Ich glaube, diesen Begriff gibt es in Abwandlungen an den unterschiedlichsten Orten... bei der Marine gab's seinerzeit die Variante "in's Brötchen fahren" - im Sinne von "Fahr' dem Pott da drüben man nicht in's Brötchen!" (Ihr kennt das: stehende Peilung, abnehmende Entfernung an Steuerbordseite und schon haste Hektik auf der Brücke
)
Mit "schief gehen" ist das insofern verwandt, als man in einer solchen Situation ausweichpflichtig ist: auch in See gibt's ein "rechts vor links". Abhängig davon, wo man fährt, kann das navigatorisch durchaus anspruchsvoll werden (enge Wasserstraße, Navigationshindernisse, geringe Wassertiefe, weiterer Verkehr...) - sowohl für einen selbst (den Ausweichpflichtigen), als auch für den, dem man "ins Brötchen zu fahren" droht, denn letztlich muß auch der versuchen, auszuweichen, wenn der eigentlich Asuweichpflichtige seiner Pflicht nicht oder nur unzureichend nachkommt. Und es gibt auch immer wieder mal Situationen, in denen ein mir gegenüber Vorfahrtberechtigter plötzlich selbst einem anderen gegenüber ausweichpflichtig wird und seinen Kurs deshalb korrigieren muß. Deshalb versucht man, solche Begenungs-Situationen für alle so entspannt wie möglich zu lösen und rechtzeitig und deutlich auszuweichen. Tut man das nicht, fährt man dem anderen in's Brötchen, dann zieht die nautische Regel Nr. 1: "a collision at sea in the morning can ruin your whole day!"
Eine andere Variante, die ich noch kenne, wäre "in die Wicken fahren", im Sinne von "vermasseln" - allerdings habe ich da keinen Schimmer mehr, in welchem Kontext ich das ursprünglich kennengelernt habe. Könnte auch Marine / Bundeswehr gewesen sein, kann aber auch gut sein, daß ich das woanders aufgeschnappt habe...
LG
McCavity