Die Serverlogs verraten sicherlich, wie lange ein Endgerät an einem Podcast genuckelt hat, oder wie oft ein Podcast komplett heruntergeladen wurde (um ihn später offline zu hören). Insofern ist das nicht problematischer als die MA-IP.
Nach meinem Verständnis der MDR-Zahlen, generieren 9 Mio. Abrufe etwa 3,4 Mio. Hörstunden. Ich finde nur das Verhältnis zwischen dem aktuell getriebenen Aufwand und dem Nutzen zumindest etwas ungünstig. Nimmt man die 700 Mio. Hörstunden der linearen MDR-Programme, generieren die Podcasts gerade mal 0,6% dieser Hörstunden. Und dafür das ganze, übers Knie gebrochene Theater mit der digitalen Transformation?
Es ist natürlich nicht so, daß all diese Podcasts vom Himmel fallen. Sie müssen produziert werden und das Tagesgeschäft muß auch noch erledigt werden. Oder letzteres eben nicht mehr in dem Maße, weil man einfach keine weiteren Ressourcen zur Verfügung hat und sich lieber auf die Produktion von Podcasts konzentriert. Man produziert also jede Menge Content, damit die Audiothek voll wird und fährt dafür die linearen Programme runter. Und selbst wenn ein Thema auch im linearen (Mainstream-)Programm stattfinden könnte, sind die Programmflächen dafür dort gar nicht vorhanden. Es entsteht weiterer Aufwand, wenn man meinetwegen aus einem fertigen Podcast (sagen wir ein ausführliches Gespräch von einer Stunde Länge), eine Kurzversion zum Anteasen für das lineare Programm basteln will. Oder man lässt das und verweist nur auf die Audiothek.
So richtig geht die Podcast-Post jedenfalls nicht ab. Dazu kann man auch einen kurzen Blick in die foreneigene Podcastecke werfen. Ein paar Fans tummeln sich dort. Ich persönlich finde jedenfalls keine Zeit, mir im Schnitt 48 Stunden pro Monat (das sind dann im Schnitt und ohne Gnade rund 90 Minuten am Tag) Podcasts anzuhören. Wohlgemerkt konzentriert „anzuhören“, nicht nur „nebenbei hören“.