WDR 2 - aktuelle Entwicklungen

Der WAZ-Artikel selbst ist natürlich völlig absurd. Wer empört sich bei einem qualitativ unterirdischen (Früh-)Programm, wenn einmal die Nachrichten ausfallen?
Apropos unterirdisch: Ich stelle mir gerade einen analogen Artikel vor, weil die KVB U-Bahnlinie 5, 7:01 Uhr ab Wallraffplatz ausfiel.
Die Leute habe Probleme... Wie bedauerlich, daß Altmeister wie Loriot und Hans Dieter Hüsch nicht mehr unter uns weilen. Letzterer konnte ganz vorzüglich die Medien auf's Korn nehmen, während Loriot sich mit der Kölner U-Bahn Krise um 7:01 Uhr beschäftigt hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist Leichenfledderei. Das Moma von damals hätte den heutigen Boulevard-Journalismus mit Beiträgen, wie "Wie viel Prozent der Menschen im Westen finden den Rheinischen Dialekt sexy oder abtörnend?" nicht mit der Kneifzange angefasst. Und dusselige Sprüche "Wir sind der Westen" gab es schon mal gar nicht. Lieber mal ehrlich sein & diesen Pseudo-Journalismus, wie er so auch in "Brigitte, Bunte oder Gala vorkommt, "Dein Morgen im Westen" und
"Dein Mittag im Westen"
nennen. Unfassbar, wie tief WDR2-"Der Sender" gesunken ist. Oberflächlich & sämtlichem tiefergehenden Journalismus beraubt. Niveau ist ein Fremdwort. Kein Einzelfall. Gute Nacht, ARD!
 
Zuletzt bearbeitet:
"Leichenfledderei": Wie schön auf den Punkt gebracht!
Touché! :thumbsup:
Diese einstige Vorzeigewelle aus dem Westen scheint so etwas von tot zu sein.
Sieht hier jemand eigentlich noch Hoffnung oder glaubt ihr an den endgültigen Untergang von WDR II? Meint Ihr, hier könnte noch jemand das Ruder herum reißen oder ist dieser exemplarische Niedergang der qualifizierten Radioinformation mit guter (Musik-)Unterhaltung endgültig vom Zeitgeist(?) besiegelt?
Daß so etwas noch geht zeigt im Prinzip auf hervorragende Art und Weise DLF Kultur, die mit diesem seit 1994 anhaltenden Konzept aber auch nicht (sic!)bundesweit die 1 Millionen Hörer pro Tag knacken.
Sind wir einstigen WDR II-Hörer nur ewig gestrige, unrealistische Spinner, die die (Rundfunk-)Zeichen dieser Zeit nicht erkennen?
Ich weiß wirklich nicht mehr so recht.. 🤔 🤔 🤔
 
