Aus meiner Sicht hätte zugleich das klare Recht jedes Mieters auf Satempfang festgeschrieben werden müssen.
Das ist nicht praktikabel, das wäre weltfremd. Wie soll das an Wohnungen ohne Balkon in korrekter Südausrichtung realisiert werden? Und wie für Wohnungen weit unten in hohen Gebäudekomplexen? Und wie bei Wandmontage an Wärmedämmverbundsystemen? Die Nasen, die da individuelle Spiegel montieren, ruinieren die Dämmung.
Klar, man kann eine Gemeinschaftsantenne installieren und heute mittels Unicable/JESS ähnlich einfach verkabeln wie Kabel-TV. Nur darf man beim Kabel nicht sparen, hier ist wegen der Speise-/Schaltspannungen definitiv massiver Kupferinnenleiter und verzinntes Cu-Geflecht nötig statt verkupfterter Stahl-Innenleiter und Alu-Schirmgeflecht. Aber die Vodafone duldet da aus gutem Grund auch bei DVB-C keine Sparmaßnahmen.
Aber: eine ordentlich installierte Satanlage erfordert Blitzschutz und der kann leicht mehr kosten als die eigentliche Antenneninstallation. Und das nächste Problem droht: GEMA und Corint halten soweit mir bekannt die Hand auf - Durchleitungsgebühren für Sat-ZF-Signale, wenn an mehrere Haushalte verteilt wird. Wer soll den Vertrag abschließen? Die Hausverwaltung? Und wie soll das Inkasso gemacht werden, wenn Nebenkostenabrechnung nicht mehr gestattet ist?
Satempfang im Mehrfamilienhaus ist damit leider ziemlich tot.
IP wird das alles perspektivisch übernehmen, mit allen bekannten Nachteilen von nicht-Anonymität bis irrer Bandbreitenverschwendung für Unicast. Die Leute sind heiß drauf, weil ihnen beides meist egal ist und dafür nette Nettigkeiten wie online-Videorecorder und Mitnahme des Programmangebotes auf EU-Reisen winken.
Vielleicht kann / wird ein eventueller politischer Umbruch den Satempfang stärken, wenn IP-Systeme mittels Blocking zensiert werden. Ein Zustand, den ich mir aber nicht wünsche.