Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Auf der IFA ist es wie immer: Die Protagonisten zu DAB stellen neue Empfänger vor, präsentieren Innovationen, gründen weitere Marketinggesellschaften. Und die Radiomacher - sehen die Zukunft des Radios alleine im Internet. Das wurde beim gestrigen Radio-Panel bei medienwoche@IFA mal wieder deutlich. Alle Vertreter (Schwarz/Radio Hamburg, Rübsamen/FluxFM und wie sie alle hießen) hatten gar kein gutes Wort für DAB übrig. "Brauchen wir nicht". Statt dessen stellten sie die abertolle, superhype Social Media-Verbindungen für ihre ach so tollen Smartphones vor. Es ist echt traurig, welche Chancen an den Radiomachern da einfach vorbei gehen.
 
Ich verstehe es auch nicht. Ich habe die letzten Tage nochmals Internetradio per Handy getestet. Ergebnis: Es ist einfach zum Heulen, null Empfang! Da haben meine zwei DAB+-Radios trotz geringerer Sendervielfalt wesentlich mehr zu bieten und außerdem den besseren Klang.:)
 
Die großen Stationen wollen halt die Konkurrenz einfach nicht.
Bis jetzt sind es doch auch hauptsächlich kleine Stationen die mit machen. Was doch zeigt das es bezahlbar ist.

@grün: du hast vollkommen recht. Habe am Samstag von zuhause bis nach Berlin Sunshine Live hören.
Gut es gab kurze Aussetzer in Höhe Minden aber das wahr es auch.
Bei dem Versuch auf dem Rückweg den 64k aac Stream von planetradio auf der A2 zuhören hatte ich von Hamm bis Dortmund 7 Aussetzter. 3 Mal davon musste ich per Hand eingreifen. Und obwohl das Handy direkt an der Windschutzscheibe wahr. Grosses Problem ist dabei immer noch das Umschalten von 3G zu Edge sowie der Datenfluss bei schwachen EDGE Signalen.
 
Schön, daß der neue BUNSMANN-Artikel hier wenigstens schon genannt wurde! Über den Inhalt des Artikels sollte man durchaus diskutieren, denn so kann man die gemachten Aussagen meiner Meinung nach einfach nicht stehenlassen. Ich beziehe mich speziell auf diesen Teil des Artikels:

Seit ich das erste Mal über DAB diskutiert habe (ich muss es leider noch mal erwähnen – es war wohl 1991), sage ich fast gebetsmühlenartig dasselbe: Digitalradio wird sich beim Hörer nur dann durchsetzen, wenn es Angebote beinhaltet, die es anderswo nicht gibt und die für eine hinreichend große Zahl von potentiellen Käufern interessant und attraktiv genug sind, um einen Kaufanreiz auszulösen.

Das schließt logischerweise massen- und mainstream-orientierte Programme aus – davon gibt es über UKW genug, dafür kauft sich niemand ein neues Radio, solange sein altes noch funktioniert. Und es schließt auch Special Interest-Programme (wie z.B. klassische Musik, aber auch Nachrichten- und Info-Programme) aus, für die es bereits hinreichende Angebote gibt.

Gibt es im aktuellen DAB+-Programm-Bouquet auf nationaler Ebene (nebenbei bemerkt: der Start auf nationaler Ebene war eine der wenigen sinnvollen Maßnahmen zum Thema Digitalradio) – gibt es also im nationalen DAB+-Bouquet solche interessanten und attraktiven Angebote für eine hinreichend große Zahl von Radiogeräte-Käufern?

Vorsichtig formuliert: nicht allzu viele. Das Fussball-Radio 90elf spricht mich als Fußball-Fan schon an (allerdings gucke ich dann doch lieber die Sky-Konferenz), ich mag AbsolutRadio, weil es ein bisschen anders ist (aber ob das reicht?), bei Sunshine Live bin ich unsicher, ob es immer noch im Trend liegt, die religiösen Programme ERF und Radio Horeb sind so gar nicht mein Ding, sollten aber ihre eigene Zielgruppe haben. Vielleicht noch lounge.fm .

