Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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@Mannis Fan. Soll das ein Scherz sein?
UKW-Radio: Einschalten, mühsam Senderchen für Senderchen mittels Suchlauf oder Handabstimmung suchen und auf die Speicherplätze legen...wenn ohne RDS und keine Frequenztabelle zur Hand, dann noch nach Gehör.
DAB-Radio: Einschalten, Suchlauf, fertig. Ab und an neuen Suchlauf machen, falls sich was ändert. Wie am Sat-Receiver auch. Kriegt jeder hin. Auch Fans von Manni, jede Wette. ;)
Gut okay, die Tücken liegen manchmal im Detail. Ich habe tlw. das Problem, dass der Empfänger beim SWR nicht alleine von 8D/9D auf 11B wechseln will, da zwei komplett verschiedene Multiplexe. Da sind noch "Schönheitsarbeiten" fällig.
 
Ich habe lediglich auf den Einwurf von @Hendrik in #1672 reagiert, der unterstellte, wer keinen sauberen DAB+ Empfang habe, der sei bloß zu dämlich, die Bedienungsdanleitung zu lesen.
Ich habe mich nicht dazu geäußert, welcher Übertragungweg letztlich komfortabler ist. Wie käme ich dazu, hier ein Urteil zu fällen, wo doch über 4500 Einträge auf 188 Forumsseiten diesbezüglich noch zu keiner einvernehmlichen Einschätzung geführt haben.
 
Das Dilemma der großen Privatradio-Chefs: Gestern nachmittag hatte ich wieder mit einem zu tun, und sprach auch das Thema DAB+ an. Das Problem: Man sieht sehr wohl, dass das Thema an Bedeutung gewinnt und immer erfolgreicher wird (auch wenn man das Gegenteil publiziert, oder besser: publizieren muss), hat aber schlichtweg nicht die Kohle eine Parallelverbreitung zu UKW zu finanzieren. Man hofft auf die loyale Hörerschaft, die dann dennoch das Gewohnte UKW hört, obwohl sie nun ein DAB-Radio besitzt - und auf die Tatsache, dass es dann nicht zu viele neue Sender gibt, die auf den DAB-Zug aufspringen (Zitat: "Die können sich das zum Glück ja auch fast alle nicht leisten"). Privat übrigens die Einsicht: DAB+ ist freilich in vielen Punkten UKW überlegen, aber es sei marktwirtschaftlich kontraproduktiv wegen Bouquetzwang und zu viel potenziellen neuen Konkurrenten. Also: Dass die Großen demnächst auf DAB+ aufspringen ist noch lange nicht zu erwarten.

Dazu passt auch das hier:

http://www.digitalfernsehen.de/UKW-ist-die-massgebliche-regionale-Verbreitungstechnik.120004.0.html
 
Und ich möchte auch mal lokale Sender empfangen und nicht nur landesweite Stationen - nur, weil die problemlos zu empfangen sind.
So ein Schmarrn! Lokalfunk aus Muenchen geht dank DAB von Ingolstadt bis vor die Tore Salzburgs. Daran ist ueberhaupt nix problematisch! Programm in der Liste waehlen und hoeren!

Wir haben kurz vor Ingolstadt mehrmals suchen lassen, der Empfänger hatte eine entsprechende Funktion, aber keine Lokalen gefunden. Ein kurzer Check auf UKW lieferte den Beweis: Die Lokalen waren alle da und gut zu empfangen.
Ich kann die Lokalsender aus Ingolstadt auf DAB sogar hier am Alpenrand hoeren. Vielleicht sollte man an sein Autoradio einfach mal eine vernuenftige Antenne anschliessen.
 
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Lieber Andreas W. Vorher lesen, dann von "Schmarrn" schreiben. Der Lokalfunk aus "Muenchen" war auch gar kein Problem.

Das DAB-Radio ist bereits ab Werk im Auto verbaut, ich gehe also davon aus, dass eine "vernuenftige Antenne" angeschlossen ist.

Warum die Lokalen aus Ingolstadt nicht gingen, hat mir bisher weder die Bedienungsanleitung, noch einer von Euch DAB-Profis erklären können. Damit muss ich es wohl gut sein lassen und das Thema ist für mich erledigt.
 
Lieber MasterRadio, du hast in deinem Beitrag suggeriert, dass der Empfang von Lokalsendern bei DAB ein systembedingtes Problem sei. Ich zitiere dich nochmal:
Und ich möchte auch mal lokale Sender empfangen und nicht nur landesweite Stationen - nur, weil die problemlos zu empfangen sind.

