Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Ich finde es sehr belustigend, wie die DAB-Hasser einfach seit Monaten keine Argumente mehr haben außer den Klang :D

Die Programme, die ich über DAB+ höre, klingen allesamt gut.
Achwas? Dann höre Dir einfach mal die Privatsender in Baden-Württemberg auf 11B an. Wenn das auch "allesamt gut" sein soll, dann empfehle ich den Gang zum Ohrenarzt. Da ist kein einziges Programm dabei, was sauber klingt. Verzerrungen oben und unten, zu dumpf, zu grell, ständige Aussetzer, nur ein Stereokanal...die Liste ist endlos. Das ist schlichtweg unerträglich, was uns da als "kristallklarer Klang ohne Rauschen" angedreht wird!
 
Es ist lustig, dass die Anhänger des antiquierten Broadcast immer betonen, dass das Rundfunknetz noch nicht ausgebaut sei, wohingegen sie ganz genau wissen, dass der Mobilfunk auch in 20 Jahren die Bytes, die der Tonrundfunkdienst braucht, nicht übertragen könne.

Tatsache ist, dass natürlich der Rundfunk im Auto immer mehr über's mobile Web läuft und DAB eine Übergangstechnologie ist, an die sich irgendwann nur noch Freaks erinnern werden, vgl. DSR oder D2Mac.
 
Raschwarz, ich habe mich mit dem Thema noch nicht soooo auseinander gesetzt, aber Deine Argumentation klingt sehr logisch, spätestens ab der flächendeckenden Einführung von LTE.
 
Die Telekom ist doch dabei, aus privaten Routern einen gigantischen Hotspot zu machen.
Nur, wenn man von sich aus an dem Projekt teilnimmt.
Das tun die Wenigsten, daher gibt es in Deutschland kaum FON-Hotspots: https://de.wikipedia.org/wiki/FON

Kabel Deutschland macht das ja schon länger.
Dort sind die Router per default als Hotspot eingerichtet, auch wenn KDG nicht am internationalen FON-Projekt teilnimmt, d.h. diese Hotspots können ausschließlich von KDG-Kunden genutzt werden.
Wirklich fortschrittlich ist dagegen die Belgacom: Auch hier in Belgien ist jeder Router zugleich ein Hotspot, damit ist es ein Leichtes, als Belgacom-Kunde überall im Lande online zu gehen; sogar im Ausland, wenn man auf einen FON-Hotspot stößt. In Deutschland sind die wie gesagt eine Seltenheit, u.a. in Frankreich dagegen sehr häufig anzutreffen.

Aber WLAN mobil für Radioübertragungen zu nutzen, halte ich für nicht möglich.
Das sehe ich auch so.

Tatsache ist, dass natürlich der Rundfunk im Auto immer mehr über's mobile Web läuft und DAB eine Übergangstechnologie ist, an die sich irgendwann nur noch Freaks erinnern werden, vgl. DSR oder D2Mac.
Ich stelle mir das jetzt mal anschaulich vor. Nehmen wir eine Großstadt wie Dortmund oder Köln, wo in jedem dritten Autoradio WDR 2 läuft. Die Bandbreite dürfte alle Dimensionen sprengen, sollte das Programm ausschließlich einzeln per Webstream zugeführt werden. Mobiles Webradio funktioniert nur deshalb halbwegs, weil es kaum jemand nutzt.
 
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Raschwarz, ich habe mich mit dem Thema noch nicht soooo auseinander gesetzt, aber Deine Argumentation klingt sehr logisch, spätestens ab der flächendeckenden Einführung von LTE.


Und genau da liegt das Problem, denn wird es in den nächsten 10 Jahren nicht geben. So haben es die Chefs von Telekom und Vodafone noch im Herbst in einem Interview gesagt. Der Grund "nicht Finanzierbar"

Ich möchte mal eine LTE Zelle sehen die ein Stück Autobahn im Ländlichen bereich abdeckt, wenn dort jedes Auto einen Stream laufen hat.
Hat sich überhaupt mal jemand bei eplus oder o2 auf der Netzkarte angeschaut welchem Bereich so eine Zelle abdeckt. Man stelle sich vor alle Fahrzeuge würden in dem Bereich Webradio hören.
Da sich ja hier einige wegen der Tonqualität beschweren, muss es also mindestens ein 96kbps aac oder 128kbps mp3 Stream sein den jeder in seinem Auto abspielen hört.
Diese Menge an Daten in einem etwa 20mHz großen Frequenzblock unter zu bekommen, viel Spaß.
Ich habe selbst eine Telekom, Base und VF Sim Karte und Sammel dort regelmässig Daten für ein Internetkarten Projekt. Was da so mancher Speedtest inzwischen selbst in einer LTE Zelle nur noch her gibt, scheinen einige gar nicht zu wissen.
 