Aber das war's dann auch schon: Unabhängig von ihrer Programmqualität (die ich gar nicht in Zweifel ziehen will) sind KISS, BOB!, ENERGY, Klassik Radio, Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur nichts, was es nicht so oder ähnlich auf UKW auch gäbe. Sie fallen daher als Treiber für DAB+ weitestgehend aus.


Hallo Ulrich Bunsmann!

Zunächst, ich bin persönlich auch für "gut gemachtes Radio". Ich will beim Radiohören gut unterhalten werden (Musik), ncht "verblöden", weil gar keine Nachrichten kommen ("Festplattendudler") bzw. weil praktisch nur "Nachrichten" aus dem Bereich Bouleward/Showbiz gesendet werden (Servicewellen, Jugendsender). Andererseits kann ich mir die "trockenen" Nachrichten der Wortprogramme auch nicht reinziehen. Kurzum: Ich will ein "Radioprogramm", welches ich notfalls rund um die Uhr hören kann, ohne einen "Ausschaltimpuls" zu bekommen. Ich will "vollwertige Nachrichten" von meinem Radioprogramm, sodaß ich problemlos auch mal die "Tagesschau" um 20 Uhr ausfallen lassen kann, aber trotzdem "gut informiert" bin!

Nun sage bitte niemand, daß es solche Programme früher nicht auf UKW gab! Der ganze Wahnsinn begann doch erst mit der extremen Formatierung der Sender ab den 90er- Jahren! Ich behaupte hier schon seit Jahren, daß das Radio schuld an der ganzen Entwicklung ist und die Hörer über 20 Jahre hinweg einfach "verzogen" hat! Bei solchen Diskussionen kommen wir hier regelmäßig auf das "Henne-Ei"-Problem und nichts bewegt sich in der Sache.

Beispiele gefällig?

Ganz aktuell hat Ö3 die "Wunschnacht" abgesetzt. Warum? Wenn die Aussagen stimmen, dann haben sich wohl jüngere Hörer dieses Senders massiv darüber "aufgeregt", daß nachts nicht nur "ihre gewohnte Musik" läuft. Das habe ich schon 2010 geahnt.

Vor ein paar Jahren (2007?) lief innerhalb der SWR1-BW-Hitparade am Tage (!) mal "Tubular Bells" - und schon klingelte das Telefon in Stuttgart wie wild:
http://www.radioforen.de/index.php?...von-mike-oldfield-im-radio.26184/#post-446160
(Lustigerweise "schaffen" es solche langen Stücke seitdem immer (nur) auf Plätze, die mitten in der Nacht gespielt werden. Wer soll hier eigentlich verarscht werden?)

Das Grundproblem an dieser Sache ist aber nur die mangelde Toleranz der (jüngeren) Hörer gegenüber "ungewohnter" Musik und (ausreichender) Information innerhalb der Nachrichten. Und genau das reibe ich den "Sendern" hier immer wieder unter die Nase! Die Sender sind einfach schuld an der heutigen Misere - kein anderer!


Fangen wir nun hinten im Artikel an:


> Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur (sind) nichts, was es nicht so oder ähnlich auf UKW auch gäbe.

Einspruch. Schau dir auf FMSCAN.ORG den UKW-Funzelteppich gerade im Südwesten an. Es gab viele Leute, die sich den "Bundesmux" geradezu herbeigewünscht haben, nur damit sie überhaupt (wieder) DLF hören können!



> Gibt es im aktuellen DAB+-Programm-Bouquet auf nationaler Ebene [...] solche interessanten
> und attraktiven Angebote für eine hinreichend große Zahl von Radiogeräte-Käufern?
>
> Vorsichtig formuliert: nicht allzu viele. Das Fussball-Radio 90elf spricht mich als
> Fußball-Fan schon an (allerdings gucke ich dann doch lieber die Sky-Konferenz)...

