Zukunft von Energy Rhein-Main

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Nach Abschaltung der hessischen NKL wären einige wertvolle Frequenzen für ein Schlagerradio übrig?;)
Der Angriff aus dem Hause des hr ist schon irgendwie frappierend deutlich. Nach vieler Kritik an den NKL:
Die in Südhessen machen überwiegend ein engagiertes und anhörbares Programm. Von Phasen dilettantischer Selbstdarstellungen on air abgesehen. Auf gar keinen Fall abschalten, da bin ich nicht mit einverstanden.
Als Übungsmöglichkeit für zukünftige, professionelle Moderatoren sind die NKLs auch nicht zu verachten.
 
Das i-Tüpfelchen wäre nun noch, wenn sich morgen jemand hinbemühen und berichten würde. Der Vortrag von Norbert Seuß könnte interessant werden ...

Sollte ja zumindest ein Protokoll bzw. ein Kurzbericht noch online gehen, sofern vorher noch keine Informationen bekannt werden.

Insgesamt vermischen sich hier ja einige Themen miteinander. Ich nehme nun mal zunächst Bezug auf die Energy-Thematik, um die es ja eigentlich hier im Topic ging, auch wenn ich die anderen Themen teilweise auch sehr kritisch sehe.

Dass Energy früher oder später versuchen würde die Vorgaben zu lockern, ist aus meiner Sicht nachvollziehbar. Nichts anderes wurde hier jemals erwartet. Dass es nach den Problemen in der Vergangenheit - die sicherlich auch an der Ausgestaltung des Programms an anderer Stelle liegen mögen - nun noch schneller in den Fokus rückt, ist auch logisch (wäre der Start ein absoluter Erfolg gewesen, müsste man sich vermutlich weniger intensiv dahinter klemmen). Grundsätzlich scheinen mir aus den verschiedenen Stellungnahmen aber einige schwerwiegende Kritikpunkte an dem derzeitigen HPRG herauslesbar zu sein.
Zum einen (1) macht das "Hörfunk-Spatenprogramm mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsberichterstattung" in der jetzigen Form keinen Sinn. Dass die Platzhirschen FFH und Hessischer Rundfunk hier eine andere Auffassung haben, ist völlig logisch, sind sie es doch im Wesentlichen, die den Werbemarkt (und somit die wesentliche Einnahmequelle zur Refinanzierung eines auf Werbung angewiesenen Privatsenders) unter sich aufteilen, das geht ja auch eindeutig aus dem Brief von Radio BOB hervor. Für interessant halte ich diese Meinung auch deswegen, weil es gerade nicht die FFH-Gruppe ist, die unter diesen Bedingungen arbeiten muss (nur am Rande: Schaut man über den Tellerrand des Landes Hessens hinweg, ergibt die Behauptung, das "Hessische Modell" mache bundesweit Schule, nur eingeschränkt Sinn: In den meisten Ländern sind die großen, landesweiten Sender an anderen Stationen lediglich beteiligt und betreiben in der Regel nicht ein solch umfangreiches Angebot wie es der FFH Gruppe in Hessen ermöglicht wird). Die FFH betreibt drei zielgruppenorientierte Sender, der Hessische Rundfunk neben der Info-Welle ebenfalls (mal alle Kritik an den Programmformaten außer Acht gelassen). Die Regelung für das Wirtschaftsradio wirkt also auf jeden Fall stark regulierend für einen Privatsender (das hat sich, und das geht vollkommen richtig aus dem Schreiben von Energy hervor, in der Vergangenheit auch immer wieder als Nachteil erwiesen). Aus meiner Sicht ergibt auch die Forderung der NRJ Group hier nur wenig Sinn. Wollte man dem Ziel gerecht werden eine breitere Wirtschaftsberichterstattung in Hessen und somit auch im Rhein-Main-Raum anzubieten, sollte man sich vielmehr Gedanken darüber machen, ob es nicht sinnvoll wäre, dies als grundlegendes Kriterium für alle Sender einzuführen. Nur um hier nicht falsch verstanden zu werden: Ich halte Wirtschaftsberichterstattung durchaus für wichtig, halte es aber zugleich auch für ein sehr schwieriges Thema, mit dem man nicht massenweise Hörer fangen kann. Die Intention hinter der Gesetzespassage ist es aus meiner Sicht die Wirtschaftsberichterstattung zu fördern. Dieser Intention käme man mit einer breiteren Verpflichtung deutlich besser nach als einen einzelnen Sender dafür auszuwählen, der sich - egal ob als Jugendwelle, Seniorenradio oder in sonst irgendeiner Form - stets den Werbekuchen mit anderen kommerziellen Anbietern teilen muss.
Der zweite (2) deutliche Kritikpunkt ist meines Erachtens auch genau darin abzulesen, einige kleine Sender kämpfen gegen die großen an, sind frequenztechnisch wesentlich schlechter gestellt und können nicht auf regionalisierte Werbung zurückgreifen (das geht ja insbesondere aus dem Schreiben von Radio BOB hervor). Der Werbekuchen bleibt auch so insbesondere in der Hand der großen Anbieter, die landesweit ausstrahlen können. Somit werden die ohnehin schon geringeren Einnahmen der kleineren Sender zusätzlich beschnitten, im Übrigen ergibt das auch aus Sicht von kleinen Unternehmen wenig Sinn. Das große Autohaus aus Frankfurt kann landesweit bzw. im Rhein-Main-Gebiet werben, jedem kleineren Konkurenten bleibt es jedoch verwehrt. In Niedersachsen erweist es sich als durchaus möglich und meiner Meinung auch nicht in strukturschwachen Regionen als Problem regionalisiert zu werben. Auf Grund seiner enorm großen und dezentralen Fläche macht das natürlich in Niedersachsen noch einmal einen ganz anderen Sinn, allerdings halte ich es für durchaus sinnvoll, wenn auch kleinere Händler die Möglichkeit erhalten regional zu werben. Schlussendlich bedeutet das auch für den Rundfunkmarkt eine Steigerung von möglicher Werbeeinnahmen (der Gesamtkuchen wächst). Was mich im Übrigen erstaunt ist, dass trotz der vielen Werbemaßnahmen von Radio BOB (ich gehörte ja selbst in der Vergangenheit der Fraktion derjenigen an, die Energy Rhein-Main dafür kritisierte, dass man nicht genug Werbung machen würde; meines Erachtens sind die bei Radio BOB doch deutlich umfangreicher) an den Gesamtwerbeeinnahmen auf dem hessischen Markt nur einen Bruchteil erhält. Letztlich unterstreicht genau das auch noch einmal die Forderung von Radio BOB völlig zurecht, dass man lokale Werbung zulassen sollte.