Halten wir also fest, flächendeckendern Mobilfunkempfang wird auch in den nächsten Jahren nicht möglich sein, von LTE mal ganz schweigen und die die Zellen sind nicht dafür gemacht tausenden Nutzern gleichzeitig einen Webstream mit hoher Qualtität anbieten zu können. Selbst wenn sich das viele wünschen, wird die Realität in Sachen mobiles Internetradio in den nächsten Jahren noch seeeeehr ernüchternd sein.
 
…oder weiterhin die wenigen gleichklingenden Dudelprogramme auf UKW.
Auf UKW geht halt fast nichts mehr: Für zusätzliche Programme sind keine brauchbaren Frequenzen mehr koordinierbar. Auch eine FM-Zerobase würde lediglich eine marginale Verbesserung bringen.

Das Verrückte an der ganzen Diskussion liegt ja nicht zuletzt darin, dass selbst diejenigen, die hier vehement für mobiles Internetradio plädieren, vergessen, dass selbst bei einer flächendeckenden LTE-Versorgung an klassischem Broadcast kein Weg vorbei führt: Wenn 1.000 Hörer ein und dasselbe Programm hören, ist es schlichtweg irrsinnig, den Stream tausendfach zuzuführen. Also muss man ein System entwickeln, bei dem in einem Bouquet mehrere Programme vertreten sind, das dann auf LTE-Frequenzen übertragen wird.
Dafür brauchst Du auf jeden Fall neue Handys und da es sich eh um Broadcasting handelt, kann man auch gleich auf DAB+ setzen. Dazu muss lediglich DAB in Smartphones integriert werden; das Kopfhörerkabel dient genau wie bei UKW als Antenne.
 
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Mit dem Kopfhörerkabel als Antenne m Auto? Mit dem aktuell geplanten und vorgesehenen Sendernetz?
Keine Frage: Da muss sich noch einigen ändern: An höheren Sendeleistungen führt kein Weg vorbei.
Für's Auto würde ich allerdings generell ein Radio mit Außenantenne empfehlen.

Was da so mancher Speedtest inzwischen selbst in einer LTE Zelle nur noch her gibt, scheinen einige gar nicht zu wissen.
Besonders bei O2: Vielerorts kann man schon froh sein, wenn ein 128-kbit-Stream nicht ständig abbricht.
Bei der Telekom sieht es etwas besser aus, verglichen mit Mobistar in Belgien ist das Telekom-Netz in Deutschland jedoch erheblich schlechter.
Gerade Deutschland ist in Sachen Internet sowas von rückschrittlich: Dort bekommst Du ja noch nicht mal in jeder Großstadt einen DSL-Anschluss mit 10 Mbit/s. Total lächerlich für eine hochentwickelte Industrienation!
 
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Tatsache ist, dass natürlich der Rundfunk im Auto immer mehr über's mobile Web läuft und DAB eine Übergangstechnologie ist, an die sich irgendwann nur noch Freaks erinnern werden, vgl. DSR oder D2Mac.

Mit der nächsten Generation von Autoradios, Smartphones und Phablets hält der DAB-Chip bei den Mobilgeräten Einzug, dann ist es mangels jugendlichen Anhangs um die Ultrakurzwelle und das am Analogradio hängende Werbegeschäft geschehen. Die UKW-Techik ist als Zukunftstechnologie aus dem Rennen, im Internet sind die Regionaldudler ohne gemeinsame Mega-Medienplattform mit Multichannels, Abrufdienst und Musikempfehlungsdienst chancenlos weil die Leute in alle Himmelsrichtungen verstreut werden. MA-Hochstapeleien kannst du auch vergessen weil im Netz jeder Zugriff minutiös protokolliert wird - wie also sieht deiner Meinung nach die Zukunft des Radios aus?
 
