MDR 1 Radio Thüringen - neuer Klang ab 07.05.2012

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Warum können in Deutschland kleine Jazz- und Klassikfunzeln mit Miniatur-Reichweiten von der Werbung leben, aber kein einziger deutschspraxchiger Musiksender? Darüber schon mal nachgedacht? Nein, es gibt weder Absprachen noch Druckkulissen. Ganz und gar nicht!
 
Herummaulen kann jeder...
Was soll denn die geneigte Hörerschar sonst tun, wenn sie sich in den Inhalten der Programme nicht wiederfindet? Die Funkhäuser und/oder Studios stürmen?
Man sollte vielleicht einen Bayern1-Thread aufmachen, denn das hier ist ursprünglich der Faden zu "MDR 1 Radio Thüringen".

Zu ricochets Ausführungen: Es ist schon ein starkes Stück, Umfragen in den USA auf Deutschland zu übertragen.
[...]
Bevor er wieder mit Kurven und Statistiken kommt, die aus Samoa oder der Antarktis stammen. HIER IST DEUTSCHLAND, und der deutsche Radiomarkt. Wenn es überhaupt irgendwo vergleichbar ist, dann mit Großbritannien und Benelux.
Ausnahmsweise stimme ich hier einmal fast zu. Fast aber auch nur deshalb, weil das United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland jetzt ein schlechtes Beispiel ist, da deren Muttersprache, sehen wir einmal von Wales oder Schottland ab, Englisch ist. Interessant wäre zu wissen, ob die Muttersprache in der populären Musik anderer Länder, deren Hauptsprache nicht Englisch ist genau so stiefmütterlich behandelt und von den Medien wie Pest und Cholera gemeinsam gemieden wird, wie die deutsche Sprache in dem Land, wo sie Muttersprache ist.
Aber das ist ein Thema, welches hier genau so fehl am Platze ist, wie die Diskussionen über Bayern 1 oder hr1 und sicherlich eines eigenen Fadens wert ist.
 
Warum können in Deutschland kleine Jazz- und Klassikfunzeln mit Miniatur-Reichweiten von der Werbung leben
Weil die Jazzsender selbst akqirieren und selbstausbeuterisch vegetieren. Klassik Radio hat ein recht gutes UKW-Netz und eine gut funktionierende eigene Vermarktungsgesellschaft
http://www.euroklassik.com/
Beide Sender zählen musikalisch zu Premiumgruppen.

Nein, es gibt weder Absprachen noch Druckkulissen. Ganz und gar nicht!
Fängt das schon wieder an? :mad: War eine Warnung nicht genug?

Interessant wäre zu wissen, ob die Muttersprache in der populären Musik anderer Länder, deren Hauptsprache nicht Englisch ist genau so stiefmütterlich behandelt
empire meinte wohl die Bausteine, wie alles einmal anfing. Die Beeinflussung kam damals tatsächlich aus England und Holland, weil es dort die Piratensender vorgemacht hatten. Ich nenne mal Ad Roland als Beispiel. Die guten Berater der ersten Stunde waren vorher alle beim AFN. ich nenne mal Mike Haas, Nürnberg.
Frankreich, Spanien und Italien haben eigensprachige Produktionen. Aber auch dort geht der Anteil der Musik in der eigenen Sprache abwärts. Aber ganz ehrlich: In meinen Ohren klingt ein spanischer "Schlager", ein französisches Chanson oder ein italienisches Canzone ganz anders als einer dieser traditionellen Herz-Schmerz-Schlager. Für mich sind diese einfach von der musikalischen Entwicklung überholt worden, sie haben es nur noch nicht gemerkt.
Für mein Dafürhalten ist die deutschsprachige Musikszene sehr lebendig und gut vertreten. Es muss nicht das Naabtal Duo sein.
 
Fängt das schon wieder an? :mad: War eine Warnung nicht genug?

Von dir lass ich mir nicht drohen. Den Gegenbeweis wirst du ohnehin nie antreten können.

Beide Sender zählen musikalisch zu Premiumgruppen.

Ach nein, Premium-Gruppen. Wie ich sage, es gibt erwünschte und unerwünschte Zielgruppen, unabhängig von zahlenmäßigen Proportionen.