Fußball auf Sky gucken ist natürlich die "1. Reihe", hat aber mit dem Thema definitiv nichts zu tun.

Gründe:
a) kein Fernseher im Haushalt
b) kein "Sky" (Studenten?)
c) ich sitze im Auto - bin "unterwegs"
....

Ich bin kein Fußballfan (nur EM oder WM), ich kann mir aber sehr gut vorstellen, daß 90Elf ein "Zieher" für den Bundesmux und DAB ist. Der "Focus" berichtete ja gerade darüber. 90Elf "passt schon"...



> Digitalradio wird sich beim Hörer nur dann durchsetzen, wenn es
> Angebote beinhaltet, die es anderswo nicht gibt und die für eine
> hinreichend große Zahl von potentiellen Käufern interessant und
> attraktiv genug sind, um einen Kaufanreiz auszulösen.
>
> Das schließt logischerweise massen- und mainstream-orientierte
> Programme aus – davon gibt es über UKW genug, dafür kauft sich
> niemand ein neues Radio, solange sein altes noch funktioniert.

Auch hier muß ich dir widersprechen. Ulrich, du "gurkst" mit deinem Auto im Flachland (Hamburg) rum. Lächerlich! UKW-Empfang im Schwarzwald ist eine völlig andere Geschichte! Das zischt und zwitschert - macht einfach keinen Spaß! Und darum bin ich froh, daß "Mainstream-Programme" (wie SWR1...) nun auch im Schwarzwald oder unten am Bodensee schon viel besser empfangbar sind. Wir reden von Mobilempfang! Der "Pfänder" fehlt im SFN noch, um die Bodenseeregion noch etwas besser auszufüllen...





@all:

Und nun noch etwas zum Thema mobiles Internet: Manche Leute glauben hier ja ernsthaft, daß das "Radio der Zukunft" über das "Internet" läuft...

Ich mußte gestern "abbrechen", weil sich mein Surfstick von O2 in Frankreich eingewählt hat! Das habe ich aber zunächst nicht gemerkt!

Ich surfe ganz normal, auf einmal (18:42) kommt eine SMS mit den Tarifen für das Ausland (Roaming). "Die mit ihrer blöden Werbung nerven ganz schön!" denke ich.... Dann kam gleich noch eine SMS, in der man mir "Gute Reise!" wünschte.

Das war die "Roaming-Warnung", wie ich später gemerkt habe. In der Zwischenzeit (gut eine Stunde lang) habe ich aber über BYTEL in Frankreich gesurft (links unten in der Statuszeile im Bild)...


Und ihr meint nun ernsthaft, daß eine massenhafte Benutzung des Mobilfunknetzes für "Streamingangebote" die Zukunft ist? Da muß ich erstmal lachen....


Liebe Grüße
 

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Ich finde den Kommentar von Herrn Bunsmann auch nicht so wirklich zutreffend.Auf der einen Seite beschwert sich Herr Bunsmann darüber, dass viele Angebote auch auf UKW zu hören sind. Das ist sicherlich richtig, aber zum Beispiel Klassik-Radio ist weit davon entfernt flächendeckend empfangbar zu sein. Hier und da in den Grossstädten mal ne Funzel und das wars dann aber auch. Ähnlich sieht es doch bei SSL und dem Deutschlandradio aus. Von DR-Wissen will ich gar nicht erst sprechen, was ja über UK'W gar nicht zu empfangen ist. Welcher UKW-Sender in D hat eine ähnlich breite Playlist wie Absolut Radio? Da wird man nicht so viele finden. Und wie heisst nochmals das Rockradio was in NRW über UKW angeboten wird?