Ich möchte mal eine LTE Zelle sehen die ein Stück Autobahn im Ländlichen bereich abdeckt, wenn dort jedes Auto einen Stream laufen hat.

Wer sagt denn, daß permanent gestreamt werden muß?

Lineares Radio wird immer mehr an Bedeutung verlieren, und es spricht absolut nichts dagegen, Musikdaten als einen Block innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde komplett zu übertragen, anstatt sie langsam und mit permanenter Netzverbindung zu streamen. Selbst das gesprochene Wort könnte man "schriftlich" als Datenblock übertragen und vom Empfänger per Sprachsynthese zusammensetzen lassen.

Das permanente "live"-Streaming wird möglicherweise zukünftig nur noch bei ganz wenigen Spezialprogrammen notwendig sein (Fußballübertragung), und diese könnte man problemlos via UKW senden.
 
Lineares Radio wird immer mehr an Bedeutung verlieren, und es spricht absolut nichts dagegen, Musikdaten als einen Block innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde komplett zu übertragen, anstatt sie langsam und mit permanenter Netzverbindung zu streamen.
Da bin ich mal ausnahmsweise mal Deiner Meinung. Dir ist aber klar, dass das dann kein klassisches Radio mehr in dem Sinne ist, wie wir es heute verstehen, und Du damit implizit einräumst, dass für klassisches Radio eben eine andere Technik gebraucht wird.

Selbst das gesprochene Wort könnte man "schriftlich" als Datenblock übertragen und vom Empfänger per Sprachsynthese zusammensetzen lassen.
Au ja! (Mit Betonung auf "Au!".)

Das permanente "live"-Streaming wird möglicherweise zukünftig nur noch bei ganz wenigen Spezialprogrammen notwendig sein (Fußballübertragung), und diese könnte man problemlos via UKW senden.
Und wo nimmst Du die UKW-Kapazitäten her? Dann musst Du erst die AC-Programme dort abschalten, gleichzeitig aber die Band-II-Kapazitäten vor einer technischen Umnutzung schützen - das ist aber genau das, was Deine Anti-DAB+-Mitkämpfer den DAB-Befürwortern dauernd vorwerfen.
 
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DAB vs. UKW. Der Maßstab muss ein MEHRwert sein. Wie die DAB Freunde immer sagen - kein Rauschen mehr. Also: Wenn der SWR in Düsseldorf nicht mehr rauscht und auch Radio 2 nicht mehr und dazu noch fröhlich Sunshine live zu hören ist, wäre ich der größte Freund von DAB.

So isses aber nicht und selbst die DAB Fraktion gibt zu, dass es so nie werden wird. Also WTF? o_O

Also ist es kein Mehrwert, sondern ein Wenigerwert. Und damit kommt eine UKW Abschaltung nicht in die Tüte.
 
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DAB vs. UKW. Der Maßstab muss ein MEHRwert sein. Wie die DAB Freunde immer sagen - kein Rauschen mehr. Also: Wenn der SWR in Düsseldorf nicht mehr rauscht und auch Radio 2 nicht mehr und dazu noch fröhlich Sunshine live zu hören ist, wäre ich der größte Freund von DAB.

Wenn es bei unsern Nachbarn in NL gut läuft ist dein Radio 2 auf UKW auch schneller weg als du denkst. Den in NL wird man wie in der Schweiz und Norwegen nicht lange Simulcast fahren.
Aber man darf gespannt sein wie das fertige Netz irgendwann dort aussieht. 12C mit den NPO Sendern, kann man jetzt schon morgens regelmässig selbst in Dortmund im Auto hören.
 
Da bin ich mal ausnahmsweise mal Deiner Meinung. Dir ist aber klar, dass das dann kein klassisches Radio mehr in dem Sinne ist, wie wir es heute verstehen, und Du damit implizit einräumst, dass für klassisches Radio eben eine andere Technik gebraucht wird.

Richtig, dem klassischen linearen Radio würde ich, mehr noch als dem linearen Fernsehen, keine großartige Zukunft mehr einräumen.

