Was ist denn da bei den NRW-Lokalstationen los?

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So eine wirklich tolle Reichweite haben die Lokalsender ja alle nicht, bis auf wenige Ausnahmen. Herne und Wanne waren damit gut abgedeckt und auch in Essen, Gelsenkirchen und Bochum war man noch gut zu empfangen.
 
Entscheidend ist nicht, wie eine Frequenz derzeit genutzt wird, sondern wie sie einst koordiniert wurde. Außerdem lassen sich Frequenzen umkoordinieren, und im Flickenteppich der Frequenzen für die geplante Kette wird jede Frequenz gebraucht, die man auftreiben kann.
 
Also demnach "landesweites" Radio - primär auf lokalen Frequenzen! Eine sehr schöne Vorstellung... ;)

Hatten wir DAS nicht schon einmal, hier in diesem wunderschönen NRW? :D
 
Deshalb sollte es eine Petition gegen die landesweite Kette geben.
§ 14 Vorrangentscheidung

(1) Bestehen keine ausreichenden Übertragungskapazitäten für alle Antragstellenden, die die Voraussetzungen nach § 13 erfüllen und für alle Veranstalter, deren Programm weiterverbreitet werden soll, trifft die LfM eine Vorrangentscheidung zur Umsetzung der Ziele des § 10 Abs. 2 Nr. 1. Dabei werden zur Verfügung stehende Übertragungskapazitäten nach folgender Priorisierung vergeben:
  1. die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung mit lokalem Hörfunk im Sinne des § 54 Abs. 2;
  2. die Versorgung mit einem analogen landesweiten Hörfunkprogramm;
  3. die Versorgung mit Rundfunkprogrammen unter Berücksichtigung landesweiter, regionaler und lokaler Belange;
  4. die Versorgung der Bevölkerung mit vergleichbaren Telemedien.
Wenn §14 des LMG in dieser Form in Kraft tritt, sehe ich im Hinblick auf eine Veränderung der Verhältnisse auf UKW schwarz.

Laut Herrn Dr. Brautmeier sei es der politische Wille, dass es die Kette gäbe.
Daher frage ich mich: Hat der Landtag diese Entscheidung in einer öffentlichen Sitzung gefällt oder handelt es sich um eine Hinterzimmerentscheidung?
Falls Letzteres zutrifft: Kann ein derartig wichtiger Entschluss überhaupt am Plenum vorbei festgelegt werden?
Wenn ja, wäre das doch ein Musterbeispiel für Kungelei und Grund für eine aktuelle Stunde im Landtag, oder?
Immerhin wird hierbei der Aspekt der Presse- und Meinungsfreiheit berührt: Es geht nicht an, dass die letzten terrestrischen UKW-Frequenzen, die in NRW noch verfügbar sind, unter dem Vorwand, man wolle eine landesweite Kette schaffen, auf unabsehbare Zeit nicht ausgeschrieben werden.
 
Internetradiofan schrieb:
Laut Herrn Dr. Brautmeier sei es der politische Wille, dass es die Kette gäbe.
Ja, ja... der politische Wille! Dieses Argument habe ich auch schon oft gehört. Wenn man aber nachfragt, wer denn diesen politischen Willen geäußert habe, bekommt man keine Antwort. Das heißt... einmal doch! Die Medienkommission, hieß es, haben diesen politischen Willen formuliert. Wenn man dann aber mit einigen Kommissionsmitgliedern spricht, dann wissen die gar nichts davon, daß das ihr Wille sein soll. Was auch glaubhaft erscheint, denn die Medienkommission ist von ihrer Zusammensetzung und Struktur her ja kein politisches Gremium. Dann wohl doch eher die Landesregierung! Wobei ich bis heute keine Begründung für diese Willensbildung gehört habe. Klar, sie kann ja auch schlecht sagen "Weil wir Klientelpolitik für die Verleger machen". Junge, Junge, dagegen ist ja die FDP mit ihrem "Mövenpick-Geschenk" das reinste Waisenkind.
 
@hilde: Daran erkennen wir, wie niedrig der Stellenwert des Rundfunks heute ist.

Eigentlich müsste es so sein, dass bspw. die Piratenpartei oder meinetwegen die FDP eine Anhörung zum Thema auf die politische Agenda hebt.

Warum geschieht das nicht? - Weil heute überhaupt keine Affinität mehr zum Rundfunk vorhanden ist!

Bis in die neunziger Jahre hinein mag das anders gewesen sein; damals gab es halt noch kein Internet.
Heute juckt es außer ein paar Enthusiasten wie uns niemanden, was in Sachen Rundfunk geschieht.

Überall dort, wo es kein demokratisches Korrektiv mehr gibt, sind Kungelei und Klientelpolitik Tor und Tür geöffnet.
Die machen, was sie wollen und wir können hier zwar schreiben, dass wir das scheiße finden, aber dadurch ändern wir nichts.

Vermutlich würde eine Petition noch nicht einmal verhandelt werden, sofern sich überhaupt genügend Leute finden, diese zu initiieren.
 
Die machen, was sie wollen und wir können hier zwar schreiben, dass wir das scheiße finden, aber dadurch ändern wir nichts.

Das hast Du goldrichtig erkannt. Und daher legen wir Dir nahe, die Tastatur beiseite zu legen um entweder

a.) deine Sinnlosrepetationen endlich zu beenden ober
b.) anstatt "ze schwaade" endlich "die Been unnger die Ärm nimms un jass jiss" und "iersch mit konkreten Taten zerück küss", Du Schwadlappen.
 
@Internetradiofan: Ich wär mir nicht so sicher, daß das Thema "Rundfunk" so wenig Beachtung findet, daß Landesregierungen schalten und walten können, wie sie wollen. Die oben angesprochene Mövenpick-Kungelei hat gezeigt, wie ein scheinbar banales Thema wie Hotelerie zum Aufreger werden kann, wenn der Vorwurf der Klientelpolitik im Raum steht. Für Mövenpick hatte sich bis dahin auch kein Mensch interessiert, geschadet hat's der FDP enorm. Wenn Rot-Grün mit seiner Medienpolitik und der Begünstigung für die Verleger nicht aufpasst, kann denen das schnell um die Ohren fliegen. Die Menschen mögen's halt nicht, wenn sie das Gefühl bekommen, das geltendes Recht irgedwie passend gemacht wird. So gesehen ist "schwaade" immer noch besser als irgendwelche destruktiven Postings. Ignoriere sie!

Wachsam sein ist besser. Herne ist nur der Anfang einer massiven Beeinflussung der Politik durch die Verleger. Sie sind gerade dabei, das gesamte Lokalfunksystem auszuhebeln und regionale Inseln zu schaffen. Sie drängen auf einer Änderung des Gesetzes in diese Richtung, wollen auch im Rundfunk Redaktionen schließen und fordern obendrein noch öffentliche Zuschüsse. Darüber sollte Zapp mal berichten.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß unsere Landesregierung erkennt, wie sie von den Verlegern an der Nase herumgeführt wird. Sie macht Zugeständnisse um Zugeständnisse, in der Hoffnung, die Verleger milde zu stimmen, und diese kündigen den Vertrag mit Herne dann doch. Was sind da Drohungen, sich im Falle von Konkurrenz von kleinen Sendern zu trennen, noch wert?
 
@batman: Und genau darüber sollte m.E. ein Magazin wie ZAPP berichten; das ist ein ungleich größerer Skandal als eine Falschmeldung, die angeblich vor ein paar Jahren bei den Lokalnachrichten von Antenne Kaiserslautern lief!

Als erstes muss ein Stein ins rollen gebracht werden. Dazu wäre das besagte Medienmagazin des NDR ideal, denn nur so kann die Öffentlichkeit für die Problematik überhaupt erst sensibilisiert werden. Auf diese Weise könnte möglicherweise sogar das erforderliche Quorum für eine Petition erreicht werden.

Mich wundert es, dass noch niemand in dieser Angelegenheit versucht hat, die Verantwortlichen von ZAPP auf das Thema hinzuweisen.
 
Internetradiofan schrieb:
Mich wundert es, dass noch niemand [...] versucht hat [...]
Mich wundert überhaupt nichts mehr. Guck' sie Dir doch an, diese Konditionierten, die mit Meinungs- und Rundfunkfreiheit nichts anfangen können, und reagieren, als habe man ihr Nest beschmutzt. Wenn sie wenigstens aus Eingennutz handelten und erkennen würden, daß diese Entwicklung auch ihre Arbeitsplätze bedroht! Für Freiheit, da mache ich mir keine Illusionen, kämpft niemand mehr.
 
Wo ist denn hier der Skandal? Hier in Nordrein Westfalemn passt die Politik halt besonders gut auf, daß so flache Dudelprogramme keine Chance haben zu senden. Das ist doch sehr Positiv. Wo kämen wir denn dahin, wenn jeder hier einfach so rumsenden könnte? Dann haben wir nacher noch so Verhältnisse wie in Italien oder in Spanien, wo alle Sender rumsenden und keiner mehr die Kontrolle ausübt. Das wollen wir in NRW ganz sicher nicht haben. Hier achten die Politiker wenigstens noch darauf, daß ein Niveau nicht unterschritten wird. Damit komt aus meiner Sicht die politik auch ihrem Staatsauftrag nach.
 
Wo ist denn hier der Skandal? Hier in Nordrein Westfalemn passt die Politik halt besonders gut auf, daß so flache Dudelprogramme keine Chance haben zu senden. Das ist doch sehr Positiv. Wo kämen wir denn dahin, wenn jeder hier einfach so rumsenden könnte? Dann haben wir nacher noch so Verhältnisse wie in Italien oder in Spanien, wo alle Sender rumsenden und keiner mehr die Kontrolle ausübt. Das wollen wir in NRW ganz sicher nicht haben. Hier achten die Politiker wenigstens noch darauf, daß ein Niveau nicht unterschritten wird. Damit komt aus meiner Sicht die politik auch ihrem Staatsauftrag nach.
Ich dachte diese flachen Dudelprogramme senden hier schon. Die Politiker achten darauf dass keine Vielfalt zugelassen wird, mehr nicht. @Internetradiofan . Nicht ganz.....;)
 
Vielfalt ist ja auch immer so eine Flosskel, mit der hier hantiert wird. Gemeint ist aber nur, dass alles hier über die Antenne weggesendet werden darf. Ich verfolge die Diskussoinen hier ganz genau und die Argumente der Vielfalt-Freunde sind immer die selben. Die Politik verhindert Wettbewerb und das ist schlimm. Aber dabei wird nur ein besonders ehrgeiziges Projekt geschützt, nämlich der Lokalfunk. Der ist nämlich einmalig so wie in NRW und deshalb schützenswert. Hier werdenm nämlich nicht nur andauernd die größten Hits abgenudelt, sondern hier sind lokale Journalisten am Werk, die lokales Radio machen, dass in Ergänzung zu den Zeitungen die Bevölkerung informiert und auf dem Laufenden hält, was in ihren Orten passiert. Das ist teuer so ein journalistisches Programm und die Politik macht es schon richtig, wenn sie keinen billigen Hitdudler zulässt, der diesem anspruchsvolleren Programmen die Hörer klaut. Sollte die Politik allen das Senden erlauben, dann könnte der Lokalfunk auf der Strecke bleiben. Dann hören alle vielleicht nur noch Dudelprogramme und Journalisten werden arbeitslos. Das kann ja keiner wirklich wollen.
 
Das hört sich ja ganz gut an, hat aber doch etliche Schwachpunkte. Das ganze funktioniert doch nur dann, wenn es im gesamten für den Hörer akzeptabel ist. Was nützen denn Lokaljournalisten ( die häufig einfach nur nervig sind), wenn drumherum ein Musikprogramm läuft, das wie ein Endlosband wirkt, das sich nach 3 oder 4 Stunden wiederholt, permanent, Tag für Tag. Wenn man dann (wie ich) vor allem Beruflich gezwungenermaßen ständig dieseselbe öde Musik hören muß, dann ist es mir egal, ob da ein Moderator von nebenan sitzt oder einer vom WDR in Köln. Und mit dem Niveau kann man auch umgekehrt sehen: Es wird wohl eher dafür gesorgt, das dieses nicht Überschritten wird.
 
Vielfalt ist ja auch immer so eine Flosskel, mit der hier hantiert wird. Gemeint ist aber nur, dass alles hier über die Antenne weggesendet werden darf. Ich verfolge die Diskussoinen hier ganz genau und die Argumente der Vielfalt-Freunde sind immer die selben. Die Politik verhindert Wettbewerb und das ist schlimm. Aber dabei wird nur ein besonders ehrgeiziges Projekt geschützt, nämlich der Lokalfunk. Der ist nämlich einmalig so wie in NRW und deshalb schützenswert. Hier werdenm nämlich nicht nur andauernd die größten Hits abgenudelt, sondern hier sind lokale Journalisten am Werk, die lokales Radio machen, dass in Ergänzung zu den Zeitungen die Bevölkerung informiert und auf dem Laufenden hält, was in ihren Orten passiert. Das ist teuer so ein journalistisches Programm und die Politik macht es schon richtig, wenn sie keinen billigen Hitdudler zulässt, der diesem anspruchsvolleren Programmen die Hörer klaut. Sollte die Politik allen das Senden erlauben, dann könnte der Lokalfunk auf der Strecke bleiben. Dann hören alle vielleicht nur noch Dudelprogramme und Journalisten werden arbeitslos. Das kann ja keiner wirklich wollen.


So so. Da sind bzw. sollen "Journalisten" arbeiten? Kann sogar stimmen, denn diese Jobbezeichnung ist nicht geschützt. Deshalb darf sich praktisch jeder Hauptschüler, der kein Bock auf Arbeit hat, aber Vitamin B besitzt, sofort Journalist bzw. Redakteur nennen...
Von Journalismus habe ich bisher nicht mehr viel auf den Lokalfrequenzen wahrgenommen. Das, was aus dem Gerät quillt, ist die oben schon genannte Musik vom Endlosband, verquickt mit vorgetragenen Infos aus der Lokalzeitung. Wenn man Glück hat, hört man hin und wieder auch "moderierte O-Töne", die zuvor ein Praktikant (ist sehr preiswert) mit dem MP3-Mikro einholen durfte oder evtl. einen Studio-Kaffeeklatsch. So ein Programm ist absolut überflüssig. Schade, dass man die ausgesendeten Radiowellen nicht sinvoller z.B. zur Erzeugung von Licht (geht leider nur in unmittelbarer Sendernähe) nutzen kann.
 
Dann hören alle vielleicht nur noch Dudelprogramme und Journalisten werden arbeitslos. Das kann ja keiner wirklich wollen.
Was ist das denn für eine Argumentation?! :confused:

Wenn das Land Journalisten vor Arbeitslosigkeit und Dumpinglöhnen schützen soll, dann bitte auch jede andere Berufsgruppe!
Insofern dürfte es dann auch in anderen Sektoren keinen Wettbewerb geben, bspw. im Bildungsbereich, wo sich inzwischen die einzelnen Träger gegenseitig bei den Honoraren unterbieten.
Damit wären ruckzuck beim Sozialismus und das kann auch niemand wollen, denn das Ergebnis ist stets eine Mangelwirtschaft zum Nachteil aller.
 
Dann haben wir nacher noch so Verhältnisse wie in Italien oder in Spanien, wo alle Sender rumsenden und keiner mehr die Kontrolle ausübt.

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass in besagten keine Kontrolle ausgeübt wird. Selbst in Perú wird gegen illegale Sender vorgegangen.
Davon aber mal abgesehen ist die Radioszene in Italien und Spanien sicherlich um einiges interessanter als hier, da man doch eine recht große Auswahl an Sendern hat.


Aber dabei wird nur ein besonders ehrgeiziges Projekt geschützt, nämlich der Lokalfunk. Der ist nämlich einmalig so wie in NRW und deshalb schützenswert.

Lokalfunk gibt es doch in NRW im Kopf der Bevölkerung, die sich das so von Radio NRW verkaufen lassen. Vielmehr handelt es sich um einen landesweiten Sender bei dem die Frequenzen manchmal lokal auseinandergeschaltet werden.
 
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