Uhrzeit - Tonsignal

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AW: Uhrzeit - Tonsignal

Sorry, ich habe mir auf die Schnelle nur ein einigermaßen passendes Zitat aus diesem Thread rausgesucht... Der "Gelbe" möge mir verzeihen.

Vielleicht mal einen Techniker vom SWR fragen...?

Gute Idee. Was war los, heute um 11:00 Uhr? Ich bin Ohrenzeuge...

Auf SWR1-BW läuft die Sendung "Leute". Life. Kurz vor 11 Uhr läuft noch ein neuer Titel an. "Hä? Das klappt nie!", denke ich nach einem kurzen Blick auf die Uhr. Natürlich nicht, denn es kommt ja noch Werbung. Die kam auch. Der Titel wurde nach maximal 30 Sekunden abgewürgt. "Kling-Klong" - Werbung. Ah, die Werbung - okay.

Nichts ist okay, denn zum ersten Mal erlebe ich auf SWR1, daß das "Zeitzeichen" im Newsopener nicht exakt zur vollen Stunde kommt. Die Nachrichten begannen etwa 30 Sekunden später.

@SWR: Ich habs nur zufällig gemerkt. Das reicht ja auch. Bitte nicht ein Zeitzeichen nur aus Gaudi senden, so wie Ö3. Über die erdgebundene Senderkette sollte ein Zeitfehler (weit) unter 0,1 Sekunde bewahrt bleiben. Es gibt durchaus noch Leute, die ihre Uhr danach stellen, oder wenigstens vergleichen. Ich hab um 11 Uhr zufällig verglichen. Pech gehabt, SWR. Das Ganze hätte sich auch völlig unbemerkt versenden können...


Grüßle Zwerg#8
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Wie war das mit dem ZZ denn vor dem Computerzeitalter gelöst? Ich kenne es vom SWF, daß dort das Zeitzeichen für alle Programme gemeinsam aus einem freistehenden Gerät kam, das nichts mit Computern und Sendeablaufsteuerungen zu tun hatte. Nur habe ich dieses Gerät nie gesehen, und es würde mich interessieren, wie sowas fernab jeglicher Automationen per Computer gelöst wurde bzw. noch wird.

Vor 2006 kam das ZZ beim DLF aus einem Bedas Cart Player. Der Startimpuls kam aus der Hauskreuzschiene.
Den Player gibt es heute noch. Falls das ZZ aus der Sendeabwicklung mal klemmt kann ein Havarie-ZZ im Sendepult aufgeschaltet werden.
Da 2006 mit Start des geänderten Programmdesigns 4 verschiedene ZZ gefordert wurden (Männersteimme / Frauenstimme jeweils volle / halbe Stunde) mußte das Verfahren kurzfristig umgestellt werden da der Bedas Player das von der Ansteuerung nicht hergab.
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

So, dann wollen wir mal...

Also, beim Rundfunk der DDR in der Berliner Nalepastraße war das so gelöst, daß das Zeitzeichen bereits auf einer analogen Leitung in genau der Form zugeliefert wurde, wie man es aus dem Radio kennt. Das Signal wurde in alle Kontrollräume verteilt und lag dort tatsächlich "auf Regler" und nicht "auf Knopf". Die Leitung kam aus Potsdam, offenbar vom geodätischen Institut. Dort hatte man bereits Anfang des 20. Jahrhunderts Erfahrungen mit Zeitmessung und -verteilung gemacht und später auch über Zeitzeichensendestellen z.B. die Schifffahrt versorgt.
In der DDR war aus Nauen auf 4525 kHz mit 5 kW dauerhaft rund um die Uhr ein Zeitzeichensender aktiv. Eine weitere Sendestelle, die das Zeitzeichen ausführlicher als im UKW-Hörfunk brachte, war angeblich der Langwellensender Zehlendorf (das Dorf in der DDR, nicht der westberliner Stadtteil) auf 177 kHz. Auch hier war wohl die Schifffahrt der Adressat. Und auch dorthin lag eine direkte Leitung aus Potsdam.

Weiterhin kann hier nachgelesen werden, daß tatsächlich in der DDR das Zeilensynchronsignal des 2. Fernsehprogramms mit einer Atomuhr synchronisiert wurde. Damit stand in der ganzen DDR ein hochgenaues Frequenznormal von 15625 Hz zur Verfügung. Mit der Einstellung des DDR-Fernsehens wurde dieses Verfahren vom ZDF übernommen. Durch das Zählen dieser Impulse über 1 Minute kann man einen Zählfrequenzmesser auf bis zu 1 ppm genau kalibrieren. Die entsprechenden absoluten (Laufzeit)fehler zum Sender Berlin-Alexanderplatz wurden - genau wie die des Zeitzeichens auf Stimme der DDR - in der Zeitschrift Funkamateur regelmäßig veröffentlicht. Abnehmer waren z.B. auch die Uhrenindustrie der DDR sowie natürlich alle öffentlichen Stellen, die eine genaue Zeit benötigen (Deutsche Reichsbahn etc.).

Vielleicht noch zum Pegel im Funkhaus Nalepastraße: Referenzpegel im Haus war + 6 dB entsprechend 0 dB = 0.775 V. Bei 0 dB hatten die Flachbahnregler der vom RFZ (Rundfunk- und Fernsehtechnisches Zentralamt der Deutschen Post) in Berlin-Adlershof entwickelten DDR-Sendepulte einen per Taste zuschaltbaren mechanischen Anschlag, den man nutzen konnte, um schnelle Blenden nicht zu "verreißen". Bis 0 dB wurde im Regelbetrieb auch gefahren, dort begann der rote Bereich der Pegelanzeigen.
Zu Beginn jeder Schicht in einem Studio (auch in der Hörspielproduktion), mindestens jedoch einmal wöchentlich in den Sendestudios, wurden alle Kanäle eingepegelt. Dazu bediente man sich des Trennklinkenfeldes und einer dort anliegenden Referenzpegel-Ringleitung des Funkhauses und "klingelte" alle Kanäle nacheinander durch. Am Ende durfte man nur nicht vergessen, die Pegel-Leitung wieder abzutrennen, nicht daß die versehentlich auf Sendung ging. Der Bezugspegel wurde dann auch bis zum letzten UKW-Strahler der Republik durchgegeben und die Kollegen von der Deutschen Post pegelten dort gewissenhaft neu ein. Ach ja: auch die Studiotechniker des Rundfunks der DDR waren Angestellte der Deutschen Post, nicht etwa des Rundfunks...

Man sieht: da wurde richtig Aufwand getrieben, denn Rundfunk hatte eine gesellschaftliche Bedeutung. Der mittels Processing zu Gleichstrom verarbeitete, zermatschte MPEG-Brei, den man heute fast überall kredenzt bekommt, war damals undenkbar. Aber das hat heute ja - wie ein inzwischen 71-jähriger Studiomensch aus der Nalepastraße immer so gern sagt - auch nichts mehr mit Rundfunk zu tun...
Super!!!
Du sprichtst mir sooo aus der Seele - was den letzen Satz "nichts mehr mit Rundfunk zu tun..."

Gruss Jens
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Und genau deshalb habe ich ja vor einigen Jahren diese Art Petition für das autonome Zeitzeichen gestartet.

Der Contest läuft noch: gesucht wird eine Hardware, die ein Zeitzeichen ausgibt. Bedingungen:
1. Anzahl der Piepstöne, Piepsdauer, Frequenz und Ausgangspegel sollten einstellbar sein
2. Startimpuls soll ein einfacher Schließkontakt sein, der von außen hergestellt wird
3. Zeitzeichen soll NICHT Bestandteil eines Audio-Files sein

Es gab unterdessen von Kollegen Pegasus einen Prototyp, die er mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Über den Status einer Alpha ist dieser Prototyp aber nie hinausgekommen und praktisch nicht zu gebrauchen. Trotzdem habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, daß sich noch ein versierter Freak findet, der so ein Teil bauen kann. Ich würde mir wünschen, daß es auf der Skala zwischen 87,5 und 108 vor den Nachrichten wieder piepst - und zwar sekundengenau und unabhängig vom Nachrichten-Opener.
 
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Hallo,

nun technisch gesehen ist das eine einfache Aufgabe. Je nach Anforderungen durch eine zuverlässige Hardware in einem 19Zoll Stand-Alone Gerät zu realisieren...
Eine Ablaufsteuerung und ein klirrarmer 1000Hz Sinusgenerator sind die Kernstücke. Der Rest ist zuverlässige Hardware, die sich durch einen externen Impuls "Anstossen" läßt. Dann kommt das ZZchen auf Knopfdruck.

Gruß Jens
 
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Ich würde mir wünschen, daß es auf der Skala zwischen 87,5 und 108 vor den Nachrichten wieder piepst - und zwar sekundengenau und unabhängig vom Nachrichten-Opener.


Wie du sicher weißt, bin ich auch ein militanter Zeitzeichenfreak. Aber im Gegensatz zu dir, würde ich die Anforderungen nicht zu hoch schrauben und eine Softwarelösung bevorzugen. Das ist einfach flexibler und (unendlich) billiger.


Ich will jetzt aber eine kleine Zeitzeichen-Story, passend zum Zitat, erzählen. Ich würde sie nicht erzählen, wenn mich das Geschehen bzw. Handling nicht etwas beeindruckt hätte.


Es war an einem Sonntag kurz vor 7:30 Uhr. Ich fahre im Gotthard-Tunnel in Richtung Norden. Im Tunnel kann man nur drei Sender empfangen: DRS1, RETE UNO und Radio Central. Ich hatte wohl RETE UNO drin. Ich verstehe ja nicht viel Italienisch, aber "um Halb" sollten Nachrichten kommen. Und um 7:28 fängt ein neuer Titel an. Es ist wohl eine Radiomacher-Krankheit: Man guckt auf die Uhr und sagt sich "Das klappt nie mit dem Backtiming. Sind DIE denn total bescheuert?"

Nun die Überraschung: Der Titel läuft und es wird 7:30 Uhr. Der Titel wird leiser - ich denke "Na toll gemacht! Bravo!" es macht "Piep - Piep - Piiiiiiiep" - und der Titel läuft weiter! Häää? Ja, der Titel lief ganz normal weiter und die Nachrichten fingen erst gut eine Minute später an!

Das ist durchaus ein cooles Zeitzeichen-Handling und bemerkenswert.

Zwerg#8
 
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Je nach Anforderungen durch eine zuverlässige Hardware in einem 19Zoll Stand-Alone Gerät zu realisieren...
Ich dachte da eher an 9½" auf 3 HE; idealerweise auf ein oder zwei Euro-Karten.

Mein Wunschzeitzeichen besteht allerdings aus zwei Frequenzen (1 und 2 kHz) mit einer Länge von je 0,2 s, also mit 0,8 s Pause dazwischen. Pegasus' Ansatz war, den ersten Signalton bei anliegendem Impuls auszugeben und dann einen Timer laufen zu lassen, so daß die restlichen Töne automatisiert kommen. Diese Lösung erscheint mir auch am einfachsten, allerdings waren in seiner Alpha die Zeitabstände nicht ganz korrekt. Aber das kann uns ja hier egal sein.

Wie gesagt, das Angebot steht. Ich denke, Sinus und ich werden uns bei Gelegenheit da nochmal austauschen ;)
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Wie du sicher weißt, bin ich auch ein militanter Zeitzeichenfreak. Aber im Gegensatz zu dir, würde ich die Anforderungen nicht zu hoch schrauben und eine Softwarelösung bevorzugen. Das ist einfach flexibler und (unendlich) billiger.


Ich will jetzt aber eine kleine Zeitzeichen-Story, passend zum Zitat, erzählen. Ich würde sie nicht erzählen, wenn mich das Geschehen bzw. Handling nicht etwas beeindruckt hätte.


Es war an einem Sonntag kurz vor 7:30 Uhr. Ich fahre im Gotthard-Tunnel in Richtung Norden. Im Tunnel kann man nur drei Sender empfangen: DRS1, RETE UNO und Radio Central. Ich hatte wohl RETE UNO drin. Ich verstehe ja nicht viel Italienisch, aber "um Halb" sollten Nachrichten kommen. Und um 7:28 fängt ein neuer Titel an. Es ist wohl eine Radiomacher-Krankheit: Man guckt auf die Uhr und sagt sich "Das klappt nie mit dem Backtiming. Sind DIE denn total bescheuert?"

Nun die Überraschung: Der Titel läuft und es wird 7:30 Uhr. Der Titel wird leiser - ich denke "Na toll gemacht! Bravo!" es macht "Piep - Piep - Piiiiiiiep" - und der Titel läuft weiter! Häää? Ja, der Titel lief ganz normal weiter und die Nachrichten fingen erst gut eine Minute später an!

Das ist durchaus ein cooles Zeitzeichen-Handling und bemerkenswert.

Zwerg#8
Habe mal schnell ein Blockschaltbild erstellt. Die Hardware ist ebenfalls relativ einfach und passt auf eine Eurokarte. Softwarelösungen mögen billiger sein und schneller zu realisieren - haben aber nicht annähernd das Radioflair, was viele mit dem "historischen" Zeitzeichen verbinden. Daher kommen Sie für mich nicht in Frage.
Die Schaltung basiert auf einem Quarzoszillator, der eine extreme Genauigkeit hat. Wird der ZZG auf der letzten Sekunde minus 5 vor Voll (auf 55) gestartet, kommt die Tonfolge 5:1 genau hin. Einstellbar sind undenkbar viele Variationen von zwei Tönen drei vier oder mehr. Der letzte Ton kann entweder Einzelton x2 oder x2+1 oder n betragen. Auf den Einsatz eines Mikroprozessors habe ich in Hinblick auf die Servicefreundlichkeit verzichtet.

Die komplette Schaltung werde ich auf einer Leiterplatte aufbauen. Wer interesse hat kann sich bei mir melden.
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Wer interesse hat kann sich bei mir melden.
Ja, ich, hier! Wie schon erwähnt, habe ich da noch den ein oder anderen Zusatzwunsch, den wir aber gerne im Off besprechen können.

Nur habe ich ehrlich gesagt auch ein bißchen ein schlechtes Gewissen, weil das ja nicht das einzige Projekt ist, das sich in der Mache befindet und ich selbst wohl sehr wenig bis gar keine "hard skills" dazu beitragen kann :(

Interesse an einem solchen Zeitzeichengenerator habe ich aber durchaus und bin auch bereit, dafür etwas zu zahlen.
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Eine Schaltung zum Zeitzeichen Generator ist in der Entwicklung. Es werden drei Folgetöne von je 200ms/1000Hz ausgegeben, wobei der vierte Ton mit 200ms und 2000KHz erscheint.
Durch entschprechende Umschaltung mit einem DIP Schalter kann der letzte Ton variabel in 1000Hz oder 2000Hz ausgegeben werden.
Ebenfalls ist der letzte Toin in der Gesamtlänge zwischen 200, 300, 400 oder 500 ms einstellbar.
Die Töne werden in Sinusform bereitgestellt und haben einen geringen Klirrfaktor (Anzahl der Oberwellen). Als Ausgang wird die symmetrische Form mit Übertrager vorgesehen, um alle Anschluss- und Masseprobleme wirkungsvoll zu vermeiden. Die gesamte Schaltung wird unter Berücksichtigung der ohnehin "historischen" Anwendung in analoger Technik für die Töne - und steuerungstechnisch mit zuverlässigen IC´s aufgebaut. Ein typischer Timer NE555 kommt nicht zum Einsatz, da dieses Bauteil mehr für Spielkram auf der Modellbahn zu verwenden ist. Außerdem sind dann Abgleichvorgänge erforderlich, die genaue Zeitmessgeräte (Frequenzzähler) erfoderlich machen (die nicht jeder Bastler/Radiomacher auf dem Tisch hat).

Die Töne und Takte werden alle aus einem Quarzoszillator abgeleitet, was der Schaltung eine hohe Zuverlässigkeit und Genauigkeit beschert. Außerdem müssen keine Zeiten abgeglichen werden.

Ein Mikroprozessor (PIC oder ATMEL oder gar C-Control) kommt für mich nicht in Frage, denn wer eine solche Schaltung (ZZG) einsetzen will, setzt unter Umständen auch auf den "alten" Radioflair - und da haben Mikroprozessoren in solchen Geräten (wie auch ein von mir konstruierter Hinz-Generator/Ari-Piepser) absolut nichts zu suchen. Es ist eine herausforderung für mich, mit dem "riesigen, Platzfressenden und zuverlässigen Bauteilwahnsinn" eine als durchaus historisch anzusehende Anwendung aufzubauen. Außerdem ist es eine Frage zum Kult, wenn eine Ansammlung hochwertiger Bauteile diesen Zeitzeichen-Generator ermöglicht.

Prozessoren mögen zwar "superin" sein - sind aber für die meisten Anwendungen nur "Bastelkram" - weil es viele Möchtegern-Tüftler nicht anders aufbauen können. Dann landet eine absolut gruselige Schaltung mit einem Käfer, kratzenden Tönen und einem absolut ungenauen Timing auf dem Basteltisch. Sorry der harten Worte - aber ich bin begeistert, das es noch Radiofreaks gibt, die sich "nur zum Spaß" eine solche Schaltung mit hochwertigen Bauteilen in alter "Funkhausqualität" aufbauen wollen! Respekt meine Herren!!!

Ausgelöst wird der ZZG durch einen Schalteingang mit Optokoppler. Entweder wird ein Schliesser benötigt - oder der Eingang reagiert auf eine Steuerspannung zwischen 5 und 24 Volt.

Die Schaltung ist auf einer Eurokarte unterzubringen und benötigt eine Stromversorgung von +/-12Volt mit je 300mA. Ein kleiner Trafo in einem Gehäuse mit Gleichrichter und Reglern ist ausreichend.

Bei Interesse an der Schaltung bitte bei mir melden. 0170/2345717.

PS: Der komplette Schaltplan wird hier nicht gepostet sondern erst nach Kontakt per Telefon verschickt. Für Interessenten, die nicht über die Möglichkeit eines Nachbaues verfügen, wird die Schaltung auch als fertige Leiterplatte angeboten. Kontakte zu einer Firma, die jene Leiterplatte als funktionsfähiges Modul herstellt, stelle ich gern her.
Der Preis hängt von der bestellten Menge ab und steht bisher noch nicht fest. Daher bitte bei Interesse erfragen. Achtung: Dies ist KEINE gewerbliche Werbung - sondern nur die Information zu einer möglichen Dienstleitung für alle "nicht" Bastler.

Gruß Jens
 
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µC-Anwender pauschal zu Dekompetenzlern zu erklären, nur weil deren Fähigkeiten/Möglichkeiten/Interessen woanders liegen, finde ich doch recht vermessen.
Da ich mich in der Vergangenheit an der Diskussion um eine Umsetzung von Gelbs Vorhaben beteiligt hatte und in deren Verlauf auch die Anwendung einer µC-Lösung besprochen wurde, fühle ich mich entsprechend angesprochen.

Eigentlich müsste ich das nicht, denn ich war derjenige, der nicht nur Bedenken wegen der Timingpropbleme des CC1 anmeldete, sondern der auch die Notwendigkeit eines damit lediglich anzusteuernden klirrarmen Tongenerators anmahnte, eben weil sich dubiose Digitalpiepse als Zeitzeichen auch meiner Meinung nach verbieten.

Dennoch halte ich eine µC-gesteuerte (analoge) Tongeneration mit dem richtigen Controller bei richtiger (Assembler)Programmierung für genau das richtige Mittel, um maximalen Komfort hinsichtlich Automation, Präzision und Adaptation zu erreichen. Mit dem angesprochenen "alten" CC1 war das aus Gründen seines Betriebssystems so nicht machbar - weitere Möglichkeiten hatte zumindest ich nicht.
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

µC-Anwender pauschal zu Dekompetenzlern zu erklären, nur weil deren Fähigkeiten/Möglichkeiten/Interessen woanders liegen, finde ich doch recht vermessen.
Da ich mich in der Vergangenheit an der Diskussion um eine Umsetzung von Gelbs Vorhaben beteiligt hatte und in deren Verlauf auch die Anwendung einer µC-Lösung besprochen wurde, fühle ich mich entsprechend angesprochen.

Eigentlich müsste ich das nicht, denn ich war derjenige, der nicht nur Bedenken wegen der Timingpropbleme des CC1 anmeldete, sondern der auch die Notwendigkeit eines damit lediglich anzusteuernden klirrarmen Tongenerators anmahnte, eben weil sich dubiose Digitalpiepse als Zeitzeichen auch meiner Meinung nach verbieten.

Dennoch halte ich eine µC-gesteuerte (analoge) Tongeneration mit dem richtigen Controller bei richtiger (Assembler)Programmierung für genau das richtige Mittel, um maximalen Komfort hinsichtlich Automation, Präzision und Adaptation zu erreichen. Mit dem angesprochenen "alten" CC1 war das aus Gründen seines Betriebssystems so nicht machbar - weitere Möglichkeiten hatte zumindest ich nicht.
Hallo,

es lag mir fern, die "uC Anwender" anzugreifen. Fakt ist leider, das mich zahlreiche Anfragen erreicht haben, in denen "jung-Bastler" wirklich jedes Problem mit einem Atmel oder C-Contr. lösen wollen. Das die Lösungen auf digitaler Ebene sinnvoll erscheinen, ist mir klar. Allerdings macht es keinen Sinn, sich in Bezug auf analoge Filterschaltungen an einen ATMEL Tiny oder Mega heranzuschleichen und dann die analogen Eingänge zu verwenden.
Da ich seit 25 Jahren in der „analogen“ Technik zuhause bin, sträuben sich mit immer die Haare, wenn ich den Spruch „das geht alles digital viel viel besser“ von jungen Laien höre, die nicht einmal ein vernünftige Lötstelle auf die Lochrasterplatte bringen.
Selbstverständlich lassen sich viele Lösungen mit dem µPC erreichen, das ist klar. Allerdings solle der Rundfunktechniker auch wissen, das ein „echter“ Übertrager mit Kupferspule zwar Nachteile hat – aber in Bezug auf eine erforderliche Massetrennung absolut jeder Halbleiterlösung um Längen voraus ist. Auch ein Sinuston kann mit Hilfe einer Wien-Brücke in hochwertigster Qualität für Messungen erzeugt werden, wobei hier ein Mikroprozessor mit nachgeschaltetem (oder gar integrierten D/A Wandler) in bezahlbaren Bastlerniveau nur grottenschlechte Ergebnisse erzielt. Tuten – ja das tut es in beiden Fällen – aber nur ein Signal verdient es auch „Mess-Signal“ genannt zu werden. Die genaue Analyse mit dem Oszilloskop (z.B. HM203-6 von Hameg) oder der Klirrfaktormessbrücke (LKM-6 von Grundig) (für die jungen Kollegen: ja was ist das denn - hat das alles schon USB 2.0... und läuft unter XP...?) zeitgt dann das "Zeitsignal" als grottenschlechten Rechteck mit verschliffenen Flanken, damit es nicht gleich die Eingänge des Mixers sprengt...

Daher denke ich auch, das mein Anspruch an die „Home-Radiomacher“ meinerseits ungerechtfertigt „hoch“ angesetzt ist. Aber ich denke auch, wer einen Zeitzeichen-Generator und einen Hinz-Generator aus "Spaß" betreiben will - sollte auf "professionelles Erscheinen" der Signale achten. Ob die Platinen dann in einem 19 Zoll baugruppenträger - oder einem Pappkarton sitzen, ist nur noch optische Sache.

Da das Internet vor Schaltungen strotzt, die nicht mehr als das Werk elektronischer Dilettanten sind, reagiere ich auf die „Bastellösungen“ oftmals gereizt. Das bekommen die wirklichen Könner der Szene dann unbeabsichtigt zu spüren. Mann möge mir das verzeihen,

Da ich zu den Älteren in diesem Bereich gehöre, habe ich eben die historisch „grobschlächtige“ Technik oft in den Händen gehalten und im Vergleich zu digitalen Anwendungen eine gewisse „Standhaftigkeit“ unter ungünstigen Bedingungen festgestellt. Das kann ich leider von zahlreichen „neumodischen“ Lösungen nicht immer zwingend behaupten – zumal dann, wenn sich Mikro-Controller aufhängen oder durch schlechte Programmierung in Routinen befinden, die nur noch einen „Reset“ zur Lösung verlangen. Bei durchdachter Hardware (ein Grab aus vielen CMOS Bausteinen) bezahlt der Anwender die exorbitante Zuverlässigkeit mit etwas mehr Platz auf der Leiterplatte...
 
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Hallo Sinus,

ein CMOS-Grab hat ja wohl mit Radio-Vintage-Feeling herzlich wenig zu tun.
Aber das ist auch so überflüssig, wie ein Kropf; wenn der Rest stimmen würde.
Das einzig preiswerte, zeitgemäße und zulässige Mittel zur Tonerzeugung ist ein analoger Sinusoszillator,
der von einem µC (PIC, Atmel usw.) gesteuert wird.
Das Software-Design erfordert natürlich Assembler- o. C-Codierung und Watchdog sowie Brownout-Detection.
Wenn Du das - warum auch immer - nicht willst oder kannst, spiel gerne CMOS-Basteln, aber biete solch ein IC-Grab,
dazu mit antiquierter Stromversorgung, nicht als "Die Lösung" an.
Mit 58 bin ich alt bzw. jung genug, das so zu sehen.

Es grüßt RainerK
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Hallo Rainer, hallo an alle Forenmitglieder...

es ist mit vom Grundsatz total egal, wie andere Techniker diese Geräterrealisierung umsetzen. Da ich selbst seit Jahren in der Entwicklung tätig bin, kenne ich die typischen Bauvorschläge aus den unendlichen Weiten des Web´s. Entweder strotzen die Schaltungen vor "Unvollständigkeiten" oder wurden von "12 bis Mittag" durchdacht.
Selbstverständlich ist die Steuerung mit einem Mikroprozessor lösbar und stellt für die professionellen Anwender auch eine schnelle Lösung dar.

Für jene Anwender, die froh über einen funktionierenden Aufholverstärker mit NE5532 und einer Batterie sind, stellen die zu programmierenden Bausteine eine oftmals unüberwindbare Hürde dar. Wer niemanden kennt, der solche IC´s mit dem notwenigen Programmcode versehen kann - hat schlechte Karten wenn es um den Nachbau geht.
Außerdem sind nicht alle Moderatoren und Anwender auch Techniker, die Ruckzuck einen Quellcode in einen Atmel oder CControl hacken! Für professionelle Hersteller bieten sich derartige Prozessoren an, um die Programm gegen Auslesen und kopieren zu schützen. Da macht ein Prozessor dieser Gruppe durchaus Sinn.

Allerdings ist es einfach, eine fertige Leiterplatte mit den als "antiquiert" anzusehenden CMOS Bausteinen zu bestücken und sich über den eigenen Erfolg zu freuen.

Sollte ich eine Schaltung in das Forum stellen und als kostenlosen Bauvorschlag weitergeben, muss die Schaltung auch für Laien nachbausicher sein. Wenn Du die CMOS Bausteine als antiquiert bezeichnest und die erforderliche Stromversorgung inbegriffen (wobei die Dinger wahrscheinlich mit den stromfressenden TTL´ern verglichen wurden...) ist das aus "moderner" Sicht schon haltbar. Allerdings lernen die interessierten Bastler herzlich wenig über Grundlagen der digitalen Steuerungstechnik und können sich allemal über einen schwarzen Käfer mit Programm freuen.

Mir ist letztendlich egal, wie ein Anwender seine Probleme löst. Ob nun mit Prozessor oder diskreter Technik - Hauptsache das Ergebnis ist brauchbar. Mir geht es einfach darum den bewundernswerten "noch Hardware-Technikern" eine bezahlbare Lösung anzubieten. Wohlmöglich noch Geld mit diesen Vorschlägen zu verdienen, liegt mir fern.

Wie ich bemerke, stößt meine Initiative, kostenlos zu helfen auf wenig Verständnis wenn es darum geht, den wenigen jungen Anwendern - die noch Mut zum Löten haben – praktikable Lösungen vorzuschlagen. Außerdem macht es unheimlich großen Spaß, die extremen Verfechter digitaler Lösungen mit Prozessoren und komplex zu programmierender Bausteine (Xilinx FPGA´s für Bastler -. Na klar!) auf die Palme zu treiben. Es ist schön und lustig, wie alle auf einen kleinen „Spike“ reagieren.

So wird es in Zukunft erholsamer sein, direkt an die Forenmitglieder zu antworten, und der Allgemeinheit die Antworten zu ersparen...
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Wie ich bemerke, stößt meine Initiative, kostenlos zu helfen auf wenig Verständnis wenn es darum geht, den wenigen jungen Anwendern - die noch Mut zum Löten haben - auch ein wenig "echte" Schaltungstechnik beizubringen.

Nein. Eindeutig nicht! Ganz im Gegenteil: Der frische Wind in der Angelegenheit kommt gerade dem zugute, der selbst von sich sagt, er könne sein Vorhaben nicht aus eigener Kraft realisieren. Mit deiner Lösung wird ihm das gelingen.

Der Gegenwind richtete sich lediglich gegen deine zum Ausdruck gebrachte Abneigung gegenüber einer µC-Lösung, die du geradezu verteufeltest. Mit deinem Beitrag eben hingegen legst du durchaus verständliche Argumente vor, die für dein Konzept sprechen. Damit kann man etwas anfangen - mit der Verteufelung nicht, weil sie auch fachlich nicht korrekt war.
Auf etwas anderes wollte keiner hinaus. Ich nicht, und Rainer, der sonst auch nicht gerade gern meine Ansichten vertritt, auch nicht.
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Mir ist letztendlich egal, wie ein Anwender seine Probleme löst. Ob nun mit Prozessor oder diskreter Technik - Hauptsache das Ergebnis ist brauchbar. Mir geht es einfach darum den bewundernswerten "noch Hardware-Technikern" eine bezahlbare Lösung anzubieten.

Ich kann über die verschiedenen Ansätze nur sehr bedingt urteilen, deswegen weiss ich nicht, wie man das "heutzutage" so löst.

Aber davon abgesehen finde ich es super, wenn hier auch mal eine konkrete Schaltung vorgestellt wird, womöglich noch eine, die für den Hobbylöter auch tatsächlich mit einfachen Mitteln nachbaubar ist.

Also bitte weiterhin öffentlich posten und nicht per PN im Geheimen :)
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Meine Herren, ich muß doch schon sehr bitten. Mein Anstoß eines Zeitzeichens mit den von mir genannten Anforderungen sollte keineswegs der Auslöser für einen Disput sein. Ich freue mich, mit Sinus einen Fachmann gefunden zu haben, der offensichtlich eine Lösung für mein Problem hat und in der Lage und Willens (!) ist, dieses Problem für mich zu lösen. Als Purist und jemand, dem ein öffentlich-rechtlicher Standard für seine Studios wichtig ist, scheidet eine Audio-Datei aus, und einen µC halte ich für diesen Zweck auch für überdimensioniert und leicht am Thema vorbei. Die Gründe, die aus technischer Sicht dagegensprechen, hat Sinus umfassend erläutert.

Eine Veröffentlichung der von Sinus angesprochenen Schaltung bleibt selbstverständlich ihm überlassen, und ich bin der Meinung, daß diese Geste sehr großzügig ist - µC und ICs hin oder her. Wenn er diese Schaltung entwirft, ist er auch der geistige Eigentümer. Als solcher steht ihm frei, den Schaltplan und/oder das Layout zu veröffentlichen oder nur auf Anfrage oder auch gar nicht herauszugeben. Von daher halte ich etwas mehr Respekt für angebracht und würde mich freuen, wenn dieses Thema nicht in Streitigkeiten enden würde.
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Hallo!

Ich fasse mal zusammen... Im Moment habe ich aber leider wenig Zeit für längere Erläuterungen. Ich verspreche aber (drohe an;)), daß ich demnächst wieder voll einsteige.

Daher nur kurz die Sachen, die mir in den letzten Postings als besonders "angreifbar" aufgefallen sind:


Gelb schrieb:
Als Purist und jemand, dem ein öffentlich-rechtlicher Standard für seine Studios wichtig ist, scheidet eine Audio-Datei aus, und einen µC halte ich für diesen Zweck auch für überdimensioniert und leicht am Thema vorbei.

Verehrter Gelb!
Als Purist und jemand, dem ein öffentlich-rechtlicher Standard für seine Studios wichtig ist, solltest du dir mal das Zeitzeichen vom SWR1 genauer anhören. Oder soll ich das für dich tun - und auswerten?

Ich glaube "K6 & Co" hatten das "Ding" auch schon beim Wickel und niederschmetternde Ergebnisse präsentiert. Das "Ding" klirrt jedenfalls wie Sau - und klingt daher auf allen getesteten Radios einfach Scheiße - nicht wie ein sauberer Sinus. Soweit zum SWR-Zeitzeichen, welches im Normalfall aber wenigstens hinreichend genau kommt.

Andere "öffentlich-rechtliche" Zeitzeichen hatten wir doch auch schon teilweise ausgewertet (DLF). Ich sehe beispielsweise ein "Einschwingen" im Soundeditor, bevor die Amplitude nach wenigen Millisekunden in die Höhe schnellt...

Unter einem "Zeitzeichen" verstehe ich einen Sinus, so wie wir einen Sinus damals in der Schule "gemalt" haben. Du weißt was ich meine.


Jens, alias Sinus, ist ein Vertreter der "alten Schule". Er möchte gern eine echte "ARD-like" Hardware-Lösung auf einer Leiterplatte in den Händen halten. Okay - letztendlich lassen sich aber all die Funktionen seiner verwendeten CMOS (oder TTL)-Chips auf NAND-Gatter zurückführen. An dieser Stelle dürfte der Computerkenner hellörig werden, denn die überaus intelligente Kombination all dieser Chips ist eigentlich nichts anderes, als ein vollständig in Hardware gegossenes "Programm".


Und damit sind wir beim springenden Punkt: Das "Programm" ist
a) FEST vorgegeben (da in echte Hardware gegossen bzw. gelötet) und damit
b) nur so intelligent, wie sein Schöpfer.


Damit ist klar, daß man auf einer "Euro-Platine" nicht gerade ein "Windows" unterbringen kann, aber durchaus Teiler usw., damit "hinten" unterschiedliche Tonfolgen rauskommen. Schön, aber auch "Jens Sinus" verlässt sich auf einen Startimpuls von außen - meinetwegen fünf Sekunden vor der vollen Stunde.


Das ist zwar im Sinne der Aufgabenstellung richtig (die DCF-Schaltuhr von Gelb), aber diese Schaltuhr ist leider "zu blöd" (ja auch hier spielen fehlende NAND-Gatter eine Rolle), um eine nahende Schaltsekunde abzufangen und richtig zu behandeln. Ein einziger, digitaler Ausgang würde ja schon ausreichen, um dem "Programm" von "Jens Sinus" zu signalisieren, daß eine Schaltsekunde anliegt. Dieser Ausgang ist aber nicht vorhanden. Insofern muß man zu dem Schluß kommen, daß diese Schaltuhr nicht 100%ig geeignet ist, um damit einen ZZG im Sinne von Gelb (oder gar der ARD!) zu steuern.


Bevor ich zum 1PPS-Signal gewisser GPS-Empfänger komme, muß ich Gelb einige Fragen stellen:

Brauchst du diese Genauigkeit wirklich?
Bist du überhaupt (oder auch nur ansatzweise) in der Lage, diese Genauigkeit auch irgendwie weiterzugeben?


Ich liebe "knackige" Zeitzeichen, denn damit kann schon ein DAU die Samplefrequenz des AD-Wandlers seiner Soundkarte bestimmen - und damit später als "Frequenznormal" benutzen. Aufwand und Nutzen sollten ein gesundes Verhältnis bilden.


vg Zwerg#8
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Zwerg#8 weist zu recht darauf hin, das es mit dem von Sinus nicht näher erläuterten Eingangssignal nicht getan ist.
In #302 und #308 hatte ich auch bereits darauf hingewiesen, das eine normale DCF-Uhr das Notwendige nicht bzw. nicht rechtzeitig liefert.
Das muß nämlich ein Ansteuerimpuls sein, der von der Schaltung aus dem "rohen" DCF-Daten-Signal generiert werden muß.
Viel Spaß dabei, das anstelle eines µC mit einem Haufen NAND-Gatter, Schieberegister, Zähler, Teiler usw. zu realisieren.

Ohne den theoretischen Entwurf von Sinus zu kennen, vermute ich, daß der Techniker oder Selbstfahrer dabei auf die Studiouhr starren muß,
um rechtzeitig - z.B. 3 Sekunden vor der vollen Stunde - auf's Knöbbsche zu drügge.
"Uuups liebe Hörer. Das Zeitzeichen war leider eine Sekunde zu früh, wir hatten gerade eine Schaltsekunde."

Es grüßt RainerK
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Hallo Liebe Fangemeinde,

es rührt mich tief, wie eine wilde Diskussion um ein simplen Sinuston entfacht wurde. Als verantwortungsvoller Forenbenutzer ist mir aufgefallen, das die anfänglichen Beweggründe für die massiven Meinungsverschiedenheiten beweisen, das dieses Thema immer noch „top-aktuell“ ist. Gern schalte ich mich nochmals ein, um auch dem Wunsch von „AlexS“ zu entsprechen, nicht alle Ideen in der geheimen Kommunikationswelt der direkten Kontakte ablaufen zu lassen.

Die Kritikpunkte an dem Sinussignal sind ohnehin ein Problem für alle Nachbauer, die sich technisch gesehen mit einem Sinussignal beschäftigen wollen. Selbstverständlich sind schlechtes Einschwingverhalten und Klirrgrad/Faktor/Oberwellengehalt ein klares Manko an der professionellen Erscheinungsform. Oftmals werden Signale verwendet, die mehr dem Hörzeichen einer Telefonanlage gleichen. Dabei ist es relativ einfach einen Sinuston zu erzeugen: Eine Wien-Brücke mit PTC oder FET Stabilisierung, RC-Phasenschieber Oszillator, D/A Wandler mit nachgeschaltetem Anti-Aliasing Filter mit 12 oder 18dB oder die einfache Variante eines Spot-Sinus Generators, der ideal realisiert ein hervorragendes Signal liefert. Problematisch ist die Anschaltung der Töne, denn den Generator erst durch einen Startimpuls zu aktivieren führt unweigerlich zu Einschwinggeräuschen. Der Generator sollte permanent im Hintergrund laufen und nur „zugeschaltet“ werden. Allerdings entsteht hier das nächste Problem, das hörbar wird: Die Anschaltung über ein Relais kommt nicht in Frage, da die Kontakte keinen exakte Schaltung bei Nulldurchgang ermöglichen. Bei ungünstigen Konstellationen werden Knack- und Krachgeräusche erzeugt. Die bezahlbare Alternative – ohne eine Nulldurchgangserkennung in die Schaltspannung einzubinden sind dann hochwertige Analogschalter. Dazu zählen die weit verbreiteten CD4016/4066 Analogschalter nicht. Alternativ wären der HP HSSR8200 oder PVA1354 zu benennen, die allerdings um die 5 Euro pro Stück (!!!) kosten. Mit einer entsprechenden RC-Kombination in der aktiven Steuerleitung lässt sich der Sinus-Ton dann auch „nahezu“ geräuschfrei auch in den nicht definierten Phasenlagen schalten. Für den „Hobby-Radiomacher“ also eine praktikable Lösung, die Technisch auch umsetzbar ist.

Die Zeitsteuerung wird durch einen automatisierten Impuls ausgelöst, der auf xx:xx:57 getriggert wird. Zeitlicher Versatz ist nicht zu befürchten, da es in dieser Schaltungsvariante keine messbaren Latenzen gibt. Klar ist, das der Druck auf den Taster der größtmögliche Unfug dieser Anwendung ist. Als Pausengong für die Mittagspause durchaus brauchbar – genau ist das sicherlich nicht.

Doch wer als Spaß an der Freude eine solchen Schaltung verwenden möchte, legt wahrscheinlich in der Laufzeitbehafteten Internetradiolandschaft keinen Wert auf die Präzision – sondern mehr um das Spielvergnügen mit ZZG und ARI. Und ich denke, das ist auch gut so.

Wie auch in den letzen Bemerkungen zu lesen, ist der von mir initiierte Knackpunkt die Begrifflichkeit „Nand-Gatter, Schieberegister und Zähleketten“. Nun, die Schaltung werde ich aus bereits bekannten Gründen hier nicht öffentlich posten – aber jenen Interessierten Radiomachern gern kostenlos zur Verfügung stellen. Mittlerweile habe ich mich zu zwei Varianten entschlossen, die den Anforderungen einiger Anwender erfreulich nahe kommen werden. In einem Entwurf findet ein PGA (*) Verwendung, das alle Abläufe beinhaltet. Um den von mir entgegengebrachten „Nachbau-Bedenken“ gerecht zu werden, stelle ich die fertigen bearbeiteten Bausteine kostenlos zur Verfügung – nur die Material, Versand- und Verpackungsspesen müssen vom Anwender selbst getragen werden. Der Service ist freiwillig von mir – und keine zugesicherte Leitung bis in die nächsten Jahrzehnte. Geld verdienen lässt sich damit ohnehin nicht, wenn man bedenkt, das ein solches IC mal gerade 4 Euro kostet. Als Maxibrief sind das schlappe 6,20 die für ein Hobby bezahlbar sind. Doch egal – das ist hier auch nicht Kernpunkt.

Wird der ZZG auf 57 gestartet, kann ich selbstverständlich um 56 einen synchronen Pre-Trigger initiieren, den ich mit 57 auslöse. Da die Schaltungslösung jedoch nicht über eine Prozessor läuft, haben Messungen ergeben, das die Reaktionszeit bei lächerlichen 50µs liegt. Für einen Spaßschaltung, die dem privaten Hobbystudio die Uhrzeitwürze der Öffis verleiht, sollte diese Schaltungslösung vollkommen ausreichen.

Als Schaltungsvorschlag wird es bei Zeit einen Schaltplan geben. Der Nachbau erfolgt auf eigene Gefahr – und wenn durch das generierte Zeitzeichen eine vorsintflutliche Reaktion versteckter Urzeitinstinkte bei einem Hörer im Form einer wilden Mammutjagd in der heimischen Stube geweckt werden – erfolgt die auf eigene Gefahr.

So nun habe ich wieder mehr geschrieben, als ich wollte.

PS: Vielen Dank „Gelb“ für die schlichtenden Worte.

(*) PGA: Programmierbares Gate Array

Gruß Jens
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

... Nachtrag

Allerdings noch mal – und das sei zu bemerken – ist die Steuerung über eine handelübliche DCF Empfangeinrichtung (sprich bezahlbare Funkuhr) selbstverständlich eine Spaßlösung.
Doch gerade hier trenne ich definitiv die Art der Beiträge, denn eine komplette Studioentwicklung für einen bezahlenden Auftraggeber würde ich ohnehin nicht „kostenlos“ in das Web blasen. Hier geht es – und ich denke dabei an den Tenor der Allgemeinheit – um den Spaß, ein einigermaßen „adäquates“ Zeitzeichen als lustiges Add-On in bewährter Hardwareform in das Studio einzubinden. Wenn dann der hauseigene Sender die Volle Stunde mit ZZ einläutet und sich der Rest der Zuhörer erfreut – haben doch alle etwas davon.

Die mittlerweile grottenschlechten Programme der formatinfizierten Verdummungssender auf den freigegebenen Frequenzen stellen ohnehin keine Ansprüche an Qualität, Charakter und Zeitzeichen. Wen wundert es dann noch, wenn ein derartig vergrätztes Programm mit üblem Backtimung und Hackblenden vor der ganzen Stunde (oder 5 vor Stunde...) durch ein professionelles ZZ aufgewertet werden soll.

Doch wer als Spaß an der Freude eine solche Schaltung verwenden möchte, legt wahrscheinlich in der laufzeitbehafteten Internetradiolandschaft keinen Wert auf die Präzision – sondern mehr um das Spielvergnügen mit ZZG und ARI. Und ich denke, das ist auch gut so.

Ich vergleiche es mit den Menschen, die vor lauter Präzision und Regelwerk der Pflichtenhefte einfach vergessen haben, das Radio nur dann menschlich wirkt, wenn es von Menschen für Menschen gemacht wird. Und genau diese Personengruppe wird sich im Chat für den Nachbau eines ZZG interessieren – und nicht etwas der Programmchef eines großen Senders. Der schlägt nämlich den Katalog auf, schreibt die Bestellnummer auf den Einkaufsanstoß und der ZZG wird geliefert.

Der Radiofreak überlegt, wie er zu einem ZZG kommt – in Hinblick auf den finanziellen Ruin – um nur für den ZZG aus dem Fachhandel einige Monate von kostenlosen Beeren und Pilzen aus dem Wald zu leben.
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Hallo Sinus,

1. Vergeß den Analogschalterkram und/oder Exoten-IC-Tongenerator.
Ein diskreter Oszillator mit Wien-Brücke oder Phasenschieber und
einem Schalttransistor in der Rückkopplung liefert ausreichend saubere Tonsignal-Bursts.

2. Ich lese ja wohl nicht richtig !
Erst auf gar keinen Fall ein µC !
Und jetzt ein PGA ?
Erst seitlich am Ziel vorbei laufen und dann von hinten durchs Ziel rennen !

Spar Dir, über µs nachzudenken und realisiere erst mal den DCF-Decoder mit
Stunden- u. 57. Sekunden-Impuls, ohne die Schaltsekunde zu vergessen.
Das schafft der langsamste µC mit on-chip-oscillator mindestens 10mal so genau, wie es hier benötigt wird.
Der braucht nur 2 Ports für Ein- u. Ausgang, ggf. noch ein paar Ports
für optionale Einstellungen und kostet < 1€.

Es grüßt RainerK
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Hallo RainerK,

da Du bekanntlich (die direkten Mails an meinen Account unterstützen mich in dieser Entscheidung maßgeblich) immer das letzte, vernichtende Wort haben mußt, stelle ich die Antworten auf derartige Postings zu diesem Thema komplett ein.

Es ist mir einfach aus persönlichen Gründen meiner Glaubeneinstellung nicht mehr möglich, einer technischen Gottheit mit derart göttlichen Schaltungsvorschlägen für das niedere Fußvolk zu wiedersprechen. Daher verneige ich mich vor den unglaublich präzisen Anweisungen des heiligen Ratgebers und empfehle den ZZG Suchern die heiligen Hallen der schon existierenden Lösungen des großen ZZG-Gottes.

In tiefer Demut vor dem Herren der allmächtigen Lösungsvorschlage auch im Namen aller Nachbausuchenden verbleibe ich kniend vor Ihnen als

Das C-MOS Grab
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Der Radiofreak überlegt, wie er zu einem ZZG kommt – in Hinblick auf den finanziellen Ruin – um nur für den ZZG aus dem Fachhandel einige Monate von kostenlosen Beeren und Pilzen aus dem Wald zu leben.

Genau darum geht's doch :)

Mal abgesehen davon, dass gerade der Ton direkt aus einem Sinusgenerator natürlich ein "echtes" Zeitzeichen ausmacht - die Idee, das aus einem Studioplayer abzuspielen (Bedas, s.o.) hat natürlich auch ihren Reiz.

Achtung - jetzt wird's quick und dirty - könnte man nicht einfach auch eine Funkuhr mit LED-Ziffern nehmen, feststellen wann das Ding "57" Sekunden anzeigt und dann genau diese eine Sekunde lang einen Kontakt schalten?
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Hallo AlexS,

in Bezug auf die vielen Stimmen aus dem "Off" hier, die jeden Menschen, der eine andere Göttlichkeit verehrt - als den großen Ratgebergott persönlich -
richte ich die Antwort auch an Dich und alle Interessierten.

Logischerweise kannste ein Segment anzapfen (aber bitte so, das die Helligkeit nicht leidet und es auch mit Optokoppler "entkoppelt" wird...) und die 57 Sekunde auswerten. Dann den ZZG starten, und alles wird gut. Für den Hobby-Radiomacher eine schöne Lösung, die bezahlbar bleibt und am Ende bleibt sogar noch Zeit und Geld für ein Bier (ob nun mit oder ohne Alkohol) übrig.

Somit ein klares "Ja" zur idee, das Display einer Uhr anzuzapfen. Allerdings - und das sollte erwähnt bleiben, solltest Du auch die anderen Segmenete gegenfragen, damit auch nur die Zeit xx:xx:57 vor ausgewertet wird - und nicht jede 57 Sekunde vor voller Minute.

Als Spaßfaktor-Schaltung absolut in Ordnung ;)
 
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