AW: Bayern 3 wieder auf absteigendem Ast
Und an diesem Streit setzt doch der Hauptangriffspunkt an..
Man muss das "System", die "Absicht" erkennen, um zu verstehen, dass es nicht die Menschen sind, die direkt einer Kritik ausgesetzt sein dürfen. Natürlich ist es zu billig, über einzelne Moderatoren mit selten dämlichen Sprüchen herzuziehen.
Wer sich weigert, seinen persönlichen Kredit zu verspielen, indem er "unter seiner Qualifikation oder seinem Intellekt" moderiert, der ist ein echter Ehrenmann. Und als solcher heutzutage zumeist auf dem heimischen Sofa anzutreffen. Nur wer mitspielt, hat ein gut gefülltes Bankkonto und kann sich seine Träume verwirklichen. Wir könnten jetzt stundenlang darüber streiten, wer von beiden "glücklicher" ist... Das gilt ja auch für alle Bereiche der heutigen Arbeitswelt. Wer "riestern" als eine Beraubung der öffentlichen Fürsorge empfindet, der kann auch keine Riesterverträge für die private Versicherungswirtschaft verkaufen. (Selbst-) Kritik und gesellschaftliche Verantwortungsübernahme sind Begrifflichkeiten aus einer Zeit, in der es wirtschaftlich noch genehm war, so zu handeln. Heute zählt nur ein Ergebnis: Der Profit bei den "Großen" und das überleben bei den "Kleinen".
Und ob sich da ein Moderator mit selten dämlichen Sprüchen zum Affen macht, ist gleichgültig solange manche Radiobosse glauben, dass genau das von Kunden und Werbewirtschaft erwünscht ist. Die Integrität eines Einzelnen, seine individuelle Freiheit, etwas wo wieder viel mehr Lebensqualität für den Arbeitenden und den Nutzniessern seiner Arbeit bieten könnte, beinhaltet ein manchmal unkalkulierbares Risiko für den wirtschaftlichen Erfolg und ist daher unerwünscht. Nicht nur im Radio, auch zunehmend in der Medizin, in anderen kreativen Berufen, in den Unternehmensleitungen.