Den Anteil der Wirtschaftsberichterstattung mag ich bei Energy ehrlich gesagt nicht prozentual beurteilen (sitze leider nicht den ganzen Tag am Computer und messe mit einer Stoppuhr haargenau, wie groß der Anteil ist). Ob die LPR da prozentual richtig oder falsch liegt, sei also mal dahingestellt. Auf jeden Fall scheint mir nachwievor als Laie ein wesentlicher Programmschwerpunkt auf der Wirtschaftsberichterstattung zu liegen (auch betrachtet vor der Ausrichtung des Senders insgesamt, würde man Vergleiche zur youFM oder planet radio ziehen, dürften letztere deutlich schlechter abschneiden). Dass hinter dem HR völlig andere Möglichkeiten stecken, dürfte logisch sein. Die Meinung des HR ist somit vielleicht zu teilen, sollte aber auch vor dem Hintergrund dieser Strukturen und gewissen Eigeninteressen (der HR lebt ja zum Teil selbst vom Werbemarkt) nicht als absolut richtig aufgefasst werden. Mir erscheint es so, und das ging ja schon aus einigen vorherigen Kommentaren hervor, dass HR und FFH hier immer noch die Konkurenz ausschalten wollen. Letztlich führt das, und das müssen entsprechende Politiker beurteilen, dazu, dass der Sender für jegliche Anbieter völlig uninteressant wird. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass ein stark wirtschaftlich-journalistisches Radio keine Überlebenschance hat, die Einbettung in andere Sendeschemata ergibt daher absolut Sinn (aus meiner Sicht ist es sogar eine subtile Art, mit der man bei Jugendlichen das Interesse für Wirtschaftsthemen insgesamt wecken kann; ich war ja von Anfang an Befürworter einer solchen Auflage, bin allerdings nun auch zu dem Schluss gekommen, dass eine Lösung wie oben von mir vorgeschlagen dahingehend wesentlich mehr Sinn ergeben würde). Würden weitere Auflagen erteilt und die NRJ Group sich tatsächlich zurückziehen, hätte das wohl eher einen abschreckenden Effekt auf diese Frequenzen (nach zahlreichen kleinen Anbietern scheitert selbst eine bundesweite bzw. internationale Gruppe unter den Auflagen). Langfristig hätte es dann ohnehin zur Folge, wollte man einen weiteren unabhängigen Sender im Rhein-Main-Gebiet halten, dass man die Auflagen lockern müsste.
 