Zuletzt bearbeitet:
Sieht hier jemand eigentlich noch Hoffnung oder glaubt ihr an den endgültigen Untergang von WDR II? Meint Ihr, hier könnte noch jemand das Ruder herum reißen oder ist dieser exemplarische Niedergang der qualifizierten Radioinformation mit guter (Musik-)Unterhaltung endgültig vom Zeitgeist(?) besiegelt?
Die Hoffnung ist kein Anker für die Zukunft & stirbt zuletzt. Der Flottendampfer ist seiner Qualitäten entkernt & das Ruder herum reißen wird niemand. Die guten Magazin-Sendungen nebst Moderatoren sind Geschichte. Problem: Musikexperten & Top- Journalisten werden nicht ersetzt. Diese Sendungen gibt es dann mal eben nicht mehr. Quintessenz ist das seichte Fahrwasser, in dem WDR 2 auf viele Kollegen trifft: SR1, hr3, rbb88.8 u.v.m. mit dem gleichen Schicksal.
Sind wir einstigen WDR II-Hörer nur ewig gestrige, unrealistische Spinner, die die (Rundfunk-)Zeichen dieser Zeit nicht erkennen?
Ich weiß wirklich nicht mehr so recht.. 🤔 🤔 🤔
Nein. Die Welt hat sich um uns herum nur etwas gedreht. Wir haben andere Werte & anderen Qualitätsanspruch. Die ARD geht der Bildung aus dem Weg & hat sich auf fast allen Wellen für Dudelfunk nebst Verdummung der Wellen & Hörerschaft entschieden. Das wird sich früher oder später rächen:cool:.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Indigo7
Ich kann und möchte aber nicht glauben, daß unsere Kinder und Enkel an den Medien im Allgemeinen und am Radio im Besonderen einen geringeren Qualitätsanspruch als ich (Jahrgang 1964) und wir hier stellen!
Daß sich die Werte von Generation zu Generation ändern definiert uns gesellschaftspolitisch und gesellschaftshistorisch. (Wobei ethisch-moralische Werte dabei naturgemäß ein ganz besonders diffiziles Feld darstellen.)
Wenn ich mir die Arte- und 3sat Mediathek (ich glaube die ARD ist hier immer noch beteiligt) ansehe, möchte ich die Meinung, die ARD zöge sich aus der Bildung zurück, so nicht pauschal teilen. Ganz besonders bei den Hörfunkkulturwellen kann ich doch viele Bemühungen um eine hochwertige Kost erkennen: SWF II; HR II und WDR III sowie Bayern II stechen hier mit vielen positiven Beispielen hervor, ganz zu schweigen vom DRadio! Dennoch stimme ich Dir zu, daß die Tendenz hin zu immer massiveren Einsparungen zu Lasten dieser Bildungsformate geht. Wo das schließlich zu enden vermag kann ich mir auch nicht so ganz vorstellen. Trotz Proteste werden immer wieder neue Programmreformen aufgefahren mit dem Ziel, die Kosten bei aufwendigen Kulturformaten drastisch zu minimieren. (Und dabei wird regelmäßig mit einer impertinenten Dreistigkeit so getan, als wolle man nicht kürzen sondern ausweiten.) Immer mit der hinter vorgehaltener Hand dargebrachten (perfiden) Begründung, es handele sich "nur" um Minderheitenprogramme. Und wer schon sollte diese widerwärtige Strategie der Kultur- und Bildungsarmut rächen?
WDR II war hingegen zu keiner Zeit eine Bildungs- und Kulturwelle. Es war vielmehr eine hochwertige Informations- und Unterhaltungswelle mit vereinzelten Kultur- und Bildungsformaten ("Budengasse", "Zeitzeichen" und bedingt "Funkhaus Wallrafplatz").
Wie bereits erwähnt, kommt meiner Meinung nach zumindest von der Programmstruktur am Tage her DLF Kultur dem alten WDR II wie es bis Ende 1994 sendete, am nächsten. Wobei das Wort-/Musikanteilverhältnis auf DLF Kultur bei etwa 60:40 liegt. Beim alten WDR II schätze ich dieses auf etwa 40:60.
Tote sollte man ruhen lassen!
Ich fürchte, die Welle ist qualitativ mittlerweile wirklich tot. :( :( :(
Ich habe am gestrigen Sonntagnachmittag für ca. zwei Stunden eingeschaltet. Obwohl ohne Werbung war es, bis auf die Nachrichten, ohne jegliches informatives Korrelat. Eben mausetot....
Auf die Musik möchte ich hierbei nicht eingehen. Naturgemäß kann ich über die Rotationsfrequenz nichts sagen. (Weiß in dieser Angelegenheit hier jemand mehr? Werden bestimmte Titel immer noch bis zu drei mal am Tag wiederholt?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das kommt immer noch vor, teilweise aber auch "dank" ARD-Popnacht. Und dann immer die totgedudelsten Titel. Einen besonderen Narren haben sie sich an so Interpreten wie Michael Schulte, Kamrad oder Michael Patrick Kelly gefressen.
Einen Großteil machen aktuelle Hits und das schlimmste der letzten 20 Jahre aus, daneben ein paar wenige 80er und 90er, genau abgezählt* in die Playlist geworfen.

*
2020-22: 40 %
2010-2019: 20 %
2000-2009: 20 %
1980-1999: 20 %
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind wir einstigen WDR II-Hörer nur ewig gestrige, unrealistische Spinner, die die (Rundfunk-)Zeichen dieser Zeit nicht erkennen?
Ja. Seit Jahren wird in diesem Forum von der achso tollen alten Radiozeit geschrieben. Kommt doch mal im Hier und Jetzt an. Das von euch beschriebene „gute“ WDR2 ist 30-40 Jahre her.

Eine Zeit lang habe ich ähnlich gedacht, wollte auch Radio-Programme wie früher zurück haben. Aber ich bin zu der Einsicht gekommen, dass das genau die Ansicht ist, die ich früher an älteren Leuten kritisiert habe (früher war dies und das aber besser).

Radio - und Fernsehprogramme sind aber nicht so, dass sie ihre alten Fans mit absichtlich scheinbar schlechteren Programmen vergraulen möchten - Sie bilden den heutigen Zeitgeist ab.

Keiner ist mehr auf das Radio angewiesen, um sich zu informieren oder bestimmte Musik zu hören. Zudem findet jeder das gut, womit er in jungen Jahren sozialisiert wurde. Ich kenne auch Leute, die der Meinung sind, die Bundesliga oder Formel 1-Rennen wären früher besser gewesen.
Oder die Autos wären früher schöner gewesen. Beispiele gibt es da en mass.

Da von einem „Untergang“ zu schreiben, ist reichlich übertrieben. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit 😉

Mehr noch: Ich wage zu behaupten, gäbe es heute noch Programme wie WDR2 von 1983, es würde genauso an diesen herum kritisiert wie an den heutigen Sendern. „Zuviel (oder zu wenig) französische, italienische Musik“, zu lange Interviews, immer die selbe Musik, etc.pp“

Alles im Leben verändert sich. Und das ist auch gut so.

Was das Radio betrifft: Es gibt reichlich Auswahl (viel mehr als im angeblich besseren Damals), der Vorwurf „überall das gleiche“ stimmt definitiv nicht.

Dennoch kann man natürlich immer alle möglichen Einzelheiten kritisieren/beurteilen, nur hört auf ständig zu schreiben „Früher war es besser“ - Das war es nämlich nicht… Sonst kann man euch wirklich nur als „ewig gestrige, unrealistische Spinner“ bezeichnen.

p.s.: Ich bin 60 (und meine Enkel finden mich unglaublicherweise „cool“😂)
 
Zuletzt bearbeitet:
So handhabe ich es auch. Wenn es in NRW keine Sender gibt, die mir gefallen, muss man den Suchradius halt erhöhen. Zu Hause höre ich übers Internet die Sender, die meinen Geschmack noch am ehesten treffen. Meistens Bremen Zwei, aber gelegentlich auch Bremen Eins, SWR 1, hr 1 und Bayern 1. Wenn man sie nicht zu oft und zu lange hört, sind die genannten Einserwellen im Grunde gar nicht so schlecht.

Morgens starte ich zudem gerne mit dem WDR 5 Morgenecho, nur die drei belanglosen Dudelwellen des WDR sprechen mich überhaupt nicht an, auch deren Musikauswahl nicht.

WDR, NDR und MDR kann man in Sachen Einfältigkeit der Musikauswahl meiner Meinung alle in einen Sack stecken und mit dem Knüppel drauf hauen, da trifft man immer den Richtigen! ;)
 
Ein Sender mit Ecken und Kanten ist beim WDR noch 1Live - und natürlich Cosmo, wenn auch ziemlich kaputtgespart. Ansonsten sind WDR 2 und 4 unerträglich stromlinienförmig und auf den kleinsten gemeinsamen Nenner programmiert. Ich frage mich, warum man trotz Flottenstrategie die entwachsenen Passagiere des 1Live-Dampfers derart über Bord wirft.

WDR 3 und 5 hingegen sind Leuchttürme, die sich der WDR hoffentlich noch lange leisten wird. Wer sonst soll das tun, wenn nicht der große WDR?
 
Früher war alles besser, möchte man fast glauben, wenn man die Älteren so reden hört. Weniger Gewalt, mehr Engagement, Pflichtbewusstsein , statt "Immer nur Spaß haben wollen". Wenn wir uns mal geprügelt haben und einer lag am Boden, dann haben wir dem wieder aufgeholfen und nicht noch mit zwanzig Mann draufgetreten. Ich finde, der ÖRR hat Vorbildfunktion. Tiefgründiger Journalismus wurde durch Häppchen-Journalismus ersetzt. Viele gute berentete Journalisten wurden gar nicht ersetzt & Boulevard-Themen sind 2023 der neue Pseudo-WDR2-Journalismus. Soll ich das gut finden?! Ich verschließe mich keiner neuen Technik, aber lehne sie ab, wenn ich nicht überzeugt bin. Brauche keine "Bin-ich-heute-wieder-witzig-Kindergarten-Aufsage-Mods, sondern Radio-Personality, an dessen Moderation ich "klebe", weil sie mit Liebe zum Radio die Hörer begeistern & die goldene Regel: "Du sollst nicht langweilen" anwenden.
Das vermisse ich bei WDR 2. Früher war alles gut. Heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wär.:cool:
 
Kommt doch mal im Hier und Jetzt an. Das von euch beschriebene „gute“ WDR2 ist 30-40 Jahre her.

