Digitalradio (DAB+), der heimliche, stille Renner

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Du @ndi? Bist Du taub?
Wie könnte DAB+ eindeutig besser klingen, wenn die Bitrate annähernd mit Telefonqualität auf einem Niveau liegt?

Hör erstmal nen DAB+ Sender, SWR1-4, DASDING an einer Anlage und vergleiche das mit UKW und dann stellen wir gleich mal fest wer taub ist. Hab extra den SWR genommen, bei den anderen öffentlichen Anstalten kenne ich die Bitrate nicht genau, ich meine der HR hat noch ähnliche hohe Bitraten.
Zudem, was hat die Höhe der Bitrate unbedingt mit der Qualität zu tun, du scheinst wohl bei der MP3 hängen geblieben zu sein, schonmal was von AAC+ gehört? 80 Kbit MP3 klingt tatsächlich fast wie am Telefon, aber 80 Kbit AAC+ ist da schon Welten entfernt. Man hört zwar immer noch den Unterschied zwischen 80 und 120 KBit AAC+, trotzdem ist der Ton schon besser als UKW.


SWR 3 in Düsseldorf, oder München, Bayern 2 in Eisenach oder Zürich? Mit UKW kein großes Thema, mit DAB gehts einfach nicht. Diese Aussage ist nachprüfbar. Praktisch, oder theoretisch:
http://www.digitalradio.de/index.php/de/empfangneu

Gut, weil ich in Düsseldorf oder München nicht wohne kann ich es auch nicht testen, aber weil du mit der Karte kommst, bei mir wirst du die bayrischen Muxxe auch als weißen Fleck sehen und trotzdem gehen sie, komm also nicht der sehr pessimistischen Karte, sondern mit richtigen Belegen. Und achja, ich wohne ja in der Nähe von Zürich, deutsches DAB geht dort sehr gut. Als ich letztes Mal am Flughafen war, hatte ich mit meinem mobilen Sangean DPR34 im Terminal mit dem Kopfhörerkabel fast Vollausschlag. Bumm, schon bricht ein Teil deiner Welt zusammen, kauf dir ein DAB+ Radio und mache deine eigenen Erfahrungen und behaupte hier nicht gleich wieder Dinge, die nicht stimmen. Und ein Wannenberg, der ja in Zürich für den Hauptteil der Versorgung verantwortlich ist (zumindest im Norden) hat noch nicht mal DAB+ aufgeschaltet und es geht jetzt schon sehr gut, mal sehen was dann auch in naher Zukunft eine neue Antenne auf dem Feldberg bewirkt.
 
Wo sind eigentlich die ganzen Beschwerden über den "schlechten Klang" oder das "Rauschen" auf UKW. Mir sind keine bekannt. Selbst wenn DAB besser klingen sollte (was es in der Regel nicht tut) als UKW, würde damit ein "Problem" gelöst, was keiner hat.
Und am Züricher Flughafen geht doch bestimmt auch mobiles Internet.:p
 
Ich bitte dich, raschwarz, viele kennen DAB+ doch noch gar nicht, sehe ich in meinem Umfeld. Warum sollen sie sich über etwas beschweren, was es schon seit Beginn an gibt, wo sie gar nicht wissen, dass mittlerweile eine Lösung existiert? Jedem, dem ich bisher DAB empfohlen habe es mal auszuprobieren will nicht mehr zurück zu UKW. Bei einem Kollegen hat er für seine Eltern in der Nähe von Freiburg ein DAB+ Radio gekauft, weil die in ihrem Stahlbetonbunker nur ganz schlecht UKW empfangen. Sie sind vollends begeistert und denken nicht im Traum daran nochmals zu UKW zurückzukehren. Gleiches bei meinen Eltern, dort ging im Büro und Zuhause so gut wie nix außer den Schweizern auf UKW, jetzt wollten sie 3 DAB+ Radios haben, habe ich ihnen gekauft, sind sehr begeistert und das alte UKW Gerät flog gleich raus.

