Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

Entweder ich stehe gerade auf dem Schlauch - wahrscheinlich stehe ich gerade auf dem Schlauch - aber irgendwie verstehe ich den Punkt mit den Ruderinnen nicht. Der Plural von Ruderin ist doch Ruderinnen. Oder trügt mich da jetzt mein Sprachgefühl?


Allerdings - ich muss es einräumen - auch wenn ich viel lese und schreibe: auch mir passiert hin und wieder ein solcher Patzer. Auch ich stehe - wenn auch selten - vor einem Wort und bin unsicher, wie es geschrieben wird.
Klar: Duden und Wahrig schaffen da Abhilfe, aber wirklich fehlerfrei bin ich nicht.

P.S. Laut Wikipedia gibt es tatsächlich das Wort "Sippenhaftung"
 
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Der Plural von Ruderin ist vielleicht schon Ruderinnen, aber was ist eine Ruderin? Gibt es die? Es gibt weibliche Ruderer, und abgeleitet von der männlichen Bezeichnung müssten es Rudererinnen sein.
Oder nimm den Stänkerer. Ist der weibliche Stänkerer eine Stänkerin oder eine Stänkererin?

Aber jetzt kommt die komplizierte deutsche Rechtschreibung mit ihren vielen Sonderregeln: In den weibnlichen Formen fällt nämlich in den genannten Fällen (und es gibt noch einige Beispiele mehr, die Silbe "er" weg (wie sinnig:D) und es entsteht die verkürzte weibliche Form. Der Förderer > die Förderin > die Förderinnen, usw.
 
Wurde erwähnt, dass Guido, als seine Partei noch relevant war und er ihr vorstand, die Anwesenden begrüßte mit "liebe Gäste, liebe Gästinnen".
Geht doch nichts über Genderkrempel.
 
Ein "harmonisierendes Gespann" ist doch aber im Deutschen nicht flasch! Es geht halt darum, daß dieses Gespann mehrere Seiten und Meinungen versucht unter einen Hut zu bringen - praktisch moderativ tätig ist.

Ob die beiden DABEI ein " harmonierendes", ja einfach: harmonisches" Gespann abgeben, steht auf einem völlig anderen Blatt.
 
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Der Plural von Ruderin ist vielleicht schon Ruderinnen, aber was ist eine Ruderin? Gibt es die? Es gibt weibliche Ruderer, und abgeleitet von der männlichen Bezeichnung müssten es Rudererinnen sein.
Oder nimm den Stänkerer. Ist der weibliche Stänkerer eine Stänkerin oder eine Stänkererin?

Aber jetzt kommt die komplizierte deutsche Rechtschreibung mit ihren vielen Sonderregeln: In den weibnlichen Formen fällt nämlich in den genannten Fällen (und es gibt noch einige Beispiele mehr, die Silbe "er" weg (wie sinnig:D) und es entsteht die verkürzte weibliche Form. Der Förderer > die Förderin > die Förderinnen, usw.
Abschaffen geht nicht, also kürzen. Erinnert mich an den deutschen Sozialstaat. Heißt noch lange nicht, daß das richtig ist.
 
Welche Autorität sagt, daß Ruderin falsch sei? Wenn es „die Logik“ sein sollte, kann ich nur warnen: Die gesamte deutsche Sprache vermeintlich logisch und widerspruchsfrei aufzubauen ist ein Projekt, das zum Scheitern verurteilt ist. Wenn die Rechtschreibreformer und ihre Kultusministerbürokratenhelfer das schon vorher verstanden hätten, wäre uns womöglich der Reformmist erspart geblieben.

Neben der Ruderin, der Stänkerin und der Zauberin gibt es viele weitere Beispiele, bei denen Kürze und Einfachheit die pedantische Korrektheit übertrumpft. Das fängt beim Schüsselein nicht an und hört bei des Grund und Bodens nicht auf.
 
DIE (hier oft angezweifelte) Autorität sagt ausdrücklich, dass die weibliche Form von Ruderer doch Ruderin ist.

Die Logik in diesem, wie auch anderen Fällen ist, dass bei der Bildung der weiblichen Form grundsätzlich ein doppelter -er fallen gelassen wird.
Also ungefähr so wie bei einer weiblichen Lieblingsbeschäftigung: Stricken. Zwei rechts, zwei links, eine fallen lassen.
 
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... Schüsselein ...
In welcher Gegend wird diese Verkleinerungsform denn gebraucht? - Heißt es nicht "-chen und -lein machen Dinge klein"?

Also ungefähr so wie bei einer weiblichen Lieblingsbeschäftigung: Stricken. Zwei rechts, zwei links, eine fallen lassen.
Schlechtes Beispiel, denn es wird nichts fallen gelassen: Stricken - Stricker - Strickerin (und nicht Strickin)
 
Deppenapostroph halt... Apostroph, den Deppen setzen... Wo könnte er besser passen als bei einem "Radioprogramm" von und für ebensolche?

(Ich weiß, streng genommen ist es sogar - noch schlimmer - ein accent aigu...)
 
Es ist zwar jetzt Fernsehen, aber für eine Anstalt des öffentlichen Rechts trotzdem ein Armutszeugnis in deutscher Grammatik, was hier dem Volke vorgesetzt wird:

MDR-Text.gif

Für den Verfasser hoffe ich, dass bis zu seinem Einzug in diese Art Stifte, sie auch zum Wohnen geeignet sind, denn Wohnstifte sind heute noch nicht maskulin.
 
Weiß nicht, ob das hier schon thematisiert wurde, und wenn, dann hat es offensichtlich nichts genutzt:

Die Leute, die in Syrien nach Chemiewaffen gesucht haben, sind bittesehr INSPEKTEURE und keine INSPEKTOREN. Letzteres ist die Mehrzahl von "Inspektor", welchselbiges ein behördlicher Dienstrang ist (wir erinnern uns an den ominösen, weil in keiner deutschen Polizei existierenden "Oberinspektor" Derrick).

Wer jedoch etwas inspiziert, ist kein Inspektor, sondern ein Inspekteur und die Mehrzahl hiervon lautet Inspekteure!

Auch dieser Fehler kann übrigens gesteigert werden: In den "radioeins"-Nachrichten heute um Acht hat ein Korri das Kunststück fertiggebracht, in einem Aufsager für die selbe Personengruppe beide Pluralformen zu verwenden - zuerst "Inspektoren", dann "Inspekteure".
 
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