Aber ganz ehrlich: In meinen Ohren klingt ein spanischer "Schlager", ein französisches Chanson oder ein italienisches Canzone ganz anders als einer dieser traditionellen Herz-Schmerz-Schlager. Für mich sind diese einfach von der musikalischen Entwicklung überholt worden, sie haben es nur noch nicht gemerkt.

Jede Diskussion mit dir ist völlig für die Katz, du bist und bleibst ein Hardcore-Berater, der sein Mantra mit ins Grab nimmt. Wer sagt denn, dass "Deutsche Musiktitel" oder Schlager dem Herz-Schmerz-Schema entsprechen müssen, das ist die bösartigste und gehässigste Herabwürdigung einer Musikszene, die sich von Liedermachern über Rock und Blues bis hin zur Volksmusik erstreckt und schon immer sehr vielfältig und vermischungsfähig war, und die ihr mit eurer unnützen Ausgrenzungsstrategie um ihre Entwicklungsmöglichkeiten gebracht habt. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass sich auch eure Zukunftsaussichten allmählich verdüstern und das Dudelradio den gesellschaftlichen Anschluss verliert.

In euren Köpfen stecken so viele hartnäckige Ressentiments, dass einem ganz schwummrig wird. Und was sind die ungezählten Liebesballaden der Popgeschichte anderes als Herz-Schmerz-Gedöns?

Mandy, oh Mandy...
 
Es ist eine Ironie der Geschichte, dass sich auch eure Zukunftsaussichten allmählich verdüstern
Ach ja. Wieder eine Behauptung als Tasache, ja? Ich merke nichts davon und ich habe auch keine Angst.
Ich sagte mehrmals, dass es noch genug andere Konzepte gibt. Von denen Du offensichtlich nichts weisst.
das ist die bösartigste und gehässigste Herabwürdigung einer Musikszene, die sich von Liedermachern über Rock und Blues bis hin zur Volksmusik erstreckt
Ganz und gar nicht. Ich habe eben auch einen eigenen Geschmack. Mit Volksmusik kannst Du mich jagen, Deutschpop kann ich ab. Ich hatte gesagt, dass ich die deutschsprachige Szene für sehr lebendig und umfangreich halte, vielleicht überlesen. Do solltest besser lesen.
Bezogen auf die Unbelehrbarkeit habe ich einen ganz anderen Namen auf der Pfanne.

Wenn Du so grossartig bist und alles besser weisst: Arbeite ein Konzept aus, klopfe bei Sendern an und unterbreite Deine Vorstellung. Hier im Forum wirst Du nichts erreichen.
Und sollte das klappen, übernimmst Du dann vielleicht auch mal Verantwortung und musst geradestehen.

In der Praxis sieht das nämlich ganz anders aus!
Und davon hast Du leider Null. Das lese ich bei fast jedem Beitrag heraus.
 
Merkst du was? Ich habe mit dir kein Hühnchen zu rupfen und deine Ansichten gönne ich dir von Herzen. Aber du positioniert dich in der Sache und da muss Widerspruch erlaubt sein. Du hältst es ja genauso, jeder Meinungswettstreit ist gelebte Demokratie.

In der Praxis sieht das nämlich ganz anders aus!
Und davon hast Du leider Null. Das lese ich bei fast jedem Beitrag heraus.

Was du von der Praxis weiißt beruht auf den Erfahrungen innerhalb eines abgeschotteten, zentralisierten, um sich selbst kreisenden Systems, das auf Mehrheitsmeinungen keinen Pfifferling gibt.

Eine 2-Format-Radiolandschaft mit erheblichen Vermischungstendenzen und unter Ausschluss riesiger Bevölkerungsgruppen ist doch der reinste Aberwitz. In Bayern duellieren sich B1 und die Lokalwellen um das bessere Oldiekonzept und der Rest umwirbt die Minderjährigen! Ist das die Praxis, von der du uns hier vorschwärmst?
 
jeder Meinungswettstreit ist gelebte Demokratie
Bis dahin sind wir uns einig.
beruht auf den Erfahrungen innerhalb eines abgeschotteten, zentralisierten, um sich selbst kreisenden Systems, das auf Mehrheitsmeinungen keinen Pfifferling gibt.
Und da nicht. Besonders nicht bei der mutwilligen Behauptung über Mehrheitsmeinungen. DEINE angeblichen Mehrheiten, die Du wieder als Tatsache hinstellst. Alle Radiosender sind um möglichst viel Hörer bemüht!