Ungarn beginnt also schon in Frankfurt, wie man reitzenderweise lesen durfte. Da sich die restlichen ARD-Sender nicht von diesem Schreiben distanzierten, zeigt, dass sie so denken.
 
Es ist in der Tat bemerkenswert, wie der HR und FFH in ein Horn stoßen. Sie scheinen es sich gut eingerichtet zu haben in ihrem Duopol. Nicht minder bemerkenswert sind natürlich die anmaßenden Äußerungen der Intendanz des HR zu den Offenen Kanälen, die überhaupt nur dann akzeptabel wären, wenn sie dem Staatsbürger Helmut Reitze zuzuordnen wären.

Was Energy Rhein-Main angeht, so erinnere man sich, wie FFH sich der Beute schon sicher war und sich dann eine einigermaßen krude Verlautbarung leistete, als die bösen Franzosen nicht an den Reichssender Bad Vilbel, sondern andere Franzosen verkauften. Sollte es tatsächlich zum Rückzug von NRJ kommen, dürfte kaum noch etwas anderes als FFH 4 als Nachfolger zu erwarten sein.
 
Also das die NKL's abgeschaltet werden sollen finde ich bedenklich. Man scheint zu vergessen warum NKL's ursprünglich geschaffen wurden. Ausserdem macht man sich so selbst den Radio Nachwuchs kaputt denke ich. Wenn ich überlege wieviele aktuelle Moderatoren in der Hessischen Radiowelt allein von dem Sender bei dem ich sende (RadaR) kommen zeigt das ganz deutlich wo die Moderatoren ihren Spaß am Radiomachen finden. Nämlich eben genau bei den NKL's bei denen noch wirkliche Meinungsfreiheit und Handlungsfreiheit hinsichtlich der Sendungsgestaltung besteht. Schaut euch Jürgen Rasper (HR3) , Max Franke (Planet Radio), Marco Schleicher (HR3 + Hessen Fernsehen), Mischa Hildebrandt (HR) oder Benjamin May (FFH) an. Sie alle haben ihr Handwerk bei Radio Darmstadt gelernt und sind auch alle noch bei RadaR aktiv. Lediglich Jürgen Rasper ist nicht mehr bei uns. Und es gibt noch einige weitere die den Sprung ausserhalb von Hessen geschafft haben oder kurz vor dem Sprung stehen.
Im Prinzip sollten sich die ÖR und Privaten glücklich schätzen NKL's zu haben denn das sind Talentschmieden der Extra Klasse.

Nicht nur die Moderatoren inspirieren die großen oft sondern auch diverse Sendungskonzepte der NKL's werden kopiert oder als Grundidee genommen.

Es ist klar das keiner der Hessischen Stammsender einen weiteren Konkurenten wünscht aber die NKL's dabei mit in Frage zu stellen finde ich ungerecht und ziemlich schwach. Keiner der NKL's sind echte Konkkurenz was die Hörerzahl angeht. Von der Sendungsqualität und vorallem dem Inhalt sprechen wir hier nicht denn da kämen die großen nicht gut weg.
 
