meine lieben kollegen und radiohörer!
zunächst einmal herzlichen dank an jasemine und pfl für die realitätsnahe einschätzung. es tut gut zu sehen, dass einige profis, mit wahrer ahnung vom medium radio den kampf gegen die hobbyradiologen und ewigen weltverbesserer doch noch nicht ganz aufgegeben haben.
ich habe mir lange überlegt, ob ich zu diesem thema etwas schreiben soll oder nicht, denn eigentlich wollte ich ja gar nichts mehr schreiben. aber gut, ich konnte es mir in diesem fall leider nicht verkneifen. jetzt habt ihr den salat, denn es folgen fakten, fakten, fakten:
das ganze projekt rotationsverbot.de ist so sinnvoll, wie einen lkw mit einer ladung sand in der wüste abzuladen.
dass die initiatoren der ganzen geschichte keine professionellen radiomacher sind, liegt wohl klar auf der hand. sie sind vermutlich eher ein kleiner haufen unbedeutender, frustrierter radiokonsumenten, die dem radio nachheulen, welches großvater damals gehört hat.
dabei vergessen sie jedoch völlig, dass auch da schon erfolgreiche titel, wie zum damaligen zeitpunkt z.b. all you need is love von den beatles oder satisfaction von den stones, mehrmals täglich gespielt wurden.
persönlich finde ich es auch schlimm, wenn die neue von d.j. bobo alle 2 stunden läuft.....
aber ich bin mir sicher, dass sich die leute, die diese nummer super finden darüber freuen, wenn sie mehrmals täglich läuft und den radio dann besonders laut stellen. trotz alledem wird ein wichtiger faktor von rotationsgegnern meist übersehen und das ist nun mal die durchschnittliche verweildauer. der prozentuale anteil der hörer, die ein programm wirklich durchgehend 8 stunden am tag hören, ist erschwindend gering. hierzu empfehle ich allen kritikern, sich einmal die entsprechenden zahlen anzusehen und wenn sie schon kritik üben somit auch mal die hausaufgaben zu machen und tiefer in die materie zu gehen.
warum fahren die erfolgreichen sender eine rotation, wie sie hier kritisiert wird? weil sie keine ahnung haben und die hörer mit ständigen wiederholungen nerven wollen? wohl kaum!
eine rotation ist eine strategie, die erfolgreich funktioniert und sich deshalb auch über viele, viele jahre durchgesetzt, bewährt und etabliert hat. der pd eines senders ist kein ahnungsloser idiot, wie es hier immer dargestellt wird. er ist ein stratege, der genau weiss, wie er sein programm zu gestalten hat, damit es wirtschaftlichen erfolg hat und somit umsatz, ertrag und auch hörerbindung schafft.
sieht man sich die hörerzahlen der, in der albernen unterschriftenliste aufgeführten programme an dann sind das eine menge hörer. gehen wir einmal von 300.000 hörern tagesreichweite aus. was glaubt ihr wohl wie viele dieser hörer sich über die rotation (wenn sie überhaupt wissen oder es sie interessiert, was das ist) und die wiederholungen aufregen?
100 oder 200 hörer? lasst es 500 sein! egal! es ist eine minderheit! noch geringer dürfte wohl der anteil sein, der deswegen den sender nicht mehr hört, geschweigedenn gar kein radio mehr hört! der grossteil und somit die für einen sender entscheidende hörerzahl, findet das programm gut und hört es deshalb auch. mit dieser zahl arbeiten die sender, nach dieser zahl werden sie bewertet. damit verdien sie ihr geld und bezahlen den angestellten am monatsende ihr gehalt.
natürlich gibt es immer nörgler, kritiker und die laut schreienden „allesistscheisseichkanndasbesser-typen“.
lasst euch eines sagen. nicht die minderheit entscheidet, was gut oder schlecht ist, sondern die mehrzahl. und es wird wohl seinen grund haben, warum erfolgreiche radiomacher auf die rotation bauen und sie auch weiterhin umsetzen. eine aktion wie rotationsverbot.de wird daran nichts ändern, sondern bei leuten, die ahnung vom geschäft haben, nur eine reaktion hervorrufen: ein lächeln im gesicht und die erinnerung an den titel eines alten filmes mit james dean: denn sie wissen nicht, was sie tun!
amen und servus!
euer radiobayer