Quo vadis, Deutschlandradio?

@Sieber
In welchem Tunnel lebst Du?
Also, aktuell scheint er seinem Profil nach zu urteilen in der Bajuvarischen Hauptstadt zu residieren. Jedoch lebte er zuvor womöglich einige Jahre lang in einem Tunnel in Oranienburg, wo er Deutschlandradio Kultur bis 2014 problemlos ohne Nippel oder ähnliche Forrichtungen auf der 177 KHZ hören konnte, allerdings sonst nichts. Diese Zeit prägte ihn und so weiß er eben inzwischen, dass sich die (Musik)Kultur von Nordamerika und Europa teils erheblich unterscheidet.
 
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@Sieber
In welchem Tunnel lebst Du?
Was ist das für 1 Argument?

Wieso vernachlässigt DLF Kultur Blues und Jazz? Man sollte statt Nova 24h Blues und Jazz senden und zwischen 5 und 20h die wichtigsten aktuellen Berichte vom DLF einstreuen. Wäre sogar günstig zu produzieren. Müssten nur jemanden einstellen, der Ahnung von Blues und Jazz hat.
Im Dlf gibt es die "JazzFacts", "Jazz live", die "Milestones" sowie die "Radionacht Jazz". Im Dlf Kultur gibt es jede Woche in der Nacht auf Dienstag vier Stunden Jazz. In den Tonarten am Tag werden Jazz-Alben vorgestellt. Aber man muss nunmal auch einen Kompromiss finden. Es warten nicht 80 Millionen Menschen auf ein 24h-Jazz-Programm.

Hinzu kommt die Frage: Was ist noch Jazz, was nicht mehr? Nur Trio-Jazz fände ich zum Beispiel irgendwann auch ziemlich langweilig, aber wäre hingegen Pat Metheny dann wiederum zu populär?
 
@thorr
Die musikalischen Vorlieben der 80 Mio., tatsächlich 82 Mio. Deutschen, sind hier doch kein Maßstab.

Die Liebe zu Blues und Jazz fällt einem nicht zu, man muss sich schon was damit beschäftigen. Dabei könnte das DLR mit einem eigenen Kanal, kleinere ör Anstalten in Europa machen es vor, sehr helfen.

Das Beispiel Jazz Radio-Berlin belegt, auf welch tönernden, finanziellen Füßen kommerzielle Angebote in diesem Bereich stehen.

Von welcher heute populären Musik Blues und Jazz die Wurzeln sind, erspare ich uns. Kann jeder ggf. recherchieren und nachlesen.
 
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Die musikalischen Vorlieben der 80 Mio., tatsächlich 82 Mio. Deutschen, sind hier doch kein Maßstab.
Die musikalischen Vorlieben eines von 80 Millionen Deutschen sind auch keiner.

Von welcher heute populären Musik Blues und Jazz die Wurzeln sind, erspare ich uns. Kann jeder ggf. recherchieren und nachlesen.
Ein Einfluss von vielen. Karlheinz Stockhausen ist ein anderer. Sollte der Dlf ein 24h-Programm mit Neuer Musik veranstalten? Leute, die das auf die Beine stellen könnten, gäbe es sicherlich auch.
 
Es sind hunderttausende in ganz Deutschland.
Matheaufgabe: 100.000/80.000.000=? Richtig. Keine erdrückende Mehrheit. Und vielleicht warten selbst die größten Jazzliebhaber nicht auf ein 24h-Jazzprogramm, weil sie lieber auf Konzerte gehen oder Platten auflegen - schon einmal darüber nachgedacht?

Die hiesigen ÖR tun jedenfalls nichts dazu, daß es mehr werden.
Doch, doch. Was sie tun, habe ich in #805 erwähnt. Und das sind nur die Sendungen im Dlf - weil du explizit behauptetest, dass es in Dlf Kultur keinen Platz für Jazz gäbe. Hinzu kommen noch die Jazzsendungen auf den Sendern der ARD. Selbst der von dir vielgescholtene WDR hat das nahezu täglich im Programm - auch wenn WDR 3 zugegebenermaßen eine starke Schlagseite hin zu Klassik hat.
 
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@thorr
Ich will keine kleinteiligen Jazzsendungen in der Radio-Todeszone, oder Fitzelchen am Tag, sondern ein Angebot, daß 24/7 die komplexe Welt von Blues und Jazz aufdröselt.

jazzradio.com bringt es sogar auf 42 Kanäle, um die Vielschichtigkeit dieser Musikgenre adäquat wiederzugeben.
 
@Adolar
Den Trollvorwurf verbitte ich mir. Eine Frage wie Deine kann nur jemand stellen, der nicht erkennt, daß Blues und Jazz auf einer Stufe mit klassischen Musik stehen.

Aber ich gebe Dir insofern recht, als die von Dir genannten Genre ebenfalls zu kurz kommen.
 