Haha, mobiles Internet, ja per Roaming, prima :) aber genau für sowas werde ich mir demnächst mal eine schweizer SIM-Karte zulegen. Ich habe es ja schonmal gesagt, ich wünsche mir ein Zusammensein aller Empfangswege, UKW, DAB+ und Internet. Ich habe alle Empfangswege im Auto und jeder hat seinen Reiz. Aber hier im Schwarzwald sind zwei halt schonmal besonders schlecht, Internet und DAB+ kann man ausbauen, günstiger ist DAB+, bei UKW wird nichts mehr passieren, also liegt meine Hoffnung bei DAB+. Ich beziehe das jetzt mal nur auf meinen Wohnort, dass jemand im Rheintal den Mehrwert, rein auf den Empfang bezogen, erstmal nicht erkennen kann, kann ich durchaus verstehen.
 
Hör erstmal nen DAB+ Sender, SWR1-4, DASDING an einer Anlage und vergleiche das mit UKW und dann stellen wir gleich mal fest wer taub ist.
Okay, Du scheinst wirklich taub zu sein. Wer "DASDING" oder SWR3 als Referenz für guten Klang heranzieht sollte dringenst einen Ohrenarzt aufsuchen.

Und ähh - nein - ähh, was is'n AAC? Kannsch dat auch inne Abbothege kaufn?
 
kauf dir ein DAB+ Radio und mache deine eigenen Erfahrungen und behaupte hier nicht gleich wieder Dinge, die nicht stimmen.

Um das Bild abzurunden. Ich besitze 2 DAB+ Radios und schreibe hier von meinen Erfahrungen. Ich bestreit nicht, daß an bestimmten Punkten bei "mit spitzen Fingern ausgerichteter Antenne" Empfang weit über die Versorgungskarten möglich ist. Mir geht es um den mobilen Empfang: zu Fuß, Fahrrad und Auto. Und darum wie praktikabel der ist. Darauf waren meine Beispiele gemünzt und sie entsprechen meiner Erfahrung.

Wie jeder selber Nachsehen kann, die von mir verlinkte Versorgungsprognose zeigt für den SWR in Zürich Empfang und für Bayern 2 nicht. Insofern ist mein Weltbild noch nicht erschüttert. ;)
 
Bei euren ganzen Ergebnissen bedenkt ihr eins nicht: Der Netzausbau ist erst in vollem Gange, viele Sender arbeiten momentan noch mit einem Bruchteil der endgültigen Leistung. Dort wo DAB+ schon voll ausgebaut ist (etwa bei mir) geht DAB+ noch im Keller, zwei Stockwerke unter Erdgeschoss. Ach ja, UKW geht dort gerade noch über Grasnarbe. Und selbst Sender aus Bayern und Baden-Württemberg empfange ich hier im Rhein-Main-Gebiet über DAB erstmals rausch- und verzerrfrei. Stelle bei Interesse gerne mal ein Video online, dass die Unterschiede verdeutlicht. Also: Alle, die momentan auf DAB nur unzureichenden Empfang haben sollten mal warten, bis die Endausbaustufe erreicht ist. Erst dann kann man ein neutrales Bild abgeben.
 
Bei mir geht 10 km von Mainz Kastel entfernt der Bundesmurx im EG nicht vernünftig. Wo Heidelberg und Pfaffenberg auf UKW störungsfrei gehen, werden bei DAB nur Kennungen eingelesen. Darauf kann man verzichten.
Und was den "Ausbau" angeht. LTE wird ja auch noch weiter ausgebaut und Empfangslücken geschlossen.
 
Hör erstmal nen DAB+ Sender, SWR1-4, DASDING an einer Anlage und vergleiche das mit UKW und dann stellen wir gleich mal fest wer taub ist. Hab extra den SWR genommen, bei den anderen öffentlichen Anstalten kenne ich die Bitrate nicht genau, ich meine der HR hat noch ähnliche hohe Bitraten.
Zudem, was hat die Höhe der Bitrate unbedingt mit der Qualität zu tun, du scheinst wohl bei der MP3 hängen geblieben zu sein, schonmal was von AAC+ gehört? 80 Kbit MP3 klingt tatsächlich fast wie am Telefon, aber 80 Kbit AAC+ ist da schon Welten entfernt. Man hört zwar immer noch den Unterschied zwischen 80 und 120 KBit AAC+, trotzdem ist der Ton schon besser als UKW.


Sehe ich anders bzw. ich bin überzeugt, wenn man ein UKW- mit einem aac-Signal im direkten Klangvergleich zu Gehör bekäme, würde immer, bei einem einigermaßen geschulten Ohr, UKW ganz klar gewinnen. aac ist sicherlich ein sehr gutes Komprimierungsverfahren und ist mp3 bei gleicher Bitrate auch klar überlegen, aber bei diesen niedrigen Bitraten maximal zum Autoradio hören geeignet. Ich habe kein DAB Empfänger, von daher kann ich nur spekulieren, aber ich habe vor Jahren ein paar Platten mit höchstmöglichen Rate HE-AAC gerippt und natürlich auch AAC-LC mit niedrigen Raten probiert. Und wie kann es anders sein, man hört dann natürlich deutlich den Qualitätsverfall.
 
Zudem, was hat die Höhe der Bitrate unbedingt mit der Qualität zu tun, du scheinst wohl bei der MP3 hängen geblieben zu sein, schonmal was von AAC+ gehört? 80 Kbit MP3 klingt tatsächlich fast wie am Telefon, aber 80 Kbit AAC+ ist da schon Welten entfernt. Man hört zwar immer noch den Unterschied zwischen 80 und 120 KBit AAC+, trotzdem ist der Ton schon besser als UKW.
Was soll man denn von "AAC+" gehört haben? Es gibt unter Layer 2 AAC-LC und AAC-SSR, unter Layer 4 AAC-LC, AAC-LD, AAC-HE und AAC-HE v2. DAB+ sendet üblicherweise in Layer 4 AAC-HE. Die Bezeichnung "AAC+" wird zwar umgangssprachlich für letzteres benutzt, allerdings nur von Leuten, die sich mit der Signalübertragung nicht beruflich auseinandersetzen müssen und deshalb gemeinhin Bescheid wissen.
Und warum AAC-HE mit den laundläufig verwendeten Bitraten (der SWR fährt mehr, ist deshalb OK) sogar i. d. R. schlechter klingt als ein MPEG 1 Layer 2 von DAB mit 160 kbps habe ich schonmal beschrieben. "Spektralbandreplikation" heißt das Zauberwort, dass zu googeln wäre.
Man, man, man, wir führen dem Funkhaus in den unterschiedlichsten erdenklichen Formaten zu, und da ist AAC-HE die letzte Wahl, es wird nur bei besonders geringer Bandbreite verwendet, z. B. bei der Live-Berichterstattung via UMTS.

Aber mit technischen Fakten kommen scheint hoffnungslos zu sein. Vergleiche mal den Klang des überaus hörenswerten "Absolut Radio" (72 kbps AAC-HE) mit einem beliebigen UKW-Programm, z. B. SWR 1 (oder wer den totalen Schock bekommen will: DKultur oder WDR 3).

Wenn jemandem der Klang von AAC-HE mit üblicherweise niedriger Datenrate zusagt, gerne. Nur bitte missioniert nicht andere, wie toll das doch alles sei - mit dem Hauptargument "aber ich hör's doch". Um zur Diskussion zurückzukommen: toll wäre allenfalls ein hörenswertes Zusatzangebot. Dann würde ich mir das ggf. auch in der gebotenen Qualität antun.
 
