Michael_Zimmer
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Am Montag findet die Medienratsitzung der LMK statt, die darüber entscheidet wer die Koblenzer Frequenz 87,8 MHz erhält. Unter den Bewerbern ist auch ein Campus-Radio zu finden, wo RPR1. und der Mittelrhein-Verlag als Minderheitsgesellschafter mit an Board sind. Und ein Comback wagt damit auch Bernd Schmellencamp, der dieses Projekt betreuen wird.
Quelle: http://www.rhein-zeitung.de/regiona...g-gehen-_arid,317329_arpage,2.html#articletop
Vielleicht können die Menschen in der Region in einigen Wochen das Campus-Radio Koblenz anschalten - die Betreiber des geplanten neuen Senders stehen in den Startlöchern und haben sich um eine freie UKW-Frequenz in der Stadt beworben. Viele solcher Frequenzen gibt es nicht, und die Nachfrage ist groß. Fünf Interessenten haben sich beworben, die Entscheidung trifft die Vollversammlung der Landeszentrale für Medien und Kommunikation am 17. Oktober.
Mit dem Campus-Radio soll auf UKW 87,8 ein Projekt entstehen, das bundesweit einmalig ist. Sind sonst Uniradios meist nur über das Internet verbreitet und senden ein paar Stunden pro Woche, soll das Campus-Radio Koblenz an 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag auf Sendung sein. Studenten wird die Chance geboten, selbst zu Radiomachern zu werden, auf diesem Weg praktische Medienkompetenz aufzubauen und vor allem für die Zukunft wichtige Erfahrungen im Hinblick auf das Zusammenwachsen der einzelnen Medien zu sammeln.
Sie würden unter Begleitung des Programmmachers Bernd Schmellenkamp wöchentlich mindestens 18 Stunden Live-Programm gestalten. Eine Alleinstellung hat auch das Musikformat "Album Orientated Rock", also Rockmusik für 18- bis 35-Jährige jenseits der gängigen Singles.
Über UKW 87,8 wäre das Campus-Radio in Koblenz und Teilen von Lahnstein und Vallendar empfangen werden, darüber hinaus über das Internet. Denn das Programm soll sich nicht nur an die Stadtbewohner wenden: Neben Universität und Fachhochschule Koblenz gehören für die Betreiber auch der Campus in Remagen, die WHU - Otto Beisheim School of Management und die Philosophisch-Theologische Hochschule in Vallendar, die Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen, die FH für öffentliche Verwaltung in Mayen und die FH der Deutschen Bundesbank in Hachenburg und die Akademie Deutscher Genossenschaften in Montabaur zur Hochschulregion, über deren Themen sie berichten will.
Dabei soll das Campus-Radio nicht nur eine Ausbildungsplattform für Studenten sein, sondern auch Wirtschaft und Wissenschaft vernetzen. Firmen sollen die Gelegenheit haben, in Kontakt mit der Hochschullandschaft und potenziellen Nachwuchskräften zu kommen, zum Beispiel über einen wöchentlichen Wirtschaftstalk, über Praktikumsangebote und Berufsinformationen. Die Sparkasse Koblenz etwa findet die Idee "sehr reizvoll", sagt Vorstandsvorsitzender Matthias Nester: "Hier können wir eine besondere Schicht ansprechen: den Wissenschaftsnachwuchs und darüber hinaus ein gebildetes Publikum." Das Institut will auch inhaltlich präsent sein, etwa zu Wirtschaftsthemen.
Auch die Hochschulen haben bereits angekündigt, aktiv mitzuarbeiten und die neuen Ausbildungsmöglichkeiten in die Lehrpläne zu integrieren. "Das Campus-Radio könnte zu einer Identitätsfindung von Koblenz als Hochschulstandort beitragen", hofft Prof. Dr. Peter Ullrich, Vizepräsident der Universität Koblenz. Auch die Möglichkeiten, sich als Uni nach außen darzustellen, sind für ihn ein großer Gewinn. Karl-Jürgen Wilbert, Vorsitzender des Förderkreises Wirtschaft und Wissenschaft in der Hochschulregion Koblenz, sieht eine Chance in der stärkeren Vernetzung der Hochschulen, gerade bei einem zunehmenden Wettbewerb zwischen den Regionen: "Wir brauchen nicht nur schöne Landschaft, sondern auch spezifische Merkmale. Das Campus-Radio kann bei einer Profilierung als Hochschulregion helfen."
Profit ist nicht das Ziel des Campus-Radios, durch die Werbeumsätze würden allenfalls die Kosten gedeckt, so die Bewerber. Hinter dem Projekt steht ein Konsortium aus Wirtschaft, Medien und Hochschulen, allen voran die Watterich Verlag GmbH als Hauptgesellschafterin. "Wir müssen insbesondere den jungen Menschen die Attraktivität der Region vor Augen führen und Anreize schaffen, um hier zu bleiben. Das ist über Campus-Radio Koblenz gut möglich", sagt Harald Watterich.
Jeweils mit 2,5 Prozent beteiligt sind RPR1 und der Mittelrhein-Verlag, der die Rhein-Zeitung herausgibt. Die Medienpartner wollen auch ihr inhaltliches Know-how einbringen und die Studenten professionell unterstützen. Die Infrastruktur für das Campus-Radio steht bereits - der Sender könnte in sechs bis acht Wochen auf Sendung gehen.
Quelle: http://www.rhein-zeitung.de/regiona...g-gehen-_arid,317329_arpage,2.html#articletop