung hinter sich haben, können sie in einer bundesweiten Lizenz zusammen gefasst werden. Ich bin mir nicht sicher, ob diese 2-Jahres-Frist auch nach einem Antrag auf Programmänderung erneut von vorne beginnt, das könnte aber sein.
Ich würde aber stark davon ausgehen, dass wir in ein paar Jahren mit Radio 88.6 den dritten Inhaber einer bundesweiten UKW-Lizenz haben werden.