Im Fernsehen haben ja YouTube & Co. bei den jüngeren Zuschauern das lineare Fernsehen schon fast vollständig verdrängt, und wenn man mal beobachtet, wie sich der "bildlose" Medienkonsum in den letzten Jahren entwickelt hat, dann sieht man, daß die klassischen linearen Inhalte (sprich: wortlastige Programme und lange Live-Strecken) fast vollständig zugunsten einer Musik-Dauerberieselung verdrängt wurden. Für letztere braucht man keine Streams und kein lineares Programm, da reichen Musik- und Gossip-"News"-Blöcke, da ist nichts zeitkritisches dabei.

Und genau aus diesem Grund halte ich auch DAB+ für eine Sackgasse, weil eben die klassische lineare Übertragungstechnik überhaupt nicht mehr zum Medienkonsum paßt.

Und wo nimmst Du die UKW-Kapazitäten her? Dann musst Du erst die AC-Programme dort abschalten, gleichzeitig aber die Band-II-Kapazitäten vor einer technischen Umnutzung schützen - das ist aber genau das, was Deine Anti-DAB+-Mitkämpfer den DAB-Befürwortern dauernd vorwerfen.

Es reicht doch, zwei, drei UKW-Programme, meinetwegen auch nur in einem kleineren Frequenzbereich (88-100 MHz, so wie in den 50ern) vorzuhalten.
 
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@raschwarz: Jeder hat das Recht, eine eigene politische Meinung zu haben. ;)

Echte Querdenker sind mir persönlich übrigens allemal lieber als Leute, die nur im Strom schwimmen.
Ich bin zwar kein Kommunist, finde es aber recht öde, wenn ein bestimmtes wirtschaftliches oder politisches System als "alternativlos" angepriesen wird, so als ob es der Mensch nicht in der Hand hätte, die Rahmenbedingungen seines Daseins selber zu gestalten. Es gibt immer eine Alternative; die Frage ist nur, ob sie mehrheitlich gewollt ist oder nicht und inwieweit sich die Mehrheit durch Meinungsmacher beeinflussen lässt.
 
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Es reicht doch, zwei, drei UKW-Programme, meinetwegen auch nur in einem kleineren Frequenzbereich (88-100 MHz, so wie in den 50ern) vorzuhalten.

Die drei Programme des Deutschlandradios als eine Art vorübergehende Notversorgung mit zweiminütigen Einblendungen zu jeder halben Stunde, in denen darauf hingewiesen wird dass die Analogübertragungen mit Jahresende eingestellt werden? Nach anfänglichen Irritationen ergötzt sich das Volk am digitalen Mehrwert, siehe DVB.
 
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Mal was anderes: Hier in der Nähe von Kaiserslautern hab ich in der Senderliste zweimal "Radio EIT" - einmal als AAC-Variante und einmal als MP2. Und das ganze scheint ein Campusradio zu sein.

1. Wo genau ist der Unterschied zwischen AAC und MP2?
2. Wird der Sender landesweit im "Landesmux" verbreitet (und ist damit auch z. B. in Koblenz zu hören) oder nur über den Sender in KL?

Ach übrigens: Das Radiogerät auf dem Dachboden findet den Sender, das ein Stockwerk tiefer nicht. Aber beide finden alle SWR-Programme für Rheinland-Pfalz. Spricht das dafür, daß "Radio EIT" wirklich nur über einen Sendeturm ausgestraht wird?
 
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  1. AAC ist ein heute überwiegend im Rahmen von MP4-Audiocodecs benutztes effizientes Kodierungsverfahren. Durch bessere Anpassung an das psychoakustische Wahrnehmungsmodell des menschlichen Ohres lassen sich Streams und Dateien mithilfe von AAC bei wesentlich geringeren Qualitätsverlusten deutlich besser komprimieren ("zusammenstauchen") als mit älteren Codecs. Indem mehr redundante Informationen weggelassen werden erreicht man ein vergleichbares Hörerlebnis mit viel geringeren Datenraten als bei MP2 und mit immer noch nennenswerten Einsparungen gegenüber MP3. Die Abkürzung AAC wird heute meist synonym zu "MP4 Audio" verwendet.
  2. Wüsste ich selber gern.
 
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