Bundesweiter DABplus-Multiplex steht in bisheriger Form (vielleicht) vor dem Aus

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Seit fast sieben Wochen ist jetzt klar, dass es einen freien Platz auf dem Bundesmux geben wird, und was ist seit dem erkennbares in Sachen Neuausschreibung geschehen? Man könnte fast den Eindruck bekommen, die ZAK nimmt das Thema nicht wirklich ernst. Wenn man beim einst geplanten 2. Bundesmux, der ursprünglich mal zur IFA 2012 auf Sendung gehen sollte, auch so schlafmützig agiert hat, wundert mich inzwischen gar nichts mehr.
 
So, mein lieber FrankSch, jetzt setz dich erst mal in eine Ecke, gönn dir einen Kaffee und lese diesen Text. Dann weißt du auch warum bisher nix in Sachen KissFM geschehen ist:

http://www.teltarif.de/dab-dabplus-radio-multimedia/news/55232.html

Aus dem Kreis der Medienanstalten erfuhr teltarif.de, dass die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) schon auf ihrer nächsten Sitzung am kommenden Dienstag, 15. April, über das weitere Vorgehen in der Angelegenheit beraten wolle. Angestrebt ist ein Gespräch zwischen den Medienanstalten und der DRD, erst danach soll über die Neuvergabe des KissFM-Platzes entschieden werden.
 
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@Radiotor Danke. Das erklärt einiges, wenn auch nicht alles. Was die Plattformlizensierung angeht. Es gibt sowohl Argumente für als auch gegen die Plattformlizensierung. Die Gründe dafür listet der Artikel auf. Was ist aber mit den Muxen, die von den ÖR betrieben werden, auf denen aber Private mitsenden, weil es in dem Bundesland zu wenige Privatradios für einen separaten Privatmux gibt. Sind diese Privatradios dann in Zukunft von der Gnade der ÖR als Plattformbetreiber abhängig? Keine gute Idee.
 
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Die nächsten mobilen "Killerapplikationen" vereinigen Internet, Speicherchips und digital-terrestrisches Radio (DAB), die einzige Radiotechnologie die zukunftssicher, ausbau- und erweiterungsfähig ist. Ob dann noch ein Mobilanwender nach der durchreglementierten Ultrakurzwelle fragt...
 
Sind diese Privatradios dann in Zukunft von der Gnade der ÖR als Plattformbetreiber abhängig?
Genau das darf nicht passieren.

Etwas ähnliches ist seinerzeit geschehen, als das Kölner Evosonic Radio den Sat-Transponder von Phoenix genutzt hatte: Da wollte der WDR plötzlich ein Mitspracherecht haben und sich in interne Angelegenheiten von Evosonic einmischen.

An sich ist die Idee dennoch nicht schlecht, solange die Multiplexe nicht von einem Konkurrenten betrieben werden, der selber Programme veranstaltet.
 
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Mit der Plattformstrategie kommen wir vorwärts, mit der Einzellizenzierung nicht. Es muss eben einen Wettbewerb unter den Plattformanbietern geben. Öffentlich-rechtliche könnte man vielleicht ausnehmen. Die können ihre eigenen Muxxe bilden, sollten aber nicht auch noch als Plattformkonkurrent antreten. Das sollte privaten Firmen oder Vereinen überlassen bleiben. Freilich können die Öffis dann Tochterfirmen gründen. Platz ist aktuell genug für Muxe. Bislang sind ja pro Bundesland meist nur zwei Kanäle belegt (Bundesmux und 1 Landesmux), in manchen noch Regionalmuxe. Der Platz geht also so schnell nicht aus. Es muss vor allem mal vorwärts gehen...und da ist die Plattformmethode nun mal am Besten. Es muss endlich Marktwirtschaft her - auf Basis der technischen Dienstleister und - auf inhaltlicher Basis.
 
Dafür habe ich auch keine Patentlösung im Katzenkörbchen, Herr Doktor. Aber es ist doch die bessere Lösung im Vergleich zum bisherigen Dauerschlaf, oder?
 
Nur die Finanzierungfrage: "Thats the way the cookie crumbles." Nenneswerte Einnahmen können via DAB+ mit äußerst viel Optimismus mittelfristig, d.h. in ein paar Jahren vielleicht realisiert werden. Was nützen Strategien und Pläne wenn keine Mittel für die Umsetzung vorhanden sind?
 
Aus dem Kreis der Medienanstalten erfuhr teltarif.de, dass die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) schon auf ihrer nächsten Sitzung am kommenden Dienstag, 15. April, über das weitere Vorgehen in der Angelegenheit beraten wolle. Angestrebt ist ein Gespräch zwischen den Medienanstalten und der DRD, erst danach soll über die Neuvergabe des KissFM-Platzes entschieden werden.

Und? Gibt es schon was zu vermelden?
 
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Aus dem Kreis der Medienanstalten erfuhr teltarif.de, dass die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) schon auf ihrer nächsten Sitzung am kommenden Dienstag, 15. April, über das weitere Vorgehen in der Angelegenheit beraten wolle. Angestrebt ist ein Gespräch zwischen den Medienanstalten und der DRD, erst danach soll über die Neuvergabe des KissFM-Platzes entschieden werden.

Und? Gibt es schon was zu vermelden?

Die ZAK-Pressemitteilungen geben zu dem Thema genau gar nichts her.
 
ich denke mal, dass erste Verhandlungen bereits geführt wurden und man noch warten möchte, bis eine endgültige Entscheidung gefällt ist.

Ich könnte mir einen Jazz-Sender per DAB+ gut vorstellen.
 
@adrian1982BO Mit der Plattformlizenz die gerade diskutiert wird, wird der Mux-Betrieiber dazu animiert reichweitenstarke Programme und Genres auf seinen Mux zu holen, und sorry, Jazz gehört nicht dazu.
 
Jazz wird im deutschsprachigen Raum wohl ebenso oft gehört wie Pop; Popmusiksender gibs wie Sand am Meer, Jazzsender sind mir nur 2 in unseren Ländern bekannt. Mit einem wirklich guten Jazzsender liesse sich also auch gutes Geld verdienen.
 
Jazz wird im deutschsprachigen Raum wohl ebenso oft gehört wie Pop; Popmusiksender gibs wie Sand am Meer, Jazzsender sind mir nur 2 in unseren Ländern bekannt. Mit einem wirklich guten Jazzsender liesse sich also auch gutes Geld verdienen.

Der gedankliche Ansatz (das gibt es wenig, also kann man damit als alleinstellungsmerkmal Geld verdienen) erinnert mich etwas an Absolut Radio. Das hat (zu meinem ausdrücklichen bedauern) nicht funktioniert.
 
@FrankSch: Nein, dem Plattformbetreiber ist es vollkommen wurscht, welche Hörerzahlen ein Programm erzielt, das er verbreitet. Dem ist nur eines wichtig: Er kann seine Kapazitäten vermieten und die Mieter zahlen Geld. Zahlen sie nicht mehr, fliegen sie raus. So einfach ist das.
Der Plattformbetreiber wird allenfalls darauf achten, dass unter den Programmen, die er verbreitet vielleicht nicht allzuviel direktes Hauen und Stechen erfolgt, so versprechen diese, länger zu existieren. Insofern könnte es sogar im Interesse des Plattformbetreibers sein, Spartenprogramme auf seine Kanäle zu lassen.
Die Plattformmethode wird uns mehr Vielfalt bringen als langwierige Einzellizenzierungen über Landesmedienanstalten wie bisher, da kannst Du Dir sicher sein.

Mal angenommen, ich wäre Plattformbetreiber und möchte für Ballungsräume ab 500.000 Einwohnern aufwärts lokal/regionale Multiplexe anbieten. Wie würde ich vorgehen, vorausgesetzt, es grätscht mir keine Medienanstalt rein bezüglich der Programmauswahl, ich hätte also freie Hand.
Ja, da würde ich wohl zunächst kräftig die Werbetrommel rühren und alle potentiellen Veranstalter vor Ort kontaktieren, daneben offen informieren über die Möglichkeit, da sich ja so neue Veranstalter erst aufstellen könnten. Dann würde ich eine Deadline setzen, bis zu jener sich die Interessenten anmelden müssen. Dann würde ich schauen, wie viele Interessenten es gibt und wie viel Kontigent ich zur Verfügung habe. Eventuell würde ich dann das Kontigent um einen zweiten Muxx erweitern, sofern es dafür Übertragungskapazitäten gibt. Auswählen würde ich dann nach Vielfaltsgesichtspunkten. Ich möchte ja nicht, dass ich 12 Programme transportiere, welche dieselbe Zielgruppe ansprechen. Dann ist ja schon absehbar, dass nicht alle 12 Programme überleben können. Sicherlich wäre es sinnvoll, die mittel- bis langfristige Wirtschaftlichkeit zu bedenken. Aber da ist es ein Trugschluss zu glauben, dass ein Mainstreamprogramm zwingend wirtschaftlicher sein muss. Gerade ein Spartenprogramm kann, wenn es entsprechend kostengünstig produziert wird und eine exklusive Zielgruppe anspricht, u.U. wirtschaftlicher sein als der berühmte AC-Platzhirsch. Mir ist letztendlich wichtig, dass alle meine Kunden regelmässig zahlen. Denn so finanziere ich meine Plattform. Die Werbeeinnahmen gehen schliesslich an die Programmanbieter.

Anfangs wird es sicherlich eher so sein, gerade in kleineren Ballungsräumen, dass ich gar nicht alle Kapazitäten mit lokal gestalteten Programmen voll bekomme. Also werde ich auf diesen Plätzen, damit ich von Anfang an ein attraktives Angebot habe (ich will ja, dass möglichst viele Menschen Digitalradios kaufen, damit ich als Plattformanbieter interessanter für Programmanbieter werde), überregionale Programme ausstrahlen, eventuell auch reine Musikkanäle, einfach um ein für möglichst viele attraktives Angebot zu haben.
 
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@FrankSch: Nein, dem Plattformbetreiber ist es vollkommen wurscht, welche Hörerzahlen ein Programm erzielt, das er verbreitet. Dem ist nur eines wichtig: Er kann seine Kapazitäten vermieten und die Mieter zahlen Geld. Zahlen sie nicht mehr, fliegen sie raus. So einfach ist das.

Und wie viele potentielle Mieter es gibt hängt von der möglichen Hörerzahl ab. Also wird er solche Anbieter bevorzugen die viele Hörer an den Mux heran führen.
 
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Ja, aber zehnmal dasselbe gibt nicht mehr Hörer. Ein Programm, maximal zwei mit "Mainstream-Pop" reichen also aus, ein weiteres drittes Programm mit ähnlichen Inhalten bringt keinen Mehrwert und somit auch keine neuen Hörer und Gerätekäufer. Also müssen ergänzende Angebote her, vor allem solche, die der Nutzer bislang nicht auf seinem analogen Gerät finden kann. Dann ist er viel eher geneigt, sich ein solches Gerät (oder ein zweites fürs Bad und eines fürs Auto...) zu holen. Es ist für mich ja nicht einmal zwingend interessant, dass wirklich viele Leute dieses Programm hören. Aber ich kann eben dann mit einer Vielfalt werben, die der Nutzer bislang nicht hat. Mehr als Du glaubst legen Wert darauf, eine grosse Auswahl zu haben, auch wenn sie diese letztendlich gar nicht nutzen. Aber sie könnten, wenn sie wollen...
wäre dies nicht so, hätte auch das Sat-TV und sogar das Internet nie seinen Erfolgskurs antreten können. Als Betreiber der Plattform kann ich genau diesen Wesenszug der Verbraucher für mich nutzen.
 
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So, mein lieber FrankSch, jetzt setz dich erst mal in eine Ecke, gönn dir einen Kaffee und lese diesen Text. Dann weißt du auch warum bisher nix in Sachen KissFM geschehen ist:

Kommt da noch was? Die ZAK-Sitzung ist jetzt nämlich schon zwei Tage her, und wir sind genau so schlau wie vorher. Ausserdem geht nämlich so langsam aber sicher der Kaffee aus. :p
 
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