48 Prozent, nunja. Es waren auch schon mal
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Beim
Fernsehen liegt man mit 39,6 Prozent auch deutlich darunter, wohlgemerkt in einem Stadtstaat. Zum Vergleich: Das Nordmagazin schafft es auf 38,7 Prozent bei dreimal soviel Einwohnern. Der NDR behauptet von sich jedenfalls, die vier
Spitzenplätze inne zu haben.
Radio Bremen im Hörfunk hat es ja nun wirklich leicht. Das liegt nicht zuletzt auch am griffigen Namen der Anstalt selbst, der weniger abstrakt ist als eine "Welle Nord" oder ein "NDR 90,3", da er den Namen des Sendegebiets trägt. Das schafft Identifikation mit der Marke und Hörerbindung.
Selbst die in den letzten 10 Jahren immer weiter ausgedünnten und einander angeglichenen fünf (!) Popwellen in und für Bremen (Eins, Zwei, Vier, Next, Cosmo) sind gegenüber dem NDR in seiner aktuellen Form noch eine akustische Wohltat. Die wirklich zuhörerstarken Zeiten der Hansawelle und vor allem von Bremen Vier sind aber lange vorbei!
Zudem gibt es keinen nennenswerten Privatrundfunk an der Weser. Einziger Anbieter ist ein billiger FFN-Ableger, der sich an eine
diffuse Zielgruppe zwischen 20 und 40 Jahren richtet (witzig übrigens, dass die ARD nicht mal "MHz" richtig abkürzen kann).
Es gibt in Bremen kein richtiges Stadtradio (mehr) wie in Hamburg, Berlin oder München. Und
das was eines sein könnte vergrault seine Hörer mit einem
seltsamen Schlagermix, obwohl das zum Start publizierte Logo noch an eine DJ Station erinnerte - während
ein anderes, das auch das Zeug dazu gehabt hätte, seine Hörer ebenfalls mit einer Reihe an sinnfreien
Relaunches davongejagt hat, dass es einen als Betrachter fassungslos zurücklässt.
Kurzum: Es fehlt einfach ein eigenes Cityradio aus und für Bremen. Und somit eine ernst zu nehmende Konkurrenz. Selbst größere Dörfer in der Pfalz oder im Saarland haben das mittlerweile, teils mehr oder weniger schlecht umgesetzt. Auf so einer Grundlage ohne nennenswerte Konkurrenz bzw. mit einem Haufen einstrahlender Programme, die das "Niedersachsen" entweder im Namen oder im Claim tragen, hat man es natürlich leicht.
Als es Radio "Wir von Hier" noch gab, lagen die
quotenmäßig gar nicht so weit auseinander: 30.000 Hörer bei Bremen Eins gegenüber 20.000 Hörern beim privaten Neuling jeweils in der Durchschnittsstunde. Es sagt auch niemand, dass die Marke verschwinden soll. Würde man Radio Bremen (derzeit Werbung auf Eins, Vier, Next)
privatisieren - es würde niemandem auffallen! Am allerwenigsten dem Hörer, der wohl in den meisten Fällen gar nicht weiß, was er da konsumiert, nämlich einen Teil der ARD. Die Idee ist im Übrigen nicht neu, scheiterte aber schon
damals an der Widerspenstigkeit der Belegschaft, die natürlich ihren warmen Dienstsitz nicht aufgeben wollte.
Im Übrigen wird der "Luxus" Radio Bremen, ebenso wie der Saarländische Rundfunk, zu einem Großteil von den Beitragszahlern der
übrigen 14 Bundesländer mitfinanziert. Nennt sich
Finanzausgleich. Und im Kleinen wie im
Großen zählt Bremen da zu den dicksten Nehmern! Also sollte man in der Diepenau den Ball flach halten! Eine Körperschaft, die nicht in der Lage ist, sich selbst zu tragen, sollte eingestampft werden. Das gebietet allein das Gebot der Wirtschaftlichkeit. Man ist den Gebührenentrichtern zur
Sparsamkeit verpflichtet! Aber solange das Hauptproblem in der
Kostendebatte jenes ist, was mit "Rote Rosen" und anderem Vorabendmüll passiert, geht es der ARD und ihren Aktionären, uns allen, noch viel zu gut!