KabelWeb schrieb:
Welche meinst Du? Im Bezug auf NRW findest Du meine Zustimmung. Wenn ich in NRW leben würde, würde ich mich dennoch an 13 neuen Sendern erfreuen und klar, auf mehr hoffen. Unabhängig davon, erfreue ich mich in Bayern oder sonstwo in der Republik am rauschfreien Empfang.
Nur in Bayern und Berlin-Brandenburg gibt es eine anständige Programmauswahl, sonst in keinem anderen Bundesland!
Dazu ein Link mit den Programmübersichten:
http://www.ukwtv.de/sender-tabelle/nav_dab_d.htm
Hier ein paar Auszüge:
Sachsen:
UKWTV schrieb:
MDR 1 RADIO SACHSEN (Reg.Dresden) (88 kbps DAB+)
MDR 1 RADIO SACHSEN (Reg.Leipzig) (88 kbps DAB+)
JUMP (MDR) (88 kbps DAB+)
MDR FIGARO (88 kbps DAB+)
MDR INFO (72 kbps DAB+)
MDR SPUTNIK (88 kbps DAB+)
MDR Klassik (128 kbps)
Deutschlandfunk (64 kbps Mono)
Deutschlandradio Kultur (128 kbps)
DRadio Wissen (64 kbps Mono)
ERF Plus (72 kbps DAB+)
Niedersachsen:
UKWTV schrieb:
NDR 1 Niedersachsen (96 kbps DAB+)
NDR 2 (96 kbps DAB+)
NDR Kultur (96 kbps DAB+)
NDR Info (96 kbps DAB+)
N-JOY (96 kbps DAB+)
NDR Musik Plus (96 kbps DAB+)
NDR Traffic Channel (48 kbps DAB+)
NDR Info Spezial (96 kbps DAB+)
Rheinland-Pfalz:
UKWTV schrieb:
SWR1 Rheinland-Pfalz (160 kbps)
SWR2 (Rheinland-Pfalz) (120 kbps DAB+)
SWR3 (120 kbps DAB+)
SWR4 Rheinland-Pfalz - Radio Mainz (120 kbps DAB+)
DASDING (120 kbps DAB+)
SWRinfo (128 kbps)
In RLP werden voraussichtlich zwei private Programme künftig im Landesmux vertreten sein: Meines Wissens ein Ableger von BigFM, mit einem Angebot für jugendliche Migranten, und das türkischsprachige Metropol FM, das bereits in Koblenz auf UKW on air ist.
Oder schauen wir nur mal auf die
geplanten Programme in Hessen:
UKWTV schrieb:
Hit Radio FFH (72 kbps DAB+)
harmony fm (72 kbps DAB+)
FFH-Seasons (xx kbps DAB+)
ENERGY Rhein-Main (xx kbps DAB+)
Radio Fortuna (xx kbps DAB+)
Radio Türk (xx kbps DAB+)
Radio Teddy (xx kbps DAB+)
Einzig Radio Türk und FFH-Seasons senden nicht auf UKW.
Wenn wenigstens noch eine landesweite Abdeckung geplant wäre, um die teils unzureichende UKW-Versorgung der obigen Programme auszubügeln. Genau das ist jedoch nicht der Fall: Gerade für Nordhessen, wo die obigen Stationen die meisten "Funklöcher" haben, sind keinerlei Umsetzer koordiniert worden.
Immerhin sieben private Programme. In Baden-Württemberg sind lediglich vier Plätze vorgesehen.
Das Hauptproblem bei den Landesmuxen besteht darin, dass die dort verbreiteten Programme zum allergrößten Teil auch auf UKW zu empfangen sind.
Insofern hat die FAZ doch ganz recht, wenn sie argumentiert, dass sich bei DAB+ die selben Fehler wie bei DAB wiederholen.
DAB ist in erster Linie deshalb in Deutschland gescheitert, weil es keine hinreichende Auswahl an Zusatzprogrammen gab. In Großbritannien dagegen wurde es zu einem Erfolg, da genau dieses Problem von Anfang an nicht existiert hat. Die Briten wussten nunmal: Wenn wir möchten, dass sich DAB gegenüber der äußerst erfolgreichen UKW-Technik durchsetzt, müssen wir ein attraktives Angebot schaffen, dass es auf UKW nicht gibt.
Betrachtet man die hiesigen Landesmuxe, scheint diese fundamentale Einsicht in Deutschland bis heute keinen Boden gewonnen zu haben.
Und was das immer wieder aufgeworfene Argument, DAB+ stünde ja noch am Anfang, angeht:
Wenn die Programmauswahl so bleibt wie jetzt, wird es nicht die nötige Initialzündung für einen echten Durchbruch dieser Technik geben!
Vier Auswege sehe ich aus dem Dilemma:
- Ein Großinvestor eröffnet noch einen zweiten oder dritten Bundesmux, der zumindest in allen deutschen Ballungsräumen zu empfangen sein wird.
- Alle großen, bisher auf UKW vertretenen Programmveranstalter, starten einen zweiten und dritten nationalen Multiplex.
- Es werden aus noch zu erschließenden Quellen Gelder akquiriert, um kleinen Programmveranstaltern, für die eine Verbreitung in den Multiplexen aus Kostengründen nicht in Frage kommt, für eine begrenzte Zeit eine Subvention der Betriebskosten zu gewähren. Nach einem Bewerbungsverfahren entscheidet eine Kommission der jeweiligen Landesmedienanstalten, wer zum Zuge kommt. Diese Programme werden dann in weiteren Landesmuxen auf Sendung gehen.
- Man schaltet UKW zu einem vorgegebenen Termin ab und zwingt damit die Bürger, sich bis dahin ein DAB+-taugliches Radio zuzulegen.
Welche der Varianten am wahrscheinlichsten ist, ja ob überhaupt eine umgesetzt werden wird, darüber könnte man hier mal diskutieren.
@KabelWeb: Würde ich DAB+ nichts abgewinnen können, würde ich mir wohl kaum derartige Gedanken machen.