Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Hier in Norddeutschland nicht, aber hier hat auch DAB-Alt nie wirklich existiert. Jetzt sieht es da schon etwas besser aus, auch wenn ich Dir zustimme daß es besser aussehen könnte aber male nicht zuviel Schwarz, die Digitalisierung kommt schon noch und Rundfunk via Terrestrik (als Grundversorgung sowieso) wird es auch immer geben, die deutsche Mentalität ist halt etwas konservativ, da bringt es leider auch nichts wenn man es immer und immer wiederholt.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Wenn jemand einen Tip für einen DAB+-Radiowecker hat (den wünsche ich mir zu Weihnachten:cool:), dann immer her damit, und in diesem Falle am liebsten per PN., da ich das Forum damit nicht "zuspammen" möchte.:D Ich bin bisher noch nicht so ganz fündig geworden.:)

Ich kann endlich Vollzug melden, es ist der hier geworden:

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Und klingt für seine Größe auch noch gut, Empfang ist auch super, ich empfange an meinem Standort fast 40 DAB+-Sender (Deutschland-Muxx + ÖR):)
 
Na ja, deine Beobachtungen lassen sich wohl eher auf NRW anwenden. In anderen Bundesländern besonders hier in Bayern sieht die Sache schon wieder anders aus und nicht so Negativ wie es die FAZ beschreibt.

Inzwischen konnte ich sogar schon DAB+ Geräte bei Leute stehen sehen wo ich diese Geräte nie erwartet habe, weil die sich für das Thema eigentlich nicht interessieren.
Ich arbeite zur Zeit als Praktikant bei der Firma Grammer im Lager, selbst dort steht auf einen Tisch ein DAB+ Gerät und beschalt die Halle.

Meine Beobachtung also. Während beim DAB+ Vorgänger DAB in meiner Umgebung vorher keiner ein DAB-Gerät hatte, stehen auf einmal bei vielen diese DAB+ Geräte .

Hier in Bayern ist DAB+ jedenfalls angekommen.
 
Bayern ist auch das einzigste Bundesland, in dem es eine vernünftige Auswahl an Programmen gibt.
In Berlin ist diese auch nicht schlecht; dort ist das Angebot auf UKW jedoch derart groß, dass die Hürde für den Umstieg auf DAB+ viel höher liegt.

Ich bin mir sicher: Wenn man in der Radiowüste NRW ein solche Vielfalt im DAB+-Verfahren verbreiten würde, wie in Bayern, würde die neue Technik definitiv einen Durchbruch erzielen, denn nirgendwo sind die Rahmenbedingungen besser.
Es ist einfach nur lächerlich: Der NRW-Landesmux auf Kanal 12D ist in Teilen des Ruhrgebiets und am Niederrhein nur mit Aussetzern zu empfangen, während er im dünn besiedelten Ostwestfalen und im Großraum Aachen anständig reinkommt. Man hat nämlich in der Vergangenheit eine Reihe von Umsetzern einfach außer Betrieb genommen (bspw. den Sender Viersen, welcher weite Teile der Gebiete am Niederrhein versorgt hat).
Eigentlich hätte der neue landesweite Multiplex auf Kanal 11D bereits starten sollen; bisweilen steht jedoch noch nicht einmal fest, wann die Ausschreibung für private Veranstalter beginnen soll.

In allen anderen Bundesländern, außer den beiden genannten, ist es wie gesagt auch nicht viel besser, siehe: http://www.ukwtv.de/sender-tabelle/nav_dab_d.htm
Man kann doch nicht ernsthaft glauben, dass sich die Lage ändert, wenn in den Landesmuxen noch zwei oder drei Programme hinzukommen, darunter vermutlich auch noch fremdsprachige Programme wie Metropol FM, die sowieso kaum jemand einschaltet.

Das kommt davon, wenn man Dinge nur halbherzig angeht: Dann ist ein Scheitern vorprogrammiert.

Das einzigste, was DAB+ vielleicht noch retten könnte, wäre ein zweiter Bundesmux mit einer ausreichenden Anzahl an Spartenkanälen.
 
