AW: Musik-Archive der öffentlich-rechtlichen Sender
In der Bemusterungs-Vereinbarung zwischen der ARD und dem Bundesverband der phonographischen Wirtschaft ist festgelegt, dass die im Verband angeschlossenen Plattenfirmen verpflichtet sind, alle Veröffentlichungen außer Klassik und Jazz an alle Schallarchive zu liefern. Dafür zahlt die ARD eine jährliche Pauschalsumme an den Verband, die entsprechend der Menge der veröffentlichten Produkte der jeweiligen Plattenfirmen an diese rückvergütet wird.
Im Zuge der Umstellung von physischer auf digitale Belieferung der Archive, hat sich die ARD bereit erklärt, auch digitale "Bereitstellung" als Bemusterung anzuerkennen. Ob sie in den einzelnen Anstalten tatsächlich archiviert, bleibt diesen überlassen.
Definitiv alles archiviert die ZSK (Zentrale Schallplatten Katalogisierung) in Wiesbaden zwecks Erstellung der Archiv-Datensätze für die einzelnen Anstalten.
Dass früher in den einzelnen Schallarchiven immer alles archiviert wurde, ist nicht richtig. Vielfach wurden nur die Tonträger ins Kellerregal gestellt, die die derzeitige Musikredaktion als "archivwürdig" eingestuft hat. Dashalb stehen bis heute in einem Archiv mehr, im anderen weniger Bänder, Langspielplatten, Vinyl-Singles oder CDs der Industrie-Veröffentlichungen.
Nachtrag: Statt den physischem Archivplatz zu erweitern, sollte sich die ARD m.E. an die Aufgabe machen, das bisher archivierte physische Material sukzessive zu digitalisieren, was - wie ich höre - auch bereits hier und da geschieht.