AW: Die Sache mit der GEZ
Meine Meinung zu diesem Thema ist die, dass die öffentlich-rechtlichen Anstalten von ARD und ZDF in erster Linie mit deren Programmen die Gebührenzahler versorgen sollten, bevor sie höhere Gebühren verlangen können. Die Realität sieht jedoch anders aus. Sie versorgen nämlich immer mehr die Interessen der Werbewirtschaft und der Zielgruppen. Das finde ich äußerst ungerecht. Wenn es solche Ungerechtigkeiten nicht mehr gibt, kann man als Bürger auch eine Gebührenerhöhung verstehen. Nur: Wie wollen die den Gebührenzahlern begreiflich machen, dass ab Anfang 2005 die Gebühren für Rundfunk und Fernsehen steigen? Da flog beispielsweise die ZDF-Hitparade aus dem Programm des ZDF, weil es um noch mehr Zuschauer im Alter von 14 - 49 Jahren geht. Und das ist die Kernzielgruppe der Werbewirtschaft. In meinen Augen ist sowas Betrug am Gebührenzahler. Über 90 Prozent der Einnahmen von ARD und ZDF sind aus Gebühren. Das scheint kaum jemand von den Machthabern der Unternehmen zu interessieren. Dann sitzt auch noch der Vorsitzende der Rundfunkkommission der Ministerpräsidenten der Länder, Herr Dr. Kurt Beck, als Vorsitzender im Verwaltungsrat des ZDF. Ich denke, dass es sich bei einer solchen Funktion, als eine Funktion mit Entscheidungskompetenzen handelt. Es herrscht aber das Gebot der Staatsferne bei öffentlich-rechtlichem Rundfunk und Fernsehen, zu welchem ja auch das ZDF gehört. Ganz zu schweigen von den vielen öffentlich-rechtlichen Hörfunksendern, bei welchen in jüngster Vergangenheit die Programme nach werbewirtschaftlichen Interessen umgestellt wurden oder werden mussten.