Thierse will mehr deutsche Musik

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AW: Thierse will mehr deutsche Musik

Jo, radiokult. So oder so ähnlich. Und wenn man dem Märchen des Researchs glauben sollte, dann kann ich mir net vorstellen, das ein Top 10-Titel schlecht testet.
Klar, der Holzmichl ist alt, aber es gibt einige Beispiele von Songs, die alt sind und aus unerklärlichen Gründen dann doch den Weg in die Charts finden. Zum Beispiel DJ Spud mit Set it off oder Panjabi MC mit "Mundian to bach ke", der unter anderem Namen und Titel denselben Song schon 1-2 Jahre vorher herausbrachte.

Zu den Onkelz: Nun, das ist grad ein Beispiel, mit dem es sich so ähnlich verhält, wie mit DB (nicht du, db :)) und PUR. Sie polarisieren, die Lager sind äußerst gespalten und somit vermeidet man, dies zu spielen.
 
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In meiner Kehle wohnt ein Tier, das frißt die klugen Worte auf, die ich mir beigebogen hab für einen lieben langen Tag. Was soll ich sagen, wenn da keine Worte sind ? Manchmal wüßt ich gern, wer ich wirklich bin ...

(Aber nur manchmal ;))
 
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Wo sollen wir uns denn treffen zum Hören oder Absingen deutschen Liedgutes, sofern sich das Tier in Deiner Kehle wieder verzogen hat?
Schlage vor:
Ich warte am Bahndamm zwischen den Gleisen, bis entweder ein Zug kommt oder ein Zeichen von Dir. Ob das Erpressung ist, ist mir doch egal, wir hören Musik, deutsch ist die Wahl.
db
 
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Der CSU Politker Erwin Huber hatte mal den versuch gestartet per Gesetz die Musik für bayrische Radiosender vorzuschreiben. Er ist aber recht früh gescheitert, weil ihm von Personen aus der CSU, die sich besser im Medienbereich auskennen deutlich gemacht wurde, dass er damit kein Erfolg erreichen würde. Stattdessen hat er einen runden Tisch eigerichtet mit allen Beteiligten der Musik und Radiobranche um ihnen Notwendigekeit deutlich zu machen, mehr deutsche Künstler ins Programm zu nehmen. Wie man sieht hat er erste Erfolge erreicht, z.B das die bayrischen Radiosender versprochen haben, deutsche Künstler öffters ins Programm zu nehmen. Huber hat seine Meinung geändert und denkt nicht mehr an eine Quote.

Er erklärte sein neus Ziel:"Wir wollen keine Quote für deutschsprachige Musikproduktionen, sondern setzen weiter auf die Phantasie und Kreativität der Musikredakteure."

Dieses Beispiel sollte in den anderen Bundesländer als Vorbild genommen werden, es ist viel besser für alle Beteiligten, wenn sich die freiwillig dafür verpflichten mehr deutsche Musik ins Programm zu nehmen.

Ich habe ich hier mal eine Frage an Radiobayern und andere aus diesem Bundesland. Welche Wirkung haben die freiwilligen Versprechungen der Radiosendern gebracht.

Sieht man deutliche veränderungen zu früher, legt eurer Sender mehr Wert auf deutsche Künstler?
 
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Radiobeginner, wer saß denn alles an dem "runden Tisch"? Nur die dort vertretenen Sender lassen überhaupt eine Veränderung der Playlists erwarten. Und meiner Erinnerung nach, saßen da nicht viele, nur große. db
 
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Bei dem «Runden Tisch» vereinbarten die Teilnehmer, dass Bayern 3 jede Woche mindestens einen neuen deutschsprachigen Musiktitel platziert und Bayern 2 im Sommer eine neue tägliche Programmstunde für deutsche Musikproduktionen schafft. Antenne Bayern will ab April einen Wettbewerb zugunsten deutscher Musikproduktionen starten. Mit der «Sound-Garage» soll zudem eine neue Online-Plattform für junge Künstler geschaffen werden. Die besten Bands werden von Antenne Bayern vorgestellt und gespielt. Die Lokalradios wollen mit speziell zugeschnittenen Formaten und Wettbewerben die jeweilige lokale junge Rock- und Popszene unterstützen.
 
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heißt auf deutsch: Da hatte jemand eine Idee wie man eventuell Geld verdienen könnte ....

Übrigens: zwischen deutschen Produktionen und deutschsprachigen Produktionen gibt es einen entscheidenden Unterschied - die Sprache !
 
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Viele deutsche Plattenproduzenten würden ein Quote begrüßen. Ich habe mich mal informiert was die beteiligten dazu sagen.

Victor Antippas, Präsident Universal Music Deutschland, Schweiz, österreich: "Deutschsprachige Musik braucht dringend Plattformen, auf denen sie dem Publikum präsentiert wird. Das Beispiel Frankreich zeigt, dass die Radioquote lokalen kreativen Szenen einen Kick gibt. So wird auch Musik mit deutscher Sprache Aufmerksamkeit zurückgewinnen."
Bernd Dopp, Präsident von Warner Music Deutschland: "Im Radio werden viel zu wenige Neuheiten gespielt. Die 50:50-Quote kann endlich wieder für mehr aktuelle, innovative Musik sorgen, die neue Hörer findet und ehemalige zurückgewinnt."
Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände: "Die deutsche Musikwirtschaft entwickelt Musik in großer Vielfalt, die im Radio überhaupt nicht ’rüberkommt. Wir brauchen die Radioquote zur Stärkung unserer nationalen Musikkultur."
Rudy Holzhauer, Vorstandsmitglied des deutschen Musikverlegerverbandes: "Es ist erschreckend, dass Musik vor allem der besseren Wahrnehmung der Radiowerbung dient. Gebt neuen Künstlern endlich ihre verdienten Chancen und den Musikverlagen die Rahmenbedingungen, um nachhaltig in die Zukunft zu investieren!"
Peter James, Präsident des Verbandes unabhängiger Tonträgerhersteller: "Aktuelle Radioformate sind bekanntlich musikalisch oft entsetzlich einseitig und langweilig. Die Radioquote ist für viele kleine Unternehmen eine große Chance. Gleichzeitig kann der Blick in die musikalische Region interessant werden."
Udo Lange, Präsident EMI Deutschland: "Die öffentlich-rechtlichen Sender vernachlässigen mit ihrer beschränkten Musikauswahl ihren Kulturauftrag. Mehr Neuheiten sind angesagt, und das wollen auch die Hörer. Die 50:50-Quote garantiert innovative Musikprogramme."
Hartwig Masuch, Geschäftsführer BMG UFA Musikverlage: "Deutschsprachige Künstler haben heute im Radio kaum noch eine Chance, neue Talente erst recht nicht. Hier muss etwas geschehen, und die Radioquote ist der richtige Schritt."

Quelle:Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft e.V

etwas überrascht bin ich von den Verantwortlichen aus den Internationalen Plattenproduzenten, weil die es sehr positiv sehen, wenn eine Quote eingeführt würde.
 
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Was ist denn das für eine verlogene Heuchelei ?
Von wo bekommen denn Radiostationen ihre Musik geliefert bzw. vorgeschrieben ?

Und ansonsten verweise ich mal auf diesen Thread hier Das Leid unserer Plattenlabels. Da tun die ach so besorgten Plattenfirmen nämlich genau das Gegenteil.
Ich komme mir vor wie bei den Schildbürgern ... :confused:
 
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@Radiokult:
Mit der «Sound-Garage» soll zudem eine neue Online-Plattform für junge Künstler geschaffen werden

Ich meine damit lässt sich kein Geld verdienen, das wird kein Gewinn bringen, man sieht das schon bei den Internationalen Plattformen wir schwer die es haben. Eine gute Idee wäre es wenn dieses Angebot kostenlos zur Verfügung gestellt würde.

Wenn man den Namen Sound garage liest, denkt man ganz bestimmt nicht an deutsche Musik, wie wäre es mit der Musikkiosk oder Musikraum.
 
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Bei "Sound-Garage" denke ich immer an Expert P**** (das muß jetzt aber keiner verstehen :D)
Ich meinte auch nicht das Online-Portal. Ich meinte damit eher diesen Bandwettbewerb ... Das wird dann Star Search für Arme auf bayerisch oder wie ? Das einzig sinnvolle in dieser Richtung wäre soetwas wie die TV-Sendung "Newcomer" vom Hessischen Rundfunk.
Übrigens lässt es sich von Bandportalen durchaus ganz gut leben. Ich will hier jetzt aber nicht noch mehr Schleichwerbung einbauen :)

@T.W.: falls der obige Link nicht genehm ist (ist ja letztlich Werbung) bitte ohne Grollen kicken ;)
 
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Radiokult schrieb:
Was ist denn das für eine verlogene Heuchelei ?
Von wo bekommen denn Radiostationen ihre Musik geliefert bzw. vorgeschrieben ?

Mit Verlaub, Freund Radiokult: Ich erkenne keine Heuchelei, schon gar keine verlogene. Wo denn? Hilf mir bitte. Die Zitierten sorgen sich um das nationale Produkt.

Und auf deine zweite Frage ist zu antworten: Radiostationen bekommen Musik von den Firmen der Zitierten geliefert. Aber doch nicht vorgeschrieben! Das hätten die Zitierten vielleicht gern, aber wenn es stimmte, bräuchten sie sich nicht zu sorgen, du Unlogiker.

Ok, nimm's nicht persönlich ;)
Gruß CD
 
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Lieber Graf,

wenn Unternehmen wie Universal oder Warner bekanntgeben, den Anteil deutscher und deutschsprachiger Produktionen zurückschrauben und die Förderung einheimischer Künstler zugunsten der weltweiten Superstars massiv kürzen zu wollen und ihre Repräsentanten dann solche Krokodilstränen weinen, wie in Radiostarts Beispielen - wie willst Du das sonst nennen, wenn nicht verlogen und heuchlerisch?
 
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Lieber Rückwärtszähler,
Makeitso hat mir schon einen Teil der Antwort vorweggenommen und er hat Recht damit. Irgendwie paßt das nicht zusammen, auf der einen Seite alles zurückschrauben und auf der anderen rumheulen ...
Und was das andere angeht: Natürlich drücken die Plattenfirmen darauf, das du möglichst die Songs spielst, von denen die sich einbliden, das es Hits werden, um damit ordentlich Geld zu verdienen. Und damit schließt sich dann wieder der Kreis zum Kommerz. Alles klar Count down ?
Die Formulierung "vorschreiben" ist da sicher etwas krass, aber manchmal trifft es durchaus zu (wenn auch nur indirekt). Letztlich ist ja das eine vom anderen abhängig, oder nicht ?
 
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Folgenden Textausschnitt habe ich auf der Webseite des Plattenlabels BMG gefunden. Das ist etwas überraschend was die für Ansichten haben.


Hier ein Publikation von der BMG als Selbstinterview zum Thema Quote.

Inwieweit erfüllt der BMG-Katalog diese Quote?

Werfen wir einen Blick auf die aktuellen Charts: In den oberen Regionen sind deutsche BMG-Produktionen genau so stark vertreten wie die unserer internationalen Künstler. Wie man an Yvonne Catterfeld oder Daniel Küblböck sieht, lohnt es sich auf deutsche Stars zu setzen. Aber das weiter durchzuhalten wird auch für uns aus wirtschaftlichen Gründen immer schwieriger. Es muss schnell etwas geschehen.


Was sind überhaupt die Gründe für den Erfolg des Hit-orientierten Formatradios? Inwieweit könnte das Radio von einer Quote profitieren?

Wir glauben, dass es sich lohnt, der Alternative "Vielfalt" einfach mal eine Chance zu geben. Unseres Erachtens beruhen die Marktforschungsergebnisse, mit denen das hitorientierte Formatradio gerechtfertigt wird, im wesentlichen auf einer Fortschreibung einer eingefahrenen Praxis. Wir sind fest überzeugt, dass wir eine Situation herstellen könnten, bei der beide Seiten - und vor allem die Hörer - gewinnen. Beispiel Frankreich: Auch hier sprechen die Zahlen für sich: "Die Erfahrungen in Frankreich zeigen, dass sich die Zahl der Neu-VÖs aus nationaler Produktion seit 1995 verdoppelt hat, ebenso wie die Investitionen der Musikwirtschaft in dieses Segment. Der Anteil nationalen Repertoires am Gesamtmarkt stieg von 49 Prozent in 1995 auf 59 Prozent im laufenden Jahr. " (Quelle: Musikwoche online)


Geht es der Initiative in erster Linie um in Deutschland produzierte Musik oder explizit um deutschsprachige Titel?
Uns liegt vor allem die stärkere Präsenz von Newcomern am Herzen, und dies vor allem im Bereich der deutschen Produktionen.
 
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@Makeitso und Radiokult:
Soweit ich das beobachten konnte, ist das Klagen der Firmen nicht verlogen und heuchlerisch, weil sie eben nicht "den Anteil deutscher und deutschsprachiger Produktionen zurückschrauben und die Förderung einheimischer Künstler zugunsten der weltweiten Superstars massiv kürzen (...) wollen", sondern unter dem Druck ihrer ausländischen Mutterkonzerne kürzen müssen! Man sagt ja Tim Renner Ex Universal nach, dass er auch gerade deshalb das Handtuch geworfen hat/hat werfen müssen.
Nicht ganz verstehe ich das Üble, das in der Aussage "Natürlich drücken die Plattenfirmen darauf, das du möglichst die Songs spielst, von denen die sich einbliden, das es Hits werden, um damit ordentlich Geld zu verdienen" stecken soll. Sie wollen selbstverständlich Geld verdienen, sie wollen, dass ihre Produkte im Radio laufen und offensichtlich sprechen sich einige Labels (BMG) sogar ausdrücklich für einen höheren Anteil von Neuheiten, besonders nationaler Neuheiten aus. Wenn die damit gleichzeitig einen kulturpolitisch guten Dienst tun, um so besser.

(Ich will jetzt aber wegen dieses Satzes nicht zerrissen werden. Natürlich bringen die auch Schrott hervor. Lasst uns über den aber nicht reden.)

Und korrekt, Radiokult. Es ist ein Geben und Nehmen, wenn ich dich so richtig verstehe. Dennoch muss aber m.E. längt nicht alles gespielt werden, was auf den Tisch des Hauses kommt. Einen höheren deutschen/deutschsprachigen Anteil, wenn Radio wollte, gäben einsetzbare Neuheiten allerdings totsicher her.
 
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@Count Down
weil sie eben ... unter dem Druck ihrer ausländischen Mutterkonzerne kürzen müssen!
Genau deshalb ist das ein wenig verlogen. Erst hat man sich mit dem "Big Brother" zusammen getan und jetzt tut man so, als ob man eigentlich nie etwas anderes wollte als immer nur den einheimischen Markt fördern. Der letzte "Fels in der Brandung" Tim Renner geht genau wegen dieser Diskrepanz zwischen nationalen und internationalen Interessen und plötzlich besinnen sich alle darauf, das es doch noch einen nationalen Markt gibt ...
Wir wären alle glücklich und zufrieden, wenn die Versprechen der Plattenfirmen tatsächlich eintreffen, aber im Moment ist das wie gesagt alles noch etwas ... sagen wir mal merkwürdig.
Im übrigen soll natürlich mit der Musik auch Geld verdient werden ! Kann sein, das meine Aussage da vielleicht etwas komisch rüberkam. Wie nur manchmal Hits entstehen und Stars in den Himmel gehoben werden, die gar keine sind, wissen wir doch alle und auch das Radio spielt diesen Irrsinn so mancher Plattenfirma manchmal schamlos mit - Kübelböck, Bohlen-Mania und so weiter. Manche Titel bzw. Künstler mal kritisch zu hinterfragen haben wir alle irgendwie verlernt. Es wird gespielt was kommt und mittlerweile machen ja auch zahlreiche ÖR's diesen Unsinn mit. Aktuelles Beispiel dabei ist die umstrittene Programmreform beim hr, falls man sowas Reform nennen kann.

Warum sollten wir / ich dich zerreissen wollen ? Man kann mit dir offen und fair diskutieren. Es hat also keiner einen Grund dafür !
HÄHÄHÄHÄHÄHÄHÄ
(sorry, mußte sein :D)
 
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