Und eine 2-Format-Radiolandschaft sehe ich nicht. Als Schlagerwelle auf UKW gibt es immer noch solche Wellen wie hr4, wo Du alles vorfindest, was hier bejammert wird. Dass dies nun ausgerechnet in Bayern nicht der Fall ist, dafür kann ich nichts, Dort fehlt als erstes eine Jugendwelle!
Und hr4 ist so konzpipiert wie ein deutschlastiges MOYL, ganze Bandbreite und hausgemacht.

Ich schwärme auch nicht vom jetzigen Zustand. Er ist in Bewegung und einige Firmen haben für die dab-Zeit interessante Konzepte.
Und nun trete endlich selbst an, einen anderen Weg gibt es nicht. Verkaufe Dich als grossartigen, neuen Berater mit neuen Ideen und Formaten und lerne die harte, rauhe Praxis da draussen kennen.
Das Forum hier mit Deinen unbelegten Meinungen, Behauptungen und Vermutungen zu überschwemmen, bringt es nicht. Es nervt nur. Und wir kommen nicht weiter.
 
Als Schlagerwelle auf UKW gibt es immer noch solche Wellen wie hr4... Dass dies nun ausgerechnet in Bayern nicht der Fall ist, kann ich nichts

Das ist richtig.

Das ist richtig, dafür kann ich nichts, Dort fehlt als erstes eine Jugendwelle!

Da sehe ich ganz andere Prioritäten, zumal die Jugendwellen in erster Linie mit den Top-40-Dudlern konkurrieren. Wenn man andere Musikrichtungen abbildet (Alternative, Hip Hop, Mainstream Rock, Techno) muss man höllisch aufpassen, dass man nicht eine Fanbase gegen die andere ausspielt und alles zusammen ist für die Quote tödlich. Aber gegen eine journalistisch werthaltige Jugendwelle ist im Prinzip nichts einzuwenden, man sollte sie nur nicht über die Werbung finanzieren. Es ist ja bekannt, welches Alterstarget deutsche Agenturen am liebsten sehen (14-25) und schwuppdiwupp haben wir wieder eine Top-40-Abspielstation (siehe Eins Live).

Und hr4 ist so konzpipiert wie ein deutschlastiges MOYL, ganze Bandbreite und hausgemacht.

Gute Idee, Lob von meiner Seite.

Es könnte darüber hinaus nicht schaden ein privates, mutiges Deutschformat einzuführen, das zugleich als Promo-Plattform dient und sich nicht auf den Schlager nach traditionellem Verständnis versteift, aber da müsste man quasi bei null anfangen.

Ich schwärme auch nicht vom jetzigen Zustand. Er ist in Bewegung und einige Firmen haben für die dab-Zeit interessante Konzepte.

Siehst du, wir führen hier nur einen nervenaufreibenden Stellvertreterkrieg, der immer wieder an den Anfangspunkt zurückführt und dummerweise mit persönlichen Zuspitzungen endet. Dabei geht's doch jedem nur um die Sache.
 
@ hassa0:
Das ist das "Größenwahnformat": Music of your life. - Also ob die auch nur annähernd die Musik meines Lebens in einem Programm abbilden können.

Gehe ich die Musik, die bei mir hängen geblieben ist und der ich auch lauschen würde, durch, müsste das Programm mindestens (neben den üblichen Verdächtigen eines Oldiesenders) auch folgende Interpreten mit wechselnden Titeln in der Rotation haben: Bobbejaan, Johnny Kidd & the Pirates, Robert Long, Trude Herr, Marika Kilius, Teddy Parker, Mama Betty's Band, James Last, Ray Coniff, Lonnie Donegan, Susi Schuster, Heintje, Peter Alexander, Marianne Mendt, Monika Herz, Frank Schöbel, Bachman Turner Overdrive, Helga Hahnemann, Sandra Mo & Jan Gregor, Ruth Händel, Maria & Margot Hellwig, Franz Ferdinand, Stern Meißen, Wolfgang Fierek, Hans Söllner (um nur einige zu nennen).
Dass das geschehen wird, glauben die, die für dieses Format stehen, doch selbst nicht.
__________
Edit:
kursiv
 
MOYL bedeutet übersetzt "Musik deines Lebens". Ist ein interessantes Format, hat sich nur hier in D bislang als nicht sehr erfolgreich erwiesen.

Zum restlichen Zwiegespräch:

Jeder vernünftige Radiosender untersucht regelmäßig seinen Markt, fragt die Hörer, was sie wollen - und macht das entsprechende Programm. Das ist lustigerweise ganz einfach. Dafür braucht es noch nicht einmal Berater. Und es hat nichts mit Verschwörungen und Ausgrenzungen zu tun. Das gefällt den meisten Diskutanten hier nicht, ist aber eben so - und die Programme, die wir haben sind die Programme, die die Mehrheit will. Programme für die nicht so breite Mehrheit gibt es logischerweise überwiegend im ö-r Bereich.

Man kann von oft rein wirtschaftlich denkenden Unternehmen nicht erwarten, dass sie Programme machen, von denen bekannt ist, dass sie erfolglos bleiben. Für jeden noch so speziellen Musikgeschmack muss es auch kein Radio geben, ob nun privat oder ö-r.

Und das der deutsche Schlager durch mangelnde Unterstützung des Radios so schlecht und einfallslos ist, wie er nun mal eben ist, halte ich für ein komplettes Märchen. Gerade der Schlager hatte viele Jahrzehnte Zeit, sich zu entwickeln - vor allem auch durch treue Radioplays. Herausgekommen ist nichts anderes als die immer gleiche Musik mit einfallslosen Texten. Die Titel sind so austauschbar, dass man Helene Fischer auch problemlos die Titel von Andrea Berg singen lassen kann und umgekehrt. Keiner wird den Unterschied bemerken. Hinter dieser Plastik-Musik steckt kein Herz und keine Seele sondern nur der Wunsch nach maximalen Profit. Dafür braucht es nun wirklich kein eigenes Radioprogramm, weder ö-r noch privat.
 
Keiner wird gefragt, es werden nur ominöse Researches mit einer vorbereiteten Anzahl von Titeln aus dem aktuellen Roster der Top-40- und Hot-AC-Neuerscheinungen durchgeführt; ich vergleiche doch ständig die US-Bereichscharts mit den deutschen Neuzugängen. Und wenn man schon Researches macht, dann im Sinne der jungen Zielgruppe, von der man sich einbildet, dass sie für diese Art Radio anfällig ist. Ja klar, auch die handverlesenen Oldies werden immer wieder mal am Telefon (!!!) abgefragt.

Musiktitel abweichender Genres werden nicht getestet und das war's. Gespielt wird, was den Machern beliebt und eben gerade promotet werden soll. Die Researches entscheiden dann über das Airplay-Chartranking und über die Auswahl der Recurrents. Man könnte das auch bewusste Manipulation nennen; und weil eh überall dasselbe läuft, sind die abgefragten Titel logischerweise die Favorisierten (andere tauchen in den Researches ja gar nicht auf und damit ist der Zirkelschluss perfekt).

Das ist keine Verleumdung, sondern Realität.
 
Nein, das sind wilde Behauptungen, die absolut nicht der Wahrheit entsprechen. Wenn Sie auch nur annähernd wüssten, wie eine Musikredaktion arbeitet, dann würden Sie solchen Unsinn hier nicht verbreiten. Und das die Charts nicht das darstellen, was die Hörer wirklich wollen, sollte inzwischen allgemein bekannt sein. Heute kann man mit wenigen verkauften CD`s ohne Probleme Nummer eins werden.

Richtig ist, das getestet wird, was in die allgemeine Ausrichtung des jeweiligen Senders passt. Das ist auch logisch. Und da es genug unterschiedliche Formate für alle Altersgruppen gibt, ist das eben auch völlig logisch.

Wenn Sie wüssten, wie oft neue Titel ohne Test ins Radio kommen, würden Sie solchen Unsinn hier nicht verbreiten. Die Anzahl ist hoch, denn neue Musik kann noch gar keine sinnvollen Testergebnisse erzielen. Die Auswahl dieser neuen Titel obliegt den Musikredakteuren und sie liegen dabei oft auch daneben. Das das nicht so oft passieren soll, ist auch klar, denn wer will schon dauerhaft Musik spielen, die keiner hören will?
 
Auch wenn jetzt etwas Schärfe reinkommt: Das einzige Grössenwahnsinnige ist das Ansinnen, die Hellwigs zusammen mit B.T.O. auf einer Welle oder gar in einem Format zu spielen. Wenn es doch Mitmenschen mit derart breiten Geschmacksknospen gibt, dann sind sie nicht repräsentativ. Und dann wollen wir diesen seltenen Typus auch gar nicht erreichen. Man könnte dann ja gleich Radio wie in der Steinzeit machen, jede Viertelstunde etwas, irgendetwas. Dieser Albtraum ist vorbei, endgültig. Gottseidank.

Radio2010 schrieb:
Ist ein interessantes Format, hat sich nur hier in D bislang als nicht sehr erfolgreich erwiesen.
MOYL hat auch gerade erst begonnen. Am weitestens fortgeschritten ist hr1, ein öfftl.-rechtlicher Sender! Und da wird noch justiert.
Ich kann mir, Richtung ammerlaender, auch durchaus ein deutschlastiges MOYL vorstellen, und da kann ich nochmals nur den hr nennen- hr4. Die machen das eher unbewusst so. Knackpunkt sind aber immer die verfügbaren Frequenzen.

Gespielt wird, was den Machern beliebt und eben gerade promotet werden soll.
Das stimmt eben nicht. Eine Vorselektion findet statt und erklärt sich durch das Format, wie Radio2010 richtig bemerkte. Ich brauche die Hellwigs oder die Trendwalder erst gar nicht in einen research reinpacken, wenn ich für youfm, planet oder hr3 nachladen will. Front242 und Knorkator kann ich auch gleich in den Papierkorb werfen.
Aber aus ganz natürlich erklärbaren Abläufen wieder dunkle Mächte am Werk zu sehen, ist eben die Denke, die man bei dem Herrn nicht wegbekommt.
Man zeige mir eine einzige Plattenfirma, die nicht versucht, ihre Werke zu promoten. Nicht die US-Hits, sondern ihre nationalen Produkte!

Über die Beiträge von Radio2010 freue ich mich. Man fühlt sich nicht so allein auf weiter Flur. Ich rätsele aber, wie lange er schon Radio macht. Es gab die Zeiten, als alles, was überhaupt im aktiven Playlistpool rotierte, auch getestet sein musste. Sie sind so ziemlich vorbei und viele Musikredaktionen nehmen auf eigene Kappe Neuerscheinungen ins Programm, stellen aus ihrem stationseigenen Oldierepertoire handpicked playlists zusammen usw. usw.

Die Auswahl dieser neuen Titel obliegt den Musikredakteuren und sie liegen dabei oft auch daneben.
Deswegen gibt bzw. gab es ja die Researches.

Das das nicht so oft passieren soll, ist auch klar, denn wer will schon dauerhaft Musik spielen, die keiner hören will?
Jein. Kann man so nicht stehenlassen. Jede noch so beschissene Scheibe hat seltsamerweise Fans, auch wenn man sie vielleicht nur an einer Hand abzählen kann. Das sind dann aber auch leider oft diejenigen, die mit Inbrunst und Überzeugung den Einsatz verlangen. Schliesslich zahlen sie Rundfunkgebühren und sie haben ein Grundrecht darauf und ähnliches.
Dass dieser Titel aber ein Abschaltimpuls für die Mehrheit der anderen Hörer ist, ist denen vollkommen egal.

Aber da können wir nächtelang diskutieren, Titel für Titel und Interpret für Interpret. Und bei fünf Leuten vorgespielt kommen acht Meinungen.

So, und jetzt möchte ich schlafen.
 
Es ist richtig, daß auch heute noch die Promoter in die Sender kommen, die Musikredakteure und Chefs mit Produkten vollnölen.
In Zeiten von Internet und MPN ist das völlig unnötig zumal die meisten Promoter bis auf wenige Ausnahmen sowieso keine Ahnung haben, was der Sender
für ein Format hat bei dem sie gerade versuchen ein Produkt reinzudrücken. So ist es mir oft genug passiert, das sie versuchen einer Schlagerwelle einen Unheilig zu verkaufen, andererseits versuchen die Prinzen oder Münchener Freiheit bei einer Popwelle unterzubringen.
In solchen Fällen sage ich den Promotern "Radio hören hilft". Auch ist es oft so, daß sie Produkte promoten die sie nicht richtig kennen.

zum Thema Research:
Ich glaube das alle Musikredaktionen in Deutschland und nicht nur meine, alle Titel die eine gewisse Programmrelevanz haben abgefragt haben, ob im Call-out oder im
Auditorium. Oldies werden in der Regel, egal ob bei einer TOP40, AC, CHR, MOYL, oder Schlagerwelle nur agefragt um zu sehen, ob der Titel einen "burn" hat.
Gute Titel werden nicht schlecht und schlechte Titel werden nicht gut, egal wie oft man sie abfragt.
Ich glaube, daß ich in den letzten 20 Jahren mit verschiedenen Methoden und verschiedenen Instituten so an die 10000 Titel gestest habe, davon viele auch mehrfach und mit unterschiedlichen Methoden (Call Out, Pen & Pencil, Auditorium, Prefelizer und neuerdings Probanden mit Netbook, sowie auch mit dem Research Master im Internet) die Ergebnisse waren bis hinter dem Komma ziemlich identisch.

Es hat sich auch herausgestellt, das es keinen Sinn macht von Interpreten unbekannte Titel zu testen, weil man davon ausgeht, die Stimme ist doch bekannt (Phil Collins)
bringt nix !!

Um es noch mal ganz klar zu sagen: Es bringt nichts neue unbekannte Titel zu testen. Der Titel sollte wenn möglich 248 Plays haben (ein statistischer Wert) damit er im WHK wahrgenommen wird. Andernfalls kann man nur die Bekanntheit testen, aber nicht like /dislike bzw. burn
 
Gute Titel werden nicht schlecht und schlechte Titel werden nicht gut, egal wie oft man sie abfragt.
Ich glaube, daß ich in den letzten 20 Jahren mit verschiedenen Methoden und verschiedenen Instituten so an die 10000 Titel gestest habe, davon viele auch mehrfach und mit unterschiedlichen Methoden (Call Out, Pen & Pencil, Auditorium, Prefelizer und neuerdings Probanden mit Netbook, sowie auch mit dem Research Master im Internet) die Ergebnisse waren bis hinter dem Komma ziemlich identisch.

Richtig, danke!
 
Nein, das sind wilde Behauptungen, die absolut nicht der Wahrheit entsprechen. Wenn Sie auch nur annähernd wüssten, wie eine Musikredaktion arbeitet, dann würden Sie solchen Unsinn hier nicht verbreiten. Und das die Charts nicht das darstellen, was die Hörer wirklich wollen, sollte inzwischen allgemein bekannt sein. Heute kann man mit wenigen verkauften CD`s ohne Probleme Nummer eins werden.

Ich spreche von der Airplay-Chart, aber davon scheinen Sie noch nichts gehört zu haben. Was sind Sie, Profi oder Amateur?

Richtig ist, das getestet wird, was in die allgemeine Ausrichtung des jeweiligen Senders passt. Das ist auch logisch. Und da es genug unterschiedliche Formate für alle Altersgruppen gibt, ist das eben auch völlig logisch.

Ja und was wird getestet? 1:1 weitergereichtes Promomaterial, das schon vor einiger Zeit im Radio angelaufen ist.

Was den Radioveranstaltern nicht in den Kram passt wird in diesen Researches ohnehin nicht abgefragt.

Wenn Sie wüssten, wie oft neue Titel ohne Test ins Radio kommen, würden Sie solchen Unsinn hier nicht verbreiten. Die Anzahl ist hoch, denn neue Musik kann noch gar keine sinnvollen Testergebnisse erzielen. Die Auswahl dieser neuen Titel obliegt den Musikredakteuren und sie liegen dabei oft auch daneben. Das das nicht so oft passieren soll, ist auch klar, denn wer will schon dauerhaft Musik spielen, die keiner hören will?

Die deutsche Airplaychart quillt über von Titeln, die in zwei US-Formaten rauf- und runterdudeln: "Top 40" und "Hot AC"; beide verbuchen zusammengenommen einen Marktanteil von rund 10%. Dazu kommen noch ein paar vorsortierte Euro-Singles, die nur im kontinenatalen Radiomarkt eine Rolle spielen, man erinnere sich an Namen wie Robbie Williams, Milow oder Aura Dione. Das Dumme ist nur, dass dieser Top-40/Hot-AC-Mix in Deutschland fast überall läuft und mit aktueller Musik schlechthin gleichgesetzt werden. Was für ein Unfug!

Es ist doch unstrittig, dass viele Popsender immer noch der Chimäre 14-49 hinterherlaufen und meinen, es Teenies und Endvierzigern gleichermaßen recht machen zu müssen, ohne musikalische Schwerpunkte zu setzen, wie sie bei Genreradios üblich sind. So wenig Kompetenz und Auswahl wie sie das deutsche Musikradio seit dem Durchmarsch der Externen aufzuweisen hat ist mir noch nie begegnet.

Ich glaube, daß ich in den letzten 20 Jahren mit verschiedenen Methoden und verschiedenen Instituten so an die 10000 Titel gestest habe, davon viele auch mehrfach und mit unterschiedlichen Methoden (Call Out, Pen & Pencil, Auditorium, Prefelizer und neuerdings Probanden mit Netbook, sowie auch mit dem Research Master im Internet) die Ergebnisse waren bis hinter dem Komma ziemlich identisch.

Ich nehme ihnen ab, dass Sie nur die besten Absichten haben und mit erprobten Methoden arbeiten, die im Rahmen des Möglichen halbwegs zuverlässige Ergebnisse liefern. Aber auf die musikalischen Auswahlkriterien haben sie auch keinen Einfluss.
 
Ist doch wieder mal das gleiche Thema wie wir es hier schon hatten: Wenn alle nur MP3 und ihre eigene, bekannte gute Musik hören wollen gibts nichts besseres als MP3-CD, MP3-Player oder so. Und das schon ne Weile lang.

Wenn man allerdings auch mal Nachrichten, Wetter und Verkehrsservice hören will muss man entweder bei Bedarf umschalten, auf Spartensender, meist halt nicht flächendeckend verfügbar, ausweichen oder eben faul sein und bei einem Sender verharren.
 
Aber nein! Dafür gibt's doch kostenlose Apps und die grafische Drstellung auf dem Smartphone-Display ist bei Wetter und Verkehr ohnehin viel praktischer und übersichtlicher, von der regionalen Eingrenzbarkeit ganz zu schweigen.
 
Ist doch wieder mal das gleiche Thema wie wir es hier schon hatten: Wenn alle nur MP3 und ihre eigene, bekannte gute Musik hören wollen gibts nichts besseres als MP3-CD, MP3-Player oder so. Und das schon ne Weile lang.

Richtig, es geht mittlerweile nichts über die Selbstversorgung mit Musik.

Was mich nur daran stört ist, daß ich, obwohl ich inzwischen außer Nachrichten überhaupt kein Radio mehr hören kann (weil ich nicht mehr bedient werde), ich in vollem Umfang Rundfunkgebühren zahlen muß. Auf die Nachrichten im Radio zu verzichten könnte ich inzwischen dank Internet leicht, aber es würde nichts nutzen, da es keine Möglichkeit gibt, sich von den Radio-(nur Radio, nicht TV) Gebühren befreien zu lassen.

Die 5,76€ Radio-Rundfunkgebühr würde ich viel lieber in Platten und CDs investieren, anstatt damit Sendeanstalten zu finanzieren, die mich als Hörer komplett ausschließen!
 
@ricochet
mein lieber sie irren gewaltig
ich hätte es klappert die mühle am rauschenden bach genauso wie too drunk too fuck von den dead kennedys testen können , wenn ich eiinen sinn darin
gesehen hätte. hab ich aber nicht die entscheidung was was ich gestestet habe lag einzig an mir .
aber was der bauer nicht kennt frisst er nicht verstehen sie es endlich.
 
Dann sind sie also auch so ein "böser Berater", 'tschuldigung für die nicht standesgemäße Behandlung meinerseits! Es geht ja um die jahrelang mühsam erworbene Reputation.

@exhörer: Das machen doch eh schon fast alle. Wer auf den "schnellsten Verkehrsservice", das "beste Wetter" und den Blitzerterror verzichten kann hat doch schon längst das Weite gesucht. Sollen sie sich mit ihrem "tollsten Hitmix" doch gegenseitig die Butter vom Brot nehmen.

Programme wie WDR5, Deutschlandfunk, hr2, "Bayern 2", MDR Info oder DLR Berlin sind aber definitiv ihr Geld wert! Musikradio ist aber nur dann attraktiv, wenn die Hörer eine echte Wahlmöglichkeit haben und klare Fronten existieren. Schade, dass man gerade die Zukunft verschenkt, indem man an einem abghehalfterten Geschäftsmodells festhält, das sowieso bald den Bach runtergeht.
 
Wird wohl nicht stimmen mit dem bösen Berater. Sie sollten doch genauer lesen.
Die Kritik von ammerlaender bezüglich deutschen Schlagers bedeutungsschwangeren Inhaltes vollziehe ich nach. So wie mit Herschmerz gibt es eben auch Titel, die sich mit Weltschmerz beschäftigen.

Und gerade Gröönemeyer ist mir da unangenehm in Erinnerung. Udo Lindenberg, Wolfgang Fierek, Rüdiger Purple Schulz, Hans-Werner Wiegand von Extrabreit, Nina Hagen, Andy Borg, Leonard, Peter Schilling usw. - alle zu Interviews eingeladen und im Studio gehabt. Bei einigen vermeintlichen großen Stars kommt dann schon mal die Frage nach dem Honorar, was wir zahlen würden.
Nur bei Grönemeyer ist mit der Hörer aus der Hand gefallen: Es kam die Frage, welche Gesellschafter an dem Radio beteiligt wären und wo diese politisch einzuordnen sind.
:censored:
 
Hallo zsamme,
ich darf bzw möchte noch einmal auf den akustischen Trivialismus der Seniorenwohnparkbeschallung,von Fans liebevoll MDR Thüringen benannt,eingehen.
Glauben die dort Diensttuenden bzw das Sendehauptquartier in Leipzig tatsächlich,mit "One way wind" from The Cats oder "Lay back" von Smolkie hier endlich das Gelbe vom berühmten Ei zu präsentieren..?
Es ist tatsächlich unfassbar,wie unterschiedlich(trotz absolut identischer Altersstruktur) die Sendeschemata von HR1 und dieser Produktion aus EF sind..
Man kündigte eine Veränderung an(optisch,auditiv)..und was kommt..
Alter Wein in neuen Schläuchen.
Betrachtet man die Hörer,welche sich dortens tel. zu Wort melden, dann ist,zumindest für uns, der mentale Schmerzpunkt binnen 2 min. erreicht.
Wir fragen uns allen Ernstes,warum ist es den Verantwortlichen auf bzw in dieser Dudelstation nicht möglich, etwas auf die Beine bzw Ohren zu stellen wie HR1..?
Es ist wirklich unüberhörbar;
MDR Thüringen ist akustische Tapete für das Proletariat mit einer geistigen Spannkraft ala Blattsalat,
HR1 ist für die intellektuelle Schicht,welche an das zu Hörende noch Ansprüche stellt.
Deutlicher als an diesem Bspl kann man es nicht darstellen.

Sail away..
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben