Tom Buhrow: "Wir müssen die große Reform wagen, jetzt"

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Der ARD droht möglicherweise weiterer Stress: kleine Kabelnetzbetreiber fühlen sich seit Jahren benachteiligt, erhalten sie doch im Unterschied zu den Nachfolgern des einstigen Bundespost-Breitbandkabels keine Einspeise-Entgelte. Die Streitigkeiten zwischen den einzelnen Anstalten und den großen Netzbetreibern (die jetzt alle Vodafone sind) dürften manchen ja noch in Erinnerung sein, ebenso die Folgen für die Kabelkunden. Stichpunkt "Ausspeisen" und "Plattformstandard" und so.

Während man an den beinahe-Monopolisten nun amtlich zahlen muss, drückt man sich weiterhin um die Zahlungen an die kleinen Netzbetreiber. Das ZDF hat nun eingelenkt, die ARD aber nicht:


„Anders als ARTE hat nun die ARD kurz vor Jahresende mit Rückendeckung des scheidenden ARD-Vorsitzenden Tom Buhrow mitgeteilt, dass sie nicht mehr gewillt ist, eine umfassende Verzichtserklärung zur Sicherung etwaiger Altansprüche abzugeben“, schreibt die DNMG in einer Pressemitteilung.
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Für die Kabelnetzbetreiber handelt es sich um eine „wettbewerbswidrige Verweigerung von Verbreitungsentgelten durch die ARD“, weshalb sich die Mehrheit der in der DNMG organisierten Netzbetreiber zu Klagen gezwungen sieht. Dafür wurde die Kanzlei CMS mandatiert, um noch in diesem Jahr Klagen auf Schadensersatz aufgrund der „jahrelangen und andauernden Diskriminierung“ vor die Gerichte zu bringen. Abseits der Klagen erklärt sich die DNMG aber weiterhin für eine Verhandlungslösung mit der ARD bereit.


Der ganze Text hier: https://www.teltarif.de/ard-zdf-kabelnetz-einspeiseentgelte/news/90294.html


Meine Haltung dazu: Einspeiseentgelte sind was obskures: ein "Weitervermarkter" kassiert nicht nur von den Endkunden, sondern auch vom Lieferanten (!), der seine Plattform überhaupt erst attraktiv macht. Dass so etwas juristisch überhaupt zulässig ist, war mir noch nie einsichtig. Die Rechtslage ist aber so - und die ARD wird kaum darum herumkommen, ohne ggf. mit Ausspeisungen rechnen zu müssen. Eine besch... Situation, kostet doch Rechtsfrieden und gesicherte Weiterverbreitung wieder Geld, das derzeit nicht eingeplant ist (und so wie es aussieht, auch von der ARD nicht gezahlt werden will).
 
Das Geschäftsmodell "Knebel-Kabelfernsehen über die Nebenkosten" wird sich über kurz oder lang sowieso erledigen. Zurecht, wenn man mich fragt. Sollten die ÖR "ausgekabelt" werden, gehts halt etwas schneller.

 
ARD und Deutschlandfunk hatten ja gegen die Einspeiseentgelte geklagt. Vom ZDF weiß ich es nicht. Leider haben ARD und ZDF vor einem letztinstantlichen Urteil dann doch lieber gezahlt. (Aber nur an die Großen.) Das fällt ihnen jetzt auf die Füße.
 
In Zukunft wird sich das mit dem Kabelfernsehen und -radio erledigt haben, da die Jüngeren über's Internet schauen bzw. hören. Vielleicht zieht sich der Streit ja noch bis dahin.
 
Tagesschau24, Phoenix, KiKa, ZDFinfo, ZDFneo, ARD alpha und One (ARD) sind nicht mehr fest beauftragt. Sie dürfen aber weiterhin ausgestrahlt werden - solange das Geld reicht.
Sehr vernünftig, denn gerade bei diesen Spartenprogrammen ist es mehr als offensichtlich, dass deren einziger Zweck darin liegt, die "großen" Programme frei von anspruchsvollen Inhalten zu halten.