Den Anteil der Wirtschaftsberichterstattung mag ich bei Energy ehrlich gesagt nicht prozentual beurteilen (sitze leider nicht den ganzen Tag am Computer und messe mit einer Stoppuhr haargenau, wie groß der Anteil ist). Ob die LPR da prozentual richtig oder falsch liegt, sei also mal dahingestellt. Auf jeden Fall scheint mir nachwievor als Laie ein wesentlicher Programmschwerpunkt auf der Wirtschaftsberichterstattung zu liegen (auch betrachtet vor der Ausrichtung des Senders insgesamt, würde man Vergleiche zur youFM oder planet radio ziehen, dürften letztere deutlich schlechter abschneiden). ... Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass ein stark wirtschaftlich-journalistisches Radio keine Überlebenschance hat, die Einbettung in andere Sendeschemata ergibt daher absolut Sinn
... Radio Teddy würde wohl auch schlechter abschneiden... Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass ein regionales Digital- und Kabelradio keine Überlebenschance hat, dass langweilige Oldiesender keine Chance haben und dass das Interesse an einem weiteren Mainstream-Musikprogramm in Hessen sehr niedrig ist (aber das wussten wir dank Sky Radio auch schon vorher). Dass ein reines Wirtschaftsnachrichtenradio auf den jetzigen NRJ-Frequenzen funktionieren würde, glaube ich auch nicht. Aber eigentlich hat es niemand lange genug ausprobiert, um es herauszufinden. Naja, immerhin unterhaltsam, wie die LPR bei Energy das Etikett Wirtschaftsradio rechtfertigt.
 
Es klingt schon extrem komisch, wenn ein Wirtschaftsredakteur, der mindestens 40 Jahre ist, auf "jung & fresh" machen möchte. Gerade eben bei Klaus Bente in den Wirtschaftsnews gehört: Josef "Jo" Ackermann.
Geht es eigentlich noch peinlicher?
 
Es klingt schon extrem komisch, wenn ein Wirtschaftsredakteur, der mindestens 40 Jahre ist, auf "jung & fresh" machen möchte. Gerade eben bei Klaus Bente in den Wirtschaftsnews gehört: Josef "Jo" Ackermann.
Geht es eigentlich noch peinlicher?

Wird eigentlich ja "Joe" geschrieben, aber das nur zur Info nebenbei, weil es durchaus eine gebräuchliche Abkürzung ist, nicht nur unter "jungen und freshen" Personen, sondern ganz generell. Joe ist die Kurzform für Josef und die wird durchaus recht häufig auch bei Herrn Ackermann verwendet. Im Netz finden sich hunderte Beispiele auch seriöser Tages- und Wochenzeitungen dafür (Wortbeiträge habe ich jetzt nicht ausgewertet). Zumindest mir war die Verwedung der Kurzform schon länger bekannt. Besonders intensiv scheinen mir übrigens die schweizer Medien diese Kurzform zu verwenden.

Davon abgesehen zurück zu Energy Rhein-Main. Meines Erachtens mausert sich der Sender in letzter Zeit deutlich. Die oben kritisierten Nachrichten und Wirtschaftsberichterstattung ist sehr gut umgesetzt und durchaus im Vergleich zu anderen Radiosendern (sowohl anderen Energy-Stationen als auch anderen privaten und durchaus auch der einen oder anderen Jugendwelle der öffentlich-rechtlichen) mittlerweile wirklich sehr gut und auch oft überlegen. Natürlich kein Vergleich mit Deutschlandfunk oder Deutschlandradio oder den Nachrichten bei den öffentlich-rechtlichen Stationen (da steckt sowohl auf der Einnahmen- als auch auf der Ausgabenseite aber ja auch deutlich mehr Geld dahinter). Ansonsten störte mich in der letzten Woche in "Energy @ Work" der Moderator Conny, den konnte ich nicht ertragen, Katrin macht ihre Arbeit meines Erachtens sehr gut, Claudia hingegen halte ich auch noch für ein Stück weit gewöhnungsbedürftig, ist aber nicht so, dass man deswegen jetzt umschaltet (aber nuneinmal auch kein Grund dafür einzuschalten). Die Toastshow-Moderatoren Nina und Mark sind meines Erachtens auf einem guten Weg. Auf die muss man natürlich nach wie vor in der südhessischen Radiolandschaft aufmerksam machen, aber die Ausgestaltung gefällt mir deutlich besser als in den vorherigen eineinhalb Jahren. Musikalisch ist die Station mittlerweile auch recht gut aufgestellt: natürlich mit "Hit Music Only", aber hin und wieder auch dem einen oder anderen Song, der nun nicht direkt darunter fällt, aber dennoch die Zielgruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Auge hat. Der "Energy Rhein-Main-Report" am Nachmittag ist nun übrigens vom Namen her weggefallen, macht durchaus Sinn; die Programminhalte werden nun in die "Energy Drivetime" übernommen und das auch sehr konsequent. Etwas unter geht meines Erachtens "Brandneu" nun am Abend ab 20:00 Uhr, das finde ich schade.