In Thüringen unternimmt die TLM mal wieder einen Versuch DAB+ Kapazitäten unters Volk zu bringen. Eigentlich könnte man ja nun meinen, das sei mal eine Chance für Antenne Thüringen die Jugendwelle Top 40 auch mobil wieder hörbar zu machen. Die UKW-Funzeln des Senders reichen ja keine 5km weit pro Standort. Aber wie "begeistert" die Privaten doch von DAB+ sind geht aus diesem Statement des Medienmagazins Blickpunkt (DJV Thüringen) hervor:

Die beiden Privatradios Antenne Thüringen und Landeswelle lehnen ein Engagement beim digital-terrestrischen
Radio weiter ab. Antenne-Geschäftsführer Hans-Jürgen Kratz spricht vor allem die
auf lange Sicht geringe Anzahl an digitalen Empfangsgeräten und
die hohen Kosten als Manko an. Die derzeit rund 300 Millionen
UKW-Endgeräte in Deutschland seien die Grundvoraussetzung für
die Radionutzung, und damit zur Reichweitenerzielung der privaten
Radiosender als Geschäftsgrundlage.

„Unterstellt, es werden jährlich fünf Millionen DABplus-Endgeräte in Deutschland verkauft, würde es etwa 60 Jahre dauern, bis
die technischen Voraussetzungen gegeben sind, UKW abzuschalten.
Selbst bei jährlich zehn Millionen verkaufter DAB+-Endgeräte
in Deutschland würde es noch 30 Jahre dauern, bis die gleiche technische
Versorgung gegeben ist“.

Bis zu diesem Zeitpunkt müssten die Sender parallel ihre UKW-Ausstrahlung
beibehalten, was „selbst bei einer gegenüber UKW um 50
Prozent preiswerteren Ausstrahlung bei DAB+ gleichzeitig auch
eine 50prozentige Erhöhung der jährlichen Verbreitungskosten bedeuten
würde – und dies auf viele Jahre“. Bei neuen Programmen
kämen dann auch noch die Programmerstellungskosten
hinzu, so Kratz.

„So lange nicht absehbar ist, dass eine mindestens 80-prozentige
Versorgung mit DAB+-Endgeräten in Deutschland erreicht ist,
sehen wir keine ausreichende ökonomische Chance und kein
Geschäftsmodell – zumal die Privaten
die Finanzierung auch noch alleine stemmen müssen, nämlich
mit ihren Erlösen aus der UKW-Verbreitung.

Auch an der Einführung von neuen Wellen und Formaten über die
digitale Terrestrik hat der Antenne Thüringen-Chef kein Interesse:
Sinnvoll sei lediglich ein Spartenprogramm, das aufgrund seiner
Ausrichtung jedoch „deutlich weniger Menschen anspricht und sich
aus der Region nicht wird finanzieren lassen“, so Kratz.
Der Antenne Thüringen-Geschäftsführer
weist zudem darauf hin, dass DAB+ nur eine von mehreren
neuen Übertragungsformen für digitales Radio sei. Schon seit langem
senden Hörfunkprogramme auch digital im Internet und sind
inzwischen dank Smartphones oder Tablets hier auch mobil zu
hören.

Man kann es auch anders ausdrücken: Man will weder heute DAB+ noch in 20 noch in 30 noch in 40 noch in 50, vielleicht in 60 Jahren. Dann leben wir aber alle nicht mehr...
 
Die Thüringer Privatsender sind mit dem 3 Grundnetzsender Standorten Inselsberg, Sonneberg und Remda (Saalfeld) gut versorgt. Die restlichen Funzeln dienen mehr der Regionalisierung und dem Lückenschluss an den Rändern. Womit also für die Sender kein dringlicher Bedarf nach DAB - Kapazitäten besteht. Aber die Welt dreht sich weiter und die Zeit wird auch an Thüringen eine der Heimat vieler "Sagen und Märchen" nicht vorbeigehen. Ich habe die Feststellung gemacht ist ein DAB - Empfänger erst einmal beim Kunden angekommen wird aus Gründen der einfacheren Handhabung des DAB Bereichs sehr selten wieder auf UKW zurück geschaltet.
 
Die Thüringer Privatsender sind mit dem 3 Grundnetzsender Standorten Inselsberg, Sonneberg und Remda (Saalfeld) gut versorgt. Die restlichen Funzeln dienen mehr der Regionalisierung und dem Lückenschluss an den Rändern.

Auf die Hauptprogramme trifft das ja zu, aber es gibt da doch noch das Beiboot Radio Top40, das eigentlich ein Interesse haben sollte nun mit dem MDR gleichzuziehen, nachdem Sputnik jetzt digital fast landesweit läuft. Aber nein, da hält man an seiner sturen Meinung fest und jongliert auch noch mit falschen Zahlen. Denn die Rechnung

was „selbst bei einer gegenüber UKW um 50
Prozent preiswerteren Ausstrahlung bei DAB+ gleichzeitig auch
eine 50prozentige Erhöhung der jährlichen Verbreitungskosten bedeuten
würde

ist schlichtweg Humbug, es sind bei voller Ensemble-Auslastung und je nach Datenrate vielleicht fünf bis zehn Prozent mehr Kosten. Es geht halt den deutschen Platzhirschen nur um eins: Konkurrenz verhindern und die Sache aussitzen, aussitzen und nochmal aussitzen. Um dann zu hoffen, dass dieses DAB+ bald wieder von der Bildfläche verschwindet und man potenzielle Konkurrenten dann wieder los ist. Dabei ist völlig egal, welche Chancen man eigentlich dabei verspielt. Schon traurig, das ganze.

BTW: Noch vor ein paaer Jahren hätte ich viel dafür gegeben bei meinen Fahrten durch Thüringen Top 40 oder Sputnik zu hören. Jetzt ist es mir eigentlich ziemlich Wurscht und Schnuppe, nachdem beide Programme kräftig glatt gebügelt worden sind.
 
Um dann zu hoffen, dass dieses DAB+ bald wieder von der Bildfläche verschwindet
Der ganze terrestrische Rundfunk wird verschwinden.
Ich schätze in 30 Jahren ist UKW zur Abschaltung reif, weil dann ein entsprechend flächendeckendes Angebot auf IP Basis vorliegt.

Es wäre schon heute wesentlich günstiger z.B. die Hörer des Berliner Deutschlandradios via Internet zu versorgen als über die teure Terrestrik (Kosten pro Hörer) und Versorgungslücken für schmalbandige Dienste wie Tonrundfunk wird es in 30 Jahren auch nicht mehr geben.
 
Der ganze terrestrische Rundfunk wird verschwinden.
Ich schätze in 30 Jahren ist UKW zur Abschaltung reif, weil dann ein entsprechend flächendeckendes Angebot auf IP Basis vorliegt.

Es mag sein das es so kommt. Ich sehe aber nach wie vor Probleme die in der TCP Technologie des Internets liegt. Wird doch eine Punkt zu Punkt Verbindung zwischen Server und Client aufgebaut. Das heißt also wenn ein Programm 100 000 Hörer hat müssen 100 000 Verbindungen aufgebaut werden. Was die Bandbreite im Netz sehr stark aufblähen würde. Das hätte allerdings für die Werbetreibenten den Vorteil das es zum ersten mal eine ehrliche Abrechnung der Werbekunden geben würde.
Weiter beinhaltet das TCP Protokoll eine Flusskontrolle, das auch jedes Datenpaket ankommt, was am Ende zu einer Drosselung zur Geschwindigkeit führt. Mit dem TCP Protokoll ist es wie mit der AM und FM Technologie einmal eingeführt haben sie eine lange Haltbarkeit. Alle die sich wünschen das Internet das klassische Radio ersetzt empfehle ich sich mal mit dieser Technologie des Internets auseinander zu setzen.
Denn wie ich schon öfters hier geschrieben habe, Physik ist eine ernste Wissenschaft und kein Wunschkonzert. Leider ist es in diesem Land möglich wenn es in der Schule schon nicht begriffen wird das Fach einfach abzuwählen.
 
Mein Reden! Natürlich ist noch in keinster Weise absehbar, welche neuen Techniken im IT-Bereich noch auf uns zu kommen in den nächsten 30 Jahren, aber der klassische FM-Rundfunk wird sich allein schon wegen seiner allgemeinen Verfügbarkeit noch lange nicht überflüssig.
Übrigens: Wie ich auch schon öfter schrieb, reicht z.B. in Frankreich ein einziger Langwellensender (Allouis 162 KHZ), um das ganze riesige Land mit einem hochwertigen ÖR-Informationsprogramm zu versorgen. Und selbst in Deutschland benötigt man nur derer zwei (Donebach 153 und Aholming 207 KHZ), um den gesamten deutschsprachigen Raum incl. der Alpenregion zu erreichen. Kann das das Internet, wird es das in 30 Jahren können?
 
Die c´t 10/2013 hat sich (mal wieder) mit DAB+ Radio beschäftigt. (http://www.heise.de/ct/inhalt/2013/10/110/) Sehr aufschlußreich ist die Fahrt von Hannover nach Hamburg auf der A7 - alle Mobilfunker haben dort mind. eine Lücke (ca. bei Bispingen). Das Zusammenspiel von Internetradio und Auto kommt bei der c´t eher schlecht weg. Das kann man sogar in der Vorschau sehen (http://www.heise.de/ct/inhalt/2013/10/112/).
Auch geht man auf die Niederlage von 90elf ein und erkennt die Auswirkungen für DAB+. Selbst auf VPRT & Co. und deren Einstellungen wird dezidiert eingegangen. Aber auch DAB+ wird nach Meinung der c´t erst dann Sinn machen, wenn die letzte Ausbaustufe abgeschlossen wird. Alles in allem in der Kürze ein ausgewogener Artikel mit anschließendem Gerätetest. Am Montag kann man das Heft kaufen, die Tablet Ausgabe ist schon zugänglich - daher auch meine Informationen.
 
Aber mit technischen Fakten kommen scheint hoffnungslos zu sein. Vergleiche mal den Klang des überaus hörenswerten "Absolut Radio" (72 kbps AAC-HE) mit einem beliebigen UKW-Programm, z. B. SWR 1 (oder wer den totalen Schock bekommen will: DKultur oder WDR 3).

Wenn jemandem der Klang von AAC-HE mit üblicherweise niedriger Datenrate zusagt, gerne. Nur bitte missioniert nicht andere, wie toll das doch alles sei - mit dem Hauptargument "aber ich hör's doch". Um zur Diskussion zurückzukommen: toll wäre allenfalls ein hörenswertes Zusatzangebot. Dann würde ich mir das ggf. auch in der gebotenen Qualität antun.
Das sehe ich genauso.

Gerade wenn ich in NRW unterwegs bin ärgere ich mich darüber, dass die Programme des WDR via DAB+ weitaus besser klingen, als die Stationen im Bundesmux, obwohl es das Angebot des WDR auch auf UKW gibt.
Funkhaus Europa und WDR 5 haben bspw. auch nur eine Brutto-Datenrate von 80 kbit/s, dennoch ist der Klang viel sauberer und vor allem natürlicher als bspw. bei Absolut Radio oder BoB! mit 72 kbit/s.
Zusätzlich zu den niedrigen Bitraten kommt bei den Programmen im Bundesmux auch noch ein schlechtes Sound Processing hinzu.

Vor diesem Hintergrund darf man sich doch gar nicht wundern, dass sich in der breiten Bevölkerung kaum jemand für DAB+ interessiert. Es wird einfach zu viel falsch gemacht. Die beiden zentralen Mängel würden bereits häufig genug benannt: Eine zu geringe Programmauswahl und ein zu schlechter Klang.
Der einzige wirkliche Vorteil ist gegenwärtig der, dass es beim mobilen Empfang nicht mehr rauscht und kratzt. Das ist aber viel zu wenig, um damit in nennenswertem Umfang potentielle Hörer zu erreichen.