Von dem her wäre es absolut begrüßenswert, wenn die dort (ohnehin meist unter Ausschluß der Öffentlichkeit, da gut auf den hintersten Programmplätzen versteckt) gesendeten Inhalte entweder in die Hauptprogramme zurückkommen (gerade die Dritten hätten mehr als genug Sendeplatz dafür, der aktuell mit Tatort- und Soap-Wiederholungen gefüllt wird), oder im Netz angeboten werden (Tagesschau24 wäre absolut prädestiniert dafür, insbesondere weil die Privatkonkurrenz textlastige Angebote der öffentlich-rechtlichen bekämpft, bei Videoangeboten dürften sie ja dann nichts dagegen haben).
 
Der ARD droht möglicherweise weiterer Stress: kleine Kabelnetzbetreiber fühlen sich seit Jahren benachteiligt, erhalten sie doch im Unterschied zu den Nachfolgern des einstigen Bundespost-Breitbandkabels keine Einspeise-Entgelte. Die Streitigkeiten zwischen den einzelnen Anstalten und den großen Netzbetreibern (die jetzt alle Vodafone sind) dürften manchen ja noch in Erinnerung sein, ebenso die Folgen für die Kabelkunden. Stichpunkt "Ausspeisen" und "Plattformstandard" und so.

Während man an den beinahe-Monopolisten nun amtlich zahlen muss, drückt man sich weiterhin um die Zahlungen an die kleinen Netzbetreiber. Das ZDF hat nun eingelenkt, die ARD aber nicht:


„Anders als ARTE hat nun die ARD kurz vor Jahresende mit Rückendeckung des scheidenden ARD-Vorsitzenden Tom Buhrow mitgeteilt, dass sie nicht mehr gewillt ist, eine umfassende Verzichtserklärung zur Sicherung etwaiger Altansprüche abzugeben“, schreibt die DNMG in einer Pressemitteilung.
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Für die Kabelnetzbetreiber handelt es sich um eine „wettbewerbswidrige Verweigerung von Verbreitungsentgelten durch die ARD“, weshalb sich die Mehrheit der in der DNMG organisierten Netzbetreiber zu Klagen gezwungen sieht. Dafür wurde die Kanzlei CMS mandatiert, um noch in diesem Jahr Klagen auf Schadensersatz aufgrund der „jahrelangen und andauernden Diskriminierung“ vor die Gerichte zu bringen. Abseits der Klagen erklärt sich die DNMG aber weiterhin für eine Verhandlungslösung mit der ARD bereit.


Der ganze Text hier: https://www.teltarif.de/ard-zdf-kabelnetz-einspeiseentgelte/news/90294.html


Meine Haltung dazu: Einspeiseentgelte sind was obskures: ein "Weitervermarkter" kassiert nicht nur von den Endkunden, sondern auch vom Lieferanten (!), der seine Plattform überhaupt erst attraktiv macht. Dass so etwas juristisch überhaupt zulässig ist, war mir noch nie einsichtig. Die Rechtslage ist aber so - und die ARD wird kaum darum herumkommen, ohne ggf. mit Ausspeisungen rechnen zu müssen. Eine besch... Situation, kostet doch Rechtsfrieden und gesicherte Weiterverbreitung wieder Geld, das derzeit nicht eingeplant ist (und so wie es aussieht, auch von der ARD nicht gezahlt werden will).
Was will Vodafone denn machen, wenn die ARD nicht mehr zahlt? Die Programme rauswerfen? - Das wird sicher heftige Proteste zur Folge haben. Sie könnten natürlich die ganzen nicht provozieren Sender rauswerfen und nur das regionale Dritten sowie die über UKW for das Bundesland sendenden sendenden Radioprogramme drin lassen. Da hänge es aber sicher auch noch Proteste, gerade bei den 3. TV Programmen. Aber offen gesagt würde ich als ARD es drauf ankommen lassen. Beim DLF im Kabel mag der Druck nicht so groß gewesen zu sein, aber kein ARD und ZDF mehr im Kabelfernsehen? Glaube nicht, dass Vodafone so weit gehen würde. Und vermutlich dürfen sie sich garnicht - Stichwort Must-Carry -, oder?
 
One ist jetzt kein Programm das man unbedingt zwingend erhalten müßte.
Einstellung von One: Symbolpolitik.

Kulturwellen am Abend bald einheitlich, Hörspiel unter einem Dach. Alles muss auf den Prüfstand gestellt werden, die Kultur soll bluten. Irgendwann kommen die herbei geschrienen Zusammenlegungen von Wellen, Streichung von Nischenprogrammen. Die Zahlen müssen stimmen: online, online, online.
 
Hatten wir das schon?


