Könnte man eigentlich bei einem 3. Bundesmux die Sendeleistungen bei den Sendestationen so weit erhöhen, dass weniger Sender (Kosten sparen) benötigt werden und diese Stationen dann so viel weiter auseinander an exponierten Standorten aufgestellt werden könnten? Mich wundert dass bei uns die DAB+ Sender wohl alle nur mit maximal 10.000 Watt laufen. Würde man 40.000 Watt auf die Antenne bringen, dann hätte man doch sofort die doppelte Reichweite und würde einige Sendetürme einsparen.
Man könnte die Sendeleistung sicherlich hochschrauben, nur wird das nicht all zu viel bringen.
Es hat ja schon seine Gründe warum man sich bei Flächenmuxen auf 10 kW als Standard-Highpower Sendeleistung eingestellt hat.
1. Bringt z.B. eine Erhöhung von 10 auf 40 kW eben nicht die doppelte Reichweite wie du es prognostizierst, sondern weniger.
2. Verursachen die höheren Sendeleistung meistens mehr Kosten als man dadurch an Reichweite gewinnt. Für höhere Leistungen brauchst du dafür ausgelegte Antennen, Sender, usw.
Mit 2x 10 kW erreichst du z.B. deutlich mehr Fläche als mit 1x 20 kW.
Ich höre immer nur, dass hohe Sendeleistungen ein Gleichwellennetz stören. Das habe ich aber nicht kapiert. Wenn auf allen Sendern doch synchron das Gleiche ausgestrahlt wird, sollte es doch auch gehen.
Es ist auch so, dass hohe Sendeleistungen das SFN stören.
Man kann das SFN nur bis auf eine gewisse Entfernung zuverlässig synchron halten.
Powert man nun von einem exponierten Standort mit 50 kW in die Tiefebene (z.B. Bregenz/Pfänder oder Wendelstein) erzeugt man damit beachtliche Reichweiten, die in weiterer Entfernung (z.B. 100 km) noch sehr starke Feldstärken haben, aber vorort mit den Signalen eines anderen starken Senders kollidieren, da die Signale aufgrund der großen Entfernung nicht mehr synchron sind.
Ein Beispiel für solche Störungseffekte hat z.B. der SWR im Süden von Baden-Württemberg gehabt. Die im Süden exponierten Standorte haben weiter nördlich für Störungen im SFN gesorgt, weshalb der SWR im Südosten auf Kanal 8A gewechselt ist, während der resliche Süden auf Kanal 8D geblieben ist.
Auch der BR beschränkt sich bei seinem großen 11D-Netz auf 10 kW bei den meisten Grundnetzsendern, während die selben Standorte in den BR-Regionalmuxen teilweise mit 25 kW laufen. Da man dort kleinere Gebiete hat, ist das Problem mit Störungen nicht wirklich vorhanden.
Für kleinere SFN könnte man also auch durchaus die Leistung hochdrehen, oder auch Einzelstandorte kann man durchaus problemlos mit mehr als 10 kW laufen lassen.