@thorr
Beidnennung der Geschlechter schließt Diverse aus, gerade weil die Sprache vom Allgemeinen weg konkretisiert wird. Daher ist das nicht gerecht.
Im generischen Maskulinum wären alle angesprochen gewesen.
Nicht konsequent verwendete Gendersterne sind ebenfalls ungerecht. Durch die Konkretisierung kann das Allgemeine auch nur noch konkret verstanden werden. Siehe das Beispiel mit den Bürgermeisterkandidaten.
Und weil genderungerechte Sprache ausschließlich auf das Geschlecht als Merkmal abzielt, in dem sie der bisher allgemeinen Verwendung ein Geschlecht gibt, diskriminiert sie so andere Gruppen. Obwohl freilich auch Behinderte und Migranten etc. ein Geschlecht haben. Das Stichwort heißt Intersektionalität und beschreibt, dass man gleichzeitig zu verschiedenen diskriminierten Gruppen gehören kann. Etwa eine schwarze, lesbische Frau mit einem ausländischen Nachnamen.
Betont man hingegen ausschließlich konkret das Geschlecht, so geraten alle anderen diskriminierten Gruppen stärker in den Hintergrund, als dass dies bei Verwendung des neutralen, generischen Maskulinums der Fall gewesen wäre.
Logisch betrachtet kann es beim Gendern also tatsächlich gar nicht um Gerechtigkeit gehen. Jeder, dem tatsächlich an mehr Gleichberechtigung gelegen ist sollte daher auf das Gendern verzichten.
Die Gegner des Genderns müssen aufpassen, dass sie nicht zu radikal auftreten, sonst bewirkt man schnell das Gegenteil und als Trotzreaktion wird umso mehr gegendert.
Ja, gute Argumentation
Bleibt jedem im privaten Umfeld ja auch unbenommen. Jeder soll den Blödsinn machen, den er für richtig hält.
Öffentlich Rechtliche Medien haben aber einen anderen Auftrag. Ebenso staatliche Einrichtungen, Behörden und Bildungseinrichtungen. Hier kann nicht jeder einfach sprechen und schreiben, wie er will. Hier gilt das Prinzip der Allgemeinverständlichkeit. Einen medialen Turmbau zu Babel, in dem jeder seine eigene Gendersprache spricht und die kein anderer mehr versteht, gilt es zu vermeiden.
Und wenn man schon eine Sprachreform gegen den Willen der Mehrheit durchpeitscht, dann sollte diese doch wenigstens logisch stimmig und tatsächlich gerechter sein, als die bisherige Regelung. Wie man meinen vorherigen Ausführungen entnehmen kann, gibt es daran sehr begründete Zweifel.
Als Vorschlag zur Güte: Alle Gendeverfechter setzen sich jetzt noch mal ein paar Jahre hin und arbeiten einen vernünftigen, einheitlichen Vorschlag aus, der alle Unstimmigkeiten beseitigt und dann lässt man das Volk darüber abstimmen. Bis dahin unterlässt man es, in Kraut und Rüben-Manier unsägliche Verschlimmbesserungen an der Deutschen Sprache vorzunehmen.