Wo sehe ich weiterhin Handlungsbedarf? In diesem Jahr sollte man es auf keinen Fall verpassen aktiver zu werden hinsichtlich der Darstellung nach außen. Über attraktive Aktionen im Radio steigert man das sicherlich zum einen, zum anderen wie auf irgendeiner Vorseite angemerkt, sollte man sich mal Gedanken darüber machen, ob man nicht Energy In The Park oder die Energy Music Tour im Rhein-Main-Gebiet veranstaltet. Auch die Live Sessions sollten sicherlich noch ein- oder zweimal im Jahr im Rhein-Main-Gebiet veranstaltet werden. Gut hingegen ist die konsequente Präsenz auf der wöchentlichen A5-Night in Darmstadt. Darüber hinaus halte ich auch weiterhin Werbung (Zeitung, Plakat, usw.) für sehr wichtig. Zum Programm habe ich ja schon oben Kritik geäußert. Wichtig wäre es, dass man seine Gesichter nun auch konsequent aufbaut (zum Beispiel Werbung mit den Toastshow-Gesichtern?) und diese die Sendung auch intensiver prägen. Wie es geht hat man in Nürnberg, München, Berlin und Stuttgart vorgemacht. Die Nachmittagsschiene ist ja relativ lang, eventuell sollte man auch hier über eine zweite Person mittel- bis längerfristig nachdenken, damit klappt es auch in Hamburg und Berlin sehr gut. Abschließend sollte man dann noch "Brandneu" aktiver ausgestalten, momentan eine Randerscheinung, aber ja durchaus für das Zielpublikum interessant. Um die Hörer noch noch besser einzubinden, könnte man wie in Stuttgart oder Hamburg bspw. sicherlich auch eine halbe Stunde oder Stunde von Facebook-Musikwünsche am Mittag / Nachmittag aufgreifen.
 
Im nächsten Schritt wird die Vorgabe "Wirtschaftsradio" bei der LPR doch eh gestrichen.

Gestrichen werden kann die Vorgabe nur im Hessischen Privatrundfunkgesetz und darüber entscheiden meines Wissens noch immer Parlamentarier. Dass die jetzige Regelung bislang nicht erfolgreich funktioniert hat - die Gründe kann man in den letzten Jahren suchen und sicherlich auch viele verschiedene finden - dürfte wohl kaum anzuzweifeln sein.
 
... Radio Teddy würde wohl auch schlechter abschneiden... Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass ein regionales Digital- und Kabelradio keine Überlebenschance hat, dass langweilige Oldiesender keine Chance haben und dass das Interesse an einem weiteren Mainstream-Musikprogramm in Hessen sehr niedrig ist (aber das wussten wir dank Sky Radio auch schon vorher). Dass ein reines Wirtschaftsnachrichtenradio auf den jetzigen NRJ-Frequenzen funktionieren würde, glaube ich auch nicht. Aber eigentlich hat es niemand lange genug ausprobiert, um es herauszufinden. Naja, immerhin unterhaltsam, wie die LPR bei Energy das Etikett Wirtschaftsradio rechtfertigt.

