Radiokult
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Das ist doch aber, mit Verlaub, Unsinn. Wir wollen den ÖR "zurückdrängen", weil er den Privatfunk in allen Bereichen "behindert". Aber beim eigentlichen Journalismus soll der ÖR dann förderlich für die privaten Anbieter sein? Sorry, aber in welcher Welt leben die? Ich halte das für schlichtes Wunschdenken, der mit der Realität nur wenig zu tun hat.
Kann ich gerne tun. Das Meiste davon ist ein Stück weit leicht populistischer Schmarn, was man bei der FDP wahrscheinlich aber auch weiß.Warum gehst Du nicht auf die konkreteren und weniger missverständlichen Punkte ein, die da wären
Zum Punkt 1: Kein Einwände. Allerdings müßte man diesen Info- und Bildungsauftrag mal klarer definieren, wofür erstmal die Politik zuständig wäre und nicht der ÖR selbst.
zu Punkt 2: Die Digitalstrategie ist man gerade dabei zu "sanieren". Eine gemeinsame Mediathek von ARD und ZDF ist bekanntermaßen in Arbeit. Die Formulierung mit der "klaren Aufgabenverteilung von bundesweiten und regionalen Inhalten innerhalb des ÖRR" finde ich zumindest merkwürdig, denn die ist seit Urzeiten gegeben. Alle grasen fast immer nur in ihrem eigenen Sendegebiet. Der Austausch von Programminhalten untereinander ist dabei seit Ewigkeiten normal.
Das Einzige was tatsächlich noch effizienter gestaltet werden könnte, wären die Verwaltungsstrukturen.
Der Punkt 3 ist schlichter Populismus. Das aktuell eine Beitragserhöhung aus verschiedensten Gründen nicht statthaft wäre, ist usus, keine Frage. Aber: Allein die momentan galoppierende Inflation mit ihren teils erheblichen Preissteigerungen dürfte deutlich zur Vernichtung der Einsparbemühungen beitragen. Dann auch noch von Gebührungen-Senkungen zu träumen, finde ich schon ziemlich, na sagen wir mal frech.
Der Punkt 4 ist richtig. Allerdings sind wir da wieder bei der Politik. Das was rechtlich geht, wird halt auch gemacht, siehe die Mietzuschuss-Nummer der neuen rbb-Intendantin. Es ist an der Politik dort entsprechende Einschränkungen zu schaffen. Konkrete Vorschläge der FDP dazu? Fehlanzeige.
Zu 5. konkretere Kontrolle auch durch Externe - keine Einwände.
zu 6. siehe Punkt 3. Die Abschaffung der Werbung wäre zwar wünschenswert, sie würde aber halt auch eine durchaus relevante Einnahmequelle beseitigen, was wiederum eine Schwächung des ÖR bedeuten würde, ob man das nun will oder nicht. Andersrum betrachtet könnte man es aber auch sarkastisch formulieren: Da sich eh alles mehr und mehr aufs Netz verlegt, löst sich dieses "Problem" von selbst, da die ÖRs dort explizit keine Werbung machen dürfen.
Kurzum: Über die Punkte 1 und 6 kann man diskutieren. Der Rest ist mehr oder weniger Phrasendrescherei. Zu wenig Konkretes, zu viele Allgemeinplätze - halt typisch FDP.
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