Ohne die ganze Aufgeblasenheit würden dem Projekt sicher sogar Sympathien entgegengebracht werden.
Durch den ständig sichtbar werdenden Drang, mehr scheinen zu wollen als zu sein, werden letztere leider zunichte gemacht.
Der Punkt ist der: Man kann durch diese Art des Auftretens eine gewünschte Wirkung erzeugen; das gilt vor allem bei Leuten, die von der jeweiligen Materie kaum oder nur wenig Ahnung haben.
Sobald sich aber jemand intensiver damit beschäftigt und feststellt, dass das Ganze keine Substanz hat, fühlt er sich auf den Arm genommen.
Jeder, der im Ausland hört oder liest, RCFM sei auf 89,2 MHz im Ruhrgebiet auf Sendung, muss denken, es handle sich um Testsendungen für eine normale UKW-Verbreitung. Dass es sich dagegen lediglich um Ausstrahlungen eines Grundstücksfunksenders mit zugewiesenen 10 Milliwatt Sendeleistung handelt (bei älteren Lizenzen: 50 Milliwatt), kann nur jemand wissen, der sich mit der hiesigen Mediensituation und den Lizenzierungsbedingungen auskennt, was bei den wenigsten der Fall ist.
Das ist genauso, wie wenn man Mitstreitern sagt, man habe Kontakte zur Ministerpräsidentin, die de facto sogar mal bestanden haben mögen, und dann stellt sich irgendwann heraus, das diese schon Jahre zurück liegen, nicht weiter gepflegt wurden und infolge dessen inzwischen völlig wertlos sind, obwohl sie im Hinblick auf die Frage des Erfolgs des gesamten Vorhabens von essentieller Bedeutung gewesen wären.
Dass dann ein gewisser Frust aufkommt, weil man sich als Mitstreiter schlichtweg verarscht fühlt, liegt auf der Hand. Ebenso, dass man in einem solchen Falle versucht, andere vorzuwarnen.