Die meisten Leutchen in NRW sind sehr zufrieden mit ihrem Lokalfunk. Weiß ich deswegen, weil ich öfters mit dem Taxi fahre und ich dabei immer wieder beobachte, daß häufig Lokalfunk läuft (wegen der Blitzer, so ein Statement von vielen, wenn man mal nachfragt).
 
@grün: Die Menschen in den Ballungsräumen NRWs können auch nichts anderes als den WDR, Radio NRW, D-Radio und BFBS empfangen.
Mit der Zeit geben sich daher viele wohl mit einer niedrigen Qualität zufrieden.

In den achtziger und neunziger Jahren war es noch schlimmer: Damals wurde überwiegend WDR 4 gehört.
Was war das für eine Zeit...in allen Nachbarregionen gab es gute Programme: hr3, SWF 3, NDR 2, Hilversum 3; - NRW dagegen hatte nur so einen schmalzigen Sender wie WDR 4! :eek:
 
http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/dab-das-inselradio-11673106.html

Ob es schon verlinkt wurde, weiß ich nicht. Es unterstützt auch meine eigenen Beobachtungen.
DAB+ ist als Massenmedium so gut wie gescheitert, da viele Fehler wiederholt wurden. Wir haben eben nicht mehr 1951, sondern eine schnellebige Zeit. Was heute nicht auf Anhieb funktioniert und erhältlich ist, geht im Markt bis zur nächsten IFA schlichtweg unter.
Einspruch! DAB+ steht am Anfang und ist alles andere als gescheitert. Nach nicht mal einem Jahr ist dieses Fazit, welches man noch gar nicht ziehen kann, schlicht abwegig. Fehler haben sich eben NICHT wiederholt. Die Öffentlich-Rechtlichen arbeiten zusammen, es wird viel mehr Geld in Werbung investiert(auch wenn es ruhig noch mehr sein könnte), man setzt auf mehr Programme, die Produktauswahl ist deutlich gestiegen... . Also da wird schon vieles richtig gemacht. Und das der Umstieg auf digital schnell gehen würde, daran glaubte von Beginn an niemand. Das Durchbrechen der Millionengrenze an verkauften Geräten am Ende des Jahres wäre eine erfolgsversprechende Wasserstandsmeldung, und ich glaube, dass dies passieren wird. Hier mal ein anderer Bericht, dem nach meiner Meinung nichts und rein gar nichts hinzuzufügen wäre:
http://www.radioszene.de/36214/cebit-fazit-zum-digitalradio-mehr-empfang-mehr-service.html
...nur noch Folgendes: Habe gestern eine Sondersendung vom Autosalon in Genf gesehen, in der ein Entwickler von Daimler auf die multimediale Zukunft im Auto einging und diese an einem Prototyp vorführte. Da war von MP3-Favoritenlisten übers Navi, bis zu Facebook alles dabei, nur kein Internetradio... . Und bitte jetzt keine Wiederholung der 100x geführten Diskussion, wollte dies nur mal erwähnen...
 
Code:
Kurzum: Digitaler Hörfunk ist bei den führenden Fahrzeugherstellern ein Nischenthema. Man hört im Auto nicht mehr Radio, sondern die selbst zusammengestellte Musik vom eigenen MP3-Spieler, von Speicherkarten und USB-Medien und natürlich vom iPod und Smartphone.

Warum wohl ? Haben die sich darum schon mal Gedanken gemacht ? Wohl kaum, sonst würden sie nicht so einen Unsinn schreiben. Mit dem DAB+ Bundesmux (wenn er mal fertig ausgebaut ist )hätte ich z.B. erstmals die Möglichkeit ein Radioprogramm im Auto bei einer längeren Fahrt durchs Land ohne Unterbrechung zu hören und muss mir nicht beim Verlassen eines Ballungszentrums oder Bundeslandes wieder ein neues Programm suchen, was ich dann wieder nur ein Stück hören kann.
 
@KabelWeb: Bemerkenswert, dass Du gar nicht auf die kritischen Einwände eingegangen bist.
Wahrscheinlich lebst Du auch in Bayern.

Was würdest Du denn machen, wenn Du an einem Ort wohntest, wo Du außer einem langweiligen Landesmux, mit Stationen, die größten Teils ebenso auf UKW reinkommen, und dem Bundesmux, nicht mehr empfangen könntest?