Daraus:

"Nicht jeder Sender wird noch 24 Stunden am Tag eine eigene Kulturwelle betreiben. Das war bis vor einem halben Jahr noch undenkbar", sagt Gniffke, wohl wissend, dass genau das "HalliGalli" verursachen werde, wie er es etwas salopp formuliert. Er selbst wolle beim SWR "mit gutem Beispiel vorangehen" und berichtet von einer derzeit laufenden Überprüfung, eine Hörfunkwelle komplett ins Digitale umzuschichten.

Und weiter:

"Ich weiß jetzt schon, dass die Betroffenen jaulen und quieken werden, um das zu verhindern. Aber wir werden diese Konflikte aushalten", sagt Gniffke.

[Paranoia-Modus]
So langsam beginnt der Vorgang um die rbb-Führungsspitze für mich Züge eines von der ARD selbst inszenierten Schauspiels anzunehmen, dessen Ziel es ist, einen Vorwand zu finden ("geringe Akzeptanz in der Bevölkerung"), um zuallererst die verhassten Kulturmenschen endlich los zu werden.
[/Paranoia-Modus]

So offen und unverschämt hat es noch niemand gewagt, den Beitragszahlern, die sich nicht mit belanglosem Dudel abspeisen lassen wollen, zu erklären, dass sie zwar weiterhin zahlen dürfen, aber nicht mehr auf Vielfalt hoffen müssen.

Wie hier schon kürzlich und auch vor etlichen Jahren bereits gesagt: die Feinde des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sitzen in den Führungsetagen der ARD-Anstalten.

Wem dient diese ARD-Spitze wirklich (einer intakten Zivilgesellschaft dient sie offenbar nicht, denn da würde Kultur in voller Breite dazugehören), wer zieht dahinter im (noch) Verborgenen die Strippen? Und warum sollten anständige Menschen mit einem Rest an Selbstachtung für solche offen erklärten Vorhaben noch Monat für Monat zahlen müssen?
 
Hatten wir das schon?


Daraus:

"Nicht jeder Sender wird noch 24 Stunden am Tag eine eigene Kulturwelle betreiben. Das war bis vor einem halben Jahr noch undenkbar", sagt Gniffke, wohl wissend, dass genau das "HalliGalli" verursachen werde, wie er es etwas salopp formuliert. Er selbst wolle beim SWR "mit gutem Beispiel vorangehen" und berichtet von einer derzeit laufenden Überprüfung, eine Hörfunkwelle komplett ins Digitale umzuschichten.
Da ist er wieder, der alte Fehler, alles, was anspruchsvoll ist, ins digitale Nirwana abzuschieben :(

Wirklich konsequent wäre ein vollständiger Verzicht auf reine Digitalwellen und stattdessen eine Integration all der dort ausgelagerten Inhalte in die normalen UKW-Programme, und dasselbe auch im TV-Bereich.
 
@exhörer #186 : Steil! - Ironie oder Satire?
Wirklich konsequent wäre ein vollständiger Verzicht auf reine Digitalwellen und stattdessen eine Integration all der dort ausgelagerten Inhalte in die normalen UKW-Programme, und dasselbe auch im TV-Bereich.
Also, 'eigentlich' kann ich dies als reale Perspektive denken.
Anmerkung: BUHROW und GNIFFKE drehen jetzt als Intendanten-Halb-Götter bei WDR und SWR frei. - Zu diesen, ihren Top-Jobs kamen sie direkt aus der NDR-Kader-Schmiede. ...
 
Er selbst wolle beim SWR "mit gutem Beispiel vorangehen" und berichtet von einer derzeit laufenden Überprüfung, eine Hörfunkwelle komplett ins Digitale umzuschichten.
Prüfung heißt erst mal Prüfung und nicht "wird".
Und dass es sich um SWR 2 handeln soll, steht da nicht.
Die zu prüfende Maßnahme wäre ziemlich einfach, elegant und lautlos machbar. SWR Aktuell UKW in Stuttgart abschalten und Plan zu 100 % erfüllt.
(Und ggf. einfach die SWR-Aktuell-UKW-Frequenz wieder als Füllfrequenz für z. B. SWR 3 hernehmen...).
 
Und dass es sich um SWR 2 handeln soll, steht da nicht.
Das habe ich auch nicht behauptet.

Da man die Kultur-Unit des SWR neu aufstellen will (inkl. Namensänderung, wir hatten das Thema auch hier) könnte man spekulieren; es könnte aber auch genausogut z.B. DASDING treffen (mit ebenfalls plausiblen Begründungen), so dass jede Spekulation darüber derzeit sinnlos ist.

Die zu prüfende Maßnahme wäre ziemlich einfach, elegant und lautlos machbar. SWR Aktuell UKW in Stuttgart abschalten und Plan zu 100 % erfüllt.
...und das wäre noch viel schneller zu erledigen als bei DASDING.

Zumindest jeweils dann, wenn "ins Digitale" bedeutet, dass DAB+ dabei mit gemeint ist. Die Verwendung dieses Begriffes erfolgt ja mal so und mal so, es kann auch bedeuten, dass man "IP only" meint, es kann bedeuten, dass man "nicht linear" meint. Für manche ist ja alles, was "linear" ist, automatisch nicht "digital".

Zu erwartende Proteste bei der Fusion von ARD-Kulturwellen (was nahezu zwangsläufig mit einem Verlust an Vielfalt einhergehen wird) als "HalliGalli" zu bezeichnen, halte ich aber für dermaßen unverschämt, dass mir die anständigen Worte fehlen. Auch 3sat und Alpha im Zusammenhang mit "jaulen und quieken" halte ich für extrem unverschämt.

Da die "Gremien" ja bekanntlich brav und an der kurzen Leine sind, ist wohl auch nichts mehr zu erwarten. In einem funktionierenden System müsste jemand, dem die Pflege und der Erhalt des so teuren und wichtigen öffentlich-rechtlichen Rundfunks anvertraut wurde, schon wegen dieser Äußerungen gefeuert werden - ohne lebenslange Bezüge, "Ruhegelder" und sonstiges. Zumindest sehe ich das so als Beitragszahler, der die banalen, billigen, marktschreierischen, einfältigen und vermüllten heiligen Massenprogramme seit vielen Jahren nicht mehr ertragen hat und dem die ARD das Rosinenpicken in den Kulturprogrammen vor genau einem Jahr mit der "Fernabschaltung" des Empfangsgerätes vergällt hat.

Bevor es an Kultur und Bildung geht, soll die ARD gefälligst erstmal ihren hausinternen Verwaltungssumpf ausmisten und sich dann an die Einstellung bzw. Fusion der vielen Dudler von NDR 2 bis Bayern 3, von WDR 2 bis MDR Jump machen - oder diesen Programmen wieder eine öffentlich-rechtliche Rechtfertigung geben, indem sie ihnen Inhalt und Spirit zurückgibt.
 
Was ist Herr Gniffke nur für ein "Genie". Ich darf für mich sagen, dass ich als Zuschauer und Hörer sicher für einiges Verständnis habe, wenn man mich aber vera...... will, werde ich sauer.

"Die zentrale Frage ist: Wo findet künftig die Meinungsbildung statt? Bei Amazon und TikTok und Spotify? Oder auf einer deutschen Plattform? Ich möchte, dass wir dieser mediale Marktplatz werden. Uns geht es um die Zukunft des Journalismus.

Lasst uns bitte nicht neun Podcasts zum Thema Klimawandel produzieren, sondern einen einzigen, der eine konkurrenzlose Recherchetiefe besitzt. So eine Koordination ist ein Quantensprung für die ARD.

Wenn wir unsere Abrufe addieren, sind wir heute schon locker auf Augenhöhe mit Amazon. Deshalb werden wir massiv den digitalen Bereich ausbauen – und beim klassischen Fernsehen weniger Aufwand betreiben. Dort werden dann vielleicht mehr Wiederholungen laufen, da bin ich ganz offen. Ich habe keinerlei Hoffnung, dass wir durch eine Veränderung des linearen SWR-Programms das Publikum massiv verjüngen. Der Zug ist abgefahren. Die Generation meiner Kinder wird das nicht mehr schauen. Wenn die was geil finden, holen die sich das aus der Mediathek.

Wir prüfen gerade, eine Hörfunkwelle ins Digitale umzuschichten. ... anders können wir der veränderten Mediennutzung nicht gerecht werden. Schon die Leute in meinem Alter nutzen ihr Smartphone häufiger als den Fernseher. Inzwischen kapiert jeder, dass wir das tun müssen, wenn wir uns nicht von Techkonzernen abhängig machen wollen."
 