Wie in meinem letzten längeren Beitrag nun geschrieben, die Wirtschaftsberichterstattung ist durchaus inzwischen sehr gut. Die letzten Monate vor dem Umbau und während des Umbaus kann ich nicht beurteilen, da nicht mehr intensiv genug darauf geachtet, aber sowohl die Nachrichten als auch die Wirtschaftsberichterstattung bei Energy Rhein-Main sind durchaus auf einem guten Niveau, aktuell und verständlich erklärt. Dass es nun kein 24-Stunden-Wirtschaftsradio ist, sollte man dabei beachten, aber da stimmst du mir ja grundlegend zu, dass das nicht funktionierte. Die von dir aufgeworfene Kritik, dass es kein Sender lange genug probiert hätte, teile ich nicht. Privatradio soll sich nun einmal durch Werbung finanzieren, das war offenbar nicht möglich kurz- und mittelfristig nicht möglich. Man kann natürlich auch lange genug "Ausprobieren", aber das ist natürlich auch mit einem hohen wirtschaftlichen Risiko verbunden. Wäre das auch im Sinne des Gesetzgebers gewesen, hätte man konsequent auch unterstützen müssen (bspw. durch Anschubfinanzierungen oder Ähnliches). Um es anders zu verdeutlichen: Wenn drei Geschäfte nebeneinander an der Straße stehen, kannst du auch nicht einem Geschäft vorschreiben, es solle nur Obst und Gemüse verkaufen, damit Menschen mehr Obst und Gemüse essen, während nebenan zwei Vollstortimenter stehen. Zielführender wäre es in dem Fall, weil das Ziel lautet mehr Obst und Gemüse zu verkaufen, allen Geschäften die Auflage zu erteilen, dass sie ein ausgiebigeres Obst- und Gemüsesortiment führen sollen, damit die Menschen mehr Obst und Gemüse verkaufen. Das Beispiel Obst und Gemüse ist jetzt aus der Luft gegriffen und bei guter Qualität mag es dennoch funktionieren, aber dann kommt es noch viel entschiedener auf die Ansprüche des Kunden an (das Verlangen nach Obst und Gemüse oder - um zum Radio zurückzukehren - Wirtschaftsberichterstattung muss vorhanden sein [und zwar nicht nur bei fünf oder sechs Personen, sondern möglichst bei vielen, damit sich auch die Investitionen in Strom, Miete, usw. lohnen]).

Um an den Obst-Begriff anzuschließen: Teilweise kommt es mir so vor als würden in der Diskussion Äpfel mit Birnen verglichen. Das Lob für Main FM in der Vergangenheit bezog sich fast ausschließlich auf andere Faktoren, nämlich die musik-prgrammliche Ausgestaltung und in einigen Fällen auf die Präsenz in der Region. Das mag man ja sicherlich nicht bei Energy so teilen (die Musikauswahl ist Geschmackssache und ob es optimal ist in der Region eine weitere Jugendwelle zu eröffnen bzw. dass es natürlich schwierig ist diese zu etablieren ist auch eine Sache für sich), aber das als Kritikgrund heranzuziehen für eine schlechte Wirtschaftsberichterstattung halte ich dann doch für verfehlt.

Abschließend noch eine ergänzende Meinung zum Programm: Derzeit strahlt man seinde Nachrichten immer gegen zwei Minuten nach der vollen bzw. halben Stunde aus. Ist zwar nun nicht das größte Problem, aber wirklich attraktiver macht es das Programm deswegen für mich auch nicht (erinnert an die Schiene "wir strahlen unsere Nachrichten immer fünf Minuten früher aus"). Wirkt auf mich leicht unstrukturiert, obwohl das konsequent eingehalten wird (und damit ja offenbar schon konsequent in die Programmstruktur so eingeplant, also strukturiert ist).
 
@ BSF: Ich kann deinen beiden Ausführungen voll und ganz zustimmen! Die Wirtschaftsnachrichten sind nun mittlerweile informativ und gut umgesetzt. Also ich finde den Conny eigentlich ganz O.k.! Ich finde, dass er am Samstag einen ganz guten job macht. Höre ihn da immer, da ich für die Uni lernen muss. Was ich denke, ist, dass man den Samstag auch noch weiterausbauen sollte. Wetter und Verkehr sendet Energy nunr von 7.00 bis 12.00 Uhr und dann gibt es Hit Music Only auf die Ohren. Die Nachrichten kommen dann wohl aus Berlin und die Wirtschaftsnews sind dann wohl aufgezeichnet. Denke, dass man schon bis 16.00 oder 18.00 Uhr am Samstag Wetter und Verkehr bringen sollte, denn das Zielpublikum ist auch am Wochenende unterwegs.

