Da möchte ich Dir wirklich widersprechen. Kopfbügelmikrofone sind lediglich bei Veranstaltungstechnikern beliebt, weil sie dem Beschaller das Leben merklich erleichtern. Klanglich finde ich sie genau so wenig überzeugend wie Ansteckmikrofone. Letztere setze ich extrem selten ein, nämlich nur dann, wenn ich mit der Kamera mit jemandem mitlaufe, und er irgendwas erklärt.
Man merkt doch derzeit an vielen Stellen im Fernsehen, wo temporär die Kleinmembranmikrofone auf die Tische zurückgekehrt sind, um den Gästen nicht beim Verkabeln nahe kommen zu müssen, dass diese den Ansteckern (und auch den Kopfbügelmikrofonen) klanglich weit überlegen sind.
Vor vielen Jahren hier bei meinem Blindtest (mit U 87, TLM 103, BCM 104, TLM 193, KM 184 und Gefell M 930) war einhellige Meinung, dass das M 930 ein erheblich besseres Ergebnis liefert als alle anderen. Und auch jetzt beim Sprung vom M 930 zum M 990 gibt es einen hörbaren Unterschied.
Auch wenn das kaum jemand bemerken wird - es reicht ja schon, wenn ich das bemerke und mich daher besser fühle. Auch das trägt zu einem guten Ergebnis bei. Man kann nicht immer alles nur messtechnisch bewerten, ganz ohne Psyche geht es nicht.
Die meisten Sprecherinnen und Sprecher haben von Mikrofonen keine Ahnung, aber sie fühlen sich einfach wohler, wenn sie in ein großes Neumann-Mikrofon sprechen. Das kann und sollte man einfach nicht wegdiskutieren.
Matthias