Jetzt schreibst du interessanterweise:
Der Lokalfunk aus "Muenchen" war auch gar kein Problem.
Dass der Lokalfunk aus Muenchen gar kein Problem war, hast du im 1.Beitrag seltsamerweise nicht erwaehnt. Man pickt sich immer nur das raus, was der eigenen Stimmungsmache dienlich ist, wie?

Das DAB-Radio ist bereits ab Werk im Auto verbaut, ich gehe also davon aus, dass eine "vernuenftige Antenne" angeschlossen ist.
Wage ich angesichts dieser Empfangsergebnisse eher zu bezweifeln.

Warum die Lokalen aus Ingolstadt nicht gingen, hat mir bisher weder die Bedienungsanleitung, noch einer von Euch DAB-Profis erklären können.
Woher auch? Wir kennen weder Auto, Radio noch eingesetzte Antenne deines Bekannten, um beurteilen zu koennen, wo genau da das Problem liegt. Eines weiss ich aber: wenn ich mit meiner Bastelloesung (Alpine EziDAB + Magnetfussantenne) die A9 rauffahre, habe ich mit dem Empfang des Ingolstaedter Lokalpakets ueberhaupt kein Problem. Allenfalls in Tiefgaragen direkt in Ingolstadt, seit man den Stadtsender ausgeknipst hat und nur noch Gelbelsee laeuft.
 
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Nana, wer wird denn gleich durch die Decke gehen. Ich erlaube mir trotzdem nochmal, meinen ersten Post für Dich bzgl. der Lokalprogramme aus München zu zitieren:

Los gehts in München, die lokalen Programme funktionieren ganz gut, gab erst mal nix zu meckern.

MIt "Stimmungsmache" hat das nichts zu tun, schon traurig. Ich habe geschildert, wie es mir als "Endverbraucher" mit DAB ergangen ist. Von Stadtsendern und Gelbelseen habe ich keine Ahnung und das hat mich als Hörer auch nicht zu jucken, oder?

Ich werde mir die sehr vernünftigen Ratschläge von Hendrik und Der Radiotor bei der nächsten Fahrt zu Herzen nehmen, und es (vielleicht) nochmal probieren. Das hat mir wirklich weitergeholfen.
 
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Dass die Großen demnächst auf DAB+ aufspringen ist noch lange nicht zu erwarten.
Bei den Kleinen ist das Interesse indessen hoch, nur bedeutet in Deutschland "Plattformlizenzierung", dass nach wie vor die Landesmedienanstalten eine Ausschreibung vornehmen und dann die jeweiligen Medienkommissionen entscheiden, wer in den Multiplex aufgenommen wird und wer nicht. Der Plattformbetreiber hat so gut wie kein Mitspracherecht; er stellt lediglich eine technische Dienstleistung zur Verfügung.
Mehr noch: An den Ausschreibungen dürfen nur lizenzierte Programmveranstalter teilnehmen.
Wenn es wenigstens ein vereinfachtes Lizenzierungsverfahren für kleinere Webradios gäbe, um an Ausschreibungen lokaler DAB-Multiplexe teilnehmen zu können, wäre das bereits ein Meilenstein.
Einige Medienanstalten gehen bisweilen davon aus, man könne im DAB-Sektor die gleichen Kriterien anwenden wie im UKW-Bereich, was aufgrund der viel geringeren Hörerzahlen natürlich vorerst nicht möglich ist: Ein Chefredakteur und mehrere Mitarbeiter bei einem ausschließlich via DAB und im Internet verbreiteten Programm sind schlichtweg nicht refinanzierbar.
 
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Quelle: http://www.satnews.de/mlesen.php?id=bec462db8e427ca9a82a1bc0bf71f296

Wenn es noch eines Beweises bedarf, dass die "Vorteile" von DAB nicht ziehen und die Leute dieses Produkt nicht wollen:

"Ohne verpflichtenden UKW-Abschalttermin droht irgendwann ein Rückgang der Verkaufszahlen beim Digitalradio. Das zeigt sich aktuell in Großbritannien. Wie der "Guardian" berichtet, seien die Verkäufe von Radiogeräten mit DAB-Empfang auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren gefallen. Auch eine große Marketing-Kampagne hätte nicht verhindert..."
 
@raschwarz: Du solltest aber bitte nicht die entscheidende Stelle weglassen:
satnews.de schrieb:
Insgesamt besitzt jedoch bereits jeder zweite Brite (48,5 Prozent) ein DAB-Gerät, während in Deutschland bisher nur in 7,5 Prozent der Haushalte ein Digitalradio steht.
Einen besseren Beweis, dass DAB(+) ein Erfolg werden kann als einen Blick ins Vereinigte Königreich gibt es nicht.
 
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Beweis? Das war absolut nix, mein Guter! Du solltest dich in "Rabenschwarz" umbennennen (lassen). ;)

Schon mal was von "Wachstumsmodellen" ("growth models") oder dem "Lebenszyklus eines Produkts" gehört?

Der Verkauf (Maßeinheit meinetwegen "Stückzahl pro Jahr") von DAB-Radios (oder anderer Produkte, wie ein neues "Klopapier") in UK verläuft nicht expotentiell und grenzenlos.

Siehe hier besonders die Einschränkungen im wirtschaftlichen Bereich: http://de.wikipedia.org/wiki/Exponentielles_Wachstum#Grenzen_des_Modells


Um es kurz zu machen:

Mit der Einführung eines neuen - und richtig guten und langlebigen - Produkts steigen die Verkäufe zunächst expotentiell. Das Verkaufen dauert am Anfang recht lange, geht dann aber schnell steil nach oben.

Je nachdem wie man mit der Produktion "hinterherkommt", kann man diesen Trend auch befriedigen. Um das zu regeln, könnte man das Produkt zunächst verteuern. Das haben wir nach der DAB+ Neueinführung in DE z.B. bei eBay-Händlern gesehen. Oder man müßte zunächst neue Betriebe schaffen, die dann der aktuellen Nachfrage gerecht werden. Das würde aber den Gewinn schmälern, weil dadurch ja Zusatzkosten entstehen.

Also verkauft man - so lange es geht - eine konstante Anzahl pro Zeit zu einem höheren Preis.

Unsere Wachstumskurve ("Stückzahl pro Jahr") flacht also immer weiter ab und wird alsbald nur eire waagerechte Linie sein: Wir sind voll ausgelastet, die Nachfrage stimmt, der Preis ist hoch - das Geschäft läuft blendend.

Gleichzeitig mit meinen Verkäufen nimmt aber auch das Interesse an meinem Produkt immer mehr ab, da ich die Nachfrage ja durchaus bediene, der Markt aber nunmal begrenzt ist. Irgendwann geht die "Stückzahl pro Jahr" zurück. Die Nachfrage sinkt ("auf den tiefsten Wert seit sechs Jahren"), weil der Markt in UK fast "gesättigt" ist und logischerweise immer weniger Leute pro Jahr ein neues DAB-Radio "brauchen".

Dieser Trend nach unten wird sich fortsetzen. Wem will man dort noch ein DAB-Radio "andrehen"? 50% der Briten haben schon längst ein solches Radio!


Und nur genau darum geht es in dem Artikel auf satnews, nicht um das "Ende von DAB"...
 
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Der beste Umstiegsgrund ist doch den Leuten etwas wegzunehmen woran sie sich jahrzehntelang gewöhnt haben oder was ihnen trotz anderweitiger Medienpräsenz im UKW-Radio konsequent vorenthalten bleibt - danke liebe Popwellen-Plattformatierer und Schlagerkiller vom Interessensnetzwerk Werbekartell Printinvest.
 
Nana, wer wird denn gleich durch die Decke gehen. Ich erlaube mir trotzdem nochmal, meinen ersten Post für Dich bzgl. der Lokalprogramme aus München zu zitieren...

Ok, da habe ich dir wohl wirklich Unrecht getan! Sorry dafuer!
Letztendlich ist es auch egal, jeder soll seine Erfahrungen machen, deine waren wohl eher negativ, meine eher positiv! Akzeptiert!

Mir gehen halt manchmal die Stimmungsmacher *beider* Seiten auf den Senkel, die DAB wahlweise als totalen technischen MIst verteufeln, oder als Allheilmittel anpreisen. Es scheint da wenig Leute zu geben, die einfach nur neutral darueber schreiben koennen. Da habe ich dich wahrscheinlich falsch einsortiert.
 
Um es kurz zu machen:

50% der Briten haben schon längst ein solches Radio!
Und der Rest - ähh, wie viel war das doch gleich? - interessiert sich nicht für DAB+, boykottiert es, oder - im schlimmsten anzunehmenden Fall: Boykottiert Radio ansich.

Übrigens Zwergi:
Zwischen 48,5% und 50% besteht ein immenser Unterschied. Rechnernisch zwar nicht, aber optisch. Also bitte, behalt die Mütze auf der Rübe.
 
Und der Rest - ähh, wie viel war das doch gleich? - interessiert sich nicht für DAB+, boykottiert es, oder - im schlimmsten anzunehmenden Fall: Boykottiert Radio ansich.

Richtig. Das sind (Abschalt-)Gründe, die den Absatz verlangsamen bzw. die "Marktdurchdringung" bremsen. Ein Großteil der Briten, die sich bisher überhaupt für DAB interessiert haben, besitzen mittlerweile ein solches Gerät. Diese Leute fallen also als Käufer neuer Geräte erstmal aus. Und darum sinkt der Absatz - in diesem Fall auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren.

Ich wollte mein Posting oben nicht unnötig verkomplizieren. 100% wird man mit dem Produkt "DAB-Radio" jedenfalls nicht erreichen.

Und bevor jetzt die "UKW-Lobby" auf den Plan tritt und mir meinen letzten Satz genüßlich um die Ohren haut - Stop! Erst nachdenken!

In DE gibt es ungefähr 350 Mio. UKW-Radios. Überwältigend! Aber wie kommt diese Zahl zustande? Überlegt bitte mal, wie oft ihr selbst - ich bin gnädig, um die Ossis nicht zu benachteiligen - seit 1990 ein "UKW-Radio" (auch indirekt) gekauft habt. Gute Frage.

Den Kauf eines Gebrauchtwagens mit Radio lasst weg, ein Neuwagenkauf mit Radio zählt aber. Funkscanner, Radiowecker, Küchenradio, Handy mit Radioteil usw. Zählt mal zusammen! Und wie viele Geräte mit UKW-Radio habt ihr seit 1990 in den Müll geschmissen?

Aktuell besitze ich allein acht Geräte, die UKW "können" und daher in diesen 350 Mio. mit "drin" sind. "Nutzen" tue ich aber höchstens das Autoradio oder den "Hifi-Tuner" in der Stereoanlage. Bei euch wird es nicht großartig anders sein.

Die "UKW-Lobby" sollte also die Bälle lieber flachhalten, wenn sie gegen DAB wettert. Ich habe schon drei DAB-Empfänger...



Übrigens Zwergi:
Zwischen 48,5% und 50% besteht ein immenser Unterschied. Rechnernisch zwar nicht, aber optisch. Also bitte, behalt die Mütze auf der Rübe.

Beschwere dich dich bitte bei satnews... Ich habe nur die Formulierung von satnews etwas anders ausgedrückt.
Insgesamt besitzt jedoch bereits jeder zweite Brite (48,5 Prozent) ein DAB-Gerät...

Man hätte natürlich (richtiger) schreiben können:
"Insgesamt besitzen bereits 485 von 1000 Briten ein DAB-Gerät..." Aber ob der Satz so "durchgegangen" wäre? Ich glaube nicht.
 
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Hervorragend, damit ist ja endlich untermauert, dass die DAB+-Lobby die Zwangsabschaltung fordert.
TINA! - Ya know?

Damit wäre als untermauert, dass Herr Willy Steul vom Deutschlandfunk eine UKW-Zwangsabschaltung fordert. Herr Willy Streul ist also die DAB+ Lobby.
Gut jetzt hat sich also auch ein Herr Ulrich Bunsmann ins Gespräch gebracht, den ICH bisher nicht kannte. Ziel also erreicht.

Und jetzt wieder zurück ins Nachrichtenstudio, wo wirklich wichtige Themen vorherrschen. Gruß an alle Anhänger der "UKW-Lobby", der "DAB+ Lobby", den "Mir ist es egal Lobby, denn ich will mein Programm"...und den Rest. ;)
 
Der Herr Steul vom Deutschlandfunk ist ja ein Schlawiner - hat die öffentlich-rechtliche Tasche voller Geld, bekommt von seinen öffentlich-rechtlichen Kollegen aber keine relevanten UKW-Frequenzen und fordert darum kurzerhand die Abschaltung von UKW, um dann per DAB+ auf vertriebstechnischer Augenhöhe mit allen anderen öffentlich-rechtlichen und privaten Anbietern zu sein.

Und wenn die Privaten dadurch gleich mit erledigt werden, weil sie ihre Geschäftsgrundlage (UKW-Verbreitung = Reichweite = Umsatz) verlieren, ist das ein Kollateralschaden, denn er zwar mit Krokodilstränen, aber verschmitzt grinsend in Kauf nimmt.

Um es einmal frei zu formulieren: "Mister Steul, geben Sie alle Ihre UKW-Frequenzen zurück und senden Sie ausschließlich über DAB+!" Dann wäre sein Trommeln für DAB+ auch glaubwürdig!
 
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