Eine andere Sache: Energy RM scheint wohl nicht zu merken, dass die Frequenz in Darmstadt öfters mal ausfällt! So wollte ich heute den Sender einschalten, da ich das immer auf Arbeit mache, und stellte fest, dass da nur ein rauschen kommt. Jetzt ist die 100.8 schon seit gut 15 Stunden off. Und das war nicht das erste mal auf dieser Frequenz. Da sollte Energy noch dran arbeiten, dass Störungen einfach schneller abgestellt werden. Schade eigentlich, dass es da hakt, denn der Sender mausert sich langsam!
 
BSF schrieb:
teilweise kommt es mir so vor als würden in der Diskussion Äpfel mit Birnen verglichen. Das Lob für Main FM in der Vergangenheit bezog sich fast ausschließlich auf andere Faktoren, nämlich die musik-programmliche Ausgestaltung und in einigen Fällen auf die Präsenz in der Region.
Richtig.
Ich erkenne, dass energy rhein-main die Musikfarbe verschärft hat. Anfangs klangen sie homogener und sanfter bis hin zu chill-Elementen.
Gegen Galaxy, planet und youFM werden sie damit wohl keine Chance haben.

Es gibt übrigens ein tragfähiges Konzept für einen kompletten relaunch der 95,1 und dafür eine besondere Programmidee.
Bedingung wäre allerdings, dass energy den Namen aufgibt und sich höchstens noch als Minderheitsgesellschafter beteiligt.
Dem steht aber das Marken-Branding NRJ entgegen, sie wollen unbedingt auch in Mainhattan vertreten sein.
 
Es gibt übrigens ein tragfähiges Konzept für einen kompletten relaunch der 95,1 und dafür eine besondere Programmidee.
Bedingung wäre allerdings, dass energy den Namen aufgibt und sich höchstens noch als Minderheitsgesellschafter beteiligt.
Dem steht aber das Marken-Branding NRJ entgegen, sie wollen unbedingt auch in Mainhattan vertreten sein.

Aha, und das soll wie aussehen?

Die Frage aus dem Wortprotokoll danach, ob man sich nicht vorstellen könne gemeinsam mit dem Hessischen Rundfunk und FFH den Sender zu betreiben ist ja wohl definitiv die schlechteste Lösung. Nicht weil es dann nicht tatsächlich so sein könnte, dass es mehr Wirtschaftsberichterstattung gäbe (das kann ich mir zumindest am Anfang gut vorstellen), letztlich würde es wohl aber zu der Situation führen, die vor einigen Jahren noch abgewehrt wurde, nämlich die weitere Oligopolisierung von FFH und HR. Für die von Radio BOB angeführte schwierige Situation auf dem Werbemarkt in Hessen dann wohl eine zusätzliche Verschärfung, die sich vermutlich zu Lasten der dann noch verbliebenen kleineren Sender auswirken dürfte.
 
Richtig.
Ich erkenne, dass energy rhein-main die Musikfarbe verschärft hat. Anfangs klangen sie homogener und sanfter bis hin zu chill-Elementen.
Gegen Galaxy, planet und youFM werden sie damit wohl keine Chance haben.

Es gibt übrigens ein tragfähiges Konzept für einen kompletten relaunch der 95,1 und dafür eine besondere Programmidee.
Bedingung wäre allerdings, dass energy den Namen aufgibt und sich höchstens noch als Minderheitsgesellschafter beteiligt.
Dem steht aber das Marken-Branding NRJ entgegen, sie wollen unbedingt auch in Mainhattan vertreten sein.

Ich sage ja auch, mit Lounge würden sie die Zielgruppe wesentlich besser erreichen. Trotzdem wäre es eine Nische.
 
Mal was am Rande

Die 100,8 aus Darmstadt sendete das ganze Wochenende einen Leeträger!

Ob das bei der 95,1 auch so war konnte ich nicht prüfen, da hier in DA nur die 100,8, die 92,4 und 103,4 gehen. Alles andere is gestört!
 
Die Frage aus dem Wortprotokoll danach, ob man sich nicht vorstellen könne gemeinsam mit dem Hessischen Rundfunk und FFH den Sender zu betreiben ist ja wohl definitiv die schlechteste Lösung.

Eine gewisse Naivität bei Landtagsabgeordneten, die in dieser Frage unvorbelastet sind, ist natürlich nicht weiter erstaunlich.