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Der DLF (schon gar nicht DLF Kultur) hat sicher nicht den Anspruch, den Musikgeschmack der Massen zu bedienen. Sender, die uns tagein tagaus mit den "Größten", besonders aus den Achtzigern bedudeln, gibt es ja nun in jedem Bundesland, und das in mehrfacher Kopie.

Selbstverständlich ist es immer ein Balanceakt, Musik zu spielen, die nicht so sehr in der Breite beliebt ist, aber andererseits nicht zu avantgardistisch zu werden.
Musik abseits vom üblichen Pop, Rock usw. und deren aktuellen Spielarten läuft, wenn überhaupt, nur noch mitten in der Nacht beim DLF oder eben in den Kulturprogrammen, und selbst das nicht überall (siehe Hessen).

Schön wäre es, wenn zur Hauptsendezeit bei DLF Kultur ALLE Musikgenres ihren Platz finden würden - neben anspruchsvollen Wortprogrammen. Sicher hat das allabendliche Klassikkonzert (bzw. die Oper) - Ausnahme Montag - seine Anhänger. Andererseits werden Klassikliebhaber gerade in digitalen Zeiten auch anderswo bestens bedient. Liebhaber von Blues, Jazz, Folk usw. müssen jedoch suchen, und werden nicht unbedingt fündig.
 
Also mir sind wöchentlich zehn Stunden musikjournalistisch anspruchsvolles Programm lieber als 24 Stunden Dauerberieselung mit einer bestimmten Musikfarbe. Ich glaube, wer das möchte, ist bei einem Streamingdienst besser aufgehoben als im linearen Radio.

Gerade der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk sollte doch den Anspruch haben, möglichst viele Interessen sowohl bei der Musik als auch beim Wort zu bedienen. Und hier macht das Deutschlandradio – aller berichtigten Kritik an einzelnen Entwicklungen - immer noch einen ziemlich guten Job.

Natürlich kann man sich immer beschweren, weil in der Woche vier Stunden zu viel Klassik im Verhältnis zu Jazz läuft oder zu wenige Hörspiele und zu viel Kirchenfunk (ich z.B. vermisse schmerzlich den Mitternachtskrimi)… Und auch ich würde mir bei DLF Kultur wieder mehr Mut bei der Musikauswahl im Tagesprogramm wünschen.

Alles in allem ist das aber im Vergleich zu dem, was die meisten ARD-Anstalten über die Antenne schicken, Jammern auf ziemlich hohem Niveau. Und anders als bei vielen anderen Sendern gibt es im Deutschlandradio immer noch viele Sendeflächen mit einem klaren Profil. D.h., wenn ich Jazz hören will, weiß ich, wann ich mein Radio einschalten oder meine Aufnahme programmieren muss, und ich weiß, dass ich dann auch qualitativ hochwertiges Programm geboten bekomme, statt nur einem Musikteppich mit gesäuselten Moderationen.
 
Und hier macht das Deutschlandradio – aller berichtigten Kritik an einzelnen Entwicklungen - immer noch einen ziemlich guten Job.
Stimmt! - Mit den drei Wellen DLF, DLF-Kultur und DLF-Nova hat Deutschlandradio ein gutes Angebot.
Problem: Viele Hörer können via UKW nur einen der beiden Hauptsender DLF oder DLF-Kultur klar empfangen und dort nach den Perlen suchen.
 
Auf alle Fälle täte es dem Deutschlandradio gut, eine Metalsendung im Programm zu haben. Schließlich ist dieses Genre mittlerweile ca. 50 Jahre alt und hat es nicht verdient, dass es vom ÖR net mal mit dem Arsch angeguckt wird.
Dabei hat es im ÖR doch schonmal funktioniert auf hr3 mit Hard'n'Heavy (unvergessen der Moderator Jörg Eckrich) oder auf Bayern2 mit dem Metalzündfunk (Moderation Maximilian Schönherr).
Die Älteren hier erinnern sich.
 
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Radionacht Jazz:

Etwa einmal im Monat in der Nacht von Freitag auf Samstag.

Das ist doch ein Witz. Es müsste auf DLF Kultur mindestens einmal die Woche einen "Radioabend Jazz" von 20:00 bis 24:00 Uhr geben. Damit würde so gerade die "Grundversorgung" erfüllt. Blues ist damit immer noch außen vor. Von @Vorstadtdaemon und seinem Wunsch nach "Metal" ganz zu schweigen.
 
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Es findet wesentlich mehr Jazz statt, wie thorr weiter oben bereits aufgeführt hat:
Im Dlf gibt es die "JazzFacts", "Jazz live", die "Milestones" sowie die "Radionacht Jazz". Im Dlf Kultur gibt es jede Woche in der Nacht auf Dienstag vier Stunden Jazz. In den Tonarten am Tag werden Jazz-Alben vorgestellt.

Andere Spielarten der Musik haben bei Weitem nicht regelmäßig so viel Fläche.
 
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