Im übrigen verschweigt Herr Bunsmann, dass es auch Landesmuxxe gibt. Die sind zwar nur im jeweiligen Bundesland zu empfangen, gehören aber genauso zum Digitalradio. Wo bitteschön gibt es denn ein Kinderradio auf UKW in NRW? Wo kann man denn "Das Ding" im weiten Teilen von BW über UKW hören? Wie siehts bitte mit einer flächendeckenden Versorgung in Bayern mit der "Rockantenne" und "On3-Radio" aus? Ach ja, Schlager gibt es ja auf DAB auch nicht. Von Antenne 50plus, Radio Paloma oder den öffentlich-rechtlichen Programmen wie HR 4 oder SWR 4 hat der Mann wohl auch noch nie was gehört.

Natürlich wäre ein mehr an Spartenprogrammen wünschenswert, aber zum einen ist der Bundesmuxx voll und zum anderen kann auf Dauer nur ein Mix von Spartenprogrammen und massenattraktiven Vollprogrammen funktionieren. In NRW ist die Ausschreibung der freien Plätze noch nicht beendet, auch in Berlin tut sich noch was und in Bayern wird sicherlich auch noch in Kürze Antenne BY über DAB senden. Spätestens wenn der zweite Bundesmuxx kommen sollte, werden weitere Spartenprogramme dazukommen.

Für ein Sport- oder Jazzradio werden jetzt sicherlich nicht hunderttausende in den nächsten Laden stürmen und dem Verkäufer die Geräte aus der Hand reissen. Die Mischung machts und daran arbeitet man ja. Sicherlich ist noch nicht alles Gold was DAB im Namen führt, aber so schlecht und langweilig, wie es von Herrn Bunsmann gemacht wird, ist es bei weitem nicht.
 
Der Radio Day hat ja mal für schöne Ernüchterung bei allen DAB+ Freunden gesorgt, da endlich mal abseits aller Marketing-Jubel-Töne tatsächliche Fakten auf den Tisch kamen. Die Prognose (1 Million verkaufte Empfänger bis Ende 2012) wurde auf 350.000 runtergeschraubt. Das ist zwar mehr als beim alten DAB Standard, aber vor allem für kommerzielle Veranstalter viel zu wenig um in die digitale Terrestrik zu investieren (hier redet man von einer relativen Marktdurchdringung erst bei einer verkauften Zahl von mind. sechs Millionen Geräten). Vor allem merkt nun auch der Letzte, das die schönen Radios in den Regalen nun doch nicht einfach so zum Kunden springen. Dafür ist das klassische Radio zu steril, zu wenig hipp. Das alte Küchenradio aus den 80ern reicht vielen zur täglichen Dudelei aus. Interessant ist in dem Zusammenhang auch das hier verlinkte Interview mit dem GF von Radio Sunshine aus der Schweiz, der sich geradezu entrüstet darüber zeigt, wie schlecht DAB+ in Deutschland angelaufen ist.
 
Der Radiotor schrieb:
Und die Radiomacher - sehen die Zukunft des Radios alleine im Internet.
Haben die denn echt noch nie auf http://www.shoutcast.com geklickt?
Dann müssten sie doch wissen, dass die beliebtesten Programme dort nicht mehr als circa 15.000 gleichzeitige Hörer erreichen und man damit nicht ausreichend Geld für anspruchsvolle Programme verdienen kann. :confused:

Meine Vermutung ist eine ganz andere: Man redet DAB+ schlecht, um die UKW-Verbreitung für die nächsten 50 Jahre zementieren zu können, denn auf UKW ist aufgrund des vollen Bandes kaum noch mit nennenswerter Konkurrenz zu rechnen.
Nichts ist für die Aufrechterhaltung der monopolistischen Strukturen im Rundfunk förderlicher, als ein möglichst langes Festhalten an UKW als einzigem nennenswerten Verbreitungsweg.

Der Radiotor schrieb:
Die Prognose (1 Million verkaufte Empfänger bis Ende 2012) wurde auf 350.000 runtergeschraubt.
Das ist zwar in der Tat ernüchternd, aber wenigstens liegen jetzt konkrete Zahlen vor, während wir zuvor nur spekulieren konnten.
Mit anderen Resultaten habe ich offen gestanden auch gar nicht gerechnet. Der Hype, der vor allem im Mysnip-Forum um die neue Technik gemacht wird, entspricht in keinster Weise der Realität, denn dort schreiben fast nur Freaks.