Dank @Adolar #191 für das Gniffke-Zitat
Wir prüfen gerade, eine Hörfunkwelle ins Digitale umzuschichten.

Wie abgehoben rudern die ARD-Oberen um ihre Pfründe zu retten? - Buhrow als Lame Duck, Gniffke als der, der dann den ARD-Vorsitz von Buhrow übernehmen wird.
Deutschland hat insgesamt ein Problem mit der Digitalisierung und aktualisiert immer wieder: „Das Internet ist Neuland!“ …

Die ÖR haben da als neue Zauber-Strategie das „Umschichten!“ ausgerufen. - „Guten Morgen!“ ...
"Die große Reform!" erkenne ich in diesen eingeübten Worthülsen nicht. ... "Zeitenwende!" ist das Wort des Jahres 2022. ... Buhrow und Gniffke haben den Schuss noch nicht gehört.
 
könnte man spekulieren; es könnte aber auch genausogut z.B. DASDING treffen (mit ebenfalls plausiblen Begründungen), so dass jede Spekulation darüber derzeit sinnlos ist.
Wenn man das Gniffke-Ding liest, naheliegend mit Das Ding...
Wir prüfen gerade, eine Hörfunkwelle ins Digitale umzuschichten. ... anders können wir der veränderten Mediennutzung nicht gerecht werden. Schon die Leute in meinem Alter nutzen ihr Smartphone häufiger als den Fernseher.
SWR 4 wird er wohl nicht meinen.
Inzwischen kapiert jeder, dass wir das tun müssen, wenn wir uns nicht von Techkonzernen abhängig machen wollen."
Die Nutzer aber stattdessen von Mobilfunkunternehmen... Und sorry Gniffke, ich kapiere es nicht.
 
Gelten die Likes jetzt für den Kommantar von @Adolar oder für die Aussagen von Gniffke?

Gniffke schrieb:
Ich habe keinerlei Hoffnung, dass wir durch eine Veränderung des linearen SWR-Programms das Publikum massiv verjüngen. Der Zug ist abgefahren.
Ist er nicht. Es ist der von ganz unten bis in die Spitzen grassierende Irrglaube, dass nur mit "Verjüngung" der Programme Quote zu machen oder Verluste zu vermeiden seien und der Erkenntnis, falls dies nicht möglich, das betreffende Angebot einzustellen sei.

Auf die Möglichkeit, die Quoten bei gleichbleibendem Durchschnittsalter im TV und Hörfunk halten zu wollen, kommt anscheinend niemand.
 
Zitat Kai Gniffke:

Wenn die was geil finden, holen die sich das aus der Mediathek.

Um wieviel geringer wären die dortigen Abrufzahlen, wenn es nicht zuvor die lineare Ausstrahlung auf "privilegiertem" Wege - Sat, Kabel, T2 - gegeben hätte? Auf diese reagiert die Öffentlichkeit, nicht auf irgendeine abgelegte Datei auf irgendeinem Server, die man über irgendeinen URL aufrufen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
kein Kulturprogramm macht nachts eigenes Programm.
Das stimmt so nicht. Bremen Zwei hat nachts eine eigene Playlist:
Singer/Songwriter, sanfter Jazz und eleganter Pop für alle, die die Nacht zum Tag machen.
Die Radiojazznacht auf Bayern 2 wäre hier ebenfalls noch zu nennen.
Bekannte Jazz-Moderatoren des Bayerischen Rundfunks spielen und kommentieren Raritäten, Neuheiten und Live-Aufnahmen aus jeweils ganz persönlichem Blickwinkel. Der Musik-Klassiker für die Nacht von Samstag auf Sonntag.
Ansonsten natürlich noch DLF-Kultur mit der Tonart.
Die Tonart informiert über Neues aus der Musikwelt, erklärt musikalische Entwicklungen und wirft einen Blick hinter die Kulissen der Musikbranche.
Außerdem:
Es gibt die Klassiknacht
nicht. ARD-Nachtkonzert heißt das.
 
Gniffke hat die Strategie entdeckt, die vor 20 Jahren das Ruder für die ÖR noch hätte herumreißen können. Dass er sie jetzt anwenden will - und das auch noch als unerhört mutige Innovation feiert - beschreibt das ganze Dilemma des ÖR: Er kam, als er sah, dass andere schon gesiegt haben.
 
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