Bleibt abzuwarten, zu welcher Gesetzesnovellierung es nun kommen könnte.
 
laser558 hat bei seiner Aufzählung bigFM vergessen. Dieser Sender führt zusammen mit RPR1 eine Werbeoffensive im Rhein-Main-Gebiet durch. Zwischen Main-Wiesbaden und Frankfurt-Offenbach soll verschärft akquiriert werden. Das macht die Lage sicherlich nicht einfacher, im Gegenteil.
Einem Konzept wie "Radio Teddy" gebe ich in Frankfurt keine Chance. Ist aber meine ganz private Meinung.
 
BigFM: Nun, ich vergesse auch mal etwas.
@radiotor: An chill/lounge wurde übrigens nicht gedacht. Unter starken Bauchschmerzen möglicherweise als ein alternatives Angebot von dusk till dawn, wenn überall sonst sowieso die Automation läuft.
Bauchschmerzen, weil es ein totaler Kontrast zum entworfenen Tagesprogramm wäre. Dies würde sich von Sprache, Inhalt und Musik sehr von dem bisherigen Angebot im Äther unterscheiden. Es steckt da eine besonders pfiffige Idee dahinter, die noch keiner so richtig vermarktet oder erkannt hat.
Mehr kann, will und darf ich nicht verraten. Wir müssen die Entwicklung bei energy abwarten und ob sich eine Bereitschaft für einen relaunch ergibt.

Die angedachte Lösung hr/ffh erinnert mich an radio nrw und wäre wohl nicht so produktiv. Schon gar nicht bei den beiden Alphatieren, die dann aufeinander prallen.
 
Mag ja ein Trugschluss sein, allerdings beobachte ich seit geraumer Zeit auf der Facebook-Seite von Energy Rhein-Main einen zunehmend stärkeres Wachstum an "Fans". Natürlich kann man nicht 1:1 nun Rückschlüsse ziehen, allerdings scheint mir dies ganz stark im Zusammenhang mit der Energy iPhone-Attacke zu stehen. Anfangs noch ein normales Wachstum der Facebook-Verfolger, kommen nun im Durchschnitt 50 - 75 am Tag hinzu (in den letzten Wochen steigerte es sich zunehmend). Dafür dass die Seite fast ein halbes Jahr für 1000 weitere Fans brauchte (bei der MA II waren es noch die belächelten 4000 Hörer, Anfang Januar [zu Beginn der neuen Toastshow] waren es dann knapp 5000), ist das rasant schnell. Wenn es so weitergeht könnten noch in diesem Monat 8000 Leute dadurch erreicht werden. Da die iPhone-Attacke bis April gehen soll, dürfte man bis dahin locker die 10.000 voll bekommen. Ich bin dementsprechend gespannt auf die nächste MA. Könnte mir durchaus vorstellen, dass es sich in ähnlicher Weise auch bei den Hörerzahlen durchsetzt. Über die iPhone-Attacke hat man ja nicht zuletzt eine ganz ordentliche Mund-zu-Mund-Werbung.
 
Eine gewisse Naivität bei Landtagsabgeordneten, die in dieser Frage unvorbelastet sind, ist natürlich nicht weiter erstaunlich.

Tja, das gilt leider fraktionenübergreifend. Wenn man schon im entsprechenden Ausschuss sitzt sollte man sich zumindest mit der Thematim beschäftigen. Nur weil man nicht vom Fach ist, bedeutet das nicht, dass man sich nicht einarbeiten kann.

Bleibt abzuwarten, zu welcher Gesetzesnovellierung es nun kommen könnte.

Darauf bin ich auch gespannt. Ich nehme mal an, dass hier alles beim alten bleibt. FFH und HR (auch wenn sich letzterer nicht hat blicken lassen) sind nun einmal Schwergewichte. Im Gegenzug steht der Wunsch die Lizenzauflagen aufzulockern. Der Kompromissvorschlag liegt daher nahe, dass sich nichts ändert (das kann man auch aus den Statements von FFH und HR herauslesen, mit der Ausnahme, dass diese dafür plädieren, die vorliegenden Auflagen schärfer zu kontrollieren).
 
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