Jetzt kommt es ganz entscheidend darauf an, dass man aus den Fehlern der vergangenen Monate lernt und endlich ein vernünftiges Programmangebot auch außerhalb Bayerns zustande bringt.
DAB+ hat das Potential, UKW abzulösen, wenn die Sache nur richtig angegangen wird.

Der Radiotor schrieb:
hier redet man von einer relativen Marktdurchdringung erst bei einer verkauften Zahl von mind. sechs Millionen Geräten
Liegt vor diesem Hintergrund in der neuen digitalen terrestrischen Übertragungstechnik nicht auch eine Chance für kreatives Radio?
Die "Gelddruckmaschinen" auf UKW à la ffn, radioNRW, RPR1, PSR usw. mit ihren 200-Titel-Rotationen sind meinem Eindruck nach auch keine eingefleischten Radiofans, sondern ganz normale Durchschnittshörer langsam leid: Die Quote dieser Programme ist nur deshalb so auch, weil die Menschen nicht wissen, dass es auch Alternativen gibt.

Der Radiotor schrieb:
Interessant ist in dem Zusammenhang auch das hier verlinkte Interview mit dem GF von Radio Sunshine aus der Schweiz, der sich geradezu entrüstet darüber zeigt, wie schlecht DAB+ in Deutschland angelaufen ist.
Kannst Du das bitte nochmal verlinken? - Kann den Link leider nicht finden. ;)
 
Meine Vermutung ist eine ganz andere: Man redet DAB+ schlecht, um die UKW-Verbreitung für die nächsten 50 Jahre zementieren zu können, denn auf UKW ist aufgrund des vollen Bandes kaum noch mit nennenswerter Konkurrenz zu rechnen.
Nichts ist für die Aufrechterhaltung der monopolistischen Strukturen im Rundfunk förderlicher, als ein möglichst langes Festhalten an UKW als einzigem nennenswerten Verbreitungsweg.

Da würde ich dir nicht widersprechen wollen. Daher ist es so wichtig, dass sich DAB durchsetzt. Ansonsten werden wir noch die nächsten 20 Jahre mit Hitradios zugeballert. Eine Änderung des Hörerverhaltens kann nur über DAB+ und/oder Internetradio erfolgen. Über UKW geht das nicht, weil einfach die Angebote fehlen.
 
Auch ich gebe Internetradiofan Recht.Das wäre naheliegend. Ich habe das angesprochene Interview auch gehört.Aber stimmt die Zahl der 350000Geräte denn? Wenn es so wäre, dann gehen wir wieder auf das Henne-Ei Problem zu. Erfreut war ich darüber dass die ARD die Werbetrommel rührt, im TV und Radio. Ich hoffe das dies wirkt, ausserdem wäre es wünschenswert wenn die Automobilindustrie nun beginnen würde DAB+ serienmäßig einzubauen. Ansonsten ist es mir ein Rätsel warum der Verbraucher an einer Weiterentwicklung des Radios bisher wenig Interesse zeigt. Ist es Resignation oder einfach doch Zufriedenheit mit der aktuellen Radiolandschaft? Spielt Radio wirklich eine so geringe Rolle?internetradiogeräte scheinen ja auch nicht wirklich wie geschnittenes Brot verkauft zu werden, zwar mehr als DAB+ Radios aber auch mit entsprechender Vorlaufphase. Ich hoffe, dass die Sender nun Mut beweisen und, vielleicht gerade jetzt, nochmal tief in die Tasche greifen und nicht resignieren. Wenn jetzt die Bemühungen in Sendernetzausbau, Programmvielfalt und Werbung nachlassen verliere auch ich mein positives Denken in Bezug auf DAB+, aber darauf gibt es noch keine Hinweise.
 
. Ansonsten ist es mir ein Rätsel warum der Verbraucher an einer Weiterentwicklung des Radios bisher wenig Interesse zeigt. Ist es Resignation oder einfach doch Zufriedenheit mit der aktuellen Radiolandschaft?

Zum einen ist der Bekannheitsgrad von DAB noch sehr gering. Zum anderen reicht den meisten auch einfach der örtliche Hitdudler. Mit Programmen wie Absolut Radio oder Sunshine-Live können viele auch nichts anfangen. Dazu kommt, dass z.B. ein Programm wie Energy extem kontraproduktiv für DAB ist. Wenn ich das anmache und dann totgespielte Hits von vor 3 Jahren in Dauerrotation höre... :rolleyes: Da kann man sich denken, dass sich die Kaufbereitschaft dann in Grenzen hält. Klar ist, es muss dringend weitere Spartenprogramme geben. Dazu gehören mal in erster Linie Schlager und Oldies die abgedeckt werden müssen.
 
Zum einen ist der Bekannheitsgrad von DAB noch sehr gering. Zum anderen reicht den meisten auch einfach der örtliche Hitdudler. Mit Programmen wie Absolut Radio oder Sunshine-Live können viele auch nichts anfangen. Dazu kommt, dass z.B. ein Programm wie Energy extem kontraproduktiv für DAB ist. Wenn ich das anmache und dann totgespielte Hits von vor 3 Jahren in Dauerrotation höre... :rolleyes: Da kann man sich denken, dass sich die Kaufbereitschaft dann in Grenzen hält. Klar ist, es muss dringend weitere Spartenprogramme geben. Dazu gehören mal in erster Linie Schlager und Oldies die abgedeckt werden müssen.

Derzeit ist es doch ehrlicherweise Jacke wie Hose, was die Sender tatsächlich spielen. Die könnten auch den ganzen Tag nichts spielen, das würde auch nicht bei den Hörern ankommen. 350.000 Geräte bedeuten, dass in rund jedem 110 bis 120 Haushalt solch ein Gerät steht (nicht mit einberechnet, dass vielleicht in einigen Haushalten auch schon zwei oder drei der Teile herumstehen, weil es sich vermutlich in erster Linie um "Radiofreaks" handelt, die die Geräte seit der ersten Minute besitzen und von der Technik fasziniert sind). Ich habe an anderer Stelle ja bereits deutlich darauf hingewiesen, dass ich auch nichts von der Energy-Programmierung halte, aber abgesehen von einer aktuelleren Rotation und ein paar deutschlandweiter Sendungen, würde ich da auch nicht zu viel in naher Zukunft erwarten. Und sind wir doch mal ehrlich. Programme wie Sunshine Live und Absolut Radio kennt doch fast kein Mensch (gilt auch für andere Sender). Ich muss erst auf den Sender aufmerksam werden, ihn auch mal gehört haben, um mir entsprechend ein Gerät anzuschaffen. Sunshine Live mag da auch noch hervorstechen, aber ich würde jede Wette eingehen, dass beispielsweise unter niedersächsischen Jugendlichen der Sender kaum bekannt sein dürfte (mal ganz abgesehen davon, dass die dann auch noch wissen müssen, dass sie den Sender auch per Digitalradio empfangen können). Als Zweitaufschaltung mag das ganze sich ja finanziell noch einigermaßen lohnen, aber ein vernünftiges Programm ist so einfach äußerst kostspielig und ein reines Defizitgeschäft, da die Werbeeinnahmen doch kaum stimmen dürften (hat Radiotor in seinem Beitrag ja auch schon angeschnitten).

Ich hoffe, dass man nun aus den Fehlern des ersten Jahres lernt. Die Ankündigung des verstärkten Marketings und die Gründung des Vereins "Digitalradio Deutschland e.V." lassen da zumindest teilweise hoffen. Weitere Maßnahmen, wie die Standardisierung in Autos und bestmöglich noch eine Rückkehr zur UKW-Abschaltung / Verpflichtung der Hersteller, würden da eine sinnvolle Flankierung darstellen. Aber auch der Ausbau muss schleunigst vorangehen: Zumindest ich sehe eigentlich den Vorteil des flächendeckenden Empfangs als Vorteil. Gerade wenn ich im Auto sitze, habe ich keine Lust ständig die Frequenz zu wechseln. Das nervt mich schon an UKW, da brauche ich nicht noch eine zusätzliche Technik, bei der ich noch viel mehr schalten muss, weil das Netz noch nicht perfekt ist.
 
Weitere Maßnahmen, wie die Standardisierung in Autos und bestmöglich noch eine Rückkehr zur UKW-Abschaltung / Verpflichtung der Hersteller, würden da eine sinnvolle Flankierung darstellen.

UKW-Abschaltung geht nicht, solange es immer noch keine 100% flächendeckene Versorgung gibt. Ich finde den bayrischen Weg gut. Also Lizenverlängerung nur noch, wenn man auch auf DAB sendet. Zumindest bei den grossen Networks. Bei kleinen lokalen Sendern, ist das natürlich wenig sinnvoll.
 
UKW-Abschaltung geht nicht, solange es immer noch keine 100% flächendeckene Versorgung gibt. Ich finde den bayrischen Weg gut. Also Lizenverlängerung nur noch, wenn man auch auf DAB sendet. Zumindest bei den grossen Networks. Bei kleinen lokalen Sendern, ist das natürlich wenig sinnvoll.

Hatte ich ja auch schon angedeutet, dass die flächendeckende Versorgung notwendig ist und den Schrägstrich habe ich ja auch bewusst gesetzt. Gerade für Lokalradios ist UKW vielleicht auch in Zukunft die bessere Alternative.
 
Dazu kommt, dass z.B. ein Programm wie Energy extem kontraproduktiv für DAB ist.
Wenn du wüsstest, dass es tatsächlich Leute gibt, die gerade diese Welle gut finden... Man darf auch nicht vergessen, dass der Unterschied zwischen dem, was der anspruchsvolle Radiohörer (und der gemeinen Radioforen-User*) gut findet und dem, was der normale Dummdödel geil findet wahnsinnig riesig ist. Siehst du ja auch daran, dass häufig gut gemachte Hörfunkprodukte, die anspruchsvoller klingen, bei grausamen Hörerzahlen rumkrebsen. Und ich rede hier von UKW-Programmen.


Was möchtest du uns sagen?

*[@Internetradiofan: Ich behaupte einfach mal, dass hier auch nur Freaks schreiben - nicht nur bei Mysnip. ;) ]
 
Wenn du wüsstest, dass es tatsächlich Leute gibt, die gerade diese Welle gut finden...
Das stimmt mit Sicherheit, aber ich denke schon auch, dass noch mehr Menschen ein moderiertes Energy Programm noch besser finden würden. Da man sich aber evtl. keine interne Konkurrenz in den "Energy-Regionen" machen möchte, wäre ein anderes Format noch schlüssiger, wie das auch hier schonmal diskutierte Chanson/Oldie Format. Übrigens gibt es noch so einige Radiomacher, die einer rosigen Digitalradio-Zukunft entgegen sehen, wobei ich mir nicht so ganz sicher bin, ob er wirklich DAS Digitalradio meint von dem er spricht, denn die Vorstellung von Herrn Fritzsch kann meiner Kenntnis nach, DAB+ so nicht leisten. Hier der Artikel: http://www.infosat.de/Meldungen/?msgID=69275
 
Zum einen ist der Bekannheitsgrad von DAB noch sehr gering.
Das kann ich überhaupt nicht bestätigen! :confused:

Als ich mich vor ein paar Tagen im örtlichen Supermarkt nach DAB erkundigt hatte, führte mich die Verkäuferin sogleich zum richtigen Regal. Die wusste echt auf Anhieb Bescheid! :thumbsup:
Zu meinem großen Erstaunen hatten die dort sogar folgende drei Modelle im Angebot: http://bit.ly/SIqTaY
 
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