Diese ganzen Lobhudeleien auf DAB+ kann ich schon nicht mehr lesen, denn jedes Mal werden dabei die faktischen Nachteile unter den Tisch gekehrt.

Ja, es stimmt: Das Programm von Absolut Radio ist in der Tat ganz ansprechend gemacht. Aber hört Euch das mal eine längere Zeit mit einem höherwertigen Kopfhörer (bspw. einem von AKG) an: Der Klang ist einfach nur grottig!

Das ist ja das, was ich nicht verstehe: Das Zusatzangebot via DAB+ sollte sich in erster an jene Personen richten, die eben nicht Radio nur zur Hintergrundberieselung hören. Genau diese Gruppe hat andere qualitative Ansprüche und zwar sowohl inhaltlich, als auch klanglich.
Aktuell bleibt jedoch beides auf der Strecke. :wall:

Terrestrisches Radio muss besser klingen als ein 128-kbit-MP3-Stream, nicht schlechter!
 
Es lobhudeln ja immer nur diejenigen, die sich vom Verbreitungsweg DAB Einnahmen erhoffen. Ein bisschen Imagekosmetik hat noch nie geschadet.

Wer nicht ins Geschäft involviert ist, sieht auch die Schattenseiten.
 
Es lobhudeln ja immer nur diejenigen, die sich vom Verbreitungsweg DAB Einnahmen erhoffen. Ein bisschen Imagekosmetik hat noch nie geschadet.
Nicht unbedingt. Auf UKW ist tatsächlich vielerorts nicht mehr viel machbar.

Ich bin davon überzeugt, dass DAB+ UKW ersetzten könnte, aber nur mit einer ordentlichen Programmauswahl, höheren Bitraten und einem guten Sound Processing, m.a.W.: Indem mehr Geld investiert wird.

Warum bspw. veranstaltet Lounge FM auf den österreichischen UKW-Frequenzen ein echtes Vollprogramm, während im Bundesmux nur eine Festplatte läuft? Wer möchte, kann ja selbst mal vergleichen:

Österreich: http://stream.lounge.fm/loungefm128.pls

Deutschland: http://www.dabmon.de/p/8003/playlist/1.m3u

Welches der beiden Programme anspruchsvoller ist, liegt auf der Hand.

Und: Welchen Mehrwert bieten Programme wie Kiss FM und Energy? - So etwas gibt es selbst in NRW mit 1Live und 1Live diggi.
 
Ich bin kein Radioinsider und arbeite nicht in der Branche aber Ich bin Musikjunkie und liebe es Radio zu hören. Und ich ärgere mich seit Jahren damit rum in NRW dem angeblichen Medienstandort im Radio nur den WDR und dem unhörbaren Lokalfunk zu haben.Für mich ist DAB + wie eine Erlösung.Endlich große Auswahl und das auch im Auto ist einfach genial. Und gerade denjenigen die sagen das Internetradio doch viel besser ist kann man nur entgegnen: Solange es bei den Mobilfunktarifen keine Endlosflat gibt ist es für unterwegs keine Alternative, zumindest kostenmässig nicht.
 
Es muss einfach noch mehr Werbung für DAB+ geben, ausserdem muss der geplante 2. Bundesmux her um einfach auch einen Anreiz zu schaffen, mit noch mehr Auswahl an Programmen, eine Kaufimpuls zu schaffen.
 
... mit noch mehr Auswahl an Programmen...
Was nutzt "noch mehr Auswahl" an Programmen? - Es müssen Programme mit Inhalten her, die sich signifikant von denen unterscheiden, die zwischen 87,5 und 107 MHz versendet werden (aber nicht nur solche, die von Fetischisten für solche produziert werden; eine "gesunde" Mischung für den "normalen" Hörer muss her). Außerdem hat gefälligst das Sendernetz so ausgebaut zu werden, dass auch 50 km vom Sendestandort noch Empfang im Hause ohne "Hochantenne" möglich ist!
 
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