Schön, wenn jemanden Absolut Radio und BOB! ansprechen; - aber was machen all die anderen?
Man könnte so viel aus DAB+ rausholen: Wie wäre es mit einem Programm für Fans der Country Music, einem Schlagersender, einem Oldieprogramm, Stationen mit Folk Music, Blues, Jazz, Funk & Soul...wo bleiben all diese Programme?
Für die Landesmuxe ist außer 2 oder 3 Zusatzprogrammen doch nichts Anständiges geplant und ob je ein zweiter Bundesmux auf Sendung geht, steht auch noch nicht fest. Alles, was bisher über einen weiteren nationalen Multiplex durch diverse Portale geistert, ist nichts als pure Spekulation.

Und die Klangqualität scheint bei DAB+ (anders als bei DAB, wo man seinerzeit noch mit einem guten Klang geworben hat!) überhaupt keine Rolle mehr zu spielen. Die Programme im Bundesmux klingen definitiv schlechter, als auf UKW (und auch schlechter als die meisten Webradios mit einem 128-kbit-Stream).

Nicht, indem man eine neue Technik schönredet, verhilft man ihr zum Durchbruch, sondern indem man sie so attraktiv gestaltet, dass sie von sich aus die Menschen auch wirklich anzusprechen vermag.
Wie sonst ließe sich der Boom auf dem Markt der Smartphones und Tablet PCs erklären?
 
Wie sonst ließe sich der Boom auf dem Markt der Smartphones und Tablet PCs erklären?

Indem sie schöngeredet werden ? Für was brauch ich so'n Kram eigentlich ?

Was DAB+ betrifft. Das ganze ist grade mal ein paar Monate alt. Lass ihm doch erstmal Zeit sich zu entwickeln.
Man hätte auch 1835 behaupten können "Eisenbahn in Deutschland gescheitert, nur eine Strecke bisher..."
 
@KabelWeb: Bemerkenswert, dass Du gar nicht auf die kritischen Einwände eingegangen bist.
Wahrscheinlich lebst Du auch in Bayern.

Was würdest Du denn machen, wenn Du an einem Ort wohntest, wo Du außer einem langweiligen Landesmux, mit Stationen, die größten Teils ebenso auf UKW reinkommen, und dem Bundesmux, nicht mehr empfangen könntest?
Welche meinst Du? Im Bezug auf NRW findest Du meine Zustimmung. Wenn ich in NRW leben würde, würde ich mich dennoch an 13 neuen Sendern erfreuen und klar, auf mehr hoffen. Unabhängig davon, erfreue ich mich in Bayern oder sonstwo in der Republik am rauschfreien Empfang. Im Gegenzug würde ich mich übrigens auch mal freuen, wenn Du DAB+ auch mal etwas positives abgewinnen könntest ;)
Schön, wenn jemanden Absolut Radio und BOB! ansprechen; - aber was machen all die anderen?
Man könnte so viel aus DAB+ rausholen: Wie wäre es mit einem Programm für Fans der Country Music, einem Schlagersender, einem Oldieprogramm, Stationen mit Folk Music, Blues, Jazz, Funk & Soul...wo bleiben all diese Programme?
Für die Landesmuxe ist außer 2 oder 3 Zusatzprogrammen doch nichts Anständiges geplant und ob je ein zweiter Bundesmux auf Sendung geht, steht auch noch nicht fest. Alles, was bisher über einen weiteren nationalen Multiplex durch diverse Portale geistert, ist nichts als pure Spekulation.
Nach bereits 8 Monaten ein 2. Muxx? Unrealistisch! Wer würde sich denn auf dieses Abenteuer einlassen, wenn man noch keine Erfahrungen aus dem ersten Muxx hat. Eine Aufschaltung eines 2. Muxxes zur kommenden IFA wäre sensationell und mehr was man erwarten kann. Du tust immer so, als wäre die Einführung eines 2. Muxx vergleichbar mit einem Gang in den Lebensmittelladen, um mir einem Liter Milch zu holen... .
Nicht, indem man eine neue Technik schönredet, verhilft man ihr zum Durchbruch, sondern indem man sie so attraktiv gestaltet, dass sie von sich aus die Menschen auch wirklich anzusprechen vermag.
Wie sonst ließe sich der Boom auf dem Markt der Smartphones und Tablet PCs erklären?
Dafür tut man ja einiges. Und der Erfolg auf dem Tablet und Smartphone-Markt ist nicht auf das Webradio zurückzuführen. Das ist max. ein "Nice-to-have" für die Nutzer. Niemand würde sich wegen Webradio alleine ein Smartphone kaufen, nicht für den Preis. Also überhaupt nicht zu vergleichen. Was die Attraktivität betrifft, ist DAB+ UKW meilenweit voraus und das werden die Verbraucher erkennen.
 
KabelWeb schrieb:
Welche meinst Du? Im Bezug auf NRW findest Du meine Zustimmung. Wenn ich in NRW leben würde, würde ich mich dennoch an 13 neuen Sendern erfreuen und klar, auf mehr hoffen. Unabhängig davon, erfreue ich mich in Bayern oder sonstwo in der Republik am rauschfreien Empfang.
Nur in Bayern und Berlin-Brandenburg gibt es eine anständige Programmauswahl, sonst in keinem anderen Bundesland!
Dazu ein Link mit den Programmübersichten: http://www.ukwtv.de/sender-tabelle/nav_dab_d.htm

Hier ein paar Auszüge:

Sachsen:
UKWTV schrieb:
MDR 1 RADIO SACHSEN (Reg.Dresden) (88 kbps DAB+)
MDR 1 RADIO SACHSEN (Reg.Leipzig) (88 kbps DAB+)
JUMP (MDR) (88 kbps DAB+)
MDR FIGARO (88 kbps DAB+)
MDR INFO (72 kbps DAB+)
MDR SPUTNIK (88 kbps DAB+)
MDR Klassik (128 kbps)
Deutschlandfunk (64 kbps Mono)
Deutschlandradio Kultur (128 kbps)
DRadio Wissen (64 kbps Mono)
ERF Plus (72 kbps DAB+)

Niedersachsen:
UKWTV schrieb:
NDR 1 Niedersachsen (96 kbps DAB+)
NDR 2 (96 kbps DAB+)
NDR Kultur (96 kbps DAB+)
NDR Info (96 kbps DAB+)
N-JOY (96 kbps DAB+)
NDR Musik Plus (96 kbps DAB+)
NDR Traffic Channel (48 kbps DAB+)
NDR Info Spezial (96 kbps DAB+)

Rheinland-Pfalz:
UKWTV schrieb:
SWR1 Rheinland-Pfalz (160 kbps)
SWR2 (Rheinland-Pfalz) (120 kbps DAB+)
SWR3 (120 kbps DAB+)
SWR4 Rheinland-Pfalz - Radio Mainz (120 kbps DAB+)
DASDING (120 kbps DAB+)
SWRinfo (128 kbps)

In RLP werden voraussichtlich zwei private Programme künftig im Landesmux vertreten sein: Meines Wissens ein Ableger von BigFM, mit einem Angebot für jugendliche Migranten, und das türkischsprachige Metropol FM, das bereits in Koblenz auf UKW on air ist.

Oder schauen wir nur mal auf die geplanten Programme in Hessen:
UKWTV schrieb:
Hit Radio FFH (72 kbps DAB+)
harmony fm (72 kbps DAB+)
FFH-Seasons (xx kbps DAB+)
ENERGY Rhein-Main (xx kbps DAB+)
Radio Fortuna (xx kbps DAB+)
Radio Türk (xx kbps DAB+)
Radio Teddy (xx kbps DAB+)
Einzig Radio Türk und FFH-Seasons senden nicht auf UKW.
Wenn wenigstens noch eine landesweite Abdeckung geplant wäre, um die teils unzureichende UKW-Versorgung der obigen Programme auszubügeln. Genau das ist jedoch nicht der Fall: Gerade für Nordhessen, wo die obigen Stationen die meisten "Funklöcher" haben, sind keinerlei Umsetzer koordiniert worden.
Immerhin sieben private Programme. In Baden-Württemberg sind lediglich vier Plätze vorgesehen.

Das Hauptproblem bei den Landesmuxen besteht darin, dass die dort verbreiteten Programme zum allergrößten Teil auch auf UKW zu empfangen sind.
Insofern hat die FAZ doch ganz recht, wenn sie argumentiert, dass sich bei DAB+ die selben Fehler wie bei DAB wiederholen.
DAB ist in erster Linie deshalb in Deutschland gescheitert, weil es keine hinreichende Auswahl an Zusatzprogrammen gab. In Großbritannien dagegen wurde es zu einem Erfolg, da genau dieses Problem von Anfang an nicht existiert hat. Die Briten wussten nunmal: Wenn wir möchten, dass sich DAB gegenüber der äußerst erfolgreichen UKW-Technik durchsetzt, müssen wir ein attraktives Angebot schaffen, dass es auf UKW nicht gibt.
Betrachtet man die hiesigen Landesmuxe, scheint diese fundamentale Einsicht in Deutschland bis heute keinen Boden gewonnen zu haben.

Und was das immer wieder aufgeworfene Argument, DAB+ stünde ja noch am Anfang, angeht:
Wenn die Programmauswahl so bleibt wie jetzt, wird es nicht die nötige Initialzündung für einen echten Durchbruch dieser Technik geben!

Vier Auswege sehe ich aus dem Dilemma:
  1. Ein Großinvestor eröffnet noch einen zweiten oder dritten Bundesmux, der zumindest in allen deutschen Ballungsräumen zu empfangen sein wird.
  2. Alle großen, bisher auf UKW vertretenen Programmveranstalter, starten einen zweiten und dritten nationalen Multiplex.
  3. Es werden aus noch zu erschließenden Quellen Gelder akquiriert, um kleinen Programmveranstaltern, für die eine Verbreitung in den Multiplexen aus Kostengründen nicht in Frage kommt, für eine begrenzte Zeit eine Subvention der Betriebskosten zu gewähren. Nach einem Bewerbungsverfahren entscheidet eine Kommission der jeweiligen Landesmedienanstalten, wer zum Zuge kommt. Diese Programme werden dann in weiteren Landesmuxen auf Sendung gehen.
  4. Man schaltet UKW zu einem vorgegebenen Termin ab und zwingt damit die Bürger, sich bis dahin ein DAB+-taugliches Radio zuzulegen.
Welche der Varianten am wahrscheinlichsten ist, ja ob überhaupt eine umgesetzt werden wird, darüber könnte man hier mal diskutieren.

@KabelWeb: Würde ich DAB+ nichts abgewinnen können, würde ich mir wohl kaum derartige Gedanken machen.
 
@Internetradiofan, du bist mir irgendwie zu pessimistisch. Sicher ist NRW nicht das Radiotraumland wie z.B. Berlin oder Bayern. Aber immerhin solltest du eingestehen das es in NRW dank den Bundesmux zum ersten mal auch dort eine Gewisse Auswahl gibt die es vorher nicht gab und ohne den Bundesmux auch nicht gegeben hätte. Sicher das noch nicht für jeden das Traumprogramm dabei ist ist klar aber das kann ja noch kommen.

Du forderst um DAB+ voranzutreiben noch einen weiteren Bundesmux. Und genau dies ist übrigens auch geplant. Siehe hier ein Bericht von Teletarif.

Nach wie vor aktuell ist auch die Planung für einen zweiten nationalen Bundes-Multiplex. Dieser soll nach teltarif.de-Informationen unabhängig vom Digitalradio-Deutschland-Konsortium, das den ersten Muxx betreibt, ans Netz gehen. Insider sprechen vom Umfeld eines deutschen Elektronik-Konzerns als Mitinitiator des Projektes. Ob der ursprünglich vorgesehene Sendestart zur IFA 2012 im September eingehalten werden kann, ist jedoch fraglich: Bisher hat die Bundesnetzagentur keine Kanalanmeldungen für das Projekt publiziert, und auch die Landesmedienanstalten haben noch keine entsprechenden Kapazitäten ausgeschrieben, weder für den Netzbetrieb, noch für Programmangebote.


http://www.teltarif.de/dab-dabplus-multimedia/news/46024.html

Auch gibt es bei DAB+ inzwischen eine sehr große Geräte Auswahl die es bei DAB in dieser Form nicht gegeben hat. Hier in Amberg hat es bei DAB kein einziges Gerät zu kaufen gegeben, und das obwohl es selbst zur DAB Zeit hier in Bayern schon mehr Programme gab als im übrigen Bundesgebiet. Wer sich damals hier in Amberg für DAB interessierte musste nach Nürnberg fahren um so ein Gerät zu bekommen. DAB+ Geräte aber bekommt man sogar hier in Amberg. Ich finde ein Fortschritt und kein Grund so pessimistisch zu sein.

Auch die Informationspolitik ist bei DAB+ besser geworden. Wie ich oben schon geschrieben hab, haben selbst Leute inzwischen so ein Gerät die sich für das Thema bisher überhaupt noch nicht interessiert haben.

Auch hier eher ein Fortschritt.

Wie du siehst, so schlecht sieht es doch nicht aus, in Gegenteil. Und dieser zweite Bundesmux den du forderst könnte wohl auch dieses Jahr oder spätestens Anfang nächsten Jahres auch Realität werden.
 
Vier Auswege sehe ich aus dem Dilemma:
  1. Ein Großinvestor eröffnet noch einen zweiten oder dritten Bundesmux, der zumindest in allen deutschen Ballungsräumen zu empfangen sein wird.
  2. Alle großen, bisher auf UKW vertretenen Programmveranstalter, starten einen zweiten und dritten nationalen Multiplex.
  3. Es werden aus noch zu erschließenden Quellen Gelder akquiriert, um kleinen Programmveranstaltern, für die eine Verbreitung in den Multiplexen aus Kostengründen nicht in Frage kommt, für eine begrenzte Zeit eine Subvention der Betriebskosten zu gewähren. Nach einem Bewerbungsverfahren entscheidet eine Kommission der jeweiligen Landesmedienanstalten, wer zum Zuge kommt. Diese Programme werden dann in weiteren Landesmuxen auf Sendung gehen.
  4. Man schaltet UKW zu einem vorgegebenen Termin ab und zwingt damit die Bürger, sich bis dahin ein DAB+-taugliches Radio zuzulegen.
Welche der Varianten am wahrscheinlichsten ist, ja ob überhaupt eine umgesetzt werden wird, darüber könnte man hier mal diskutieren.
Das lenkt die Diskussion doch mal in eine interessante Richtung. Punkt wird 1 wird ja hoffentlich realisiert. Bei Punkt 2 bin ich eher skeptisch. Ein großer Vorteil liegt ja bei DAB+ in der Vielfalt. Hier hätten die kleineren Veranstalter wie MagicStar etc. wieder keine Chance. Das Modell der öffentlich-rechtlichen gefällt mir hier sehr gut, die Ihre Kapazitäten ja quasi vermieten. Punkt 3 hört sich wieder gut an, kostet aber viel Geld, was ja schon reichlich zur Verfügung gestellt wurde... . Bei Punkt 4 waren wir ja schon, bis die Bundesregierung dieses Gesetz gekippt hat(leider). Sollte sich DAB+ als Erfolg erweisen, sollte man aber für 2020-25 noch einmal über eine Abschaltung nachdenken. Eher bin ich dann für die Pflichteinführung von hybriden Radiomodellen, die neben UKW auch DAB+ und ggf. Internetradio können. Dann hat sich UKW bald von alleine erledigt. Das wäre auch am verbraucherfreundlichsten. Keiner müsste mehr bei einem Neukauf Angst davor haben, das Gerät in 5 Jahren evtl. entsorgen zu müssen. Ebenfalls denkbar wäre ein Modell wie in der Schweiz oder Dänemark, wo die Veranstalter verpflichtend auch über DAB+ senden müssen, sollten sie eine Lizenz erwerben wollen.
 
@radiobino: Der zitierte Artikel bringt zugleich zum Ausdruck, dass noch nicht einmal ein Kanal für einen zweiten Bundesmux koordiniert worden ist.

Gehe ich richtig in der Annahme, dass es sich bei dem erwähnten Elektronik-Konzern um das Dauner Unternehmen TechniSat handelt?
Wenn ja, dann hoffe ich, dass die mit einem zweiten Bundesmux mehr Erfolg haben, als mit ihrem Vorgängerprojekt: http://de.wikipedia.org/wiki/Radioropa

KabelWeb schrieb:
Bei Punkt 2 bin ich eher skeptisch. Ein großer Vorteil liegt ja bei DAB+ in der Vielfalt. Hier hätten die kleineren Veranstalter wie MagicStar etc. wieder keine Chance. Das Modell der öffentlich-rechtlichen gefällt mir hier sehr gut, die Ihre Kapazitäten ja quasi vermieten.
Fraglich, ob sich das auch auf den Preis für die Capacity Units auswirkt.
Ich halte den Bouquetzwang ohnehin für problematisch, da damit ein einziges Unternehmen oder eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt die Preise diktieren kann. Genau aus diesem Grund wird DAB+ von den US-amerikanischen Programmanbietern abgelehnt.

Wie Du richtigerweise erkannt hast, werden ohne die in Punkt 3 angedachten Subventionen kleine Veranstalter keine Möglichkeit haben, ihre Programme via DAB+ zu verbreiten.

Allen Anhängern der neuen Technik möchte ich zu bedenken geben, dass sich mit einer Etablierung von DAB+ jene bereits beim analogen UKW-Rundfunk vorherrschenden monopolistisch orientierten Strukturen sozusagen im "digitalen Gewand" fortsetzen würden: Bekanntlich erst ab 2015, wenn es so gut wie keine UKW-Frequenzen mehr zu verteilen gibt, dürfen die Programmveranstalter den Sendebetreiber frei wählen.
Eine freie Wahl des Plattformbetreibers gibt es bei DAB+ nicht, da neben der MB und den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten keine weiteren Anbieter existieren.

All diese Probleme treten beim Webradio nicht auf: Da kann wirklich jeder "senden". Zwar bringt das auch gewisse Nachteile mit sich, es gibt jedoch einen absolut gleichbereichtigten Zugang zum Markt.
Nichts ist wohl egalitärer als das Internetradio: Große und kleine Anbieter können gleichberechtigt miteinander konkurrieren, die Anzahl der Hörer lässt sich exakt beziffern, und die Auswahl an Programmen und Formaten ist schier unbegrenzt.
 
Ich sehe kein Problem bezüglich der DAB+-Vermarktung. Bisher läufts doch zumindest seitens der Sender sehr lobenswert. SWR3 hat DAB+-Geräte verlost, 90elf tut dies, AbsolutRadio ebenso. Also, die Leute werden schon informiert, anders als bei DAB. Auch so kann man Aufmerksamkeit schaffen. Und gerade die ÖR-Sender haben den Auftrag, die Leute darüber zu informieren, daß man sie auch digital und somit rauschfrei empfangen kann.
 
ergänzen möchte ich noch, dass auch Philips eine große Werbekampagne vor Weihnachten gestartet hat. Auch auf den Energy-UKW-Stationen laufen bis heute DAB+-Spots.
 
@Internetradiofan, du hast ja recht. Es ist noch nichts koordiniert. Aber denk doch auch mal Positiv. Wer hätte vor 5 Jahren überhaupt gedacht das es besonders in NRW überhaupt mal terrestrisch was anderes zu hören gibt als den WDR und Radio NRW-WDR Lokalsender. Jetzt gibt es aber noch was anders in NRW.

Das ist zwar nur ein kleiner Stein der nun dort gesetzt wurde. Aber nun glauben wir auch einfach mal daran das es auch was mit dem zweiten Bundesmux was wird. Denke einfach mal positiv.

Oder wie meine Schwester sagen würde, sende deinen Wunsch das es in NRW endlich die große Vielfalt gibt an das Universum. Vielleicht klappt es ja. ;)
 
@radiobino: Unterhalte Dich mal mit kleinen und mittelständischen Programmveranstaltern, wie die über DAB+ denken.

Vielleicht siehst Du die Dinge dann auch etwas anders. ;)
 
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