Im Hier und Jetzt meide ich WDR2, das Programm taugt mir nicht mehr. Es gibt inzwischen bessere Programme. Irgendwann ist nun mal der Lack ab, das ist doch ganz normal. Trotzdem müssen wir uns unsere Erinnerungen bewahren.

Eine Zeit lang habe ich ähnlich gedacht, wollte auch Radio-Programme wie früher zurück haben. Aber ich bin zu der Einsicht gekommen, dass das genau die Ansicht ist, die ich früher an älteren Leuten kritisiert habe (früher war dies und das aber besser).

Nicht besser, aber es war eine andere Zeit in deinem Leben. Nostalgie ist völlig normal, das ist eine Phase die kommt und geht auch wieder.

Radio - und Fernsehprogramme sind aber nicht so, dass sie ihre alten Fans mit absichtlich scheinbar schlechteren Programmen vergraulen möchten - Sie bilden den heutigen Zeitgeist ab.

Das ist ja das gute daran. Wie mag wohl ein heute 18jähriger mit 44 Jahren, auf einen Radiomitschnitt aus dieser Zeit wohl blicken?

Ich wage zu behaupten, gäbe es heute noch Programme wie WDR2 von 1983, es würde genauso an diesen herum kritisiert wie an den heutigen Sendern. „Zuviel (oder zu wenig) französische, italienische Musik“, zu lange Interviews, immer die selbe Musik, etc.pp“

Gott sei Dank kann man nun eden Radiosender auf der Welt empfangen. Solange es überhaupt noch etwas Radioprogramm gibt, einer der ganz großen Fortschritte.

p.s.: Ich bin 60 (und meine Enkel finden mich unglaublicherweise „cool“😂)

Und hörst du heuer noch Radio? Vielleicht sogar WDR2? Meine Nichten hören überhaupt kein Radio, sie werden wohl in 30 - 40 Jahren auch keine Radiomitschnitte von damals hören.
 
Früher war alles besser, möchte man fast glauben, wenn man die Älteren so reden hört. [...] Früher war alles gut. Heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wär.:cool:
Manches war früher besser, einiges war schlechter. Eine Antwort auf die Frage, warum Radio heute anders klingt, hat @U87 ja bereits geliefert:
Keiner ist mehr auf das Radio angewiesen, um sich zu informieren oder bestimmte Musik zu hören.
Wie Radio heute klingt, als pars pro toto für gesunkenen Anspruch bei den Hörern heranzuziehen, ist demnach Unsinn.
Früher war alles besser, möchte man fast glauben, wenn man die Älteren so reden hört. Weniger Gewalt, mehr Engagement, Pflichtbewusstsein , statt "Immer nur Spaß haben wollen". Wenn wir uns mal geprügelt haben und einer lag am Boden, dann haben wir dem wieder aufgeholfen und nicht noch mit zwanzig Mann draufgetreten.
Oh doch. Wenn ich die Geschichten meines Vaters so höre, bin ich froh, nicht in den 60ern auf seinem Dorf gelebt zu haben.
 
Und hörst du heuer noch Radio? Vielleicht sogar WDR2?
Ich höre nicht nur Radio - ich mache sogar noch Radio.

Wie ich schon schrieb: Es gibt so viel Auswahl heute - Ich stelle nicht den Anspruch an EINEN Sender, alle meine Bedürfnisse in Sachen Radio anzubieten.

Man kann das Radio von „damals“ nicht mit dem von heute vergleichen. WDR2 ist nicht mehr die Informations-Leitwelle. Und, da muss ich die Kollegen in Schutz nehmen, so schlecht wie hier getan wird, ist es nicht.

Radio lebt - auch wenn hier so manche schon die Grabrede schreiben will.
 
Das stimmt. Im Grunde genommen ist WDR 2 immer noch ein solider Sender. Die Wortbeiträge könnten mehr und länger sein, aber die Gesamtanmutung ist seriös. Man hat gutes Personal. Aber die Musikrotation ist eine große Zumutung. Seichter Pop, die immer gleichen 80er, und das in Dauerschleife. Schrecklich.

Und genau das war bis ungefähr 2009 komplett anders.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben