Dem Argument, die Übertargung via DAB oder DAB+ sei sauberer muß aus technischer Sicht leider wehement wiedersprochen werden, zumindest so, wie sie durchgeführt wird.
Bravo!!
Man sollte sich dabei auch einmal daran erinnern, daß dem nicht von Anfang an so war. Das Elend ging erst los, als die Bitraten von üblicherweise 192 auf üblicherweise 128 kBit/s herabgesetzt wurden (denn von England lernen heißt siechen lernen).
Mit dem effektiveren AAC-Codec hätte man dem abhelfen und aus jenen 128 kBit/s eine wieder gute Qualität herausholen können. Aber nein, stattdessen nutzt man die Gelegenheit dafür, den Schwamm noch weiter auszupressen. Man kann das in Sachsensachsenanhaltundthüringen sehr schön studieren; dort läuft Figaro in der AAC-Schmalhansversion und MDR Klassik, wo über weite Strecken Figaro durchgeschaltet wird, in Layer II mit 128 kBit/s. Auf Deutsch gesagt: Das klingt jeweils anders scheiße.
Schade, das man ein neues System mal wieder mit minimalstansprüchen an die Qualität einführen will (vergleichte VHS, DVB-T...)
Und an der Stelle hinkt der Vergleich mit der UKW-Einführung nicht nur, sondern sitzt schon im Rollstuhl. UKW bot seinerzeit eine völlig neue Qualität. Davon kann heute keine Rede sein; im Gegenteil wird gern als Goldohr o. dgl. verspottet, wer dem gerechneten Blech nichts abgewinnen kann. Den Vogel schießt dann Radio Horeb, da ist dann wieder die bewährte Mittelwellenqualität erreicht.
Ich frage mich in diesem Zusammenhang auch, ob mobiler Empfang in hochwertiger Qualität für den Hörfunk denn gar kein Argument ist. Zumindest in den Großstädten laufen einem doch nun genug Leute mit guten Kopfhörern über den Weg, um an diesen Aspekt erinnert zu werden. In diesen Kreisen wird mittlerweile erörtert, FLAC-Dateien aufs Tentakel zu laden. Und denen will man allen Ernstes mit diesem Gescherble kommen?!
Mir braucht man es jedenfalls nicht. Layer II mit 192 kBit/s oder AAC mit 128 kBit/s, und ich wäre ernsthaft interessiert, sofern die Versorgung stimmt (was sie im derzeitigen Zustand nicht tut). Aber so, wie es in der rauhen Wirklichkeit läuft, ist UKW
alternativlos.
... DSR-Tuner ist bereits weg, hätte für interessierte aber noch einen DMX-fähigen ADR-Tuner von Kathrein zu verschenken. PM bitte an mich.
Oder wie wäre es mit dem vor zwei Jahren gekauften DAB-Radio, mit dem man z.B. in Sachsensachsenanhaltundthüringen jetzt nur noch den DLF, den Sender mit dem Blubb und besagtes MDR Klassik hören würde, wenn das Teil nicht auch UKW könnte?
Mich verstört regelrecht, wie über diesen Aspekt geflissentlich hinweggegangen wird. Ich erinnere mich noch an die erst vor wenigen Jahren regelmäßig verbreiteten Jubelmeldungen über die Anzahl der bereits abgesetzten DAB-Radios. Die werden jetzt ebenso schulterzuckend wertlos gemacht wie damals die DSR-Geräte, die, wenn ich mich recht entsinne, teils wahre Freudenhauspreise gekostet hatten.
Ich hatte hier schon einmal eine Diskussionsteilnehmerin angebelfert, und ich sage es bei dieser Gelegenheit auch noch einmal: Dieser DAB-Hype, der bei den Freaks kultiviert wird, nervt nur noch. Mittlerweile ist es ja kaum noch möglich, sich über irgendein hörfunkbezogenes Thema auszutauschen, ohne daß wieder jemand mit seinem neuen Spielzeug anfängt.
Man könnte jetzt anführen, was Boris Lochthofen von der Regiocast neulich zu diesem Thema gesagt hat (wen es interessiert, der sollte mit dem Stichwort „Brückentechnologie“ etwas finden können). Aber es ist ja ohnehin sinnlos, sich überhaupt noch darüber unterhalten zu wollen, was mal aus dem Hörfunk werden könnte, weil alles im üblichen Geblubber untergeht. Hier hat es ja auch jede sinnvolle Diskussion schon im Ansatz abgewürgt.
Was, um der Sache wenigstens noch etwas gutes abzugewinnen, schon viel darüber sagt, wie tief dieses Medium bereits gesunken ist.